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Statistik des Personenverkehrs

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Daten von Juli und Oktober 2014. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: Januar 2016.
Tabelle 1: Aufteilung des Personenbinnenverkehrs auf die verschiedenen Verkehrszweige („Modal Split“),
2002 und 2012 (¹)
(in % der gesamten Personenkilometer im Binnenverkehr) — Quelle: Eurostat (tran_hv_psmod)
Tabelle 2: Index des innerstaatlichen Personenverkehrsaufkommens im Verhältnis zum BIP, 2002–2012
(Index 2000 = 100) — Quelle: Eurostat (tran_hv_pstra)
Tabelle 3: Eisenbahnpersonenverkehr, 2011–2013
— Quelle: Eurostat (rail_pa_typepkm) und (demo_gind)
Abbildung 1: Eisenbahnpersonenverkehr, 2013 (¹)
(Personenkilometer pro Einwohner) — Quelle: Eurostat (rail_pa_typepkm) und (demo_gind)
Abbildung 2: Die 15 größten Flughäfen, beförderte (an und von Bord gegangene) Fluggäste, EU-28, 2013
(in Mio. Fluggästen) — Quelle: Eurostat (avia_paoa)
Tabelle 4: Personenbeförderung im Luft- und Seeverkehr, 2013 (¹)
— Quelle: Eurostat (ttr00012), (demo_gind) und (mar_pa_aa)

Dieser Artikel behandelt ausführlich die jüngsten Entwicklungen in der Statistik des Personenverkehrs in der Europäischen Union (EU). Die Angaben über den Personenverkehr sind aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Verkehrszweigen, wie Straßen-, Eisenbahn-, Luft- und Seeverkehr. Wichtigstes Verkehrsmittel ist dabei — bedingt durch den Wunsch nach größtmöglicher Mobilität und Flexibilität — der Personenkraftwagen (Pkw). Allerdings hat die ausgeprägte Abhängigkeit vom Pkw im Personenverkehr in der gesamten EU zunehmend zu Verkehrsüberlastung und Luftverschmutzung in vielen städtischen Gebieten und auf wichtigen Verkehrsadern beigetragen.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Auf Pkw entfielen 2012 83,3 % des Personenbinnenverkehrs in der EU-28, auf Busse, Reisebusse und Oberleitungsbusse (9,2 %) und Züge (7,4 %) jeweils Anteile von knapp unter einem Zehntel des gesamten Verkehrsaufkommens (gemessen an der Zahl der im Personenbinnenverkehr zurückgelegten Personenkilometer (pkm) nach Verkehrsträger) — siehe Tabelle 1.

Von 2002 bis 2012 nahm in vielen der Mitgliedstaaten, die der EU 2004 bzw. 2007 beitraten, und hier insbesondere in Bulgarien, Estland, der Slowakei und Litauen, die Pkw-Nutzung erheblich zu. Eine deutlicher Anstieg der Pkw-Nutzung war auch in der Türkei zu verzeichnen. Im Gegensatz hierzu nahm die relative Bedeutung des Pkw als Verkehrsträger im Personenbinnenverkehr in acht der Mitgliedstaaten derEU-15 ab. Am deutlichsten fiel diese Entwicklung im Zeitraum von 2002 bis 2012 in Italien (Rückgang des Pkw-Anteils am gesamten Personenbinnenverkehr um 4,4 Prozentpunkte), Luxemburg ( 2,7 Prozentpunkte) und dem Vereinigten Königreich (-2,4 Punkte) aus, doch auch in drei der größten EU-Mitgliedstaaten — Deutschland, Spanien und Frankreich — nahm die relative Bedeutung des Pkw ab. Auch die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und die Schweiz meldeten mit -3,5 Punkten bzw. -2,4 Punkten eine Verringerung der relativen Bedeutung des Pkw als Verkehrsträger im Personenbinnenverkehr.

In der großen Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten wuchs im Zeitraum von 2002 bis 2012 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu konstanten Preisen stärker als das innerstaatliche Personenverkehrsaufkommen (siehe Tabelle 2). Es ist zu beachten, dass das innerstaatliche Personenverkehrsaufkommen und/oder die Höhe des BIP in mehreren Jahren zurückging (z. B. 2009 auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise). Hierbei ist auch zu betonen, dass sich der Indikator nur auf den Binnenverkehr mit Pkw, Bus, Reisebus und Oberleitungsbus bzw. Bahn bezieht und dass ein erheblicher Anteil des grenzüberschreitenden Personenverkehrs auf den See- und den Luftverkehr entfällt. In einigen Ländern macht zudem der inländische See- und Luftverkehr einen erheblichen Anteil am Personenverkehrsaufkommen aus.

Von 2000 bis 2007 wuchs das BIP zu konstanten Preisen um 7,9 % schneller als das innerstaatliche Personenverkehrsaufkommen in der EU-28. Mit dem Nachlassen der Wirtschaftstätigkeit im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise fiel der Index des innerstaatlichen Personenverkehrsaufkommens im Verhältnis zum BIP 2009 allerdings annähernd auf den Stand von 2000 und ging dann bis 2012 weiter zurück, als er etwa 5,9 % niedriger war als 2000.

In den EU-Mitgliedstaaten war das Verhältnis zwischen Wirtschaftswachstum und Umfang des innerstaatlichen Personenverkehrs sehr unterschiedlich. In der Slowakei war die Veränderungsrate des BIP zu konstanten Preisen um 44,3 % höher als die des innerstaatlichen Personenverkehrs, während der Unterschied in Lettland und der Tschechischen Republik über 30 % ausmachte. In sieben Mitgliedstaaten hingegen wuchs der innerstaatliche Personenverkehr schneller als das BIP, wobei die Differenz in den Wachstumsraten zwischen innerstaatlichem Personenverkehr und BIP bis 2012 in drei Ländern mehr als 10 % betrug, nämlich in Zypern (12,6 %), Polen (15,3 %) und Griechenland (29,8 %); die Zahlen für Griechenland sind auf den spürbaren Abschwung infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise zurückzuführen. Von den in Tabelle 2 ausgewiesenen Nichtmitgliedstaaten war die Türkei (jüngste Daten für 2011) das einzige Land, in dem der Index des innerstaatlichen Personenverkehrsaufkommens im Verhältnis zum BIP stärker zurückging als der EU-28-Durchschnitt. In Island und der Schweiz lief die Entwicklung des BIP mit der des innerstaatlichen Personenverkehrs parallel, während der innerstaatliche Personenverkehr in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien schneller zunahm als das BIP.

Personenverkehr mit Kraftfahrzeugen

In Litauen, Portugal und den Niederlanden, wo Pkw im Personenverkehr besonders stark genutzt wurden, entfielen 2012 jeweils mindestens 88 % der im innerstaatlichen Verkehr zurückgelegten Personenkilometer auf Pkw. Auch in Norwegen und Island (beide ebenfalls über 88 %) wurden Pkw relativ stark genutzt. In der Tschechischen Republik, in Ungarn und in der Türkei (die mit 64,6 % den bei Weitem niedrigsten Anteil verzeichnete) wurden weniger als 75 % aller Personenkilometer im innerstaatlichen Verkehr mit Pkw zurückgelegt, wobei auf den Bruch in der Reihe bei diesen drei Ländern hinzuweisen ist.

Mehr als ein Fünftel der im innerstaatlichen Verkehr zurückgelegten Personenkilometer entfiel in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (20,7 %) und Ungarn (22,2 %) auf Busse, Reisebusse und Oberleitungsbusse, in der Türkei lag dieser Wert bei über einem Drittel (36,6 %). Busse, Reisebusse und Oberleitungsbusse wurden von den EU-Mitgliedstaaten in den Niederlanden am wenigsten genutzt; auf sie entfielen dort gerade einmal 3,0 % des Personenbinnenverkehrs im Verhältnis zu allen Verkehrsträgern, während es in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich unter 6 % waren.

Eisenbahnpersonenverkehr

Der Anteil von Zügen am gesamten Personenbinnenverkehr war 2012 von den EU-Mitgliedstaaten am höchsten in Österreich (11,5 %), gefolgt von Ungarn und Dänemark (jeweils 10,1 %), Frankreich (9,5 %), Schweden (9,1 %) und Deutschland (9,0 %). Erheblich höher war der Anteil von Zügen in der Schweiz (17,2 %). Hierbei ist zu beachten, dass Zypern und Malta kein Schienennetz besitzen und dass die Angaben der Niederlande aufgrund ihrer Vertraulichkeit in diesem Abschnitt nicht berücksichtigt wurden.

Den jüngsten verfügbaren Daten zufolge (im Allgemeinen für 2013) wurden in der EU-27 387 Mrd. Personenkilometer auf den innerstaatlichen Schienennetzen zurückgelegt (einschließlich der Daten für Belgien für 2011 und der Daten für Dänemark, Deutschland, Irland, Griechenland, Luxemburg, Ungarn und Finnland für 2012) und damit deutlich mehr als im grenzüberschreitenden Verkehr (25 Mrd. Personenkilometer), wobei der Vergleich für jeden Mitgliedstaat jeweils auf denselben Berichtsjahren beruht — siehe Tabelle 3.

Mehr als 70 % des gesamten (innerstaatlichen und grenzüberschreitenden) Eisenbahnpersonenverkehrs in der EU-27 entfielen auf die vier größten EU-Mitgliedstaaten, wobei allein das Fahrgastaufkommen von Frankreich und Deutschland 44 % des nationalen und 64 % des grenzüberschreitenden Eisenbahnpersonenverkehrs in der EU-27 ausmachte. Französische Bahnreisende legten 2013 im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr mehr als doppelt so viele Kilometer pro Fahrgast zurück wie die Bahnreisenden aus Deutschland(im Jahr 2012), diese wiederum mehr als doppelt so viele wie die Fahrgäste aus dem Vereinigten Königreich.

Für den Vergleich der relativen Bedeutung des Eisenbahnverkehrs zwischen den Ländern können die Daten standardisiert werden, indem das Fahrgastaufkommen zur Gesamtbevölkerung in Relation gesetzt wird (siehe Tabelle 3 rechts). Im Durchschnitt legte 2013 jeder Einwohner Frankreichs, Schwedens, Österreichs, Deutschlands und Dänemarks (Daten für die beiden letztgenannten Länder beziehen sich auf 2012) mehr als 1000 Personenkilometer auf dem innerstaatlichen Schienennetz zurück; damit lagen sie deutlich unter dem in der Schweiz verzeichneten Durchschnitt (2 141 Personenkilometer pro Einwohner im Jahr 2013). Die von allen EU-Mitgliedstaaten niedrigsten auf den innerstaatlichen Schienennetzen zurückgelegten Durchschnittsentfernungen wurden 2013 in Litauen (85 Personenkilometer pro Einwohner) und Griechenland (75 Personenkilometer im Jahr 2012) registriert; in der Türkei (49 Personenkilometer) und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (39 Personenkilometer) lagen die Durchschnittswerte noch darunter.

Im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr waren Luxemburg (Daten für 2012), Österreich, Frankreich und Belgien (Daten für 2011) die einzigen EU-Mitgliedstaaten mit durchschnittlich jeweils über 100 Personenkilometern pro Einwohner, ein Wert, der auch in der Schweiz überschritten wurde. Diese Zahlen werden möglicherweise von Faktoren wie der Entfernung von den Grenzen, dem Anteil der Grenzgänger an der Erwerbsbevölkerung, der Verfügbarkeit von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindungen sowie davon, ob durch das betreffende Land ein internationaler Verkehrskorridor verläuft, beeinflusst.

Personenluftverkehr

Das höchste Fluggastaufkommen in der EU-28 verzeichnete 2013 der Flughafen London Heathrow (72,3 Mio. Fluggäste), mit einigem Abstand gefolgt von Paris-Charles-de-Gaulle (61,9 Mio.) sowie den Flughäfen Frankfurt (57,9 Mio.) und Amsterdam Schiphol (52,5 Mio.) — siehe Abbildung 2. Die große Mehrheit (mindestens 89 %) der Fluggäste auf den vier größten Flughäfen der EU wurde auf grenzüberschreitenden Flügen gezählt. In Madrid-Barajas hingegen, dem Flughafen mit dem fünfthöchsten Fluggastaufkommen, wurden 2013 30,1 % der 39,7 Mio. Fluggäste auf innerstaatlichen Flügen (Inlandsflügen) erfasst. Relativ hoch war der Anteil an Fluggästen im innerstaatlichen Luftverkehr auch von und nach Paris-Orly (50,2 %), Rom Fiumicino (30,2 %) und Barcelona (28,9 %).

Im Jahr 2013 wurden in der EU-28 etwa 842 Mio. Fluggäste befördert (siehe Tabelle 4). Nach einem Spitzenwert von 803 Mio. Fluggästen im Jahr 2008 sank die Zahl der in der EU-28 beförderten Fluggäste 2009 auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise um fast 6 %, bevor sie 2010 und 2011 wieder anstieg. 2012 gab es einen verhaltenen Zuwachs (0,7 %) beim Fluggastaufkommen, auf den 2013 ein etwas höherer Anstieg (um 1,7 %) folgte. Im Ergebnis wurden im Jahr 2013 in der EU-28 fast 5 % mehr Fluggäste befördert als beim Höchststand 2008 vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Das Vereinigte Königreich meldete für 2013 die höchsten Fluggastzahlen, nämlich 210 Mio. bzw. durchschnittlich 3,3 Fluggäste pro Einwohner (und damit etwa doppelt so viele wie im Durchschnitt in der EU-28). Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl fielen die Fluggastzahlen 2013 für die Urlaubsinseln Malta und Zypern mit 9,5 bzw. 8,1 beförderten Fluggästen pro Einwohner besonders hoch aus; dies galt auch für Island (9,9) und Norwegen (7,2). Die niedrigsten Werte wurden für die osteuropäischen Mitgliedstaaten Slowakei, Rumänien, Polen, Slowenien und Ungarn mit durchschnittlich weniger als einem Fluggast pro Einwohner im Jahr 2013 gemeldet.

Personenseeverkehr

Aus Tabelle 4 geht hervor, dass 2012 in den Häfen der EU-28 nahezu 400 Mio. Passagiere abgefertigt wurden, womit die Passagierzahlen im Vergleich zu 2011 um 3,6 % zurückgingen. Vom Höchststand vor dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise von 439 Mio. Passagieren im Jahr 2008 sanken die Passagierzahlen in der EU-28 im vierten Jahr in Folge, und zwar um insgesamt 9,4 % bis 2012.

In den italienischen und griechischen Häfen war das Schiffspassagieraufkommen 2012 mit 76,7 Mio. bzw. 72,8 Mio. Schiffspassagieren und EU-28-Gesamtanteilen von 19,3 % bzw. 18,3 % etwa doppelt so hoch wie in allen anderen Mitgliedstaaten. Auf dem nächsten Platz rangierte Dänemark (41 Mio. Passagiere), gefolgt von Deutschland, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Kroatien, Frankreich (Daten für 2012) und Spanien, wo 2013 jeweils zwischen 30 Mio. und 23 Mio. Passagiere abgefertigt wurden.

Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des Landes war der Stellenwert des Personenseeverkehrs in Malta besonders hoch (20,8 Passagiere pro Einwohner im Jahr 2013 ), auf den nächsten Plätzen rangierten Estland (9,8), Dänemark (7,3), Griechenland (6,6 — Daten für 2012) und Kroatien (6,4). Mit Ausnahme von Finnland, Schweden und Italien (2012) lag die Zahl der Fahrgäste im Seeverkehr 2013 in den übrigen EU-Mitgliedstaaten unter einem Passagier pro Einwohner.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Der Großteil der Statistiken über den Personenbinnenverkehr basiert auf den Fahrzeugbewegungen in den einzelnen Meldeländern, die unabhängig von der Nationalität der betroffenen Fahrzeuge oder Schiffe erfasst werden („Territorialitätsprinzip“). Die Messgröße „Personenkilometer“ (pkm — d. h. die Beförderung einer Person über eine Entfernung von einem Kilometer) gilt daher allgemein als zuverlässiger als die Zählung der Fahrgäste oder Passagiere, bei der — insbesondere im grenzüberschreitenden Verkehr — die Gefahr der Doppelzählung höher ist. Die Methodik der Datenerhebung der Personenbeförderung im Straßenverkehr ist auf EU-Ebene nicht harmonisiert.

Die Aufteilung des Verkehrs auf die Verkehrsträger (Modal split) bzw. die Verkehrsleistung der einzelnen Verkehrsträger gibt den Anteil der einzelnen Verkehrsträger, also Pkw, Bus und Reisebus sowie Eisenbahn, im Personenbinnenverkehr an. Dabei werden im Allgemeinen die Bewegungen innerhalb des Hoheitsgebiets erfasst, unabhängig davon, in welchem Land das Fahrzeug zugelassen ist. Die Verkehrsleistung der verschiedenen Verkehrsträger ist definiert als der prozentuale Anteil der einzelnen Verkehrsträger am gesamten Personenverkehr und wird in Personenkilometern (pkm) angegeben. Der inländische Luftverkehr sowie der inländische Binnenschiffs- und Seeverkehr sind in den Gesamtzahlen zum Personenbinnenverkehr in diesem Artikel nicht enthalten.

Der in Personenkilometern gemessene Umfang des innerstaatlichen Personenverkehrs kann auch im Verhältnis zum BIP ausgedrückt werden. In diesem Artikel wird der Indikator in konstanten Preisen für das Bezugsjahr 2000 dargestellt, wobei die Zeitreihen in einen Index mit einer Basis von 2000 = 100 umgewandelt werden. Dieser Wert gibt Aufschluss über das Verhältnis zwischen der Nachfrage im Personenverkehr und der Größe der Volkswirtschaft; ferner bietet er die Möglichkeit, die Nachfrageintensität im Personenverkehr im Verhältnis zu wirtschaftlichen Entwicklungen zu überwachen.

Eisenbahnpersonenverkehr

Als Fahrgast gilt eine mit einem Eisenbahnfahrzeug reisende Person, ausgenommen Zugpersonal. Für Malta und Zypern (sowie Island) liegen keine Zahlen über den Eisenbahnpersonenverkehr vor, da es in diesen Ländern keine Eisenbahn gibt. Die jährlichen Fahrgaststatistiken, die den Aufschlüsselungen des innerstaatlichen und des grenzüberschreitenden Verkehrs zugrunde liegen, berücksichtigen in der Regel nur die größeren Eisenbahnverkehrsunternehmen, wenngleich einige Länder detaillierte Angaben über alle Eisenbahnunternehmen übermitteln.

Personenluftverkehr

In der Statistik des Personenluftverkehrs werden der innerstaatliche und der grenzüberschreitende Verkehr erfasst. Die Personenbeförderung wird anhand der Zahl der beförderten Fluggäste gemessen, wobei Informationen zu Starts und Landungen erhoben werden. Die Zahl der beförderten Fluggäste gibt die Zahl aller Fluggäste auf einem bestimmten Flug (mit derselben Flugnummer) an, diese werden nur einmal gezählt und nicht für jede Teilstrecke eines bestimmten Flugs. Zu den beförderten Fluggästen gehören alle Zahlgäste und nicht zahlenden Fluggäste (Freigäste), deren Reise am Meldeflughafen beginnt oder endet, sowie umsteigende Fluggäste, die am Meldeflughafen zusteigen oder aussteigen. Ausgenommen sind Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr. Luftverkehrsstatistiken werden monatlich, vierteljährlich und jährlich erhoben; in diesem Artikel sind allerdings nur jährliche Daten dargestellt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Statistiken über die Fluggastbeförderung die Zahl der gewerblichen Passagierflüge sowie Informationen zu bestimmten Flugstrecken und zur Zahl der verfügbaren Fluggast-Sitzplätze erfasst. Jährliche Daten sind für die meisten EU-Mitgliedstaaten ab 2003 verfügbar.

Personenseeverkehr

Daten über den Seeverkehr liegen in der Regel ab 2001 vor, einige EU-Mitgliedstaaten übermitteln allerdings bereits seit 1997 Daten. Die Tschechische Republik, Luxemburg, Ungarn, Österreich und die Slowakei übermitteln als Binnenländer keine Seeverkehrsstatistiken.

Als Fahrgast im Seeverkehr wird jede Person erfasst, die auf einem Handelsschiff eine Seereise unternimmt. Die auf Handelsschiffen arbeitenden Servicekräfte werden nicht als Fahrgäste betrachtet, ebenso Mitglieder der Schiffsbesatzung, die kostenlos befördert werden, sowie Säuglinge. Zu Doppelzählungen kann es kommen, wenn sowohl der Einschiffungs- als auch der Ausschiffungshafen Daten melden. Dies ist im Personenseeverkehr, bei dem im Vergleich zum Güterseeverkehr eher kurze Entfernungen zurückgelegt werden, recht häufig der Fall.

Kontext

Durch die EU-Verkehrspolitik soll erreicht werden, dass sich Fahr- und Fluggäste darauf verlassen können, dass für ihre Behandlung überall in der Europäischen Union die gleichen Mindeststandards gelten. Fahr- und Fluggäste haben bereits eine Vielzahl von Rechten in so unterschiedlichen Bereichen wie Reiseinformationen, Buchungen und Beförderungspreise, Beschädigung des Reisegepäcks, Verspätungen und Annullierungen oder Probleme bei Pauschalreisen. In diesem Sinne gelten die EU-Rechtsvorschriften dem Schutz der Rechte von Fahr- und Fluggästen in den verschiedenen Verkehrsmitteln:

  • Verordnung (EG) Nr. 261/2004 über eine gemeinsame Regelung für Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen für Fluggäste im Fall der Nichtbeförderung und bei Annullierung oder großer Verspätung von Flügen; im März 2013 schlug die Europäische Kommission eine Änderung dieser Verordnung (COM(2013) 130 final) vor, um Grauzonen zu beseitigen, neue Rechte einzuführen (z. B. bei der Verschiebung von Flügen), die Kontrolle von Luftfahrtunternehmen zu verstärken und finanzielle Belastungen auszugleichen;
  • Verordnung (EG) Nr. 1371/2007 über die Rechte und Pflichten der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr;
  • Verordnung (EU) Nr. 181/2011 über die Fahrgastrechte im Kraftomnibusverkehr;
  • Verordnung (EU Nr. 1177/2010 über die Fahrgastrechte im See- und Binnenschiffsverkehr.

Durch spezielle Bestimmungen wurde auch sichergestellt, dass Personen mit eingeschränkter Mobilität die erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden und ihnen die Beförderung nicht ungerechtfertigt verweigert wird.

Im Dezember 2011 verabschiedete die Europäische Kommission „Eine europäische Perspektive für Reisende: Mitteilung über die Rechte der Benutzer aller Verkehrsträger“ (KOM(2011) 898 endg.). Darin wird die Arbeit zur Einführung von Maßnahmen zum Schutz von Reisenden für alle Verkehrsträger anerkannt, jedoch auch eingeräumt, dass noch eine ganze Reihe von Rechten nicht vollständig umgesetzt ist. Mit der Mitteilung soll die derzeitige Arbeit konsolidiert und eine einheitlichere, wirksamere und stärker harmonisierte Anwendung der Rechte sowie eine bessere Unterrichtung der Reisenden erreicht werden.

Im März 2011 verabschiedete die Europäische Kommission ein Weißbuch mit dem Titel „Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum — Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem“ (KOM(2011) 144 endg.). Diese umfassende Strategie beinhaltet 40 spezifische Initiativen für das nächste Jahrzehnt, mit denen ein wettbewerbsfähiges Verkehrssystem aufgebaut werden soll, das dazu beiträgt, die Mobilität zu steigern, größere Einschränkungen in Schlüsselbereichen zu beseitigen sowie Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Weitere Einzelheiten zu den Verkehrsinitiativen der Europäischen Kommission sind einem Einführungsartikel zum Verkehr in der EU zu entnehmen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Verkehr nach Volumen und Verkehrszweig (t_tran_hv)
Umfang der Personenbeförderung im Verhältnis zum BIP (tsdtr240)
Personenverkehr nach Verkehrszweig (tsdtr210)
Eisenbahnverkehr (t_rail)
Eisenbahnpersonenverkehr (ttr00015)
Luftverkehr (t_avia)
Personenluftverkehr (ttr00012)

Datenbank

Regionalstatistik des Verkehrs (tran_r)
Personenseeverkehr nach NUTS-2-Regionen (tran_r_mapa_nm)
Personenluftverkehr nach NUTS-2-Regionen (tran_r_avpa_nm)
Personenseeverkehr nach NUTS-2-Regionen (Fragebogen) (tran_r_mapa_om)
Personenluftverkehr nach NUTS-2-Regionen (Fragebogen) (tran_r_avpa_om)
Eisenbahnverkehr — Innerstaatlicher und grenzüberschreitender Eisenbahnpersonenverkehr nach NUTS 2 Einsteige- und Aussteigeregion(tran_r_rapa)
Verkehr nach Volumen und Verkehrszweig (tran_hv)
Umfang der Personenbeförderung im Verhältnis zum BIP (tran_hv_pstra)
Personenverkehr nach Verkehrszweig (tran_hv_psmod)
Eisenbahnverkehr (rail)
Eisenbahnverkehrsleistung — Fahrgäste (rail_pa)
Straßenverkehr (road)
Straßenverkehrsleistung — Fahrgäste (road_pa)
Seeverkehr (mar)
Seeverkehr — Passagiere (mar_pa)
Luftverkehr (avia)
Luftverkehrsleistung — Fluggäste (avia_pa)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Anmerkungen zur Methodik

ESMS-Metadaten

Methodikhandbücher

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weitere Informationen

Weblinks