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Unverzichtbare Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen für die schutzbedürftigsten Menschen in Brüssel, Belgien

  • 11 September 2018

Der Schwerpunkt des Projekts „Integrierte Gesundheits- und Sozialzentren“ liegt auf der Bereitstellung unverzichtbarer Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen für einige der schutzbedürftigsten Menschen, u. a. Migranten, die in der belgischen Hauptstadt leben. Die Freiwilligen des Projekts haben in den multikulturellen Stadtteilen Cureghem und Molenbeek zwei Zentren eingerichtet und nutzen einen umgebauten Wohnwagen, um Menschen auf der Straße medizinische Dienste bereitzustellen.

Das Projekt ‚Integrierte Gesundheits- und Sozialzentren‘ bietet den schutzbedürftigsten Menschen in Brüssel – von isoliert lebenden älteren Menschen bis hin zu Migranten mit geringen Mitteln, die häufig kulturelle und sprachliche Hindernisse überwinden müssen – hochwertige Pflege und Unterstützung an.

Isabelle Heymans, Projektkoordinatorin

In Brüssel herrscht, wie in anderen europäischen Städten, ein steigender Bedarf an Gesundheits- und Sozialzentren sowie eine Zunahme bei der Anzahl der Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen, die behandelt werden müssen. Für sozial und wirtschaftlich schwache Menschen, darunter alte Menschen, Obdachlose und Drogensüchtige, kann es manchmal schwierig sein, die bedarfsgerechte Versorgung zu erhalten.

Besonders gilt dies aber für Migranten, die sich mit kulturellen und sprachlichen Hindernissen, Diskriminierung und fehlendem Wissen über das Gesundheitssystem vor Ort auseinandersetzen müssen.

Im Rahmen des Projekts sollen diese Herausforderungen überwunden werden, indem Menschen am Rande der Gesellschaft Zugang zu angemessener Versorgung und Unterstützung ohne Stigma gewährleistet wird.

Zentrale Anlaufstelle

Das Projekt, an dem viele Freiwillige beteiligt sind, hat zwei Zentren in den multikulturellen Stadtteilen Cureghem und Molenbeek eingerichtet, um die Bedürftigen zu erreichen. Die dort zur Verfügung gestellten Dienste reichen von Grundversorgung und psychischer Unterstützung für Erwachsene und Kinder bis hin zur Familienplanung, Schuldenberatung und Hilfe für Drogenabhängige.

Jeder aus den angrenzenden Gebieten ist willkommen, besondere Aufmerksamkeit gilt aber den schutzbedürftigsten Menschen, damit diese ins System der Grundversorgung integriert werden und sich ihre Stigmatisierung verringert.

Das Projekt hat eine Reihe traditionell stark fragmentierter Leistungen unter einem Dach vereint, um die patientenorientierte Betreuung in seinen Zentren gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zu verbessern. So haben Menschen mit mehreren chronischen Problemen, u. a. ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, an einem Ort Zugang zur Versorgung und Unterstützung, die sie brauchen.

Mobiler „Medibus“

Das Projekt ist mithilfe eines umgebauten Wohnwagens, der „Medibus“ genannt wird, auf den Straßen unterwegs, um die bedürftigen Migranten zu erreichen. Neben medizinischer Konsultation unterstützt dieser Zweig des Projekts Migranten auch bei ihrem Recht auf Gesundheitsversorgung und stellt juristische Unterstützung zur Verfügung.

Begünstigte

„Ich wurde von einer Sozialarbeiterin empfangen, die ich schon von einem anderen Verein kannte. Sie half mir, meine behördliche Situation zu klären. Dank ihrer Hilfe habe ich jetzt meinen Ausweis und erhalte bald finanzielle und medizinische Hilfe vom Staat.“

 

Anonyme Person

 

„Als ich in Belgien eintraf, brauchte ich dringend meine Hepatitis-Medikamente, ich konnte sie mir aber nicht leisten und das Krankenhaus wollte sie mir nicht so geben. Ärzte der Welt hat alles dafür getan, dass ich meine Behandlung bekomme. Ich weiß nicht, was ich ohne sie getan hätte. Vielen Dank!“

 

Anonyme Person

 

„Dank dieses Gesundheitszentrums erhielt ich eine bessere Nachsorge und Zugang zu anderen Gesundheitsdiensten. Ich bin sehr zufrieden, da ich zu einem Hausarzt gehen kann, wenn es mir nicht gut geht, aber auch regelmäßig einen Facharzt für meine Substitutionstherapie und einen Psychiater einer anderen Einrichtung aufsuchen kann. Die Ärzte kennen sich untereinander. Ich merke, dass sie miteinander kommunizieren, da meine Akte sehr gut geführt wird. Ich finde, dieses Projekt ist eine großartige Idee.“

 

Anonyme Person

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Integrierte Gesundheits- und Sozialzentren“ beläuft sich auf 7 440 000 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 3 720 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Brüssel-Hauptstadt“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“.