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Statistik des Güterverkehrs

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Daten von Juli und Oktober 2014. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Nächste geplante Aktualisierung: Januar 2016.
Tabelle 1: Aufteilung des Güterbinnenverkehrs auf die verschiedenen Verkehrszweige, 2002 und 2012 (¹)
(in % der gesamten tkm im Binnenverkehr) - Quelle: Eurostat (tran_hv_frmod)
Tabelle 2: Index des Güterbinnenverkehrs im Verhältnis zum BIP,
2002–2012 (¹)
(Index 2000 = 100) - Quelle: Eurostat (tran_hv_frtra)
Tabelle 3: Güterbinnenverkehr, 2013
- Quelle: Eurostat (road_go_ta_tott), (rail_go_typeall), (ttr00007), (demo_gind) und (avia_gooc) und Generaldirektion Mobilität und Verkehr
Abbildung 1: Innerstaatlicher und grenzüberschreitender Straßengüterverkehr,
2013 (¹)
(in %, basierend auf Mio. tkm Lastfahrten) - Quelle: Eurostat (road_go_ta_tott)
Abbildung 2: Luftfrachtverkehr, 2013 (¹)
(in Tsd. Tonnen) - Quelle: Eurostat (ttr00011)
Abbildung 3: Güterumschlag in Seehäfen nach Bruttogewicht,
2013 (¹)
(in Mio. Tonnen) - Quelle: Eurostat (mar_go_aa)

In diesem Artikel werden Informationen über den Güterverkehr in der Europäischen Union (EU) vorgestellt, der die folgenden Verkehrszweige umfasst: Straßen-, Eisenbahn-, Luft-, See- und Binnenschiffsverkehr. Für den nationalen und den internationalen Handel und die wirtschaftliche Entwicklung kommt es darauf an, dass Güter sicher, schnell und kostengünstig befördert werden können. Das vergleichsweise schnelle Wachstum des Güterverkehrs innerhalb der EU lässt sich durch die rasche Zunahme des weltweiten Handels bis zum Einsetzen der Wirtschafts- und Finanzkrise und die vermehrte Integration aufgrund der EU-Erweiterungen sowie eine Reihe von Praktiken der Wirtschaft (wie die Konzentration der Produktion an einigen wenigen Standorten, um Größenvorteile nutzen zu können, Standortverlagerungen und Just-in-time-Lieferungen) erklären.

Auf der anderen Seite könnte die Entwicklung in diesem Bereich durch die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur (Staus und Verspätungen) im Verbund mit Sachzwängen aufgrund technischer Normen, Interoperabilitätsanforderungen und Lenkungsfragen verlangsamt werden.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Das gesamte Güterbinnenverkehrsaufkommen in der EU-28 wurde 2012 auf fast 2100 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) geschätzt. Etwa drei Viertel davon (75,1 %) wurden auf der Straße befördert (siehe Tabelle 1). Der Anteil der im Binnenverkehr in der EU-28 auf der Straße beförderten Güter war mehr als 4-mal höher als der der auf der Schiene beförderten Güter (18,2 %), wobei 2012 die übrigen Güter (6,7 %) in der EU-28 auf Binnenwasserwegen transportiert wurden. Diese Zahlenangaben beziehen sich lediglich auf den Güterbinnenverkehr; ein beträchtlicher Teil des Gesamtaufkommens im Güterverkehr dürfte auch auf den Seeverkehr und bei bestimmten Erzeugnissen auf den Luftverkehr und den Transport in Rohrfernleitungen entfallen. Anzumerken ist auch, dass auf Zypern und Malta alle Güter über die Straße befördert wurden, da es dort keine Infrastruktur für den Schienenverkehr und die Binnenschifffahrt gibt. Dies galt auch für Island.

Im Jahr 2012 wurden mehr als 90 % der Güter in Irland, Griechenland, Spanien, Luxemburg und Portugal über die Straße befördert; gleiches gilt für Liechtenstein, die Türkei und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien. In Lettland hingegen entfiel nur gut ein Drittel (35,8 %) des Güterbinnenverkehrs auf den Straßenverkehr, die übrigen Güter (64,2 %) wurden auf der Schiene transportiert. In Estland, Österreich, Schweden und Litauen wurde 2012 ein Drittel bis die Hälfte des Güterbinnenverkehrs über die Schiene abgewickelt; auf die Schweiz traf dies ebenfalls zu.

Mehr als ein Zehntel des gesamten Güterbinnenverkehrsaufkommens wurde 2012 in Deutschland und Bulgarien über Binnenwasserwege befördert. Dieser Anteil lag in Rumänien und Belgien bei knapp einem Viertel und erreichte in den Niederlanden den Spitzenwert von 38,7 %.

Die relative Bedeutung des Straßengüterverkehrs, gemessen als Anteil am gesamten Güterbinnenverkehr, blieb in der EU von 2002 bis 2012 im Großen und Ganzen konstant, wobei zu beachten ist, dass sich die für den ersten Zeitraum angeführten Zahlen auf die EU-27 beziehen und Kroatien daher nicht berücksichtigt ist. Da weiterhin gut drei Viertel des Güterbinnenverkehrs auf der Straße abgewickelt wurde, blieb auch der Anteil des Schienenverkehrs im letzten Zehnjahreszeitraum, für den Daten vorliegen, relativ unverändert, während der Anteil der auf Binnenwasserstraßen beförderten Güter im gleichen Zeitraum etwas anstieg.

Besonders stark stieg der Anteil des Straßengüterverkehrs (2002–2012) in Estland und mehreren östlichen Mitgliedstaaten: In Estland stieg der Anteil um 22,7 Prozentpunkte, und auch in Polen (19,3 Prozentpunkte), der Slowakei (18,9  Prozentpunkte), Slowenien (12,1 Prozentpunkte) und Bulgarien (11,8 Prozentpunkte) wurden zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. In elf Mitgliedstaaten nahm dagegen der Anteil der im Inland auf der Straße beförderten Güter von 2002 bis 2012 ab, so insbesondere in Belgien (um 19,2 Prozentpunkte) und Österreich (um 11,2 Prozentpunkte). In den meisten EU-Mitgliedstaaten ging mit der Veränderung des Anteils des Straßengüterverkehrs eine in ähnlicher Höhe gegenläufige Veränderung beim Anteil des Eisenbahnverkehrs einher, wobei Rumänien, Belgien und Bulgarien erhebliche Zunahmen ihres Anteils an der Beförderung von Gütern auf Binnenwasserstraßen meldeten.

Der Güterbinnenverkehr der EU-27 wuchs von 2000 bis 2012 langsamer als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu konstanten Preisen. Dies geht aus dem Index in Tabelle 2 hervor, dessen Wert 2012 um 5,5 % niedriger war als der Durchschnittswert für 2000. Im Jahr 2007 erreichte der Index des Güterbinnenverkehrs im Verhältnis zum BIP mit 105,4 einen Höchststand und lag im Zeitraum 2004–2008 durchweg über 100, das heißt, der Güterbinnenverkehr war von 2000 bis zum Beginn dieses Zeitraums stärker gestiegen als das BIP. Im Jahr 2009 sank der Index mit dem Einsetzen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise drastisch (da der Rückgang des BIP zu konstanten Preisen größer war als der Rückgang der Menge an beförderten Gütern). Danach schwankte der Index des Güterbinnenverkehrs im Verhältnis zum BIP bis 2012.

Im Vergleich zu 2000 meldeten Bulgarien und Slowenien die größten Zunahmen beim Güterbinnenverkehr im Verhältnis zum BIP, wobei ihre jeweiligen Indizes mehr als 60 % über dem Wert des Jahres 2012 lagen. In Polen, Litauen und Ungarn lag die Veränderungsrate im Güterbinnenverkehr im Zeitraum 2000–2012 um mindestens 30 % über dem Gesamtwachstum der Wirtschaftstätigkeit. Im Gegensatz dazu sank der Verhältniswert Güterbinnenverkehr/BIP von 2000 bis 2012 in Irland, Zypern, Belgien und Estland extrem schnell um jeweils mehr als 40 %.

Straßengüterverkehr

Im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl verzeichnete Luxemburg mit durchschnittlich fast 16 000 Tonnenkilometern (tkm) pro Einwohner 2013 das größte Beförderungsvolumen im Straßengüterverkehr und übertraf damit Litauen, das Land mit der zweithöchsten Verhältniszahl (8905 tkm) um nahezu das Doppelte. In beiden Ländern wurde der Großteil – mehr als 90 % – der Güterbeförderung auf der Straße im grenzüberschreitenden Verkehr mit in diesen beiden EU-Mitgliedstaaten zugelassenen Fahrzeugen abgewickelt. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Straßengüterverkehrsstatistik auf den Bewegungen der im Meldeland zugelassenen Fahrzeuge im Land der Zulassung und/oder im Ausland basiert („Nationalitätsprinzip“).

Die meisten in der EU registrierten Güterkraftverkehrsunternehmen wickeln ihr grenzüberschreitendes Straßengüterverkehrsaufkommen im Verkehr mit den anderen EU-Mitgliedstaaten ab. Allerdings fiel die Aufteilung zwischen dem inländischen und dem länderübergreifenden Straßengüterverkehr in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich aus (siehe Abbildung 1): Auf Zypern (97,5 %) und im Vereinigten Königreich (94,7 % im Jahr 2012) erreichte der innerstaatliche Güterverkehr auf der Straße den höchsten Anteil, und auch in Schweden und Frankreich langen die Anteile über 90 %. Die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten meldete hingegen für 2013, dass der Großteil der Güterbeförderung auf der Straße mit in ihren Ländern zugelassenen Fahrzeugen im grenzüberschreitenden Verkehr abgewickelt wurde. Besonders hoch war der Anteil des grenzüberschreitenden Straßengüterverkehrs an der insgesamt auf der Straße beförderten Warenmenge in der Slowakei (84,9 %), in Slowenien (88,1 %), Litauen (90,4 %) und Luxemburg (91,0 %).

Luftfrachtverkehr

Im Jahr 2013 wurden rund 14,4 Mio. Tonnen Luftfracht (im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verkehr) an den Flughäfen der EU-28 umgeschlagen, was im Vergleich zu 2012 einen leichten Anstieg um 0,4 % darstellt. Nachdem das Luftfrachtaufkommen 2008 auf 14,1 Mio. Tonnen angestiegen war, ging es 2009 deutlich zurück (um 12,6 %). Mit einem Anstieg von 16,1 % im Jahr 2010 fiel der Aufschwung im Luftfrachtverkehr im Jahr darauf umso deutlicher aus. Danach entwickelte sich das Luftfrachtaufkommen in der EU-28 mit einem jährlichen Zuwachs von 3,0 % im Jahr 2011, der im Jahr darauf weitgehend wieder aufgehoben wurde (-2,0 %) sehr viel langsamer. Insgesamt war das Luftfrachtaufkommen in der EU-28 im Jahr 2013 um 2,7 % höher als zu Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008.

Spitzenreiter waren 2013 die deutschen Flughäfen, deren Frachtaufkommen mit 4,2 Mio. Tonnen größer als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat war (siehe Abbildung 2), während das Vereinigte Königreich mit 2,4 Mio. Tonnen an zweiter Stelle rangierte. Einige kleinere EU-Mitgliedstaaten haben sich relativ stark auf den Luftfrachtverkehr spezialisiert. In diesem Zusammenhang sind die Benelux-Länder und hier vor allem Luxemburg (das von den Mitgliedstaaten der EU-28 das siebthöchste Luftfrachtaufkommen hatte) zu nennen.

Güterseeverkehr

Im Jahr 2012 wurden im Seeverkehr 3739 Mio. Tonnen Güter in den Seehäfen der EU-28 umgeschlagen, was gegenüber 2011 einen leichten Rückgang von 0,8 % bedeutete. Nach einem Anstieg im Zeitraum 2002–2007 erreichte die Menge des Seefrachtverkehrs vor der Finanz- und Wirtschaftskrise den Spitzenwert von 3968 Mio. Tonnen. Im Jahr 2008 war das Frachtaufkommen fast unverändert, bevor 2009 ein Rückgang um 12,1 % erfolgte, der sich in den Jahren 2010 und 2011 ansatzweise umkehrte, als die Menge der in den Seehäfen der EU-28 umgeschlagenen Güter um 5,8 % bzw. 2,7 % stieg. Trotzdem lag die Menge der auf dem Seeweg beförderten Waren 2012 weiterhin fast 6 % unter dem vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise erreichten Spitzenwert.

In Seehäfen in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich wurden 2013 jeweils mehr als 500 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, in Italien waren es etwas weniger (siehe Abbildung 3). Auf diese drei EU-Mitgliedstaaten entfielen rund 40 % des Güterumschlags in Seehäfen der EU-28.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die Entwicklung der Güterverkehrsstatistik geht auf eine Vielzahl von Rahmen- und Durchführungsvorschriften zurück, die in der Regel auf einzelne Verkehrsträger ausgerichtet sind. Statistische Daten über den Güterbinnenverkehr werden zumeist jährlich erhoben, Zeitreihen liegen im Allgemeinen ab Anfang der 1990er-Jahre vor. Die Statistiken über den Güterbinnenverkehr basieren überwiegend auf den Bewegungen innerhalb der einzelnen Meldeländer, unabhängig von der Nationalität der betroffenen Fahrzeuge oder Schiffe („Territorialitätsprinzip“). Daher liefert die Maßzahl „Tonnenkilometer“ (tkm – d. h. die Beförderung einer Tonne Güter über eine Entfernung von einem Kilometer) meist zuverlässigere Angaben über die Güterverkehrsleistung, da es bei der Erhebung in Tonnen – vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr – häufiger zu Doppelzählungen kommt. Die in den EU-Mitgliedstaaten verwandte Methodik ist nicht vollständig harmonisiert: So basiert die Straßengüterverkehrsstatistik in der Regel auf den Bewegungen der im Meldeland zugelassenen Fahrzeuge im Land der Zulassung und/oder im Ausland („Nationalitätsprinzip“).

Die Aufteilung des Verkehrs auf die Verkehrsträger („Modal Split“ im Güterbinnenverkehr beinhaltet die Beförderungsleistungen im Straßen-, Eisenbahn- und Binnenschiffsverkehr; nicht enthalten sind Luft- und Seeverkehr sowie die Beförderung in Rohrfernleitungen. Damit wird der – in Tonnenkilometer ausgedrückte – Anteil der einzelnen Verkehrsträger am gesamten Güterbinnenverkehr gemessen.

Der (in Tonnenkilometer gemessene) Umfang des Güterbinnenverkehrs kann auch im Verhältnis zum BIP ausgedrückt werden. In diesem Kapitel wird der Indikator in konstanten Preisen für das Bezugsjahr 2000 dargestellt, wobei die Zeitreihen in einen Index mit einer Basis von 2000 = 100 umgewandelt werden. Dieser Wert gibt Aufschluss über das Verhältnis zwischen der Nachfrage nach Transportleistungen und der Größe der Volkswirtschaft. Ferner bietet er die Möglichkeit, die Nachfrageintensität im Güterverkehr im Verhältnis zu wirtschaftlichen Entwicklungen zu überwachen.

Geladene Güter sind Güter, die auf ein Straßen-/Eisenbahnfahrzeug oder ein Handelsschiff geladen wurden und auf der Straße, der Schiene oder dem Seeweg befördert werden. Das Gewicht der mit der Eisenbahn oder auf Binnenwasserstraßen beförderten Güter wird als Brutto-Bruttogewicht bezeichnet. Darin enthalten sind das Gesamtgewicht der beförderten Güter, alle Verpackungen sowie das Eigengewicht von Containern, Wechselbehältern und Paletten, in bzw. auf denen die Güter befördert werden. Im Falle der Beförderung per Eisenbahn zählt auch das Gewicht der auf der Schiene beförderten Straßengüterfahrzeuge dazu. Bei der Beförderung im Seeverkehr und auf der Straße hingegen wird nur das Bruttogewicht der beförderten Güter (also ohne das Eigengewicht der Transportmittel) gemessen.

Straßengüterverkehr

Statistiken über den Straßengüterverkehr werden im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 1172/98 über die statistische Erfassung des Güterkraftverkehrs erhoben, die mehrfach grundlegend geändert und als neugefasste Verordnung (EU) Nr. 70/2012 verabschiedet wurde. Die Daten basieren auf Stichprobenerhebungen, die in den Meldeländern durchgeführt wurden und bei denen die Beförderung von Gütern auf der Straße mit in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zugelassenen Fahrzeugen erfasst wurde. In diesem Zusammenhang ist der Hinweis wichtig, dass fast alle EU-Mitgliedstaaten eine Mindestgrenze für die Nutzlast festgelegt haben, unterhalb derer die Fahrzeuge nicht berücksichtigt werden. Dieser Wert darf 3,5 t Nutzlast oder 6 t zulässiges Gesamtgewicht bei Einzelfahrzeugen nicht überschreiten. Einzelne EU-Mitgliedstaaten wenden auch eine Altersgrenze auf die erfassten Fahrzeuge an.

Eisenbahngüterverkehr

Die Daten über den Eisenbahngüterverkehr werden nach der Verordnung (EG) Nr. 91/2003 über die Statistik des Eisenbahnverkehrs erhoben. Die Daten werden vierteljährlich (in der Regel nur für größere Unternehmen) und jährlich (Unternehmen aller Größenklassen) erhoben. Für Malta und Zypern (sowie Island) liegen keine Statistiken über den Eisenbahngüterverkehr vor, da es in diesen Ländern keine Eisenbahninfrastruktur gibt. Außerdem werden alle fünf Jahre Statistiken über den Eisenbahnverkehr nach Regionen aufgeschlüsselt erhoben (NUTS-Ebene 2).

Neben der obligatorischen Erhebung von Daten auf der Grundlage von Rechtsakten führt Eurostat auch eine freiwillige Erhebung von Daten über den Eisenbahngüterverkehr durch. Der hierfür verwendete Fragebogen liefert Angaben über Verkehrsinfrastruktur, Transportmittel, Unternehmen, Verkehrsaufkommen und Zugbewegungen.

Güterseeverkehr

Den Rechtsrahmen für die Erhebung von Statistiken über den Güterseeverkehr bildet die Richtlinie 2009/42/EG über die statistische Erfassung des Güter- und Personenseeverkehrs (Neufassung). Daten über den Seeverkehr liegen für die meisten EU-Mitgliedstaaten ab 2001 vor; einige Länder übermitteln allerdings bereits seit 1997 Daten. Die Tschechische Republik, Luxemburg, Ungarn, Österreich und die Slowakei übermitteln als Binnenländer keine Seeverkehrsdaten.

Güterverkehr auf Binnenwasserstraßen

Den Rechtsrahmen für die Erhebung von Statistiken über die Beförderung von Gütern auf Binnenwasserstraßen bildet die Verordnung (EG) Nr. 1365/2006 über die Statistik des Güterverkehrs auf Binnenwasserstraßen. Daten über Binnenwasserstraßen müssen nur von den Mitgliedstaaten übermittelt werden, in denen die Gütermenge, die jährlich auf Binnenwasserstraßen befördert wird, eine Million Tonnen überschreitet. Dies sind Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Für die Datenerhebung wird eine umfassende Befragung aller Binnenschifffahrtsunternehmen über alle ge- und entladenen Güter durchgeführt. Für den Durchgangsverkehr setzen einige Länder Stichprobenverfahren ein, auf deren Grundlage sie Schätzungen vornehmen.

Luftfrachtverkehr

Der Rechtsrahmen für die Statistik des Luftfrachtverkehrs ist in der Verordnung (EG) Nr. 437/2003 über die statistische Erfassung der Beförderung von Fluggästen, Fracht und Post im Luftverkehr festgelegt. Luftfrachtverkehrsstatistiken werden für ge- und entladene Fracht und Post auf gewerblichen Flügen erfasst. Die Daten werden so untergliedert, dass innerstaatlicher und grenzüberschreitender Verkehr erfasst wird.

Die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Island, die Schweiz und die Kandidatenländer übermitteln Statistiken über den Luftfrachtverkehr auf Flughafenebene. Für die meisten EU-Mitgliedstaaten liegen jährliche Daten für den Zeitraum ab 2003 vor, für einige Länder auch bereits ab 1993. Daten über den Luftfrachtverkehr werden auch monatlich und vierteljährlich sowie aufgeschlüsselt nach Regionen (NUTS-Ebene 2) erhoben.

Kontext

Im Rahmen ihrer Überprüfung der Verkehrspolitik für den Zeitraum bis 2010 formulierte die Europäische Kommission eine Reihe von Vorschlägen für neue Bereiche, in denen politische Entwicklungen stattfinden könnten. Diese Vorschläge wurden anschließend in verschiedenen Mitteilungen der Europäischen Kommission konkretisiert. Dazu gehören:

  • das Programm der EU für den Güterverkehr – Steigerung der Effizienz, Integration und Nachhaltigkeit des Güterverkehrs in Europa (KOM(2007) 606 endg.);
  • ein Aktionsplan Güterverkehrslogistik (KOM(2007) 607 endg.);
  • die Mitteilung zum Aufbau eines vorrangig für den Güterverkehr bestimmten Schienennetzes (KOM(2007) 608 endg.);
  • die Mitteilung über eine europäische Hafenpolitik (KOM(2007) 616 endg.);
  • das Paket für die Ökologisierung des Verkehrs (KOM(2008) 433 endg.);
  • ein Satz strategischer Ziele und Empfehlungen für die Seeverkehrspolitik der EU bis 2018 (KOM(2009) 8 endg.);
  • die Mitteilung zur Errichtung eines europäischen Seeverkehrsraums ohne Grenzen (KOM(2009) 10 endg.).

Darauf folgten Mitte 2009 eine Mitteilung mit dem Titel „Eine nachhaltige Zukunft für den Verkehr: Wege zu einem integrierten, technologieorientierten und nutzerfreundlichen System” (KOM(2009) 279 endg.) und im März 2011 ein Weißbuch mit dem Titel „Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem” (KOM(2011) 144 endg.). Diese umfassende Strategie beinhaltet 40 spezifische Initiativen für das nächste Jahrzehnt, mit denen ein wettbewerbsfähiges Verkehrssystem aufgebaut werden soll, das dazu beiträgt, die Mobilität zu steigern, größere Einschränkungen zu beseitigen sowie Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Nähere Einzelheiten zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission im Bereich der Verkehrspolitik sind einem Einführungsartikel zum Verkehr in der EU zu entnehmen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Statistische Bücher

Statistik kurz gefasst

Haupttabellen

Regionalstatistik des Verkehrs (t_tran_r)
Seefrachtverkehr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00076)
Luftfrachtverkehr, nach NUTS-2-Regionen (tgs00078)
Verkehr nach Volumen und Verkehrszweig (t_tran_hv)
Güterverkehrsvolumen im Verhältnis zum BIP (tsdtr230)
Güterverkehr nach Verkehrszweig (tsdtr220)
Eisenbahnverkehr (t_rail)
Güterbeförderung im Schienenverkehr (ttr00006)
Straßenverkehr (t_road)
Straßengüterverkehr (ttr00005)
Binnenschifffahrt (t_iww)
Güterverkehr auf Binnenwasserstraßen (ttr00007)
Seeverkehr (t_mar)
Seegüterverkehr (ttr00009)
Luftverkehr (t_avia)
Luftfrachtbeförderung (ttr00011)

Datenbank

Regionalstatistik des Verkehrs (tran_r)
Verkehr nach Volumen und Verkehrszweig (tran_hv)
Eisenbahnverkehr (rail)
Straßenverkehr (road)
Binnenschifffahrt (iww)
Transport in Ölfernleitungen (pipe)
Seeverkehr (mar)
Luftverkehr (avia)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Referenzhandbücher

ESMS-Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weitere Informationen

Weblinks