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ALPGRIDS: Lokale Netze für zuverlässige erneuerbare Energie in den Alpen

  • 30 June 2021

Das Projekt ALPGRIDS umfasst sieben Pilotprojekte in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien und soll die Annahme erneuerbarer Energiequellen im Alpenraum anregen. In den Pilotprojekten werden Mini-Netze aufgebaut: Also kleine Energiesysteme, die autonom oder an das Hauptnetz angeschlossen betrieben werden. Über diese Netze werden Erzeugende und Verbrauchende von erneuerbaren Energiequellen zusammengebracht. Die ermöglicht es Gemeinden, erneuerbare Energie lokal zu erzeugen und so das Risiko für Ausfälle – ein großes Problem in den Alpen – und Preisvolatilität zu mindern.

Das Ziel von ALPGRIDS ist es, die Installation lokaler Mini-Energienetze nach vorhandenen Modellen leichter zu gestalten. Wir konnten an den Versuchsstandorten und über Experimente Hindernisse bestimmen, um den Nachbau und die groß angelegte Entwicklung zu vereinfachen. Wir denken, das wird die Energiewende voranbringen.

Guillaume Bontron, Compagnie Nationale du Rhône

ALPGRIDS arbeitet an einer Verständigung über Mini-Netze und ihre Vorteile, sodass ein transnationales Politikumfeld entstehen kann, das die Aufnahme von Mini-Netz-Lösungen insbesondere für lokale Energiegemeinden fördert.

Im Projekt wird ein Modell für Mini-Netze in den Alpen, ein Maßnahmenpaket für Energie und das Klima sowie ein Programm zur Nachbildung des Modells in den Alpen und darüber hinaus ausgearbeitet. Dabei bezieht sich das Team auf sechs bestehende Versuchsstandorte und erhält Unterstützung durch transnationale Aktivitäten wie Seminare, Besichtigungen, Sommerkurse und bilaterale Austauschprogramme.

Resiliente Netzwerke

Mini-Netze fördern die Autonomie der Energieverbraucherschaft durch die Möglichkeit, Strom von lokalen Erzeugenden zu vernünftigen Preisen zu beziehen. Dadurch werden Energienetze im Notfall stabiler. Darüber hinaus werden Stromverluste und die Infrastrukturkosten gesenkt sowie Möglichkeiten für neue Dienstleistungen geschaffen.

In Österreich baut ALPGRIDS intelligente Systeme zur Energieverwaltung und -speicherung für Gebäude im Innovationszentrum WEIZ ein. Außerdem wird eine direkte Verbindung zwischen einer Photovoltaik-Anlage in Thannhausen und dem Umland hergestellt.

In Grafing in Deutschland testet das Projekt eine Mini-Netz-Lösung für ein geplantes Seniorenheim, das über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und Ladestationen für Elektrofahrzeuge verfügen wird.

Ausbau bestehender Netze

In Frankreich werden zwei Projekte durchgeführt: Das eine baut das Mini-Netz im Dorf Saint-Julien-en-Quint im gesamten Gebiet Val de Quint aus, das andere setzt sechs Pläne im Département Drôme um, bei denen lokale Erzeugende von Solarenergie den Strom direkt an die lokale Verbraucherschaft verkaufen.

Ein Projekt in Italien führt eine Machbarkeitsstudie für die Erweiterung des Mini-Netzes auf dem Campus der Universität Savona auf die direkte Nachbarschaft durch. Bei einem zweiten Projekt geht es um die Organisation eines Mini-Netzes für eine Schule, einen Kindergarten, ein Museum und vier Sozialwohnungsgebäude in Udine.

In Slowenien führt ein Projekt eine Machbarkeitsstudie für ein Mini-Netz durch, das die Verwaltungsgebäude, eine Schule, einen Kindergarten, ein Kulturzentrum und die Feuerwehr in Selnica ob Dravi verbinden soll. Die Schule und möglicherweise die Feuerwehr könnten als Erzeugende und Nutzende agieren, die anderen Gebäude allein als Nutzende.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition und EU-Mittel für das Projekt „APLGRIDS“ beläuft sich auf 1 881 778 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 1 599 511 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg – Alpenraum“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „CO2-armer Alpenraum“.