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Archive:Bevölkerungsstatistik auf regionaler Ebene

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Daten vom Februar 2012. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank.

In diesem Artikel wird die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Regionen der Europäischen Union (EU) beschrieben: Die meisten Daten beziehen sich auf das Jahr 2010, es werden aber auch Informationen zur regionalen Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahren bereitgestellt.

Der Trend in Richtung Bevölkerungswachstum in der EU-27 hält zwar seit 1960 ungebrochen an, hat sich jedoch seit den 1980er Jahren verlangsamt. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Verlangsamung des Bevölkerungswachstums und der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Gesamtzahl der Geburten minus Gesamtzahl der Sterbefälle), die 2010 in den meisten EU-27-Regionen negativ ausfiel; diese Entwicklung wurden in einigen Regionen durch den Wanderungssaldo Migration ausgeglichen, sodass die Gesamtbevölkerung der EU-27 weiterhin zunimmt.

Den demografischen Veränderungen in der EU wird in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Bedeutung zukommen, denn anhaltend niedrige Geburtenraten und eine höhere Lebenserwartung werden zu einer Verschiebung der Altersstruktur nach oben führen, eine Entwicklung, die bereits in mehreren Regionen erkennbar ist.

Karte 1: Bevölkerungsdichte, nach NUTS-3-Regionen, 2010 (1)
(in Einwohner je km²) - Quelle: Eurostat (demo_r_d3dens)
Karte 2: Bevölkerungsentwicklung, nach NUTS-3-Regionen, 2010 (1)
(je 1000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (demo_r_gind3)
Karte 3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung, nach NUTS-3-Regionen, 2010 (1)
(je 1000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (demo_r_gind3)
Karte 4: Wanderungssaldo (beinhaltet statistische Anpassungen), nach NUTS-3-Regionen, 2010 (1)
(je 1000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (demo_r_gind3)
Karte 5: Gesamtfruchtbarkeitsziffer, nach NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2008-2010 (1)
(in Kinder je Frau) - Quelle: Eurostat (demo_r_frate2)
Karte 6: Lebenserwartung bei der Geburt, Männer, nach NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2008-2010 (1)
(in Jahren) - Quelle: Eurostat (demo_r_mlifexp)
Karte 7: Lebenserwartung bei der Geburt, Frauen, nach NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2008-2010 (1)
(in Jahren) - Quelle: Eurostat (demo_r_mlifexp)
Karte 8: Altenquotient, nach NUTS-3-Regionen, 1. Januar 2011 (1)
(%) - Quelle: Eurostat (demo_r_pjanaggr3)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Bevölkerungszahl und Bevölkerungsdichte

2009 durchbrach die Bevölkerung der EU-27 die Schwelle von 500 Millionen Einwohnern, und Anfang 2010 lebten in den Mitgliedstaaten 501,1 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte in der EU-27 betrug 2010 schätzungsweise 117 Einwohner je Quadratkilometer (km2).

Aus Karte 1 ist ersichtlich, dass NUTS-3-Regionen, in denen eine Hauptstadt liegt, sowie die unmittelbar angrenzenden Regionen zu den am dichtesten bevölkerten Regionen Europas gehören. Die mit Abstand höchste Bevölkerungsdichte wies Paris (Frankreich) auf (21 258 Einwohner je km2 im Jahr 2009), wobei dort im Durchschnitt mehr als doppelt so viele Menschen auf einem Quadratkilometer lebten wie in den Regionen Inner London (Vereinigtes Königreich). Inner London - West (10 263 Einwohner je km2) und Inner London - East (9 227) belegten unter den am dichtesten bevölkerten Regionen die Ränge zwei und drei, und folgende Regionen verzeichneten 2009 ebenfalls Bevölkerungsdichten von mehr als 5 000 Einwohnern je km2: Hauts-de Seine, Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne (alle in der Umgebung von Paris, Frankreich), Arrondissement de Bruxelles-Capitale/Arrondissement van Brussel-Hoofdstad (die belgische Hauptstadtregion), Bucureşti (die rumänische Hauptstadtregion, Daten für 2010), Melilla (ein spanisches überseeisches Gebiet, Daten ebenfalls für 2010) und Portsmouth (Vereinigtes Königreich).

Die NUTS-3-Regionen mit der geringsten Bevölkerungsdichte befanden sich in der Regel an der Peripherie der EU in entlegenen Gebieten. 2009 bzw. 2010 meldeten 13 Regionen eine Bevölkerungsdichte von weniger als zehn Einwohnern je km2: Vier dieser Regionen lagen in Schweden, drei in Finnland, drei im Norden des Vereinigten Königreichs, zwei in Zentralspanien und eine in einem französischen Überseegebiet. Lappi (die nördlichste Region Finnlands) hatte mit 2,0 Einwohnern je km2 die geringste Bevölkerungsdichte in der EU-27.

In den Drittstaaten, die in Karte 1 berücksichtigt sind, war Basel-Stadt (Schweiz) mit knapp über 5 000 Einwohnern je km2 im Jahr 2009 die am dichtesten bevölkerte Region und belegte unter den in der Karte erfassten Ländern Rang zehn. Vier Regionen meldeten Bevölkerungsdichten von mehr als 1 000 Einwohnern je km2; dies waren Istanbul (Türkei), Genève (Schweiz), Oslo (Norwegen) und Grad Zagreb (Kroatien). Am anderen Ende der Skala war Landsbyggd (Island) mit 1,2 Einwohnern je km2 die Region mit der geringsten Bevölkerungsdichte.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung in einem bestimmten Bezugsjahr berechnet sich als Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am 1. Januar des Bezugsjahres und am 1. Januar des folgenden Jahres. Es umfasst zwei Komponenten: die natürliche Bevölkerungsentwicklung und den Wanderungssaldo einschließlich statistischer Anpassungen (im Folgenden als „Wanderungssaldo“ bezeichnet— Weiteres dazu siehe 'Datenquellen und Datenverfügbarkeit'.

Die Karten 2, 3 und 4 geben Aufschluss über die Entwicklung der Bevölkerung insgesamt sowie seiner beiden Komponenten, wobei Informationen für das Jahr 2010 im Allgemeinen nur für Regionen der NUTS-Ebene 3 zur Verfügung stehen. Zur besseren Vergleichbarkeit werden diese drei Messgrößen (Bevölkerungsentwicklung und ihre beiden Komponenten) in Bruttoraten je 1 000 Einwohner angegeben. Die Karten zeigen die unterschiedlichen Entwicklungen der Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Regionen von Zunahme bis Rückgang (Karte 2) infolge einer positiven oder negativen natürlichen Entwicklung (Karte 3) und eines positiven oder negativen Wanderungssaldos (Karte 4).

Von 1960 bis 2010 wuchs die Bevölkerung aller Regionen in den 27 Mitgliedstaaten der EU zusammengenommen um 98,5 Millionen Einwohner; dies entsprach auf Jahresbasis einer mittleren Wachstumsrate von 4,4 je 1 000 Einwohner. Der Aufwärtstrend hielt während des genannten Zeitraums ungebrochen an, die Entwicklung der beiden Komponenten nahm dagegen einen völlig anderen Verlauf. Das natürliche Wachstum erreichte 1964 mit 3,6 Millionen (mehr Geburten als Sterbefälle) seinen Höchststand und ging anschließend in einem recht gleichmäßigen Tempo zurück, sodass 2003 fast ein ausgeglichenes Verhältnis (es gab 105 812 mehr Geburten als Sterbefälle) erreicht war. Danach kam es zu einer leichten Erholung, und 2010 manifestierte sich die natürliche Bevölkerungsentwicklung in einem Anstieg der EU-27-Bevölkerung um 514 025 Einwohner. Im Gegensatz dazu ergab sich beim Wanderungssaldo in den 1960er Jahren für die EU-27 ein relativ ausgeglichenes Bild: Die Angaben für die einzelnen Jahre dieses Jahrzehnts belegen, dass es sechs Jahre gab, in denen die Zahl der Abwanderer aus der EU-27 die der Zuwanderer in die EU-27 überstieg. Die letzten dreißig Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren eine Phase mit relativ niedrigem Wanderungssaldo, und 1992 lag dieser erstmals über der natürlichen Zunahme der EU-27-Bevölkerung. Diese Tendenz war in den Jahren 2000-2008 besonders ausgeprägt, als der Wanderungssaldo einen ausnehmend hohen Wert aufwies (2003 entfielen 95,1 % des Gesamtbevölkerungswachstums auf diese Komponente). Die für die Jahre 2009 und 2010 verfügbaren Daten belegen hingegen einen sinkenden Anteil des Wanderungssaldos am Bevölkerungswachstum. Die Bevölkerung der EU-27 wuchs im Jahr 2010 um 2,7 je 1 000 Einwohner, wobei die Bruttorate des Wanderungssaldos 1,7 je 1 000 Einwohner betrug und die Bruttorate der natürlichen Zunahme 1,0 je 1 000 Einwohner.

Wenn die Gesamtbevölkerung der EU-27 im Jahr 2010 auch zunahm, so verlief die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten doch unterschiedlich. Die Gesamtzahl der Einwohner stieg in 20 Mitgliedstaaten, und gemessen an der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes wurden die höchsten Bruttoraten der Gesamtentwicklung der Bevölkerung in Luxemburg (Anstieg von 19,3 je 1 000 Einwohner), Belgien (10,3), Schweden (8,0) und Malta (7,8), gefolgt vom Vereinigten Königreich (6,6) und Frankreich (5,5), verzeichnet. Die höchsten negativen Bruttoraten der Gesamtentwicklung der Bevölkerung wiesen Litauen (-25,7 je 1 000 Einwohner), Lettland (-8,4) und Bulgarien (-7,8) auf.

In den in Karte 2 erfassten NUTS-3-Regionen waren die Anteile der Regionen in der EU-27, die eine Zunahme der Einwohnerzahl meldeten (699 Regionen), und der Regionen mit einem Bevölkerungsrückgang (604) relativ gleichmäßig verteilt. Am schnellsten wuchs die Bevölkerung in den meisten Regionen Belgiens, im östlichen Irland, in Norditalien, in Luxemburg sowie in bestimmten Regionen Spaniens, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs, wobei die Bruttorate des Bevölkerungswachstums auch in der Mehrzahl der niederländischen, finnischen und schwedischen Regionen sowie in Malta über dem EU-27-Durchschnitt lag. Ein schneller Bevölkerungsrückgang war in osteuropäischen Regionen am deutlichsten erkennbar, so zum Beispiel in Teilen Bulgariens, Ostdeutschlands, der baltischen Mitgliedstaaten, Ungarns und Rumäniens. Rückläufige Bevölkerungszahlen verzeichneten auch mehrere Regionen in Spanien, Ostfinnland, Zentralösterreich, Westdeutschland sowie im Landesinnern von Griechenland und Portugal.

In den Drittstaaten, für die Daten vorliegen, war die Tendenz zu einer positiven Bevölkerungsentwicklung stärker ausgeprägt als in der EU-27:Hier standen 105 Regionen mit einem Bevölkerungszuwachs 54 Regionen mit einem Rückgang gegenüber. Ein gemischtes Bild ergab sich in der Türkei, wo einige Regionen zur Gruppe mit dem höchsten Bevölkerungswachstum gehörten, andere hingegen in die Kategorie mit den stärksten Rückgängen fielen. Dennoch war in der Türkei (die unter den in Karte 2 dargestellten Ländern nach Luxemburg auf Rang zwei lag) insgesamt eine erhebliche Steigerung der Bruttorate der Gesamtentwicklung der Bevölkerung zu verzeichnen. Im Jahr 2010 war das Bevölkerungswachstum in Norwegen, der Schweiz, Liechtenstein, Montenegro, Island und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien positiv, während Kroatien eine sinkende Einwohnerzahl meldete.

Karte 3 gibt Aufschluss über die natürliche Bevölkerungsentwicklung, wobei sich eine ähnliche Verteilung wie in Karte 2 ergibt. Für nahezu alle Regionen, die eine negative Gesamtentwicklung der Bevölkerung meldeten, war auch eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung kennzeichnend. Große Unterschiede sind in vielen Regionen im südwestlichen Frankreich, in Norditalien und Südostdeutschland feststellbar, wo die Gesamtbevölkerung trotz negativer natürlicher Bevölkerungsentwicklung anstieg; ähnlich war die Lage im südlichen Norwegen. Im Gegensatz dazu fiel die Gesamtentwicklung der Bevölkerung in mehreren Teilen der Türkei trotz positiver natürlicher Bevölkerungsentwicklung negativ aus.

In 773 EU-Regionen (auf der NUTS-Ebene 3) überstieg 2010 die Zahl der Sterbefälle die Geburtenzahl und in 529 Regionen wurden mehr Geburten als Sterbefälle verzeichnet; in West Cumbria (Vereinigtes Königreich) hielten sich Geburten und Sterbefälle die Waage. Positive Bruttoraten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wiesen Irland sowie zahlreiche dicht besiedelte Gebiete (Ballungsräume) in den Beneluxländern, in Frankreich und dem Vereinigten Königreich auf. Hohe negative Raten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung verzeichneten dagegen Bulgarien, Lettland, Litauen, der Südosten Ungarns, Ostdeutschland, das nordwestliche Spanien und die Regionen im Landesinnern von Portugal. Die beiden Faktoren, die die natürliche Bevölkerungsentwicklung bestimmen, d. h. Geburten und Sterbefälle, werden an anderer Stelle in diesem Artikel im Zusammenhang mit der Betrachtung der Fruchtbarkeit und der Lebenserwartung noch ausführlicher behandelt.

Für 542 NUTS-3-Regionen der EU-27 wurden nahezu ausgeglichene Bruttoraten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Werte von +/- 2 je 1 000 Einwohner) ermittelt. Von daher kann dem Wanderungssaldo erhebliche Bedeutung für den Anstieg oder Rückgang der Gesamtbevölkerung in einer Region zukommen. Der Wanderungssaldo trägt möglicherweise indirekt auch zur künftigen natürlichen Bevölkerungsentwicklung bei, besteht doch die Möglichkeit, dass Zuwanderer, von denen ein großer Teil vergleichsweise jung und damit tendenziell im gebärfähigen Alter ist, später Kinder haben werden.

Aus Karte 4 ist die Bruttorate des Wanderungssaldos im Jahr 2010 in den Regionen der NUTS-Ebene 3 ersichtlich. Die Karte weist deutliche Ähnlichkeiten mit Karte 2 auf, was den engen Zusammenhang zwischen Migrationsmustern und der Bevölkerungsentwicklung insgesamt bei nahezu ausgeglichener Rate der natürlichen Bevölkerungsentwicklung unterstreicht. 769 NUTS-3-Regionen in der EU verzeichneten 2010 einen positiven Wanderungssaldo (mehr Zuwanderer als Abwanderer). Dabei wurden in Ilfov (dem Gebiet rund um Bukarest, Rumänien) und in Fokida (Zentralgriechenland) die höchsten Zuwanderungssalden registriert; dort betrugen die Bruttoraten des Wanderungssaldos 38,6 bzw. 27,1 je 1 000 Einwohner. Bei den übrigen Regionen, die Wanderungssalden von über 10 je 1 000 Einwohner meldeten, handelte es sich in erster Linie um Städte, darunter Bonn, München und Münster in Deutschland, Bologna, Parma und Pisa in Italien sowie Bristol, Edinburgh und Sheffield im Vereinigten Königreich. Ein umgekehrtes Muster ergab sich in Frankreich, wo zu den Regionen mit den höchsten Bruttoraten des Wanderungssaldos in der Regel ländliche Gebiete und der Süden des Landes (Aude, Corse, Landes und Tarn-et-Garonne) gehörten.

Im Falle eines negativen Wanderungssaldos überstieg die Zahl der Abwanderer die der Zuwanderer; dies traf im Jahr 2010 auf 532 NUTS-3-Regionen in der EU zu. Davon betroffen waren die meisten Teile Deutschlands, Österreichs und Osteuropas (insbesondere Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Ungarn), das nordöstliche Frankreich, Süditalien, die Regionen im Landesinnern Portugals, weite Teile Spaniens, Westirland sowie das östliche und nördliche Finnland. Unter den 13 Regionen mit den höchsten negativen Bruttoraten des Wanderungssaldos befanden sich alle zehn litauischen NUTS-3-Regionen (die ausnahmslos auf Werte unter -14 je 1 000 Einwohner kamen). Dublin (Irland), Hoyerswerda (Kreisfreie Stadt, Deutschland) und Zuidoost-Zuid-Holland (Niederlande) waren die einzigen anderen Regionen, die derart hohe Abwanderungssalden (im Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl) meldeten.

Bewegen sich die beiden Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo) in dieselbe Richtung, bewirken sie zusammen eine größere Bevölkerungsveränderung. Dies war in Luxemburg und Malta ebenso der Fall wie in den meisten Regionen Belgiens und der Niederlande sowie im östlichen und südlichen Spanien, im Nordwesten und Südosten Frankreichs und im Südosten des Vereinigten Königreichs — das Gros dieser Regionen meldete eine Zunahme sowohl bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung als auch beim Wanderungssaldo. Umgekehrt wies die Bevölkerungsentwicklung in vielen NUTS-3-Regionen in Bulgarien, Deutschland, Lettland, Litauen, Rumänien und Ungarn bei beiden Komponenten in die negative Richtung.

Eine Analyse der NUTS-3-Regionen, in denen eine Hauptstadt liegt, zeigt, dass sich beide Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in der EU-27 in 17 Fällen positiv verändert haben — dies dürfte mit der Anziehungskraft von Hauptstädten zu tun haben. In 14 dieser 17 Regionen entfiel auf den Wanderungssaldo ein höherer Anteil am Bevölkerungswachstum, während sich die natürliche Bevölkerungsentwicklung in den Hauptstadtregionen Estlands, Spaniens, Sloweniens und Finnlands als der wichtigere der beiden Faktoren herausstellte. In den Hauptstadtregionen Griechenlands, Frankreichs, Zyperns, Portugals und des Vereinigten Königreichs (Regionen Inner London auf der NUTS-Ebene 3) wurde der negative Wanderungssaldo durch eine hohe Rate der natürlichen Bevölkerungsentwicklung mehr als ausgeglichen. In Irland und Litauen hingegen standen den relativ hohen negativen Bruttoraten des Wanderungssaldos keine positiven Raten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung gegenüber, während in Ungarn die hohe positive Rate des Wanderungssaldos einen Ausgleich für die niedrige negative Rate der natürlichen Bevölkerungsentwicklung schuf. In den Mitgliedstaaten verzeichneten die Hauptstadtregionen Lettlands und Rumäniens als einzige eine negative Entwicklung beider Komponenten der Bevölkerungsentwicklung, wodurch der Rückgang der Einwohnerzahlen in Riga und Bucureşti verstärkt wurde.

Nahezu alle Hauptstadtregionen der erfassten Drittstaaten meldeten eine auf die positive Entwicklung beider Komponenten der Bevölkerungsentwicklung zurückzuführende Zunahme ihrer jeweiligen Bevölkerung. Die einzige Ausnahme stellte die Region Hofudborgarsvadi in Island (in der Reykjavik liegt) dar, wo das trotz negativer Rate des Wanderungssaldos zu verzeichnende Gesamtwachstum der Bevölkerung einer positiven natürlichen Bevölkerungsentwicklung zuzuschreiben war.

Rückgang der Fruchtbarkeitsziffer

Einer der Hauptgründe für die Verlangsamung des natürlichen Wachstums der Bevölkerung besteht darin, dass die Frauen in der EU weniger Kinder bekommen als früher. In den entwickelten Gebieten der Welt gilt eine Gesamtziffer der Fruchtbarkeit von etwa 2,1 Lebendgeburten je Frau derzeit als Reproduktionsrate, d. h. als das Niveau, bei dem die Bevölkerung ohne Zu- und Abwanderung langfristig stabil bleiben würde.

In der EU-27 ist die Gesamtfruchtbarkeitsziffer von rund 2,5 Lebendgeburten je Frau Anfang der 1960er Jahre auf 1,6 im Zeitraum 2007-2009 gesunken. Unter den EU-Mitgliedstaaten hatten Irland (2,05) und Frankreich (2,00) die höchsten Fruchtbarkeitsziffern vorzuweisen. Island war mit einem Wert von 2,16 das einzige EFTA-Land bzw. Bewerberland, in dem die Fruchtbarkeitsziffer im Zeitraum 2007-2009 über der Reproduktionsrate von 2,1 lag, gefolgt von der Türkei mit einer Gesamtfruchtbarkeitsziffer von 2,09 (Durchschnitt der Jahre 2008 und 2009). Eine Gesamtfruchtbarkeitsziffer von unter 1,5 Kindern je Frau wurde für die Jahre 2007-2009 in 17 EU-Mitgliedstaaten ermittelt.

In Karte 5 ist die regionale Verteilung der Gesamtfruchtbarkeitsziffer dargestellt: Neun der 269 NUTS-2-Regionen in der EU-27 meldeten über der Reproduktionsrate von 2,1 liegende Gesamtfruchtbarkeitsziffern (erscheinen in der Karte im dunkelsten Farbton). Die höchsten Werte wurden in den französischen Überseeregionen Guyane (3,59 Kinder je Frau), Réunion (2,40) und Guadeloupe (2,22), den spanischen Regionen Melilla (2,30) und Ceuta (2,14), Pohjois-Suomi in Nordfinnland (2,29), der Region Border, Midland and Western in Irland, der Region West Midlands im Vereinigten Königreich und der Region Pays de la Loire in Frankreich (jeweils knapp 2,1) verzeichnet. Ein hoher Anteil der 27 danach folgenden Regionen mit einer Gesamtfruchtbarkeitsziffer von 2,0 bis 2,1 entfiel auf das Vereinigte Königreich (12 Regionen) und Frankreich (zehn Regionen), die übrigen lagen in Belgien, Irland, Dänemark, den Niederlanden und Schweden.

Im Großen und Ganzen wiesen Ost- und Südeuropa die niedrigsten Fruchtbarkeitsziffern auf. 29 NUTS-2-Regionen in der EU meldeten eine Gesamtfruchtbarkeitsziffer von 1,3 und darunter; dazu gehörten sechs Regionen in Spanien, jeweils fünf in Ungarn und im (südlichen) Italien, vier in Deutschland, jeweils drei in Portugal und Rumänien sowie jeweils eine in Österreich, Polen und der Slowakei. Die niedrigsten Werte wurden im Nordwesten Spaniens in Principado de Asturias und Galicia (in beiden Fällen etwa 1,10 Kinder je Frau) verzeichnet.

Unter den in Karte 5 erfassten Drittstaaten gab es sowohl in der Türkei als auch in Island statistische Regionen mit über dem Reproduktionsniveau liegenden Gesamtfruchtbarkeitsziffern, während eine Region in Norwegen eine dem Reproduktionsniveau entsprechende Gesamtfruchtbarkeitsziffer aufwies. Die höchsten Werte (mehr als 3,0 Lebendgeburten je Frau) wurden in den vier türkischen Regionen Mardin, Batman, Sirnak, Siirt (3,77); Sanliurfa, Diyarbakir (3,75); Van, Mus, Bitlis, Hakkari (3,66) und Agri, Kars, Igdir, Ardahan (3,31) ermittelt.

Unterschiede in der Lebenserwartung von Männern und Frauen

Die Lebenserwartung bei der Geburt ist vor allem aufgrund besserer sozioökonomischer und ökologischer Bedingungen sowie einer besseren medizinischen Versorgung während der letzten 50 Jahre überall in der EU um etwa zehn Jahre gestiegen. Die Karten 6 und 7 vermitteln ein Bild von der durchschnittlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen bei der Geburt in den NUTS-2-Regionen. Da einheitliche Farbmuster verwendet wurden, sind die beiden Karten direkt vergleichbar.

Wie aus Karte 6 zu ersehen ist, lag die Lebenserwartung bei der Geburt für Männer in sämtlichen Regionen der baltischen Mitgliedstaaten, Polens, der Slowakei, Ungarns, Rumäniens und Bulgariens bei 74 Jahren oder darunter, während Severozápad, Strední Morava und Moravskoslezsko in der Tschechischen Republik sowie die beiden Inselregionen Açores und Madeira in Portugal die einzigen weiteren EU-Regionen waren, in denen dieser Wert weniger als 74 Jahre betrug. Eine relativ niedrige Lebenserwartung bei der Geburt für Männer war auch in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und in Montenegro sowie in den kroatischen Regionen Sredisnja i Istocna (Panonska) Hrvatska und Sjeverozapadna Hrvatska erkennbar.

Die höchste Lebenserwartung bei der Geburt für Männer (78 Jahre und mehr) hatte eine Vielzahl von Ländern vorzuweisen: Elf der an der Spitze liegenden 40 NUTS-2-Regionen befanden sich im Vereinigten Königreich, acht in Italien, jeweils fünf in Deutschland und Schweden (von insgesamt acht), vier in Spanien, jeweils zwei in Griechenland, Frankreich und den Niederlanden und eine Region in Finnland. Den höchsten Wert in dieser Kategorie verzeichnete Åland (Finnland) mit einem Durchschnitt von 80,8 Jahren im Zeitraum 2008-2010.

In Karte 7 ist die regionale Verteilung der Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen abgebildet. Die niedrigsten Werte wurden (ebenso wie bei den Männern) im östlichen Europa (in Rumänien, Bulgarien und Ungarn sowie der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien) erreicht. Die bulgarischen Regionen Severozapaden und Yugoiztochen wiesen mit 76,5 Jahren für den Zeitraum 2008-2010 die niedrigste Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen auf. Die höchsten Werte in dieser Kategorie verzeichnete die Comunidad Foral de Navarra (Spanien), wo der Durchschnitt in den Jahren 2007-2009 bei 86,1 Jahren lag; die Region Ticino (Schweiz) kam auf durchschnittlich 86,2 Jahre (2008-2010). Mit Ausnahme von Ipeiros in Griechenland und Vorarlberg in Österreich befanden sich alle anderen der 40 NUTS-2-Regionen mit der höchsten Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen in Frankreich (17 Regionen), Italien (11 Regionen) und Spanien (zehn Regionen).

In sämtlichen Regionen der EU-27, der EFTA-Länder und der Bewerberländer hatten Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer. Für die EU-27 insgesamt betrug die Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen im Zeitraum 2006-2008 durchschnittlich 82,2 Jahren und für Männer durchschnittlich 76,1 Jahren. Die größten Unterschiede in der Lebenserwartung bei der Geburt zwischen Männern und Frauen wurden in den baltischen Mitgliedstaaten verzeichnet, wo Frauen eine um 11,1 Jahre (Litauen) bis 10,2 Jahre (Litauen) höhere Lebenserwartung hatten als Männer. Relativ große geschlechtsspezifische Unterschiede von mehr als acht Jahren bestanden auch in einigen Regionen Polens, Ungarns, Frankreichs, Rumäniens und der Slowakei. Der geringste geschlechtsspezifische Unterschied wurde für die Åland-Inseln (Finnland) ermittelt, wo die Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen 83,4 Jahre betrug und damit 2,6 Jahre über dem entsprechenden Wert für Männer lag. Viele der Regionen mit geringen geschlechtsspezifischen Unterschieden (höchstens vier Jahre Differenz zwischen Männern und Frauen) lagen in den Niederlanden, in Schweden und im Vereinigten Königreich.

In der Gruppe der Drittstaaten wies Island mit 3,9 Jahren den geringsten geschlechtsspezifischen Unterschied auf, während die größte Differenz (7,1 Jahre) in den beiden kroatischen Regionen Sjeverozapadna Hrvatska und Sredisnja i Istocna (Panonska) Hrvatska verzeichnet wurde.

Interessant ist auch ein Blick auf die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren: Ebenso wie im Fall der Lebenserwartung bei der Geburt gab es keine NUTS-2-Region, in der Männer eine höhere Lebenserwartung hatten als Frauen. Unter den EU-27-Regionen verzeichnete Estland mit 5,2 Jahren im Zeitraum 2008-2010 den höchsten geschlechtsspezifischen Unterschied bei der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren. Am anderen Ende der Skala standen zehn griechische Regionen, die mit einer Differenz von 2,0 bis 1,5 Jahren die geringsten geschlechtsspezifischen Unterschiede aufwiesen. In den Regionen der Drittstaaten bewegte sich der Unterschied in der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren in einem Bereich von 2,0 Jahren (ehemaligen jugoslawische Republik Mazedonien) bis 4,0 Jahren in Ticino (Schweiz).

Wie die Daten zur Säuglingssterblichkeit zeigen, lagen die NUTS-2-Regionen mit den höchsten Säuglingssterbeziffern in Bulgarien und Rumänien; in diesen beiden Mitgliedstaaten gab es insgesamt sieben Regionen mit Säuglingssterbeziffern (Zahl der Sterbefälle je 1 000 Lebendgeburten) im zweistelligen Bereich.

Alterung der Bevölkerung

Die Bevölkerung in der EU-27 wird zunehmend älter. Diese Entwicklung ist auf eine beträchtliche und kontinuierliche Erhöhung der Lebenserwartung bei der Geburt in Verbindung mit niedrigen Fruchtbarkeitsziffern und der Tatsache, dass die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge das Rentenalter erreichen, zurückzuführen. Diese Veränderung in der Struktur der EU-27-Bevölkerung kann beispielsweise anhand des Altenquotienten veranschaulicht werden, der dazu dient, das Verhältnis zwischen der Zahl der älteren Personen (d. h. Personen, die 65 Jahre oder älter sind) und der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15- bis 64-Jährige) zu analysieren. Auf der Ebene der EU-27 lag der Altenquotient Anfang 2010 bei 25,9.

Karte 8 zeigt den auf der Ebene NUTS 3 berechneten Altenquotienten am 1. Januar 2011. 125 Regionen in der EU-27 verzeichneten Altenquotienten von 20 und darunter; davon entfielen 45 Regionen auf Polen, 19 auf das Vereinigten Königreich, 13 auf Rumänien, 11 auf Spanien, neun auf Frankreich, jeweils acht auf Irland und die Slowakei, fünf auf Portugal, zwei auf die Niederlande und jeweils eine auf die Tschechische Republik, Dänemark, Zypern, Malta und Finnland. Der niedrigste Altenquotient wurde mit 6,8 in Guyane ermittelt. Zwei Regionen meldeten Altenquotienten von über 50 (d. h. weniger als zwei Personen im erwerbsfähigen Alter unterstützten eine Person im Alter ab 65 Jahren); dabei handelte es sich um Hoyerswerda (Kreisfreie Stadt) in Deutschland und Pinhal Interior Sul in Portugal.

Die Bevölkerungsalterung war in den EFTA-Ländern und den Bewerberländern weniger deutlich erkennbar. Es gab drei NUTS-3-Regionen (alle in Kroatien) mit einem Altenquotienten von über 30. Am anderen Ende der Skala standen 89 Regionen, die Altenquotienten von höchstens 20 meldeten; diese befanden sich zum größten Teil in der Türkei (76 Regionen), die übrigen in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (sieben Regionen), Island und Norwegen (jeweils zwei Regionen), Liechtenstein und Montenegro (jeweils eine Region). Den niedrigsten Altenquotienten in der Gruppe der EFTA-Länder und der Bewerberländer wies die Region Van, Mus, Bitlis, Hakkari in der Türkei auf (4,9 am 1. Januar 2011).

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Eurostat stellt Informationen zu einem breiten Spektrum demografischer Daten, darunter Statistiken zur Bevölkerung auf nationaler und regionaler Ebene, sowie zu verschiedenen demografisch relevanten Faktoren (Geburten, Sterbefälle, Eheschließungen, Scheidungen, Zu- und Abwanderung) bereit, die Einfluss auf die Bevölkerungszahl, -struktur und -merkmale haben.

Die Bevölkerungsdichte ist das Verhältnis zwischen der (jährlichen durchschnittlichen) Bevölkerungszahl eines Gebiets und der (Land)Fläche dieses Gebiets. Die Landfläche ist die Gesamtfläche eines Landes ohne Binnengewässerflächen.

Die Bevölkerungsentwicklung ist gleich der Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am Ende und am Beginn des Zeitraums. Unter einer „positiven Bevölkerungsentwicklung“ ist ein Bevölkerungsanstieg zu verstehen. Unter einer „negativen Bevölkerungsentwicklung“ ist ein Bevölkerungsrückgang zu verstehen. Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

  • der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, d. h. der Differenz zwischen Zahl der Lebendgeburten und Zahl der Sterbefälle). Eine positive natürliche Bevölkerungsentwicklung tritt ein, wenn die Zahl der Lebendgeburten höher ist als die Zahl der Sterbefälle. Zu einer negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung kommt es, wenn die Zahl der Lebendgeburten niedriger ist als die Zahl der Sterbefälle;
  • dem Wanderungssaldo einschließlich statistischer Anpassungen, berechnet als Differenz zwischen der Bevölkerungsentwicklung insgesamt und der natürlichen Bevölkerungsentwicklung. Die Statistiken über den Wanderungssaldo sind daher mit allen statistischen Ungenauigkeiten behaftet, die in den beiden Komponenten dieser Gleichung, insbesondere der Bevölkerungsentwicklung, auftreten. In verschiedenen Ländern kann der „Wanderungssaldo einschließlich statistischer Anpassungen“ außer der Differenz zwischen Zu- und Abwanderung auch noch andere Veränderungen der Bevölkerungszahlen zwischen dem 1. Januar eines Jahres und dem 1. Januar des folgenden Jahres beinhalten, die nicht auf Geburten, Sterbefälle, Zu- und Abwanderung zurückzuführen sind.

Die Bruttorate der Bevölkerungsentwicklung ist das Verhältnis zwischen der Bevölkerungsentwicklung insgesamt in einem Jahr und der durchschnittlichen Bevölkerung in dem betreffenden Gebiet im selben Jahr; der Wert wird je 1 000 Einwohner angegeben.

Die Bruttorate der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist das Verhältnis zwischen der während eines Zeitraums erfolgten natürlichen Bevölkerungsentwicklung und der durchschnittlichen Bevölkerung des betreffenden Gebiets im selben Zeitraum; auch dieser Wert wird je 1 000 Einwohner angegeben.

Die Bruttorate des Wanderungssaldos (einschließlich statistischer Anpassungen) ist das Verhältnis zwischen dem Wanderungssaldo (einschließlich statistischer Anpassungen) in einem bestimmten Jahr und der durchschnittlichen Bevölkerung im selben Jahr; dieser Wert wird je 1 000 Einwohner angegeben. Wie bereits erwähnt, ist die Bruttorate des Wanderungssaldos gleich der Differenz zwischen der Bruttorate der Bevölkerungsentwicklung und der Bruttorate der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (d. h. der Wanderungssaldo gilt als der Teil der Bevölkerungsentwicklung, der nicht auf Geburten und Sterbefälle zurückgeführt werden kann).

Die Gesamtfruchtbarkeitsziffer ist die durchschnittliche Anzahl lebend geborener Kinder, die eine Frau im Verlauf ihres Lebens gebären würde, wenn sie im Laufe ihres Gebärfähigkeitsalters den altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern der betreffenden Jahre entsprechen würde.

Die Lebenserwartung bei der Geburt ist die durchschnittliche Zahl der Jahre, die ein Neugeborenes erwartungsgemäß leben kann, wenn die bei seiner Geburt herrschenden Sterblichkeitsbedingungen während seines ganzen Lebens konstant bleiben.

Der Altenquotient bezeichnet das Verhältnis der Zahl älterer Personen in einem Alter, in dem in der Regel keine Erwerbstätigkeit mehr ausgeübt wird (in dieser Veröffentlichung 65 Jahre und älter), zur Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (üblicherweise im Alter zwischen 15 und 64 Jahren).

Kontext

Anhaltend niedrige Geburtenraten führen zusammen mit einer höheren Lebenserwartung und der Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter eintreten, zur Alterung der EU-Bevölkerung. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nimmt ab, während die Zahl der älteren Menschen zunimmt.

Aller Voraussicht nach wird der soziale und wirtschaftliche Wandel, der mit der Alterung der Bevölkerung einhergeht, für die EU sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene tiefgreifende Folgen haben. Sie betreffen ein breites Spektrum von Politikbereichen und wirken sich u. a. auf die Bevölkerung im Schulalter, das Gesundheitswesen, die Erwerbsbeteiligung, Fragen des Sozialschutzes und der sozialen Sicherheit und die Staatsfinanzen aus.

Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung und zur Bevölkerungsstruktur werden in zunehmendem Maße zur Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse eingesetzt. Sie ermöglichen die Beobachtung des demografischen Verhaltens im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontext.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Regionale Bevölkerungsstatistiken (t_reg_dem)
Durchschnittliche Gesamtbevölkerung, nach NUTS-2-Regionen (tgs00001)
Bevölkerungsdichte, nach NUTS-2-Regionen (tgs00024)
Gesamtfläche und Landfläche, nach NUTS-2-Regionen (tgs00002)
Bevölkerung am 1. Januar, nach NUTS-2-Regionen (tgs00096)
Lebendgeburten, nach NUTS-2-Regionen (tgs00097)
Sterbefälle, nach Geschlecht und NUTS-2-Regionen (tgs00098)
Raten der Bevölkerungsveränderung, nach NUTS-2-Regionen (tgs00099)
Fruchtbarkeitsrate, nach NUTS-2-Regionen (tgs00100)
Lebenserwartung bei der Geburt, nach Geschlecht und NUTS-2-Regionen (tgs00101)

Datenbank

Regionale Bevölkerungsstatistiken (reg_dem)
Bevölkerung und Fläche (reg_dempoar)
Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht - NUTS-2-Regionen (demo_r_d2jan)
Bevölkerung im Jahresdurchschnitt (1 000) nach Geschlecht - NUTS-3-Regionen (demo_r_d3avg)
Fläche - NUTS-3-Regionen (demo_r_d3area)
Bevölkerungsdichte - NUTS-3-Regionen (demo_r_d3dens)
Bevölkerung am 1. Januar nach breite Altersgruppe und Geschlecht - NUTS-3-Regionen (demo_r_pjanaggr3)
Absolute und relative Bevölkerungsveränderung - NUTS-3-Regionen (demo_r_gind3)
Bevölkerungsentwicklung (reg_dempch)
Geburten und Sterbefälle nach NUTS-3-Regionen (1 000) (demo_r_d3natmo)
Geburten nach Altersjahr der Mutter nach NUTS-2-Regionen (demo_r_d2natag)
Sterbefälle nach Alter, Geschlecht und NUTS-2-Regionen (demo_r_d2morag)
Säuglingssterblichkeit nach NUTS-2-Regionen (demo_r_d2infmo)
Fruchtbarkeitsziffern nach Alter und NUTS-2-Regionen (demo_r_frate2)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

  • Population (ESMS metadata file - demo_pop_esms) (auf Englisch)

Quelldaten für die Karten (MS Excel)

Weblinks

Siehe auch