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Statistik des Güterverkehrs

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Datenauszug vom Januar 2016. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: Januar 2017.

In diesem Artikel werden Informationen über den Güterverkehr in der Europäischen Union (EU) vorgestellt, der die folgenden Verkehrszweige umfasst: Straßen-, Eisenbahn-, Luft-, See- und Binnenschiffsverkehr. Für den nationalen und den internationalen Handel und die wirtschaftliche Entwicklung ist es wichtig, dass Güter sicher, schnell und kostengünstig befördert werden können. Das vergleichsweise schnelle Wachstum des Güterverkehrs innerhalb der EU lässt sich durch die rasche Zunahme des weltweiten Handels bis zum Einsetzen der Wirtschafts- und Finanzkrise und die vermehrte Integration infolge der EU-Erweiterungen sowie eine Reihe von Praktiken der Wirtschaft (wie die Konzentration der Produktion an einigen wenigen Standorten, um Größenvorteile nutzen zu können, Standortverlagerungen und Just-in-time-Lieferungen) erklären.

Andererseits könnte die Entwicklung im Bereich des Güterverkehrs der EU durch die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur (Staus und Verspätungen) in Verbindung mit Sachzwängen aufgrund technischer Normen, Interoperabilitätsanforderungen und Lenkungsfragen verlangsamt werden.

Abbildung 1: Verteilung des Binnengüterverkehrs auf die verschiedenen Verkehrszweige, 2013 (1)
(in % der gesamten tkm im Binnenverkehr)
Quelle: Eurostat (rail_go_typeall), (iww_go_atygo), (road_go_ta_tott) und (road_go_ca_c) und Berechnungen von Eurostat.
Abbildung 2: Veränderungen im Index des Güterbinnenverkehrs im Verhältnis zum BIB, 2003–2013 (1)
(in %)
Quelle: Eurostat (tran_hv_frtra)
Tabelle 1: Güterbinnenverkehr, 2014
Quelle: Eurostat (road_go_ta_tott), (rail_go_typeall), (ttr00007), (demo_gind) und (avia_gooc) und Generaldirektion Mobilität und Verkehr
Abbildung 3: Innerstaatlicher und grenzüberschreitender Straßengüterverkehr, 2014 (1)
(in %, basierend auf Mio. tkm Lastfahrten)
Quelle: Eurostat (road_go_ta_tott)
Abbildung 4: Luftfrachtverkehr, 2014 (1)
(in Tsd. Tonnen)
Quelle: Eurostat (ttr00011)
Abbildung 5: Güterumschlag in Seehäfen nach Bruttogewicht, 2014 (1)
(in Mio. Tonnen)
Quelle: Eurostat (mar_go_aa)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Verteilung des Verkehrs auf die verschiedenen Verkehrsträger („Modal Split“)

Das gesamte Güterbinnenverkehrsaufkommen in der EU-28 wurde 2013 auf mehr als 2 200 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) geschätzt, wovon etwa drei Viertel auf die Straße entfielen (siehe Abbildung 1). Die Daten über den Straßengüterverkehr, die für diese Analyse verwendet wurden, wurden angepasst, um einen Vergleich der drei Verkehrsträger auf der Grundlage der in jedem Gebiet tatsächlich durchgeführten Warenbewegungen zu ermöglichen. Dies steht im Gegensatz zu den in Tabelle 1 wiedergegebenen Daten über den Straßengüterverkehr, die auf den Ort der Fahrzeugzulassung beruhen und nicht auf dem Gebiet der Beförderung der Güter. Ausführlichere Informationen über die Anpassungen, die an den Daten über den Straßengüterverkehr vorgenommen wurden, können einem gesonderten Artikel entnommen werden, der sich ausschließlich mit den Verkehrsträgern im Güterverkehr (auf Englisch) befasst.

Im Jahr 2013 war der Anteil der im Binnenverkehr in der EU-28 auf der Straße beförderten Güter (74,9 %) mehr als viermal höher als der Anteil der auf der Schiene beförderten Güter (18,2 %), während der verbleibende Anteil der Güter (6,9 %) auf Binnenwasserwegen transportiert wurde. Verglichen mit den Verkehrsträgern des Jahres 2008 war im Binnenverkehr der Anteil der auf der Straße beförderten Güter im Jahr 2013 0,6 Prozentpunkte niedriger, während der Anteil der auf Binnenwasserwegen transportierten Güter um den gleichen Wert zugelegt hatte und der Anteil des Schienenverkehrs konstant blieb. Allerdings bezieht sich die vorstehende Analyse lediglich auf den Güterbinnenverkehr. Ein beträchtlicher Teil der Güter dürfte auch auf dem Seeweg und bei bestimmten Produktgruppen auf dm Luftweg oder über Rohrfernleitungen transportiert werden. Anzumerken ist auch, dass in Zypern und Malta alle Güter über die Straße befördert wurden, da es dort keine Infrastruktur für den Schienenverkehr und die Binnenschifffahrt gibt. Dies war auch in Island der Fall.

Im Jahr 2013 wurden mehr als 90 % der Güter in Irland, Griechenland und Spanien über die Straße befördert. Demgegenüber entfielen in Estland (36,3 %) und Litauen (33,4 %) nur gut ein Drittel (35,8 %) und in Lettland nur ein knappes Fünftel(18,8 %) des Güterbinnenverkehrs auf den Straßenverkehr. Die verbleibenden Güter – zwischen drei und vier Fünftel des gesamten Güterbinnenverkehrsaufkommens wurden in allen drei baltischen Mitgliedstaten auf der Schiene transportiert. In Schweden, Slowenien und der Slowakei wurde 2013 zwischen einem Drittel und zwei Fünftel des Güterbinnenverkehrs über die Schiene abgewickelt. Dies trifft auch auf die Schweiz zu.

Mehr als ein Zehntel des gesamten Güterbinnenverkehrsaufkommens wurde 2013 in Deutschland, Luxemburg und Belgien über Binnenwasserwege befördert. In Bulgarien und Rumänien lag dieser Anteil bei über einem Viertel und erreichte in den Niederlanden den Spitzenwert von 47,1 %, der mit dem Anteil der auf niederländischen Straßen transportierten Güter identisch war.

Das relative Wachstum des Güterverkehrs und die Entwicklung der Volkswirtschaft

Der Güterbinnenverkehr der EU-27 wuchs von 2003 bis 2013 langsamer als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu konstanten Preisen. Dies geht aus dem Index in Abbildung 2 hervor, dessen Wert 2013 um 2,9 % niedriger war als der Wert für das Jahr 2003.

Im Vergleich zu 2003 meldeten Bulgarien und Slowenien die größten Zunahmen beim Güterbinnenverkehr im Verhältnis zum BIP, wobei ihre jeweiligen Indizes mehr als 70 % über dem Wert des Jahres 2013 lagen. In Ungarn, Polen, Portugal und Litauen lag die Veränderungsrate im Güterbinnenverkehr im Zeitraum 2003–2013 um mindestens 25 % über dem Gesamtwachstum der Wirtschaftstätigkeit. Im Gegensatz dazu sank der Verhältniswert Güterbinnenverkehr/BIP von 2003 bis 2013 in Zypern, Irland, Estland, Österreich und Belgien am schnellsten, und zwar um jeweils mehr als 30 %.

Straßengüterverkehr

Im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl verzeichnete Luxemburg mit durchschnittlich fast 17.300 Tonnenkilometern (tkm) pro Einwohner 2014 das größte Beförderungsvolumen im Straßengüterverkehr und übertraf damit Litauen, das Land mit der zweithöchsten Verhältniszahl (9.600 tkm) um nahezu das Doppelte. In beiden Ländern wurde der Großteil – mehr als 90 % – der Güterbeförderung auf der Straße im grenzüberschreitenden Verkehr mit in diesen beiden EU-Mitgliedstaaten zugelassenen Fahrzeugen abgewickelt. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Straßengüterverkehrsstatistik auf den weltweiten Bewegungen der im Meldeland zugelassenen Fahrzeuge basiert (‚Nationalitätsprinzip‘).

Die Aufteilung zwischen dem inländischen und dem länderübergreifenden Straßengüterverkehr fiel in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich aus (siehe Abbildung 3): In Zypern (97,8 %) und im Vereinigten Königreich (94,7 %) erreichte der innerstaatliche Güterverkehr auf der Straße 2014 den höchsten Anteil, und auch in Schweden und Frankreich langen die Anteile über 90 %. Die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten meldete hingegen für 2014, dass der Großteil der Güterbeförderung auf der Straße mit in ihren Ländern zugelassenen Fahrzeugen im grenzüberschreitenden Verkehr abgewickelt wurde. Besonders hoch war der Anteil des grenzüberschreitenden Straßengüterverkehrs an der insgesamt auf der Straße beförderten Warenmenge in Lettland (80,0 %), der Slowakei (83,8 %), in Slowenien (87,3 %), Luxemburg (88,2 %) und Litauen (90,1 %).

Luftfrachtverkehr

Im Jahr 2014 wurden rund 14,4 Mio. Tonnen Luftfracht (im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verkehr) an den Flughäfen der EU-28 umgeschlagen. 2014 war das Luftfrachtaufkommen in der EU-28 27,1 % größer als fünf Jahre zuvor im Jahr 2009, auch wenn das Niveau 2009 extrem niedrig war, da die Finanz- und Wirtschaftskrise in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Spitzenreiter waren 2014 die deutschen Flughäfen, deren Frachtaufkommen mit 4,3 Mio. Tonnen größer als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat war (siehe Abbildung 4), während das Vereinigte Königreich mit 2,4 Mio. Tonnen an zweiter Stelle und Frankreich mit 2,3 Mio. Tonnen an dritter Stelle rangierte. Einige kleinere EU-Mitgliedstaaten haben sich relativ stark auf den Luftfrachtverkehr spezialisiert, vor allem die gesamten Benelux-Länder und von diesen insbesondere Luxemburg, das von den EU-Mitgliedstaaten das siebthöchste Luftfrachtaufkommen hatte.

Güterseeverkehr

Im Jahr 2014 wurden im Seeverkehr 3,8 Mrd. Tonnen Güter in den Seehäfen der EU-28 umgeschlagen (einschließlich der Zahlen aus Frankreich für das Jahr 2013), was gegenüber 2013 einen leichten Zuwachs von 2,1 % und einen deutlicheren Anstieg von 9,5 % im Vergleich zum Krisenjahr 2009 bedeutet. In den Seehäfen der Niederlanden und des Vereinigten Königreichs wurden 2014 jeweils mehr als 500 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, in Italien und Spanien waren es etwas mehr als 400 Mio. Tonnen (siehe Abbildung 5). Auf diese vier EU-Mitgliedstaaten entfiel mehr als die Hälfte (51,2 %) des Güterumschlags in den Seehäfen der EU-28.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die Entwicklung der Güterverkehrsstatistik geht auf eine Vielzahl von Rahmen- und Durchführungsvorschriften zurück, die in der Regel auf einzelne Verkehrsträger ausgerichtet sind. Statistische Daten über den Güterbinnenverkehr werden zumeist jährlich erhoben, Zeitreihen liegen im Allgemeinen ab den frühen 1990er Jahren vor.

Die Statistiken über den Güterbinnenverkehr basieren überwiegend auf den Bewegungen innerhalb der einzelnen Meldeländer, unabhängig von der Nationalität der betroffenen Fahrzeuge oder Schiffe („Territorialitätsprinzip“). Daher liefert die Maßzahl „Tonnenkilometer“ (tkm – d. h. die Beförderung einer Tonne Güter über eine Entfernung von einem Kilometer) meist zuverlässigere Angaben über die Güterverkehrsleistung, da es bei der Erhebung in Tonnen – vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr – häufiger zu Doppelzählungen kommt. Die in den EU-Mitgliedstaaten verwandte Methodik ist nicht vollständig harmonisiert. So basiert die Straßengüterverkehrsstatistik in der Regel auf allen Bewegungen (im Land der Zulassung und/oder im Ausland) der im Meldeland zugelassenen Fahrzeuge („Nationalitätsprinzip“).

Die Aufteilung des Verkehrs auf die Verkehrsträger („Modal Split“ im Güterbinnenverkehr beinhaltet die Beförderungsleistungen im Straßen-, Eisenbahn- und Binnenschiffsverkehr; nicht enthalten sind Luft- und Seeverkehr sowie die Beförderung in Rohrfernleitungen. Gemessen wird damit der – in Tonnenkilometer ausgedrückte – Anteil der einzelnen Verkehrsträger am gesamten Güterbinnenverkehr. Die Informationen über die Verkehrsteilung, die diesem Artikel zugrundeliegen, basieren auf Daten über den Straßengüterverkehr die dahingehend angepasst wurden, dass sie auf dem Territorialprinzip und nicht auf dem Nationalitätsprinzip beruhen.

Der (in Tonnenkilometer gemessene) Umfang des Güterbinnenverkehrs kann auch im Verhältnis zum BIP ausgedrückt werden. In diesem Artikel wird der Indikator in konstanten Preisen für das Bezugsjahr 2000 dargestellt, wobei die Zeitreihen in einen Index mit einer Basis von 2000 = 100 umgewandelt werden. Dieser Wert gibt Aufschluss über das Verhältnis zwischen der Nachfrage nach Transportleistungen und der Größe der Volkswirtschaft. Ferner bietet er die Möglichkeit, die Nachfrageintensität im Güterverkehr im Verhältnis zu wirtschaftlichen Entwicklungen zu überwachen.

Geladene Güter sind Güter, die auf ein Straßen-/Eisenbahnfahrzeug oder ein Handelsschiff geladen wurden und auf der Straße, der Schiene oder dem Seeweg befördert werden. Das Gewicht der mit der Eisenbahn oder auf Binnenwasserstraßen beförderten Güter wird als Brutto-Bruttogewicht bezeichnet. Darin enthalten sind das Gesamtgewicht der beförderten Güter, alle Verpackungen sowie das Eigengewicht von Containern, Wechselbehältern und Paletten, in bzw. auf denen die Güter befördert werden. Im Eisenbahngüterverkehr zählt auch das Gewicht der auf der Schiene beförderten Straßengüterfahrzeuge dazu. Bei der Beförderung im Seeverkehr und auf der Straße hingegen wird nur das Bruttogewicht der beförderten Güter (also ohne das Eigengewicht der Transportmittel) gemessen.

Straßengüterverkehr

Statistiken über den Straßengüterverkehr werden nach der Verordnung (EG) Nr. 1172/98 über die statistische Erfassung des Güterkraftverkehrs erhoben, die mehrfach grundlegend geändert und als neugefasste Verordnung (EU) Nr. 70/2012 verabschiedet wurde. Die Daten basieren auf Stichprobenerhebungen, die in den Meldeländern durchgeführt wurden und bei denen die Beförderung von Gütern auf der Straße mit in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zugelassenen Fahrzeugen erfasst wurde. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass fast alle EU-Mitgliedstaaten eine Mindestgrenze für die Nutzlast festgelegt haben, unterhalb derer die Fahrzeuge nicht durch die Datenerhebung erfasst werden. Dieser Wert sollte 3,5 t Nutzlast oder 6 t zulässiges Gesamtgewicht bei Einzelfahrzeugen nicht überschreiten. Einzelne EU-Mitgliedstaaten wenden auch eine Altersgrenze auf die erfassten Fahrzeuge an.

Schienengüterverkehr

Die Daten über den Schienengüterverkehr werden nach der Verordnung (EG) Nr. 91/2003 über die Statistik des Eisenbahnverkehrs gesammelt. Die Daten werden vierteljährlich (in der Regel nur für größere Unternehmen) und jährlich (Unternehmen aller Größenklassen) erhoben. Für Malta und Zypern (sowie Island) liegen keine Statistiken über den Schienengüterverkehr vor, da es in diesen Ländern keine Eisenbahninfrastruktur gibt. Außerdem werden alle fünf Jahre Statistiken über den Eisenbahnverkehr nach Regionen aufgeschlüsselt erhoben (NUTS-Ebene 2).

Neben der obligatorischen Erhebung von Daten auf der Grundlage von Rechtsakten führt Eurostat auch eine Erhebung über den Schienengüterverkehr durch, die auf der freiwilligen Mitwirkung der untersuchten Einheiten beruht. Der hierfür verwendete Fragebogen liefert Angaben über Schienenverkehrsinfrastrukturen, Transportmittel, Unternehmen, Verkehrsaufkommen und Zugbewegungen.

Güterseeverkehr

Den Rechtsrahmen für die Erhebung von Statistiken über den Güterseeverkehr bildet die Richtlinie 2009/42/EG über die statistische Erfassung des Güter- und Personenseeverkehrs (Neufassung). Daten über den Seeverkehr liegen für die meisten EU-Mitgliedstaaten ab 2001 vor; einige Länder übermitteln allerdings bereits seit 1997 Daten. Die Tschechische Republik, Luxemburg, Ungarn, Österreich und die Slowakei übermitteln als Binnenländer keine Seeverkehrsdaten.

Güterverkehr auf Binnenwasserstraßen

Den Rechtsrahmen für die Erhebung von Statistiken über die Beförderung von Gütern auf Binnenwasserstraßen bildet die Verordnung (EG) Nr. 1365/2006 über die Statistik des Güterverkehrs auf Binnenwasserstraßen. Daten über die Beförderung von Gütern auf Binnenwasserstraßen müssen nur von den Mitgliedstaaten übermittelt werden, in denen die Gütermenge, die jährlich auf Binnenwasserstraßen befördert wird, eine Million Tonnen überschreitet. Diese sind: Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Ungarn, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei und das Vereinigte Königreich. Für die Datenerhebung wird eine umfassende Befragung aller Binnenschifffahrtsunternehmen über alle ge- und entladenen Güter durchgeführt. Für den Durchgangsverkehr setzen einige Länder Stichprobenverfahren ein, auf deren Grundlage sie Schätzungen vornehmen.

Luftfrachtverkehr

Der Rechtsrahmen für die Statistik des Luftfrachtverkehrs ist in der Verordnung (EG) Nr. 437/2003 über die statistische Erfassung der Beförderung von Fluggästen, Fracht und Post im Luftverkehr niedergelegt. Luftfrachtverkehrsstatistiken werden für ge- und entladene Fracht und Post auf gewerblichen Flügen erfasst. Die Daten werden so aufgeschlüsselt, dass innerstaatlicher und grenzüberschreitender Verkehr erfasst wird.

Die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Island, die Schweiz und die Kandidatenländer erheben Statistiken über den Luftfrachtverkehr auf Flughafenebene. Für die meisten EU-Mitgliedstaaten liegen jährliche Daten für den Zeitraum ab 2003 vor, für einige Länder auch bereits ab 1993. Daten über den Luftfrachtverkehr werden auch monatlich und vierteljährlich sowie aufgeschlüsselt nach Regionen (NUTS-Ebene 2) erhoben.

Vermeidung von Doppelzählungen im Luftfrachtverkehr: Durch die nationalen Aggregate und die Gesamtaggregate der Güterbewegungen innerhalb der EU-28 werden Doppelzählungen ausgeschlossen. Die Aggregate umfassen alle gemeldeten Abflüge zuzüglich einer Teilmenge der gemeldeten Landungen. Bei den erfassten gemeldeten Landungen handelt es sich um die Ankünfte, deren Abflüge beim entsprechenden Partnerflughafen nicht mitgerechnet werden.

Kontext

Im Rahmen ihrer Überprüfung der Verkehrspolitik für den Zeitraum bis 2010 formulierte die Europäische Kommission eine Reihe von Vorschlägen für neue Bereiche, in denen politische Entwicklungen stattfinden könnten. Diese Vorschläge wurden anschließend in verschiedenen Mitteilungen der Europäischen Kommission konkretisiert. Dazu gehören vor allem:

  • Das Programm der EU für den Güterverkehr – Steigerung der Effizienz, Integration und Nachhaltigkeit des Güterverkehrs in Europa (KOM(2007) 606 endg.);
  • ein Aktionsplan Güterverkehrslogistik (KOM(2007) 607) endg.);
  • die Mitteilung zum Aufbau eines vorrangig für den Güterverkehr bestimmten Schienennetzes (KOM(2007) 608 endg.);
  • die Mitteilung über eine europäische Hafenpolitik (KOM(2007) 616 endg.);
  • das Paket für die Ökologisierung des Verkehrs (KOM(2008) 433 endg.);
  • ein Satz strategischer Ziele und Empfehlungen für die Seeverkehrspolitik der EU bis 2018 (KOM(2009) 8 endg.);
  • die Mitteilung zur Errichtung eines europäischen Seeverkehrsraums ohne Grenzen (KOM(2009) 10 endg.).

Darauf folgten Mitte 2009 eine Mitteilung mit dem Titel „Eine nachhaltige Zukunft für den Verkehr: Wege zu einem integrierten, technologieorientierten und nutzerfreundlichen System” (KOM(2009) 279 endg.) und im März 2011 ein Weißbuch mit dem Titel „Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem”(KOM(2011) 144 endg.). Diese umfassende Strategie beinhaltet 40 konkrete Initiativen für das nächste Jahrzehnt, mit denen ein wettbewerbsfähiges Verkehrssystem aufgebaut werden soll, das dazu beiträgt, die Mobilität zu steigern, größere Einschränkungen in Schlüsselbereichen zu beseitigen sowie Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Nähere Einzelheiten zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission im Bereich der Verkehrspolitik sind dem Artikel Einführung in die Verkehrsstatistik der EU zu entnehmen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Statistische Bücher

Statistik kurz gefasst

Haupttabellen

Regionalstatistik des Verkehrs (t_tran_r)
Seefrachtverkehr nach NUTS-2-Regionen (tgs00076)
Luftfrachtverkehr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00078)
Verkehr, volum und modal (t_tran_hv)
Güterverkehrsvolumen im Verhältnis zum BIP (tsdtr230)
Güterverkehr nach Verkehrszweig (tsdtr220)
Eisenbahnverkehr(t_rail)
Güterbeförderung im Schienenverkehr (ttr00006)
Straßenverkehr (t_road)
Straßengüterverkehr (ttr00005)
Binnenschifffahrt (t_iww)
Güterverkehr auf Binnenwasserstraßen (ttr00007)
Seeverkehr (t_mar)
Seegüterverkehr (ttr00009)
Luftverkehr (t_avia)
Luftfrachtbeförderung (ttr00011)

Datenbank

Multimodale Daten (tran)
Verkehr, volum und modal (tran_hv)
Eisenbahnverkehr (rail)
Straßenverkehr (road)
Binnenschifffahrt (iww)
Transport in Ölfernleitungen (pipe)
Seeverkehr (mar)
Luftverkehr (avia)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Referenzhandbücher

ESMS-Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weitere Informationen

Weblinks