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Archive:Statistik der Treibhausgasemissionen - Kohlendioxid-Fußabdruck

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Dieser Artikel enthält auf der Grundlage von verschiedenen Datensätzen Schätzwerte zu den Kohlendioxidemissionen (CO2) in der Europäischen Union (EU), die durch die Endverwendung von Gütern entstehen. Eurostat schätzt die CO2-Emissionen aus dem Endverbrauch in der EU im Jahr 2007 auf 8,9 Tonnen pro Kopf.

Abbildung 1: CO2-Emissionen innerhalb der EU und weltweit – Produktions- und Verbrauchsperspektive, EU-27, 2007
(in Tonnen CO2 je Einwohner) Quelle: Eurostat (env_ac_ainacehh) und (env_ac_io)

Die dargestellten Modellierungsschätzungen basieren auf Input-Output-Tabellen, die um Umweltaspekte erweitert wurden. Forscher und politische Berater können diese Daten für Analysen nutzen. Einige anschauliche Beispiele für mögliche Verwendungszwecke dieser Angaben werden im vorliegenden Artikel beschrieben.


Wichtigste statistische Ergebnisse

Tabelle 1: Durch Endverwendung verursachte CO2-Emissionen, nach Gütergruppen und Endverwendungskategorien, EU-27, 2007
(in kg CO2 je Einwohner) – Quelle: Eurostat (env_ac_io)

Durch den EU-Verbrauch verursachte Kohlendioxidemissionen

Für die Schätzung der durch die Endverwendung von Gütern in der EU-27 verursachten Kohlendioxidemissionen in der EU-27 im Jahr 2007 wurden erweiterte Aufkommens- und Verwendungstabellen sowie Input-Output-Tabellen herangezogen. Diese Daten stehen auch für sieben weitere Gase zur Verfügung. Zusätzlich zu dem Kohlendioxid, das von der Industrie in der EU bei der Herstellung von Gütern für die Endverwendung ausgestoßen wird, umfassen die vorgelegten Schätzungen auch das Kohlendioxid, das in den Einfuhren in die EU „enthalten“ ist. Diese Kohlendioxidemissionen entstehen in der weltweiten Produktionskette von Waren, die in die EU-27 eingeführt werden. Kohlenstoffdioxidemissionen, die in der EU hergestellten, aber aus der EU-27 ausgeführten Gütern zugerechnet werden, finden entsprechend Eingang in das Konto ausländischer Verbraucher.

Die Kohlenstoffdioxidemissionen der EU-27 von insgesamt 8,9 Tonnen je Einwohner im Jahr 2007 umfassten drei Hauptbereiche (siehe rechter Balken in Abbildung 1):

  • etwa 5,4 Tonnen je Einwohner als Folge der Konsumausgaben von Haushalten und Staaten für Waren und Dienstleistungen;
  • weitere 1,8 Tonnen je Einwohner aus direkten Kohlenstoffdioxidemissionen von privaten Haushalten in der EU-27 (z. B. durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Privatfahrzeugen oder zum Heizen) und
  • weitere 1,7 Tonnen je Einwohner als Ergebnis von (Brutto-)Investitionen in der Volkswirtschaft der EU-27.

In Tabelle 1 sind die durch die Endverwendung verursachten Kohlendioxidemissionen genauer nach unterschiedlichen Gütergruppen und Endverwendungskategorien aufgeschlüsselt. Die Gütergruppen sind absteigend nach ihrer Bedeutung, d. h. ihrem jeweiligen Anteil an den gesamten Emissionen, angeordnet. Energie und Dienstleistungen der Energieversorgung, Bauarbeiten, Nahrungs- und Futtermittel sowie Getränke, chemische Erzeugnisse und Kraftwagen und Kraftwagenteile waren 2007 die fünf Gütergruppen mit den infolge ihrer Endverwendung höchsten Emissionen je Einwohner.

Kohlendioxidemissionen aus der Produktionsperspektive

Kohlenstoffdioxidemissionen können darüber hinaus aus der Produktionsperspektive betrachtet werden, d.h. nach dem tatsächlichen Ursprung der Emissionen. Im linken Balken in Abbildung 1 ist diese Perspektive dargestellt.

Auch bei diesem Ansatz müssen (wie bei der Verbrauchsperspektive) die Kohlendioxidemissionen privater Haushalte miteinbezogen werden. Haushalte werden in diesem Fall als Produktionseinheiten betrachtet, die eigene private Dienstleistungen erbringen, wie das Heizen ihres Wohnraums oder die Kraftstoffverbrennung zum Antrieb ihrer Fahrzeuge.

Die höchsten Kohlendioxidemissionen entstanden jedoch durch die Produktionstätigkeiten der inländischen Wirtschaftszweige, die 2007 insgesamt 7,1 Tonnen Kohlendioxid je Einwohner ausstießen.

Bei der Produktionsperspektive werden darüber hinaus Emissionen berücksichtigt, die in den Waren und Dienstleistungen enthalten sind, die zur weiteren und zur Endverwendung in die EU-27 eingeführt wurden. Diese Emissionen wurden 2007 auf 1,8 Tonnen je Einwohner geschätzt. Dieser Schätzwert beruht auf der Annahme, dass die eingeführten Güter mit EU-Produktionstechniken hergestellt wurden („domestic technology assumption“). Durch die Einfuhr von Waren und Dienstleistungen aus der übrigen Welt konnte die EU also 1,8 Tonnen Kohlendioxidemissionen je Einwohner im eigenen Produktionssystem vermeiden. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, z. B. in internationalen Energiestatistiken, dass die Volkswirtschaften der übrigen Welt über kohlendioxidintensivere Produktionssysteme als die EU verfügen. Daher handelt es sich bei den 1,8 Tonnen um einen Mindestschätzwert.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Im Rahmen des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 95) übermitteln die EU-Mitgliedstaaten jährlich Aufkommens- und Verwendungstabellen sowie alle 5 Jahre Input-Output-Tabellen. Diese Tabellen bildeten den Ausgangspunkt für eine Reihe von Berechnungen, die einen konsolidierten Datensatz für die EU-27 und Aggregate für den Euroraum ergeben.

Die Kombination dieser Daten ermöglicht die Erstellung von um Umweltaspekte erweiterten Input-Output-Tabellen. Um schließlich das im vorliegenden Artikel erläuterte Ergebnis zu erhalten, wurden einige grundlegende Modellierungs- und Analyseschritte vorgenommen. Weitere Einzelheiten zur Methodik enthält ein technischer Bericht, der auf der Website von Eurostat abrufbar ist.

Im Rahmen des Umweltgesamtrechnungsprogramms von Eurostat werden regelmäßig Informationen zu Luftemissionsrechnungen veröffentlicht, die genauere Daten zu Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffen aufgeschlüsselt nach Wirtschaftszweigen und Haushalten enthalten. Diese Daten stehen für acht Schadstoffe zur Verfügung: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Schwefeldioxid (SOx), Stickoxide (NOx), Ammoniak (NH3), Kohlenmonoxid (CO) und flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC). Diese Angaben wurden den konsolidierten Aufkommens- und Verwendungstabellen sowie den Input-Output-Tabellen für die EU-27 und die Euroraum-Aggregate hinzugefügt.

Kontext

Aufkommens- und Verwendungstabellen stellen die Produktions- und Verbrauchstätigkeiten nationaler Volkswirtschaften ausführlich dar. Sie bilden die Grundlage für die sogenannten Input-Output-Modelle und -Analysen. Sowohl die Tabellen als auch Modelle sind wirksame Instrumente für die Behandlung einer ganzen Reihe politischer Bereiche. Der Schwerpunkt dieser Modelle wird meist mit Hilfe einer Analyse langfristiger struktureller Veränderungen innerhalb von Volkswirtschaften gesetzt (indem beispielsweise Wertschöpfungsanteile, Handelsanteile oder die Wertschöpfung innerhalb bestimmter Produktionsketten untersucht werden).

Durch die Erweiterung um Umweltparameter wie Luftemissionen oder Energieverbrauch kann der analytische Anwendungsbereich dieser Input-Output-Modelle vergrößert werden. Um Umweltaspekte erweiterte Input-Output-Analysen sind insbesondere in Politikbereichen von Bedeutung, die sich mit nachhaltiger Produktion und nachhaltigem Verbrauch, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Ressourceneffizienz befassen.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Environmental accounts (t_env_acc)

Datenbank

Environmental accounts (env_acc)
Physical flow and hybrid accounts (env_acp)
Air Emissions Accounts by activity (NACE industries and households) (env_ac_ainacehh)
Supply, use and Input-output tables (naio)
Supply, use and Input-output tables - EU aggregates (naio_agg)
Supply, use and Input-output tables (product*product) - national data (naio_ckp)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Weblinks

Siehe auch