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Interview mit AtomicLab

Die Gewinner des „Coding Challenge for Ukraine“ sprechen über ihr Projekt „Restore Together“. Mit moderner Technologie wollen sie das kulturelle Erbe der Ukraine retten.

Datum:  30/09/2022

Im Juni gewann AtomicLab den Hackathon „Coding Challenge for Ukraine“, der von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit der European Digital Finance Association und dem ukrainischen Verband der FinTech- und Innovationsunternehmen organisiert wurde. Das Projekt „Restore Together“ unter Verwendung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) besteht in einer Fundraising-Plattform, die sich dezentrale Finanzierung (DeFi) zur Unterstützung der ukrainischen Infrastruktur und des ukrainischen Kulturerbes zunutze macht. Die Gründer Volodymyr Buina und Anastasiia Veremenko sprechen mit uns über ihr Projekt, wie es zustande kam und welche Schritte sie für die Zukunft planen. 

Was genau ist „Restore Together“? Welche Motivation steht dahinter? 

Beim Angriff Russlands auf die Ukraine sind viele Gebäude und Denkmäler in Mitleidenschaft gezogen worden. „Restore Together“ wurde im Mai 2022 gegründet, um das Kulturerbe der Ukraine zu bewahren. Wir haben so großartige Architektur und so viele wunderschöne Denkmäler in unseren Städten, die beschädigt oder zerstört wurden – oder abgedeckt werden mussten, um Schlimmeres zu verhindern. Unser erster Antrieb bestand also darin, uns für die Wiederherstellung dieser Gebäude und Denkmäler einzusetzen und etwas zu unternehmen. Wir dachten allerdings auch daran, das Projekt zu erweitern und neben Denkmälern auch andere Kategorien hinzuzufügen, etwa Wohngebäude, zum Beispiel zur Reparatur zerbrochener Fenster, oder Zoos, die ebenfalls jetzt sofort und bis zum Ende des Krieges Unterstützung benötigen. Im Allgemeinen arbeiten wir mit Freiwilligen – mit allen, die uns helfen möchten, die Ukraine wieder aufzubauen.  

Wie funktioniert das in der Praxis? Wie kann die Plattform genutzt werden? Gab es bei ihrer Einrichtung Schwierigkeiten? 

Was wir vorhatten war, Menschen zusammenzubringen, die etwas reparieren oder restaurieren möchten und dafür auch die nötigen Fähigkeiten haben, die vielleicht ihre Jobs verloren haben, und Investoren, die diese Projekte finanziell unterstützen möchten. Am schwierigsten war es, das Ganze einfach zu halten. Als Basis nahmen wir deshalb eine Karte, auf der alle Gebäude und Denkmäler abgebildet sind. Konkret funktioniert das so: Investoren aus der ganzen Welt können finanzielle Unterstützung bereitstellen und erhalten im Gegenzug für ihren Beitrag ein einzigartiges Non-Fungible Token (NFT) mit einem Bild des Objekts (Denkmal, Gebäude ...), zu dessen Wiederaufbau sie beigetragen haben. Die Erbringer von Reparaturleistungen, also Unternehmen, Privatunternehmer oder gemeinnützige Organisationen, können ihre Dienste anbieten und praktische Details nennen (Zeitplan, Ziele, finanzielle Schätzungen). Viele Menschen haben während des Krieges ihre Arbeit verloren und kommen so wieder in Lohn und Brot. Auf der Plattform können auch Informationen über reparatur- oder restaurierungsbedürftige Gebäude hochgeladen werden. Wir arbeiten mit „Smart Contracts“ in der Blockchain. Alle Transaktionen sind klar und öffentlich sichtbar. So haben wir Gewissheit, dass alles sicher ist. Alles in allem funktioniert es ein bisschen wie Airbnb – links ist eine Liste und rechts eine Karte, und Sie brauchen nur bestimmte Projekte anzuklicken, um mehr Informationen zu erhalten.

Sie haben über NFTs gesprochen, die zu den Bereichen gehören, die wir bei FISMA fördern. Können Sie uns mehr über den Digitalisierungsgrad der Ukraine sagen und wie das Land davon profitieren könnte?

Jüngsten Statistiken zufolge verfügen 12,7 % der Ukrainer über Kryptowährungen. Die Digitalkompetenz liegt in der Ukraine also ziemlich hoch. Unser Projekt ist vor dem Hintergrund des Krieges interessant, weil es Menschen hilft, Geld zu transferieren – was in Kriegszeiten schwierig ist, weil das Geld im Land bleiben muss. Aber mit Kryptowährungen geht das einfacher. Außerdem ist bei unserem Projekt eine umfangreiche Kontrolle der einzelnen Objekte vorgesehen, damit die Investoren lückenlos darüber informiert werden, wie ihr Geld verwendet wurde. Und, wie bereits gesagt, erhalten sie ein NFT zum Zeitpunkt der Investition und ein weiteres NFT, wenn das Objekt (Denkmal, Gebäude usw.) wiederhergestellt ist. Auf diese Weise wissen sie, dass ihr Geld zweckgemäß verwendet wurde. 

Was sind die nächsten Schritte? 

Bei unserem aktuellen Projekt verfügen wir über eine Sammlung von 10 000 einzigartigen NFTs. Jeder Investor erhält ein NFT in seine Blockchain-Brieftasche. Sobald die Abläufe gut funktionieren, werden wir das Projekt hoffentlich weiter ausweiten und promoten. 

Mehr über Restore Together und über ihr aktuelles Projekt

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