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Archive:Statistiken über Forschung und Innovation auf regionaler Ebene

Datenauszug vom Januar 2017. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: November 2018.

Mittels des Statistischen Atlasses von Eurostat können Sie Karten interaktiv verwenden (siehe Benutzerhandbuch (auf Englisch).

Abbildung 1: Bruttoinlandsaufwendungen für FuE (GERD) im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), nach Leistungssegment, EU-28, 2005–2015
(%)
Quelle: Eurostat (rd_e_gerdfund)
Karte 1: FuE-Intensität — Bruttoinlandsaufwendungen für F u E (GERD) im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), nach NUTS-2-Regionen, 2014
(%)
Quelle: Eurostat (rd_e_gerdfund)
Abbildung 2: FuE-Intensität — Bruttoinlandsaufwendungen für FuE (GERD) im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), nach NUTS-2-Regionen, 2014
(%)
Quelle: Eurostat (rd_e_gerdfund)
Karte 2: Anteil der FuE-Forscher an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen, nach NUTS-2-Regionen, 2014
(%)
Quelle: Eurostat (rd_p_persreg)
Karte 3: Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST), nach NUTS-2-Regionen, 2015
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Quelle: Eurostat (hrst_st_rcat)
Abbildung 3: Die führenden 20 Regionen mit dem höchsten Anteil an Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST) in der Erwerbsbevölkerung, nach NUTS-1-Regionen, 2015
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Quelle: Eurostat (hrst_st_rsex)
Karte 4: Kernbestand der Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRSTC), nach NUTS-2-Regionen, 2015
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Quelle: Eurostat (hrst_st_rcat)
Abbildung 4: Die führenden 20 Regionen mit dem höchsten Kernbestand der Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRSTC) in der Erwerbsbevölkerung, nach Geschlecht und NUTS-1-Regionen, 2015
(%)
Quelle: Eurostat (hrst_st_rsex)
Tabelle 1: Die führenden 10 EU-Regionen bei Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmustern, nach NUTS-3-Regionen, 2015
Quelle: Eurostat (ipr_ta_reg), (ipr_tr_reg), (ipr_da_reg), (ipr_dfa_reg) und (demo_r_pjanaggr3)

Dieser Artikel ist Bestandteil der zentralen jährlichen Veröffentlichung von Eurostat, dem Eurostat Jahrbuch der Regionen. In diesem Artikel werden statistische Informationen vorgestellt, anhand derer die regionalen Entwicklungen einer Reihe von Indikatoren für Forschung und Innovation innerhalb der Europäischen Union (EU), analysiert werden können; die folgenden Indikatoren sind abgedeckt: Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE), die Anzahl der F u E Forscher, Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST), Beschäftigung in Sektoren der Spitzentechnologie und Rechte des geistigen Eigentums.

Wichtigste statistische Ergebnisse

  • Insgesamt 30 europäische Regionen übertrafen die Zielvorgabe der Strategie Europa 2020 von 3,00 % F u E-Intensität im Jahr 2014 (siehe Karte 1). Regionen mit höheren Ausgaben für FuE im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) konzentrierten sich hauptsächlich in oder um die Hauptstadtregionen, mit einigen nennenswerten Ausnahmen wie Midi-Pyrénées (in Frankreich) oder East Anglia (im Vereinigten Königreich).
  • Die meisten Regionen mit einer niedrigen FuE-Intensität befanden sich in Ost- und Südeuropa, wobei einige Regionen in diesen Gebieten höhere Intensitäten aufwiesen, zum Beispiel País Vasco (Spanien), Piemonte (Italien) und Jihovýchod (Tschechische Republik).
  • Einige Regionen mit einer sehr hohen FuE-Intensität lagen neben den Regionen mit einer relativ niedrigen Intensität. So befand sich Trier (Deutschland) zum Beispiel unter den 30 EU-Regionen mit einer FuE-Intensität über 3,00 %, während die Nachbarregion Koblenz weniger als 1,00 % vermeldete; eine ähnliche Situation wurde für Piemonte und Valle d’Aosta/Vallée d’Aoste in Norditalien beobachtet.
  • Einige EU-Mitgliedstaaten mit einer hohen nationalen FuE-Intensität wiesen große regionale Unterschiede auf. Dies trifft zum Beispiel für Belgien zu (siehe Abbildung 2).
  • In verschiedenen Teilen des Vereinigten Königreichs, um die belgischen und niederländischen Hauptstadtregionen und im Südwesten Schwedens waren die HRST besonders konzentriert (siehe Karte 3). Die HRST treten besonders gehäuft in den Stadtgebieten auf, wobei die Hauptstadtregionen besonders hohe HRST-Anteile melden.

FuE-Intensität in der EU-28 in den letzten Jahren stabil

Bruttoinlandsaufwendungen für FuE (GERD) umfassen Ausgaben für FuE von Unternehmen, Hochschulen, staatlichen und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck. Sie beliefen sich im Jahr 2015 auf schätzungsweise 298,8 Milliarden EUR in der EU-28; dies entsprach durchschnittlichen Ausgaben von 588 EUR für FuE je Einwohner.

Die Innovationsunion – eine Leitinitiative der Strategie Europa 2020

Die Strategie Europa 2020 soll die EU zu einer „intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wirtschaft“ machen. 2010 verabschiedete die Europäische Kommission eine Mitteilung, mit der eine Leitinitiative der Strategie Europa 2020 mit dem Titel „Die Innovationsunion’ (KOM(2010) 546 endg.) auf den Weg gebracht wurde, in der strategische Konzepte zu einer Reihe von Herausforderungen wie Klimawandel, Energieversorgungs- und Ernährungssicherheit, Gesundheit und Alterung der Bevölkerung vorgestellt wurden. Durch die Innovationsförderung in diesen Bereichen sollen innovative Ideen in neue wirtschaftliche Tätigkeiten und Produkte umgesetzt werden, durch die wiederum Arbeitsplätze, grünes Wachstum und sozialer Fortschritt geschaffen werden. Im Rahmen der Innovationsunion (auf Englisch) sollen Maßnahmen des öffentlichen Sektors eingesetzt werden, um die Privatwirtschaft zu fördern, indem Engpässe, die der Entwicklung von Ideen bis zur Marktreife entgegenstehen (z. B. mangelnder Zugang zu Finanzmitteln, fehlendes Risikokapital, fragmentierte Forschungssysteme sowie unzureichende Innovationsförderung durch öffentliche Aufträge), beseitigt und zügig harmonisierte Normen oder technische Spezifikationen eingeführt werden. Um die Innovationsunion voranzutreiben, wurden mehr als 30 separate Maßnahmen festgelegt, darunter eine Reihe europäischer Innovationspartnerschaften (EIP) (auf Englisch), die als Rahmen für die Bewältigung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen dienen sollen.

Die Strategie Europa 2020 und ihr Vorgänger, die (im Jahr 2000 auf den Weg gebrachte) Lissabon-Strategie setzten ähnliche Ziele für die FuE-Intensität fest, nämlich dass der Anteil der FuE-Ausgaben mindestens 3,00 % des BIP der EU betragen soll. Dieses Ziel für die EU insgesamt spiegelt sich in den nationalen Zielen wider, die der Position der einzelnen EU-Mitgliedstaaten und den Vereinbarungen zwischen der Europäischen Kommission und den nationalen Regierungen entsprechen. Diese nationalen Ziele der FuE-Intensität reichen von 0,50 % des BIP in Zypern über 3,76 % des BIP in Österreich bis hin zu 4,00 % des BIP in den traditionell FuE-intensiven Mitgliedstaaten Finnland und Schweden; für das Vereinigte Königreich wurde kein nationales Ziel festgelegt.

Anhand des Leistungsanzeigers der Innovationsunion (auf Englisch) wird eine breite Palette von Indikatoren zur Innovation beobachtet, darunter Bildungsstandards, FuE-Ausgaben, Patentanmeldungen und Unternehmensinnovation. Die Ergebnisse fließen in den Jahreswachstumsbericht ein, der die EU-Mitgliedstaaten dabei unterstützt, ihre Stärken und die Verbesserungspotenziale zu ermitteln.

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Im Jahr 2000 (zum Start der EU-28-Reihe) entsprachen die FuE-Ausgaben 1,77 % des BIP und während der Zeit von 2000 bis 2007 gab es nur geringe oder gar keine Änderungen der FuE-Intensität. 2008 war ein mäßiger Anstieg zu beobachten, als die FuE-Ausgaben im Verhältnis zum BIP zunächst auf 1,84 % und dann 2009 auf 1,93 % stiegen. Grund dafür war, dass dieFuE-Ausgaben langsamer sanken als das BIP, als die volle Auswirkung der Finanz- und Wirtschaftskrise spürbar wurde. In den folgenden Jahren stiegen die FuE-Ausgaben im Zuge der wirtschaftlichen Erholung moderat an, sodass die FuE-Intensität der EU-28 2014 2,04 % erreichte, ein Wert, der 2015 mit 2,03 % nahezu unverändert blieb. In (nicht inflationsbereinigten) Zahlenwerten stiegen die EU-28-weiten Ausgaben für FuE von 172 Milliarden EUR im Jahr 2000 auf 299 Milliarden EUR im Jahr 2015, was einem jährlichen Zuwachs von 3,8 % entspricht.

Es liegt in der Natur von Forschung und Entwicklung, dass sich die Tätigkeiten in diesem Bereich in spezifischen geografischen Gebieten konzentrieren, sodass es ganze Regionen-Cluster gibt, in denen die FuE-Intensität verhältnismäßig hoch ausfällt. Diese Cluster befinden sich häufig in der Nähe von Hochschuleinrichtungen oder bestimmten industriellen Tätigkeiten im Spitzentechnologiebereich und wissensbasierten Dienstleistungen, die die Entstehung günstiger Rahmenbedingungen fördern und so Start-ups und hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen, wodurch der Wettbewerbsvorteil dieser Regionen noch weiter ausgebaut wird.

Karte 1 stellt die regionale Verteilung der FuE-Intensität für die NUTS- 2-Regionen für das Jahr 2014 dar. Sie zeigt die Gebiete, in denen die Forschungstätigkeiten am stärksten konzentriert sind. Das 3,00 %-Ziel der Strategie Europa 2020 für die EU-28 wurde nicht auf regionaler Ebene formuliert und es steht jedem EU-Mitgliedstaat frei, wie er sein nationales Ziel erreicht (sei es durch allgemeine Maßnahmen im gesamten Hoheitsgebiet oder durch die Förderung von spezifischen regionalen Konzentrationen/Clustern, in denen sich die Forschungstätigkeiten konzentrieren). Gut jede zehnte (11,1 %) der 270 NUTS-2-Regionen in der EU, für die Daten verfügbar sind, vermeldete, dass sie in Bezug auf die FuE-Intensität das Europa-2020-Ziel von mindestens 3,00 % erreicht hatte (auf Karte 1 im dunkelsten Orangeton dargestellt); insgesamt entfiel auf diese Regionen mehr als ein Drittel (34,1 %) der gesamten FuE-Aufwendungen der EU-28 für das Jahr 2014.

Höchste EU-weite FuE-Intensität in Prov. Brabant Wallon

In drei NUTS-2-Regionen in der EU war die FuE-Intensität besonders hoch. Zwei dieser Regionen lagen in Deutschland: In Stuttgart und Braunschweig stiegen die FuE-Ausgaben im Verhältnis zum BIP im Jahr 2013 auf 6,00 % bzw. 7,33 %. Die höchste FuE-Intensität wurde jedoch mit 11,36 % (ebenfalls 2013) in der belgischen Region Prov. Brabant Wallon ermittelt, somit betrug die Forschungsintentität in dieser Region fast das Sechsfache des EU-28-Durchschnitts.

Darüber hinaus war die Forschungstätigkeit häufig in den Hauptstadtregionen besonders ausgeprägt, z.B. in den nordischen Regionen Hovedstaden, Helsinki-Uusimaa und Stockholm, wobei Länsi-Suomi und Pohjois- ja Itä-Suomi (beide in Finnland) sowie drei schwedische Regionen ebenfalls eine FuE-Intensität von mehr als 3,00 % verzeichneten. Zu den Regionen mit hoher FuE-Intensität gehörten auch die deutsche und die österreichische Hauptstadtregion Berlin bzw. Wien und weitere sieben deutsche und drei österreichische Regionen. Ferner vermeldete eine Reihe weiterer Regionen, von denen viele traditionell für Spitzenleistungen im Forschungsbereich bekannt sind, eine FuE-Intensität von mindestens 3,00 %. Dazu gehörten Provincie Vlaams-Brabant in Belgien, Midi-Pyrénées in Frankreich sowie East Anglia und vier weitere Regionen im Vereinigten Königreich.

In den meisten südlichen und östlichen Regionen wurde eine relativ niedrige FuE-Intensität verzeichnet

Außerhalb dieser Cluster war in den übrigen westlichen und nördlichen Regionen der EU der Anteil der FuE-Ausgaben am BIP in aller Regel mäßig und in den meisten südlichen und östlichen Regionen der EU niedrig. Tatsächlich waren die spanische Region País Vasco (2,06 %) und die italienische Region Piemonte (2,27 %) die einzigen südlichen EU-Regionen, die 2014 eine FuE-Intensität von über 2,00 % vermeldeten, während unter den östlichen Regionen der EU nur die tschechischen Regionen Jihovýchod (2,91 %), die Hauptstadtregion Praha (2,86 %) und Střední Čechy (2,01 %) sowie die slowenische Hauptstadtregion Zahodna Slovenija (2,72 %) eine Forschungsintensität von über 2,00 % verzeichneten.

Große regionale Unterschiede in vielen EU-Mitgliedstaaten

Besonders markant ist die ungleiche Verteilung der FuE-Aufwendungen im EU-Gebiet. Dabei gibt es durchaus beträchtliche regionale Unterschiede (siehe Abbildung 2), wobei wenige Regionen eine sehr hohe FuE-Intensität aufweisen und die übrigen, zahlenmäßig mehr Regionen eine relativ niedrige Intensität vermelden. Der größte regionale Unterschied wurde in Belgien mit der bereits erwähnten besonders hohen FuE-Intensität in der Region Prov. Brabant Wallon beobachtet.

In einigen EU-Mitgliedstaaten entfiel eine verhältnismäßig hohe FuE-Intensität auf die Hauptstadtregion, während die übrigen Regionen unter dem nationalen Durchschnitt lagen. Dies ist der Fall in Bulgarien, Dänemark, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Finnland. Auch für Kroatien und Slowenien, die jeweils nur zwei NUTS-2-Regionen umfassen, traf dies zu. Belgien, Irland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich (Inner London – East) waren mit ihren Hauptstadtregionen eher atypisch. Diese vermeldeten eine FuE-Intensität, die unter dem nationalen Durchschnitt lag. Allerdings sollte darauf verwiesen werden, dass es im Vereinigten Königreich zwei Hauptstadtregionen gibt und dass die FuE-Intensität von Inner London – West leicht über dem nationalen Durchschnitt lag.

FuE-Forscher

Forscher sind direkt mit FuE-Tätigkeiten befasst und definiert als „Wissenschaftler oder Ingenieure, die neue Erkenntnisse, Produkte, Verfahren, Methoden und Systeme konzipieren oder schaffen und die betreffenden Projekte leiten“.

Im Jahr 2013 waren in der EU-28 Schätzungen zufolge 2,71 Millionen Forscher tätig. Ihre Anzahl hat in den letzten Jahren ausgehend von 1,85 Millionen im Jahr 2003 beständig zugenommen (dies entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von 3,9 % pro Jahr). Bei einer alternativen Maßeinheit für den Arbeitsinput wird die Anzahl der Forscher unter Berücksichtigung unterschiedlicher Arbeitszeiten und Arbeitsmuster angepasst. Auf Basis dieser Maßeinheit belief sich die Anzahl der Forscher in der EU-28 im Jahr 2013 auf 1,73 Millionen Vollzeitäquivalente und stieg 2014 auf 1,76 Millionen und 2015 auf 1,82 Millionen.

In Hauptstadtregionen der EU waren Forscher besonders stark vertreten

Wie bei der FuE-Intensität war der Anteil der Forscher an den Beschäftigten ungleichmäßig verteilt, da nur 3 der 10 (29,6 %) Regionen auf Karte 2 einen Forscheranteil über dem EU-28-Wert von 0,83 % meldeten, während der mediane Anteil in allen NUTS-2-Regionen bei 0,57% lag. Die Verteilung der Forscher war in einigen Regionen relativ konzentriert, im Wesentlichen in jenen Regionen, die eine hohe FuE-Intensität aufwiesen. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zur FuE-Intensität war, dass der Anteil der Forscher in den Regionen mit Hochschuleinrichtungen und Forschungsinstituten etwas höher war. Dies war häufig in Hauptstadtregionen der Fall, wobei Berlin (Deutschland) diesbezüglich eine nennenswerte Ausnahme darstellte. Gleichfalls war der Anteil der Forscher trotz einer verhältnismäßig hohen FuE-Intensität in Trier (Deutschland), in Cheshire und in Herefordshire, Worcestershire und Warwickshire (Vereinigtes Königreich) relativ niedrig.

Die Anziehungskraft der Hauptstadtregionen wird anhand der Tatsache verdeutlicht, dass der Anteil der Forscher an den Erwerbstätigen in mehr als zwei Dritteln der multiregionalen EU-Mitgliedstaaten in den Hauptstädten über dem Anteil der übrigen Regionen lag. Ausnahmen stellten Belgien, Deutschland, Griechenland, Spanien, Italien und die Niederlande dar.

Bei Betrachtung aller EU-Regionen vermeldeten nur 17 Regionen, dass Forscher im Jahr 2014 mindestens 1,75 % ihrer Gesamtbeschäftigtenzahl ausmachten (dunkelster Orangeton auf Karte 2), wobei der höchste Anteil mit 5,0 % in der britischen Hauptstadtregion Inner London - West verzeichnet wurde. Die Hälfte der übrigen 16 Regionen mit einem großen Forscheranteil waren ebenfalls Hauptstadtregionen, mit den nennenswerten Ausnahmen Prov. Brabant Wallon (Belgien) und Braunschweig (Deutschland). Demgegenüber vermeldeten 29 Regionen einen Anteil von weniger als 0,25 %, wobei der niedrigste Anteil (unter 0,10 %) auf die spanischen autonomen Städte Melilla und Ceuta, die Scottish Highlands and Island (Vereinigtes Königreich), Prov. Luxembourg (Belgien) und die rumänische Region Sud-Est entfiel.

Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST)

Im Jahr 2015 wurden in der EU-28 123 Millionen Menschen als Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich eingestuft – davon 49 Millionen als HRST-Kernbestand. Im Jahr 2009 entfiel auf die HRST etwas mehr als ein Viertel (27,9 %) der Bevölkerung der EU-28 in der Altersgruppe 15 bis 74 Jahre (im Folgenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter); dieser Anteil stieg in den Folgejahren kontinuierlich und erreichte im Jahr 2015 fast ein Drittel (32,4 %).

Definition von Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST)

Als HRST werden Personen definiert, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

  • abgeschlossene Hochschulausbildung;
  • Personen, die einer Beschäftigung im Wissenschafts- und Technologiebereich nachgehen (hierunter definiert als Naturwissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure, Vertreter der akademischen oder verwandten Gesundheitsberufe oder akademische und vergleichbare Fachkräfte in der Informations- und Kommunikationstechnologie; weitere Informationen unter: Internationale Standardklassifikation der Berufe — ISCO (auf Englisch) ).

Eine engere Auslegung, nach der die Beschäftigten sowohl die ausbildungsrelevanten als auch die beruflichen Kriterien erfüllen, wird als Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich — Kernbestand (HRSTC) bezeichnet.

Karte 3 zeigt die regionale Verteilung der HRST nach NUTS-2-Regionen, wobei die Regionen, in denen der Anteil der HRST an der erwerbsaktiven Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (erwerbstätige und erwerbslose Personen) mindestens 50 % betrug, im dunkelsten Orangeton dargestellt sind. Ca. ein Sechstel (15,6 %) der 276 Regionen der EU-28, für die im Jahr 2015 Daten verfügbar waren, erfüllten dieses Kriterium, demnach mindestens die Hälfte der erwerbsaktiven Bevölkerung als HRST eingestuft wurde.

Viele Regionen mit hohen HRST-Anteilen wiesen zudem eine hohe FuE-Intensität sowie einen hohen Anteil an Forschern auf (siehe oben) und allgemein traf dies auch für den gegensätzlichen Fall zu. Dennoch gab es auch nennenswerte Unterschiede, so vermeldeten einige Londoner Regionen zum Beispiel eine relativ niedrige FuE-Intensität und einen niedrigen Anteil von Forschern, auf der anderen Seite aber war die als HRST eingestufte erwerbsaktive Bevölkerung eher hoch; dies traf in geringerem Maß auch für Prov. Luxembourg, Corse (Frankreich), Zypern (eine Region auf NUTS-2-Ebene) und die Scottish Highlands and Islands zu. Demgegenüber steht Kriti (Griechenland) mit einem niedrigen HRST-Anteil an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, aber einem hohen Anteil von FuE-Forschern.

Mindestens zwei Drittel der erwerbsaktiven Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in den Regionen Inner London wurden als HRST eingestuft

Wieder einmal waren es die Hauptstadtregionen oder die hauptstadtnahen Regionen, die den höchsten HRST-Anteil der erwerbsaktiven Bevölkerung stellten. Fast die Hälfte (14) der 30 Regionen, deren erwerbsaktive Bevölkerung zum größten Teil als HRST eingestuft wurde, waren Hauptstadtregionen. Die höchsten Werte der EU-Regionen verzeichneten dabei beide Regionen von Inner London. Dort wurden mehr als zwei Drittel der erwerbsaktiven Bevölkerung als HRST eingestuft.

Zu den übrigen Regionen, in denen HRST den Großteil der erwerbsaktiven Bevölkerung ausmachte, gehörten die Cluster um die belgische und niederländische Hauptstadtregion sowie die angrenzenden Regionen von Sydsverige und Västsverige im Südwesten von Schweden. Das große Cluster aus Regionen um die britische Hauptstadt erstreckte sich über Südengland bis nach Ostwales, weitere Cluster im Vereinigten Königreich befanden sich an der Ostküste Schottlands und im Nordwesten von England. Neben den Hauptstadtregionen vermeldeten auch einige Einzelregionen verhältnismäßig hohe Werte, die sie von ihren Nachbarregionen unterschieden. Dazu gehörten País Vasco (Spanien), Midi-Pyrénées und Rhône-Alpes (Südfrankreich), die deutschen Regionen Hamburg, Oberbayern und Darmstadt sowie die britische Region North Yorkshire.

In 36 NUTS-2-Regionen betrug der HRST-Anteil an der erwerbsaktiven Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Jahr 2015 weniger als 30,0 % (dargestellt auf Karte 3 im hellsten Orangeton), und in zwei rumänischen Regionen - Sud - Muntenia und Nord-Est — lag er unter 20,0 %. Mit Ausnahme der französischen Überseeregion Mayotte lagen diese 36 Regionen alle in den südlichen und östlichen Teilen der EU, acht in Griechenland, sieben in Rumänien, sechs in Italien (fünf davon in Süditalien) und Portugal und zwischen einer und drei Regionen jeweils in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei.

Abbildung 3 befasst sich mit dem gleichen Indikator, nämlich dem HRST-Anteil an der erwerbsaktiven Bevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren, diesmal jedoch für die NUTS-1-Regionen und ergänzt durch eine Auswertung nach Geschlecht. Während im Jahr 2015 in der gesamten EU-28 39,7 % der männlichen erwerbsaktiven Bevölkerung als HRST eingestuft waren, entfielen 47,5 % auf die weibliche Bevölkerung. In allen 20 Regionen mit dem höchsten Gesamtanteil (aus Regionen in der EU-28, Norwegen oder der Schweiz) wurde bei den Frauen ein höherer HRST-Anteil verzeichnet, während in 11 Regionen der Anteil bei den Männern höher war. Außer in der Schweiz (eine Region auf NUTS-Ebene 1) war der Anteil an Frauen der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die als HRST eingestuft wurden, höher als der entsprechende Männeranteil. Das stärkste Geschlechtergefälle wurde in Irland beobachtet (ebenfalls eine Region auf NUTS-Ebene 1).

Der Anteil des HRST-Kernbestands an der erwerbsaktiven Bevölkerung war in Inner London - West ungefähr doppelt so hoch wie im EU-28-Durchschnitt

Die Karte 4 beschäftigt sich mit dem HRST-Kernbestand, also der HRST-Untergruppe, die jene Personen mit abgeschlossener Hochschulausbildung umfasst, die einer Beschäftigung im Wissenschafts- und Technologiebereich nachgehen. Diese Erhebungen betreffen erneut die erwerbsaktive Bevölkerung im Alter von 15 bis 74 Jahren.

Verglichen mit Karte 3, die sich mit dem weiter gefassten HRST-Konzept befasste, fiel der Anteil des HRST-Kernbestands an der erwerbsaktiven Bevölkerung in verschiedenen britischen Regionen (z.B. East Wales und South Western Scotland) sowie in Darmstadt (Deutschland), Southern und Eastern (Irland), Rhône-Alpes (Frankreich) und Zuid-Holland (Niederlande) verhältnismäßig gering aus.

In 13 der 276 Regionen der EU-28, für die Daten verfügbar sind, machte der HRST-Kernbestand mindestens 30,0 % der Erwerbstätigen aus. Sieben davon waren die Hauptstadtregionen der Tschechischen Republik, Luxemburgs, der drei nordischen Mitgliedstaaten und des Vereinigten Königreichs (beide Inner-London-Regionen). Fünf weitere Regionen befanden sich in unmittelbarer Nähe der belgischen und der britischen Hauptstadtregionen (obwohl die belgische Hauptstadtregion selbst einen Anteil von etwas weniger als 30,0 % meldete), die letzte Region war Utrecht (Niederlande).

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Mit 45,0 % entfiel der höchste Anteil des HRST-Kernbestands auf Inner London - West, der damit mehr als doppelt so hoch war wie der EU-28-Durchschnitt von 20,1 %. Wie auch bei den übrigen Indikatoren in diesem Artikel ergibt eine regionale Analyse eine geografisch ungleichmäßige Verteilung dieses Indikators. Dabei verzeichneten mehr Regionen (166) einen Wert unterhalb des EU-28-Durchschnitts als Regionen, die darüber lagen (108). Die überwiegende Mehrheit der 68 Regionen, deren Anteil des HRST-Kernbestands an der erwerbsaktiven Bevölkerung unter 15,0 % (die zwei hellsten Orangetöne auf Karte 4) lag, befand sich in den östlichen und südlichen EU-Mitgliedstaaten; hinzu kamen zwei französische Überseeregionen (Guadeloupe und Mayotte) sowie zwei deutsche Regionen (Niederbayern und Weser-Ems).

Ähnlich wie Abbildung 3 zeigt auch Abbildung 4 eine zusätzliche Auswertung nach Geschlecht, ebenfalls basierend auf den NUTS-1-Regionen. Wie bereits bei der allgemeinen HRST-Auswertung deutlich wurde, gibt es auch für den HRST-Kernbestand ein deutliches Geschlechtergefälle innerhalb der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Auf die Frauen entfiel im Jahr 2015 ein Anteil von 23,0 %, während die Männer im HRST-Kernbestand zu 17,7 % vertreten waren. Von den 20 Ebene- 1-Regionen in der EU-28, der Schweiz und Norwegens mit dem höchsten Gesamtanteil des HRST-Kernbestands gemessen an der Erwerbsbevölkerung insgesamt (Männer und Frauen zusammengenommen) meldete nur eine Region — die Schweiz — für die Männer einen höheren Anteil dieses Kernbestands als für die Frauen. Das stärkste Geschlechtergefälle in diesen 20 führenden Regionen fand sich in Centralny (Polen). Den höchsten Anteil des HRST-Kernbestandes für Männer und Frauen zusammen verzeichnete Luxemburg (eine Region auf NUTS-1-Ebene), gefolgt von London für Männer und Norwegen (ebenfalls eine Region auf NUTS-1-Ebene) und Östra Sverige (Schweden) für Frauen.

Rechte des geistigen Eigentums

Der Begriff „Rechte des geistigen Eigentums“ umfasst verschiedene Möglichkeiten, wie diese Eigentumsrechte durch die Erteilung von Patenten, die Eintragung von Marken oder Urheberrechten geschützt werden können. Der Schutz des geistigen Eigentums ermöglicht dem Rechteinhaber die Ausübung eines Monopols bei der Nutzung des fraglichen Gegenstands für einen festgelegten Zeitraum, während dessen Nachahmung und Vervielfältigung eingeschränkt sind. Dadurch können Anreize geschaffen werden, damit Unternehmen ihre Investitionen in Forschung und kreative Tätigkeiten erhöhen.

Definition von Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmustern

Die Verordnung (EU) 2015/2424 des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung über die Gemeinschaftsmarke trat am 23. März 2016 in Kraft. Gegenstand sind neben anderen Änderungen die Umbenennung des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der EU-Marke (EUTM).

Daten zu den EU-Marken und den Geschmacksmustern beziehen sich auf den Schutz von Marken und Geschmacksmustern in der gesamten EU. Seit der Umsetzung des neuen Rechtsrahmens, der 2015 verabschiedet wurde (Verordnung (EU) 2015/2424 und Richtlinie (EU) 2015/2436) müssen Marken nicht mehr notwendigerweise grafisch dargestellt werden, sodass nun auch Farben und nicht-visuelle Zeichen wie Klänge geschützt werden können. Markenzeichen können ein wesentlicher Bestandteil der Identität von Waren und Dienstleistungen sein, da sie die Markenzuordnung erleichtern und eine Rolle in den Bereichen Marketing und Kommunikation spielen.

Gemäß der Definition der Verordnung (EG) Nr. 6/2002 des Rates über das Gemeinschaftsgeschmacksmuster handelt es sich dabei um „die Erscheinungsform eines Erzeugnisses oder eines Teils davon, die sich insbesondere aus den Merkmalen der Linien, Konturen, Farben, der Gestalt, Oberflächenstruktur und/oder der Werkstoffe des Erzeugnisses selbst und/oder seiner Verzierung ergibt“.

'‘Die französische Hauptstadtregion Paris verzeichnete die meisten Anmeldungen und Eintragungen von Unionsmarken und die meisten Anmeldungen von Gemeinschaftsgeschmacksmustern und Geschmacksmuster

Tabelle 1 bietet Informationen über die Anmeldung und die Eintragung von Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmustern. Für beide Kategorien werden die führenden zehn Regionen im Jahr 2015 aufgeführt. Die französische Hauptstadtregion Paris verzeichnete dabei die meisten Anmeldungen und Eintragungen von Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmustern sowie Gemeinschaftsgeschmackmuster. In den einzelnen Teilbereichen von Tabelle 1 entfiel auf die führenden zehn Regionen ein Anteil von 12-18 % des EU-28-Gesamtwerts, wobei jede Rangliste von einer der bevölkerungsreichsten Regionen in der EU angeführt wurde. Dabei handelte es sich entweder um Hauptstadtregionen oder andere Regionen mit Großstädten. So erscheinen Paris, Barcelona (Spanien), Milano (Italien) und München, Kreisfreie Stadt (Deutschland) in allen vier der angezeigten 10 Ranglisten, während Berlin (Deutschland), Luxemburg (eine einzelne Region auf dieser Analyseebene) und Stockholms län (Schweden) jeweils in drei der vier Ranglisten vertreten sind. Die Liste der führenden zehn Regionen bei den Anmeldungen von Gemeinschaftsgeschmacksmustern ist insofern bemerkenswert, als sie die polnische Region Miasto Warszawa einschließt – die einzige Region in den östlichen EU-Mitgliedstaaten, die in einer der aufgeführten Rangliste vertreten ist.

Da das Einschlusskriterium für Tabelle 1 die absolute Anzahl an Anmeldungen oder Eintragungen ist, werden NUTS-3-Regionen mit großen Städten bevorzugt, während große Städte, die mehrere NUTS-3-Regionen umfassen, mit geringerer Wahrscheinlichkeit abgebildet werden. Eine Analyse der Anzahl der Anmeldungen oder Eintragungen im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße standardisiert die Darstellung dieses Indikators zu einem gewissen Grad. Aus Tabelle 1 geht hervor, dass von den in absoluten Zahlen führenden zehn Regionen die meisten Anmeldungen und Eintragungen von Unionsmarken im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße in Inner London vorgenommen wurden, während die meisten Anmeldungen von Gemeinschaftsgeschmacksmustern im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße in der niederländischen Region Zuidoost-Noord-Brabant verzeichnet wurden. Die meisten Gemeinschaftsgeschmacksmuster im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gab es in der deutschen Region Stuttgart, Stadtkreis.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Rechtsgrundlage und Quellen

In der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 995/2012 der Kommission zur Erstellung und Entwicklung von Gemeinschaftsstatistiken über Wissenschaft und Technologie werden die gesetzlichen Vorgaben bestimmt und die Datenreihen, Analysen (Untergliederungen), Häufigkeit und Fristen für die diesbezügliche Datenübertragung durch die EU-Mitgliedstaaten festgelegt.

Viele für die Analyse von Forschung und Innovation herangezogene Statistiken werden aus anderen Statistikbereichen von Eurostat und einer Reihe internationaler Datenbanken abgeleitet, die von anderen Organisationen bereitgestellt werden. Im Folgenden werden einige Beispiele aufgeführt:

Methodik

Angaben zur Methodik der FuE-Statistiken enthält das „Frascati-Handbuch: Allgemeine Richtlinien für statistische Übersichten in Forschung und experimenteller Entwicklung“ (OECD, 2002; auf Englisch), das auch von vielen Drittstaaten herangezogen wird. Eine neue Ausgabe des Frascati-Handbuchs wurde 2015 herausgegeben und wird für zukünftige Datenerhebungen herangezogen.

Die Methodik für die Statistiken über die Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (HRST) ist im Canberra-Handbuch (OECD, 1995; auf Englisch) festgelegt, in dem alle HRST-Begriffe aufgeführt sind.

NUTS

Die in diesem Artikel verwendeten Daten beziehen sich ausschließlich auf die NUTS-Version von 2013. Daten zu FuE-Intensität und FuE-Forschern für die NUTS-2-Regionen liegen nicht für die überseeischen Departements Frankreichs vor und werden daher auf Ebene 1 dargestellt.

Definitionen von Indikatoren

Glossareinträge zu den Statistiken sind für eine Vielzahl verschiedener Begriffe/Indikatoren im Zusammenhang mit Forschung und Innovation verfügbar, dazu gehören: Innovation, Glossary:Gross domestic expenditure on R & D (GERD) Bruttoinlandsaufwendungen für FuE (GERD), FuE-Intensität, Forscher, HRST und Rechte des geistigen Eigentums.

Weitere Informationen:
Spezieller Bereich zu Wissenschaft, Technologie und Innovation

Kontext

Forschung, Fachwissen und Innovationsfähigkeit auf regionaler Ebene hängen von einer Reihe von Faktoren ab – Unternehmenskultur, Qualifikation der Arbeitskräfte, Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung, Dienste zur Innovationsförderung, Technologietransfermechanismen, regionale Infrastruktur, Mobilität der Forscher, Finanzierungsquellen und kreatives Potenzial.

Politikinitiativen

In einer Mitteilung der Europäischen Kommission zum Thema „Regionalpolitik als Beitrag zum intelligenten Wachstum im Rahmen der Strategie Europa 2020“ (KOM(2010) 553 endg.) werden Möglichkeiten beschrieben, mit denen die Regionalpolitik das Wachstumspotenzial der EU freisetzen kann, indem die Tätigkeiten ermittelt werden, mit denen zum einen die Wettbewerbsfähigkeit einer Region am besten gestärkt und zum anderen die Interaktion zwischen Unternehmen, Forschungszentren und Hochschulen einerseits und lokalen, regionalen und nationalen Behörden andererseits gefördert werden kann.

Im Jahr 2014 verabschiedete die Europäische Kommission die Mitteilung „Forschung und Innovation: Voraussetzungen für künftiges Wachstum“ (COM(2014) 339 final), in der vorgeschlagen wurde, dass die EU-Mitgliedstaaten – insbesondere mittels Forschung und Innovation – wachstumsfördernde Strategien aktiv unterstützen sollten, um vom weltweit größten Binnenmarkt sowie von vielen der weltweit führenden innovativen Unternehmen und den hochqualifizierten europäischen Arbeitskräften zu profitieren.

Um Talente zu bündeln und die erforderliche Größenordnung zu erreichen, fördern politische Entscheidungsträger eine transnationale Zusammenarbeit im Europäischen Forschungsraum (EFR) (auf Englisch). Der EFR wurde auf der Tagung des Europäischen Rates in Lissabon im März 2000 ins Leben gerufen und hat den offenen und transparenten Handel mit wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen, Ideen und Know-How zum Ziel; er soll einen für die Welt offenen, einheitlichen Forschungsraum schaffen, der die Freizügigkeit von Forschern sowie den freien Verkehr von Wissen und Technologie fördert. Im Juli 2012 verabschiedete die Europäische Kommission eine Mitteilung mit dem Titel „Eine verstärkte Partnerschaft im Europäischen Forschungsraum im Zeichen von Exzellenz und Wachstum“ (COM(2012) 392 final), bei der fünf zentrale Schwerpunktbereiche im Vordergrund standen, um den EFR zu reformieren/vervollständigen: effektivere nationale Forschungssysteme, optimale länderübergreifende Zusammenarbeit und entsprechender Wettbewerb, ein offener Arbeitsmarkt für Forscherinnen und Forscher, Gleichstellung der Geschlechter und Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts in der Forschung sowie optimaler Austausch und Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im September 2014 wurde ein zweiter EFR-Fortschrittsbericht (COM(2014) 575 final) herausgegeben. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass fast alle EU-Mitgliedstaaten trotz großer Unterschiede bezüglich der Vergabe von Forschungsgeldern eine nationale Strategie für Forschung und Innovation verabschiedet hatten. Im Mai 2015 wurde der EFR-Fahrplan 2015–2020 (auf Englisch) angenommen. Er soll eine begrenzte Anzahl von Schlüsselprioritäten ermitteln, die den größten Einfluss auf die Bereiche Wissenschaft, Forschung und Innovation in Europa haben. Dazu gehören effektive nationale Forschungssysteme, der Umgang mit wichtigen Herausforderungen, die optimale Nutzung öffentlicher Investitionen in Forschungsinfrastrukturen, ein offener Arbeitsmarkt für Forscherinnen und Forscher, Gleichstellung der Geschlechter und Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts in der Forschung, ein optimaler Austausch und Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationale Zusammenarbeit. 2015 wurde über einen Kernsatz von 24 Indikatoren abgestimmt, um den Fortschritt des EFR zu messen. Diese Indikatoren können in den EFR-Fortschrittsberichten nachgelesen werden.

Seit ihrer Einführung im Jahr 1984 spielen die Forschungsrahmenprogramme der EU eine bedeutende Rolle bei multidisziplinären Forschungstätigkeiten. Mit der Verordnung (EU) Nr. 1291/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates wurde das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 (2014–2020) aufgelegt. Hiermit soll sichergestellt werden, dass Europa Wissenschaft auf Weltklasseniveau betreibt, Innovationshindernisse beseitigt und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Sinne der Innovationsförderung vereinfacht werden. Horizont 2020 verfügt über einen Haushalt von fast 80 Milliarden EURO; hinzu kommen die durch diese Förderung voraussichtlich angezogenen Privatinvestitionen. Die Arbeitsprogramme umfassen zwei Jahre: das aktuelle Arbeitsprogramm umfasst den Zeitraum 2016 - 2017.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

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Veröffentlichungen

Haupttabellen

Regionale Statistiken über Wissenschaft und Technologie (t_reg_sct)
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) nach NUTS-2-Regionen (tgs00038)
Beschäftigung in der Spitzentechnologie nach NUTS-2-Regionen (tgs00039)
Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) nach Prioritätsjahr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00040)
Spitzentechnologie-Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) nach Prioritätsjahr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00041)
Innerbetriebliche FuE-Ausgaben insgesamt (GERD), nach NUTS-2-Regionen (tgs00042)
Forscher, alle Sektoren, nach NUTS-2-Regionen (tgs00043)
Forschung und Entwicklung (t_research)
Statistiken über Forschung und Entwicklung (t_rd)
Innerbetriebliche FuE-Ausgaben insgesamt (GERD), nach NUTS-2-Regionen (tgs00042)
Forscher, alle Sektoren, nach NUTS-2-Regionen (tgs00043)
Spitzentechnologiebranche und wissensintensive Dienstleistungen (t_htec)
Beschäftigung inSpitzentechnologiesektoren nach NUTS-2-Regionen (tgs00039)
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (t_hrst)
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) nach NUTS-2-Regionen (tgs00038)
Rechte des geistigen Eigentums (t_ipr)
Patent (t_pat)
Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) nach Prioritätsjahr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00040)
Spitzentechnologie-Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) nach Prioritätsjahr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00041)

Datenbank

Regionale Statistiken über Wissenschaft und Technologie (reg_sct)
FuE-Ausgaben und Personal (reg_rd)
Beschäftigung in Spitzentechnologiesektoren (reg_htec)
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) (reg_hrst)
Forschung und Entwicklung (research)
Statistiken über Forschung und Entwicklung (rd)
FuE-Ausgaben auf nationaler und regionaler Ebene (rd_e)
FuE-Personal auf nationaler und regionaler Ebene (rd_p)
Spitzentechnologiebranche und wissensintensive Dienstleistungen (htec)
Beschäftigung in der Spitzentechnologiebranche und wissensintensiven Dienstleistungen (htec)
Wissenschaft und Technologie in der Spitzentechnologiebranche und wissensintensiven Dienstleistungen (HTEC) (htec_sti)
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (hrst)
Bestand an Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich auf nationaler und regionaler Ebene (hrst_st)
Rechte des geistigen Eigentums (ipr)
Patent (t_pat)
Gemeinschaftsmarken (CTM) (ipr_t)
Gemeinschaftsgeschmacksmuster (CD) (ipr_d)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Weitere Informationen

  • Verordnung (EG) Nr. 753/2004 der Kommission vom 22. April 2004 zur Durchführung der Entscheidung Nr. 1608/2003/EG bezüglich der Statistiken über Wissenschaft und Technologie
  • Bericht (KOM(2011) 184 endg.) der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat zur Durchführung der Entscheidung Nr. 1608/2003/EG des Europäischen Parlaments und des Rates bezüglich der Statistiken über Wissenschaft und Technologie

Weblinks