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Archive:BIP auf regionaler Ebene

Revision as of 16:33, 10 October 2018 by EXT-A-Redpath (talk | contribs)

Datenauszug vom März 2018.

Aktualisierung des Artikels geplant: November 2019.

Highlights

Das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP in Inner London - West war 21 Mal so hoch wie das der bulgarischen Region Severozapaden.

Einige der höchsten Anteile des Primäreinkommens je Einwohner in der EU wurden im Süden Deutschlands verzeichnet, mit einem Spitzenwert von 34,6 Tausend KKKS je Einwohner in Oberbayern.

Quelle: Eurostat

Die Regionalpolitik der Europäischen Union (EU) zielt darauf ab, die übergeordnete Europa-2020-Agenda zu unterstützen. Sie soll die Solidarität fördern, damit jede Region ihr Potenzial voll ausschöpfen kann, indem sie wirtschaftliche, soziale und territoriale Ungleichheiten ausgleicht. Im Zeitraum von 2014 bis 2020 wird fast ein Drittel des Gesamthaushalts der EU für die Kohäsionspolitik verwendet: Die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und die regionalen Gesamtrechnungen sind in diesem Zusammenhang insofern wichtig, als dass sie zur Bestimmung des Beitrags der EU-Mitgliedstaaten zum EU-Haushalt herangezogen wurden und auch als Grundlage für die Zuweisung der kohäsionspolitischen Ausgaben dienen. Im Mai 2018 legte die Europäische Kommission einen Vorschlag für ihren mehrjährigen Finanzrahmen für den Zeitraum von 2021 bis 2027 vor. Diese Vorschläge sahen eine geringfügige Kürzung der Haushaltsmittel für die Kohäsionspolitik vor, wobei sich die Mittel für Verpflichtungen für den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt während des gesamten Programmplanungszeitraums auf 373 Mrd. EUR, oder 29,2 % des Gesamthaushalts beliefen.

Full article

Dieser Artikel verwendet regionale Gesamtrechnungen, um die wirtschaftliche Entwicklung in der EU zu analysieren. Der erste Abschnitt basiert auf dem regionalen BIP, dem wichtigsten Aggregat zur Messung der Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft. Es folgt eine regionale Analyse der Primäreinkommen der Haushalte, die den Abbau von Pendlereffekten begünstigt. Der letzte Abschnitt über Wirtschaftswachstum und Produktivität enthält Informationen über die reale Wachstumsrate der Bruttowertschöpfung, Investitionen (gemessen an den Bruttoanlageinvestitionen) und die Arbeitsproduktivität (in diesem Kontext definiert als Bruttowertschöpfung pro geleisteterArbeitsstunde).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die zentrale Kennzahl der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und stellt die Wirtschaftslage eines Landes oder einer Region dar; dieses bekannte Aggregat wird traditionell durch die Gesamtzahl der Einwohner geteilt, um eine Ersatzgröße für die Analyse des gesamten Lebensstandards, nämlich das Pro-Kopf-BIP, zu schaffen. Obgleich das BIP weiterhin zur Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung verwendet wird und eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung spielt, wurde es durch andere Indikatoren als Informationsquelle für politische Debatten über soziale und ökologische Aspekte des Wohlstands ergänzt. Denn das BIP berücksichtigt keine externen Faktoren wie Einkommensverteilung, soziale Eingliederung oder ökologische Nachhaltigkeit, die zunehmend als wichtige Faktoren für die allgemeine Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung angesehen werden. Eine Reihe internationaler Initiativen hat sich auf dieses Thema konzentriert und im August 2009 verabschiedete die Europäische Kommission die Mitteilung Das BIP und mehr: Die Messung des Fortschritts in einer Welt im Wandel (KOM(2009) 433 endgültig), in der eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung und Ergänzung der BIP-Maßnahmen vorgestellt wurde.

Das BIP wird weiterhin zur Analyse der Wirtschaftsleistung und der Konjunkturphasen (wie Rezession, Aufschwung und Hochkonjunktur) verwendet. Das BIP zu Marktpreisen in der EU-28 wurde 2017 auf 15,3 Billionen EUR geschätzt, was einem Durchschnitt von 29,9 Tausend EUR pro Kopf entspricht. Um Preisniveau-Unterschiede zwischen den Ländern auszugleichen, kann das BIP anhand von Umrechnungsfaktoren, die als Kaufkraftparitäten (KKP) bezeichnet werden, umgerechnet werden. Durch die Verwendung von KKP (anstelle von Markt-Wechselkursen) werden die Daten in eine künstliche gemeinsame Währung, den sogenannten Kaufkraftstandard (KKS) umgerechnet. Im weiteren Sinne führt die Verwendung von KKS-Reihen anstelle der Reihen auf der Grundlage des Euro in der Regel zu einer Nivellierung, da die Länder mit einem sehr hohen Pro-Kopf-BIP (in EUR) gewöhnlich auch ein vergleichsweise hohes Preisniveau aufweisen (so sind die Lebenshaltungskosten in Luxemburg im Allgemeinen höher als in Bulgarien).

Regionales Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner

Die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen der EU können auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden, darunter: Veränderungen durch die Globalisierung (wie die Verlagerung und Auslagerung von Produktions- und Dienstleistungsaktivitäten), das Erbe früherer Wirtschaftssysteme, sozioökonomische Entwicklungen, geografische Entfernung und die Verfügbarkeit von Ressourcen, einschließlich Humanressourcen. Diese zeigen sich unter anderem in Form sozialer Benachteiligung, schlechter Wohnraumqualität, Gesundheitsversorgung oder Bildung, höherer Arbeitslosigkeit oder unzureichender Infrastruktur.

Um diese Unterschiede auszugleichen, wird jeder Teil der EU durch die Regionalpolitik abgedeckt; der Großteil der Mittel entfällt auf weniger entwickelte Regionen mit dem Ziel, ihnen den Aufholprozess zu erleichtern. Die Zuweisung der Struktur- und Investitionsfonds richtet sich an weniger entwickelte Regionen (Pro-Kopf-BIP <75 % des EU-Durchschnitts) und Übergangsregionen (Pro-Kopf-BIP von 75–90 % des EU-Durchschnitts). Die Mittelzuweisung der Kohäsionsfonds wurde im Laufe des Jahres 2016 angepasst, um die Unterstützung auf die Länder zu konzentrieren, in denen das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Einwohner – gemittelt über den Zeitraum von 2012 bis 2014 – weniger als 90 % des EU-Durchschnitts betrug.

Das Pro-Kopf-BIP in Inner London - West war 6,1 Mal so hoch wie der EU-28-Durchschnitt

Karte 1 enthält Informationen über das regionale Pro-Kopf-BIP in den Regionen der NUTS-2-Ebene: Die Werte in KKS werden als Prozentsatz des EU-28-Durchschnitts ausgedrückt, der auf 100 % festgelegt ist. Regionen, die als relativ „reich“ angesehen werden können – mit einem Pro-Kopf-BIP über dem Durchschnitt der EU-28 – sind blau dargestellt. Die Wirtschaftstätigkeit in der EU war 2016 insofern leicht verzerrt, als dass 101 der 276 Regionen, für die Daten vorliegen, ein Pro-Kopf-BIP oberhalb des EU-28-Durchschnitts verzeichneten; infolgedessen konzentrierte sich die Wertschöpfung auf regionale Inseln, während ein höherer Anteil der Regionen ein unterdurchschnittliches Pro-Kopf-BIP aufwies. Die relativ reichen Regionen befanden sich größtenteils in einem Band, das von Nord-Italien durch Österreich und Deutschland führte, bevor es sich in eine Richtung auf mehrere Regionen in den Benelux-Ländern, Süd-England und Süd-Irland und in die andere Richtung auf die nordischen Mitgliedstaaten verteilte.

Eines der auffälligsten Details auf der Karte sind Inseln mit relativ hoher Wertschöpfung in fast jeder Hauptstadtregion. Nirgendwo war dies deutlicher als in einer der beiden Hauptstadtregionen des Vereinigten Königreichs, Inner London - West, wo das Pro-Kopf-BIP im Jahr 2016 mehr als sechs Mal so hoch war wie im Durchschnitt der EU-28 (611 %). Die nächsthöchsten Anteile wurden in Luxembourg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region; 258 %), in Southern and Eastern (der irischen Hauptstadtregion; 217 %) und in der Région de Bruxelles-Capitale/Brussels Hoofdstedelijk Gewest (der belgischen Hauptstadtregion; 200 %) verzeichnet. Dies waren die einzigen vier Regionen in der EU, in denen das Pro-Kopf-BIP mindestens doppelt so hoch war wie im EU-28-Durchschnitt, obwohl Hamburg (Deutschland) eine nur geringfügig niedrigere Quote aufwies und insofern untypisch war, als das Pro-Kopf-BIP über dem der deutschen Hauptstadtregion Berlin lag.

In 14 EU-Regionen lag das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP um mindestens 50 % höher als der EU-28-Durchschnitt (durch den dunkelsten Blauton auf der Karte dargestellt). Darunter befanden sich auch mehrere andere Hauptstadtregionen, einschließlich: Bratislavský kraj (Slowakei), Praha (Tschechien), Île de France (Frankreich), Stockholm (Schweden), Inner London - East (die zweite der beiden Hauptstadtregionen im Vereinigten Königreich), Noord-Holland (Niederlande), Hovedstaden (Dänemark) und Wien (Österreich). Hinzu kamen Oberbayern, Stuttgart, Darmstadt und Bremen (vier Metropolregionen in Deutschland), Salzburg (Österreich) sowie Berkshire, Buckinghamshire and Oxfordshire (Großbritannien).

Obwohl das Pro-Kopf-BIP in den Hauptstadtregionen der westlichen Mitgliedstaaten am höchsten war, fiel der Unterschied zwischen der Wirtschaftsleistung der Hauptstadtregionen und den umliegenden Regionen in gewisser Weise noch deutlicher aus (da die meisten umliegenden Regionen ein Pro-Kopf-BIP von weniger als 75 % des EU-28-Durchschnitts aufwiesen). Am deutlichsten war dieses Muster in Bratislavský kraj (Hauptstadtregion der Slowakei; 184 %) und Praha (Tschechische Republik; 182 %), wo im Jahr 2016 das sechst- und siebthöchste Pro-Kopf-BIP aller NUTS-2-Regionen verzeichnet wurde. Dies ließ sich auch in Bucuresti - Ilfov (Rumänien), Mazowieckie (Polen) und Közép-Magyarország (Ungarn) beobachten, da jede dieser drei Hauptstadtregionen ebenfalls ein über dem EU-28-Durchschnitt liegendes Pro-Kopf-BIP aufwies.

Das Pro-Kopf-BIP lag in den meisten Regionen Spaniens, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs unter dem EU-28-Durchschnitt

Die „ärmsten“ Regionen der EU sind auf Karte 1 im dunkelsten Violettton dargestellt. Sie befanden sich hauptsächlich in den östlichen Teilen der EU, von Lettland bis nach Griechenland und Süd-Italien, bevor sie sich über das Mittelmeer bis in den Süden Spaniens und den größten Teil Portugals ausdehnten. In fünf Regionen des Vereinigten Königreichs – Lincolnshire, Tees Valley and Durham, South Yorkshire, Cornwall and Isles of Scilly, West Wales and The Valleys – sowie der Prov. Luxembourg in Süd-Belgien lag das Pro-Kopf-BIP ebenfalls unter 75 % des EU-28-Durchschnitts.

Interessanterweise lag das Pro-Kopf-BIP in den meisten Regionen Spaniens, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs im Jahr 2016 unter dem Durchschnitt der EU-28, während in Italien eine nahezu ausgewogene Aufteilung der Regionen mit über oder unter dem EU-28-Durchschnitt liegendem Pro-Kopf-BIP verzeichnet wurde. Während die großen Metropolen in diesen Ländern weiterhin ein durchschnittliches Pro-Kopf-BIP aufwiesen, das über dem EU-28-Durchschnitt lag, konnten ihre „ärmeren“ Regionen im Allgemeinen in zwei Gruppen unterteilt werden: entweder dünn besiedelte, ländliche Regionen mit Abwanderungsüberschuss oder postindustrielle Regionen, die durch die Folgen der Globalisierung ihrer traditionellen industriellen Grundlage beraubt wurden, die zunehmend als „zurückgelassen“ bezeichnet werden.

Eine Analyse der regionalen Verteilung des Pro-Kopf-BIP zeigt, dass Bulgarien, Kroatien, Griechenland und Slowenien die einzigen multiregionalen EU-Mitgliedstaaten waren, in denen die Wirtschaftstätigkeit in jeder einzelnen Region unter dem EU-28-Durchschnitt lag, wobei keiner der multiregionalen Mitgliedstaaten berichten konnte, dass jede seiner Regionen ein durchschnittliches Niveau des Pro-Kopf-BIP oberhalb des EU-28-Durchschnitts aufwies. Österreich und Schweden meldeten beide nur eine einzige Region mit einem Pro-Kopf-BIP unterhalb des EU-28-Wertes, mit Ausnahme der östlichsten Region des Burgenlandes (in Österreich) und der zentralen Region Norra Mellansverige (in Schweden).
Karte 1: Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, nach NUTS-2-Regionen, 2016
(auf der Grundlage von Daten in Kaufkraftstandards (KKS) im Verhältnis zum EU-28-Durchschnitt, EU-28 = 100)
Quelle: Eurostat (nama_10r_2gdp), (nama_10_gdp), (nama_10r_3popgdp) und (nama_10_pe)

Die schnellste Verlagerung der Vermögensbildung im Zeitraum von 2007 bis 2016 erfolgte in Richtung der Hauptstadtregionen

Karte 2 zeigt die Veränderungen des regionalen Pro-Kopf-BIP im Vergleich zum EU-28-Durchschnitt im Zeitraum von 2007 bis 2016; der Vergleich bezieht sich auf den Zeitraum, der mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in Zusammenhang steht, die sich nachhaltig auf mehrere Regionen ausgewirkt hat.

In 117 NUTS-2-Regionen nahm der relative Wohlstand, als Pro-Kopf-BIP gemessen, zwischen 2007 und 2016 zu, während etwas mehr Regionen (nämlich 157) einen relativen Rückgang meldeten. Den größten Anstieg der Wertschöpfung im Verhältnis zum EU-28-Durchschnitt verzeichnete die irische Hauptstadtregion, deren Wirtschaftstätigkeit sich nach der Krise rasch erholte. Die vier folgenden Regionen mit dem nächst höheren relativen Wohlstand waren ebenfalls Hauptstadtregionen, und zwar: Inner London - West, Bucuresti - Ilfov, Mazowieckie und Bratislavský kraj.

Unter den multiregionalen EU-Mitgliedstaaten wuchs das Pro-Kopf-BIP in allen Regionen Bulgariens, Ungarns, Polens, Rumäniens, der Slowakei und aller drei baltischen Mitgliedstaaten (die auf dieser Analyseebene jeweils lediglich eine Region darstellen) sowie in allen Regionen Österreichs mit einer Ausnahme (der Hauptstadtregion) und der Tschechischen Republik (Severozápad) schneller als der Durchschnitt der EU-28. Die überwiegende Mehrheit der Regionen in Deutschland verzeichnete ebenfalls einen Anstieg ihres relativen Lebensstandards, mit Ausnahme des Saarlandes, Bremens, Hamburgs und Darmstadts; dennoch lag das Pro-Kopf-BIP in den letzten drei Regionen mindestens 50 % über dem EU-28-Durchschnitt des Jahres 2016.

Dagegen wuchs das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP in allen Regionen Griechenlands, Spaniens, Kroatiens, Italiens, der Niederlande, Sloweniens, Finnlands und Schwedens langsamer als im EU-28-Durchschnitt; ein ähnliches Muster wurde in allen Regionen des französischen Festlandes (mit Ausnahme der Hauptstadtregion Île de France) und Portugals (mit Ausnahme der Region Norte) beobachtet.

Obwohl es in der EU-28 nach wie vor ein Ost-West-Gefälle bei der Vermögensbildung gibt, ist es inzwischen weniger stark ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass die Kohäsionspolitik – neben anderen Einflüssen – einige Auswirkungen auf die nationalen und regionalen Unterschiede gehabt hat. Andererseits scheinen einige westliche Regionen der EU, die früher bedeutende Industriestandorte waren, zurückzufallen. Als Beispiele sind mehrere Regionen in Süd-Belgien (z. B. Prov. Hainaut und Prov. Luxembourg), Nord- und Ost-Frankreich (Picardie, Champagne-Ardenne und Lorraine) oder im Vereinigten Königreich (Tees Valley and Durham, South Yorkshire und West Wales and The Valleys) anzuführen.
Karte 2: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf, nach NUTS-2-Regionen, 2007–2016
(Differenz in Prozentpunkten für 2016 minus 2007; basierend auf Daten in Kaufkraftstandards (KKS) im Verhältnis zum EU-28-Durchschnitt, EU-28 = 100)
Quelle: Eurostat (nama_10r_2gdp), (nama_10_gdp), (nama_10r_3popgdp) und (nama_10_pe)

Einkommen der privaten Haushalte

Ein relativ hoher Anteil des Wohlstands vieler der „reichsten“ Regionen der EU entfällt auf Pendler; dies gilt insbesondere für die Hauptstadtregionen, wo die Lebenshaltungskosten in zentralen Lagen die Menschen vermehrt dazu zwingen, in Vorstadtgebiete zu ziehen, die möglicherweise in benachbarten NUTS-Regionen liegen. Regionsübergreifende (oder grenzübergreifende) Pendlerströme führen dazu, dass die Arbeitnehmer zum Wohlstand einer Region (wo sie arbeiten) beitragen, während ihr Haushaltseinkommen in einer anderen Region (wo sie leben) ausgewiesen wird. Das hohe Pro-Kopf-BIP, das in einigen Metropolregionen mit einer hohen Zahl von Berufspendlern verzeichnet wird, übersteigt daher den tatsächlichen wirtschaftlichen Wohlstand. Im Gegensatz dazu dürfte der wirtschaftliche Wohlstand von Regionen, die die Hauptstädte oder Metropolregionen umgeben, auf der Grundlage einer Analyse des durchschnittlichen Pro-Kopf-BIPs unterbewertet sein.

Eine alternative Analyse ist auf Karte 3 dargestellt, die Informationen über das Primäreinkommen pro Einwohner in den NUTS-2-Regionen enthält; die Daten werden in Kaufkraft-Konsum-Standards (KKKS) dargestellt, die die Preisunterschiede zwischen den Ländern berücksichtigen. Das Primäreinkommen der privaten Haushalte wird direkt aus Markttransaktionen generiert: Dazu gehören in der Regel Einkommen aus bezahlter Arbeit und selbständiger Erwerbstätigkeit sowie Einnahmen in Form von Zinsen, Dividenden und Mieten; zu zahlende Zinsen und Mieten werden als negative Posten ausgewiesen.

Im Jahr 2015, dem jüngsten Bezugszeitraum für den vollständige regionale Daten vorliegen, betrug das Primäreinkommen in der EU-28 durchschnittlich 19,0 Tsd. KKKS pro Einwohner. Es variierte von einem Hoch von 56,3 Tausend KKKS pro Einwohner in Inner London - West bis zu 4,5 Tausend KKKS in Severozapaden; ein Faktor von 12,5 zu 1. So wurden die höchsten und niedrigsten Quoten für dieselben Regionen verzeichnet wie für das Pro-Kopf-BIP, wobei die Differenz zwischen den beiden Regionen in dem Fall 20,7 zu 1 betrug.

Es gab 15 Regionen in der EU, in denen das Primäreinkommen pro Einwohner im Jahr 2015 mindestens 27,5 Tsd. KKKS betrug. Ein Großteil dieser Regionen – neun insgesamt – lag in Deutschland, in der Regel gebündelt in Süddeutschland, mit Hamburg als einziger Ausnahme im Norden. Die übrigen sechs Regionen umfassten: Luxembourg (eine einzige Region auf dieser Detailebene), die französische Hauptstadtregion Île de France, die belgischen Region Prov. Vlaams-Brabant, die österreichische Region Vorarlberg und die britische Regionen Inner London - West und Outer London - West and North West.

Diese alternative Analyse zeigt eine deutlich geringere Bandbreite der Einkommensverhältnisse zwischen den verschiedenen Regionen der EU; unter Berücksichtigung der Pendlereffekte und mit Blick auf die Haushalte ergibt sich eine gleichmäßigere Verteilung als bei der reinen Betrachtung des Pro-Kopf-BIP.

Die deutlichsten Unterschiede hinsichtlich des intraregionalen Primäreinkommens je Einwohner wurden in einigen der größten EU-Mitgliedstaaten festgestellt. Im Vereinigten Königreich beispielsweise war das höchste Primäreinkommen je Einwohner in Inner London - West 3,8 mal so hoch wie das niedrigste Primäreinkommen je Einwohner in den West Midlands (15,0 Tsd. KKKS je Einwohner). Eine ähnliche Analyse für Italien zeigt die erheblichen Unterschiede im Einkommensverhältnis zwischen den nördlichen und südlichen Regionen, wobei das Primäreinkommen je Einwohner in der Provincia Autonoma di Bolzano/Bozen (26,1 Tsd. KKKS) mehr als doppelt so hoch war wie das in Calabria (11,3 Tsd. KKKS). Wenn es möglich wäre, die Umverteilungsrolle des Staates durch das Steuersystem und die Bereitstellung öffentlicher Güter zu berücksichtigen, müsste die Einkommensverteilung zwischen den Regionen des gleichen Landes (normalerweise) geringere Unterschiede aufweisen.
Karte 3: Primäreinkommen pro Einwohner nach NUTS-2-Regionen, 2015
(Kaufkraft-Konsum-Standard (KKKS))
Quelle: Eurostat (nama_10r_2hhinc), (nama_10r_3popgdp) und (tec00133)

Wirtschaftswachstum und Produktivität

Reale Veränderungsrate der Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung zu Basispreisen ist definiert als Produktion zu Basispreisen abzüglich Vorleistungen zum Einkaufspreis. Die Summe der Bruttowertschöpfung zu Basispreisen für alle Aktivitäten plus Gütersteuern minus Gütersubventionen sollte dem BIP entsprechen.

Die Informationen der Karte 5.4 beziehen sich auf die Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung insgesamt. Der Geldwert wurde also deflationiert, um Preisänderungen zu berücksichtigen. In der gesamten EU-28 betrug die durchschnittliche reale Veränderungsrate für die gesamte Wertschöpfung zwischen 2012 und 2015 1,4 % pro Jahr.

Karte 5.4 zeigt, dass die Mehrheit der 38 EU-Regionen, in denen die Wirtschaftstätigkeit zwischen 2012 und 2015 rückläufig war, in Griechenland, Spanien, Italien oder Finnland lag. Während diese Verluste in der Regel nicht höher als 1,0 % pro Jahr waren, gab es in der EU sechs Regionen, in denen die Gesamtwertschöpfung im Durchschnitt um mehr als 2,0 % pro Jahr zurückging, was durch den dunkelsten Violettton auf Karte 4 veranschaulicht wird. Den größten Rückgang der Wirtschaftstätigkeit verzeichnete Dytiki Makedonia (Nord-Griechenland, angrenzend an Albanien; -5,7 % pro Jahr); unter den fünf anderen Regionen befanden sich zwei weitere aus Griechenland (Anatoliki Makedonia, Thraki und Sterea Ellada), zwei aus Italien (Valle d'Aosta/Vallée d'Aoste und Molise) und die nördliche niederländische Region Groningen.

Die überwiegende Mehrheit der Regionen in der EU verzeichnete im Zeitraum von 2012 bis 2015 einen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Aktivität, wobei die reale Wertschöpfung in 232 der 274 Regionen, für die Daten vorliegen, zunahm. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen zwar die Preisänderungen berücksichtigen, dass der allgemeine Lebensstandard in jeder Region aber auch durch Veränderungen in der Bevölkerungszahl beeinflusst wird; würde die Bevölkerung schneller wachsen als die Wirtschaftstätigkeit, wäre das Nettoergebnis insgesamt ein Rückgang des durchschnittlichen Lebensstandards.

Die höchsten durchschnittlichen realen Veränderungsraten der Bruttowertschöpfung pro Jahr zwischen 2012 und 2015 – durch den dunkelsten Blauton in Karte 4 dargestellt – wurden in den beiden irischen Regionen und vier der sieben ungarischen Regionen beobachtet. Die irische Hauptstadtregion Southern and Eastern verzeichnete die höchste Wachstumsrate, da ihre Wertschöpfung im Durchschnitt um 12,7 % pro Jahr stieg. Neben den irischen und den ungarischen Regionen (Nyugat-Dunántúl, Észak-Magyarország, Dél-Alföld und Közép-Dunántúl) gehören zu den übrigen Regionen der EU, in denen die Wirtschaftstätigkeit zwischen 2012 und 2015 um mindestens 4,0 % pro Jahr gestiegen sind: Luxembourg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region), die Hauptstadtregionen von Schweden (Stockholm), der Tschechischen Republik (Praha) und Dänemark (Hovedstaden), zwei benachbarte Regionen aus Süd-England im Vereinigten Königreich (Bedfordshire and Hertfordshire und Outer London - West and North West) und die französische Überseeregion Mayotte.
Karte 4: Jährliche durchschnittliche reale Veränderungsrate der Bruttowertschöpfung nach NUTS-2-Regionen, 2012-2015
(% pro Jahr)
Quelle: Eurostat (nama_10r_2gvagr) und (nama_10_a10)

Investitionen

Die Gesamtinvestitionen spiegeln in der Regel das absolute Niveau der Wirtschaftstätigkeit wider, da in Regionen mit beträchtlichem Wohlstand regelmäßig ein Teil davon zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Wohlstands reinvestiert wird (sowohl im Staatssektor als auch bei privaten Unternehmen). Andererseits können Regionen, die ihre wirtschaftliche Entwicklung beschleunigen wollen, versuchen, Investitionen in Infrastrukturprojekte anzuregen oder ausländische Direktinvestoren zu mobilisieren, um den Aufholprozess zu fördern; diese Maßnahmen können aus Mitteln der EU-Kohäsionspolitik unterstützt werden.

Die Bruttoanlageinvestitionen sind ein makroökonomisches Konzept der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, das die Investitionen der Einwohner in das Anlagevermögen während eines bestimmten Zeitraums abzüglich der Abgänge definiert. Das Anlagevermögen ist ein materielles oder immaterielles Vermögen, das als Ergebnis von Produktionsprozessen entsteht, die wiederholt oder kontinuierlich länger als ein Jahr betrieben werden. Die Bruttoanlageinvestitionen im Verhältnis zum BIP sind für die politischen Entscheidungsträger insofern von Interesse, als dass sie den Anteil des BIP ausweisen, der eher investiert als konsumiert wird, wobei die Investitionsraten tendenziell steigen, wenn der Konjunkturoptimismus hoch ist. Mittelfristig können höhere Investitionsraten zu einem beschleunigten Wachstum führen und die Infrastruktur, Ausrüstung und Technologie der regionalen Arbeitskräfte verbessern, wodurch ihre Produktivität steigt (für weitere Informationen zur Arbeitsproduktivität siehe unten).

Abbildung 1 zeigt die NUTS-2-Regionen der EU mit den höchsten und niedrigsten Investitionen im Verhältnis zum BIP. Im Jahr 2015 betrugen die Bruttoanlageinvestitionen im Verhältnis zum BIP in der EU-28 19,5 %. Die höchsten Investitionsraten – auf Grundlage dieser Messmethode – verteilten sich auf verschiedene Regionen, was einerseits die ungleiche Verteilung der Investitionstätigkeit von einem Jahr zum anderen und andererseits die ungleiche regionale Verteilung der Investitionen widerspiegelt. Die höchsten Investitionsraten wurden 2015 in der Prov. Brabant Wallon (eine Region südlich der belgischen Hauptstadt; 44,4 %), gefolgt von der rumänischen Hauptstadtregion Bucuresti - Ilfov (36,6 %) und der südwestungarischen Region Dél-Dunántúl (31,9 %) verzeichnet. Am anderen Ende der Skala waren die niedrigsten Investitionsraten räumlich stärker konzentriert, da sich sieben der neun Regionen mit den niedrigsten Raten ausschließlich in Griechenland befanden. Die niedrigste Rate in der EU wurde in der griechischen Hauptstadtregion Attiki (8,4 %), verzeichnet, der einzigen Region in der EU, die eine Investitionsquote unter 10,0 % aufwies.

Die zweite Hälfte von Abbildung 1 enthält Informationen über die Regionen mit den höchsten und niedrigsten prozentualen Veränderungen der Investitionsraten für den Zeitraum von 2013 bis 2015. Den größten Anstieg verzeichnete die Region mit der höchsten Investitionsrate, nämlich die Prov. Brabant Wallon, deren Investitionsrate im Betrachtungszeitraum um 15,8 Prozentpunkte stieg. Zwei weitere Regionen in der EU verzeichneten Zuwächse von über 10,0 %: Groningen im Norden der Niederlande und Severen tsentralen im Norden Bulgariens.
Abbildung 1: NUTS-2-Regionen mit den höchsten und niedrigsten Veränderungsraten für Investitionen
Quelle: Eurostat (nama_10r_2gfcf), (nama_10_gdp) und (nama_10r_2gdp)

Arbeitsproduktivität

Die Arbeitsproduktivität lässt sich als Bruttowertschöpfung zu Basispreisen im Verhältnis zur Anzahl der Beschäftigten oder der Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden definieren. Messungen auf der Grundlage einfacher Beschäftigtenzahlen des Arbeitseinsatzes sind zu einem gewissen Grad ein Abbild der Struktur des Beschäftigungsmarktes und können z. B. um eine Schicht gekürzt werden, also von Vollzeit- auf Teilzeitarbeit. Ein abgeleiteter Indikator, der auf der Grundlage der geleisteten Arbeitsstunden berechnet wird, liefert in der Regel ein aufschlussreicheres Maß für den Arbeitseinsatz und ist die Grundlage für die auf Karte 5 dargestellten Informationen.

Innerhalb der EU-28 lag die Wertschöpfung pro geleisteter Arbeitsstunde im Jahr 2015 durchschnittlich bei 35,40 EUR. Eine relativ hohe Arbeitsproduktivität kann auf eine effiziente Nutzung der Arbeitskräfte zurückgehen (ohne zusätzlichen Aufwand) oder aus der Mischung verschiedener Tätigkeiten einer lokalen Wirtschaft resultieren, da die Arbeitsproduktivität in manchen Wirtschaftszweigen – beispielsweise Unternehmensdienstleistungen und Finanzdienstleistungen – höher ist als in anderen.

Die höchsten Arbeitsproduktivitätsquoten unter den NUTS-2-Regionen – die Ergebnisse werden im Verhältnis zum EU-28-Durchschnitt (der auf 100 festgelegt ist) ausgedrückt – wurden in zwei Regionen mit einem hohen Spezialisierungsgrad im Bereich der Finanzdienstleistungen verzeichnet: der irischen Hauptstadtregion Southern and Eastern (228 % des EU-28-Durchschnitts) und Luxembourg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region; 216 %). Groningen (Niederlande, Daten für 2014; 203 %) war die einzige andere Region in der EU, die eine mehr als doppelt so hohe Arbeitsproduktivität verzeichnete wie der Durchschnitt der EU-28.

Karte 5 zeigt, dass es 16 Regionen in der EU gab, in denen die Arbeitsproduktivität mindestens 50 % über dem Durchschnitt der EU-28 lag (durch den dunkelsten Blauton dargestellt). Abgesehen von den drei oben genannten Regionen befanden sich die übrigen in den westlichen und nördlichen Regionen der EU, hauptsächlich in Deutschland (vier Regionen), Dänemark und dem Vereinigten Königreich (jeweils drei Regionen), mit einer weiteren Region aus den Niederlanden (Daten für 2014) und einzelnen Regionen aus Frankreich und Schweden. Viele davon waren Hauptstadtregionen und dieses Muster wiederholte sich in den meisten multiregionalen EU-Mitgliedstaaten. Es gab jedoch einige Ausnahmen, bei denen die höchste Arbeitsproduktivität in einer anderen Region als der Hauptstadtregion verzeichnet wurde. Neben Groningen (siehe oben) war dies auch in Hamburg (Deutschland), País Vasco (Spanien), Lombardia (Italien) und Vorarlberg (Österreich) der Fall.

64 NUTS-2-Regionen vermeldeten eine Bruttowertschöpfung pro geleisteter Arbeitsstunde, die unter der Hälfte des EU-28-Durchschnitts von 2015 lag (dargestellt im dunkelsten Violettton auf Karte 5). Diese Regionen befanden sich hauptsächlich in den östlichen Regionen der EU und den drei baltischen Mitgliedstaaten (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region), umfassten aber auch einen Großteil der griechischen Regionen und drei Regionen aus Portugal. In sechs Regionen betrug die Arbeitsproduktivität weniger als ein Fünftel des EU-28-Durchschnitts: fünf davon lagen in Bulgarien – Yugoiztochen, Severoiztochen, Severen tsentralen, Severozapaden und Yuzhen tsentralen – und die andere war Nord-Est in Rumänien.
Karte 5: Bruttowertschöpfung pro Arbeitsstunde nach NUTS-2-Regionen, 2015
(auf der Grundlage von Daten in EUR pro Arbeitsstunde im Verhältnis zum EU-28-Durchschnitt, EU-28 = 100)
Quelle: Eurostat (nama_10r_3gva), (nama_10_a10), (nama_10r_2emhrw) und (nama_10_a10_e)

Quelldaten für die Abbildungen und Karten


Datenquellen

Das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen auf nationaler und regionaler Ebene (ESVG 2010) (auf Englisch) ist das aktuelle international kompatible Rahmenwerk zur Rechnungserstellung für eine systematische und detaillierte Beschreibung der EU-Wirtschaft. Das ESVG 2010 wird seit September 2014 umgesetzt und steht im Einklang mit den weltweiten Richtlinien zur nationalen Rechnungslegung, wie sie im System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (SNA 2008) festgelegt sind. Das ESVG 2010 gewährleistet,dass die Wirtschaftsstatistiken für die EU-Mitgliedstaaten anhand konsistenter, vergleichbarer, zuverlässiger und aktueller Informationen erstellt werden. Rechtsgrundlage für diese Statistiken ist die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zum Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen auf nationaler und regionaler Ebene in der Europäischen Union (Verordnung (EU) Nr. 549/2013).

Das ESVG 2010 ist nicht auf die Erstellung jährlicher volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen beschränkt, sondern gilt auch für vierteljährliche und kürzere oder längere Bilanzzeiträume sowie für regionale Gesamtrechnungen. Es ist mit den Inhalten und Klassifizierungen vieler anderer sozialer und wirtschaftlicher Statistiken (z. B. zum Thema Beschäftigung, Unternehmen oder internationaler Handel) harmonisiert und dient damit als zentrale Bezugsgröße für sozioökonomische Statistiken.

Die Statistiken aus den regionalen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen beziehen sich in der Regel auf NUTS-2-Regionen. Die Daten für die statistischen Regionen in den EFTA- und Kandidatenländern liegen häufig nicht vor und wurden (soweit erforderlich) durch nationale Aggregate ersetzt. Es gilt ebenfalls zu beachten, dass die Daten für diese Länder manchmal weniger aktuell sind als für die EU-Regionen; alle Abweichungen sind als Fußnote unter Karten oder Abbildungen aufgeführt.

Weitere Informationen:

Spezieller Bereich zum ESVG 2010 ESVG 2010 — Handbücher und Leitlinien

Kontext

Im August 2009 nahm die Europäische Kommission eine Mitteilung mit dem Titel das BIP und mehr – Die Messung des Fortschritts in einer Welt im Wandel (KOM(2009) 433 endgültig) an, in der eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung und Ergänzung der BIP-Messungen dargelegt wird. Daraus geht hervor, dass vieles dafür spricht, das BIP durch Statistiken zur Berücksichtigung anderer wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Fragestellungen zu ergänzen, die ebenfalls entscheidende Bedeutung für das Wohlergehen der Menschen haben. Eine Reihe von ergänzenden Indikatoren wurde in einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen mit dem Titel Progress on ‘GDP and beyond’ actions (Sachstandsbericht zu Maßnahmen im Rahmen der Initiative „Das BIP und mehr“ (auf Englisch)) (SWD(2013) 303 final) unter Einbeziehung der regionalen und lokalen Indikatoren dargelegt.

Das internationale Interesse an Fragen der nachhaltigen Entwicklung wurde durch die Arbeit unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) angeführt. Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (auf Englisch) wurde am 25. September 2015 angenommen und beinhaltet eine Verpflichtung zur Beseitigung von Armut und zur Erreichung einer weltweit nachhaltigen Entwicklung bis 2030. In diesem Zusammenhang hat die Europäische Kommission eine Reihe von Mitteilungen angenommen, darunter Ein menschenwürdiges Leben für alle: Beseitigung der Armut und Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft für die Welt (COM(2013) 92 final), Ein menschenwürdiges Leben für alle: Vom Zukunftsbild zu kollektiven Maßnahmen (COM(2014) 335 final) und Eine globale Partnerschaft für Armutsbeseitigung und nachhaltige Entwicklung nach 2015 (COM(2015) 44 final).

Weitere Informationen:

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (auf Englisch)

Im Jahr 2014 erklärte die Europäische Kommission die Initiative „Neue Impulse für Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen“ zu ihrer obersten Priorität. Diese Großinitiative soll öffentliche und private Investitionen für Infrastrukturvorhaben, wie etwa in den Bereichen Breitband-Internet, Energienetze und Transport, erschließen. In ihrer Mitteilung mit dem Titel eine Investitionsoffensive für Europa (COM(2014) 903 final), unterstrich die Europäische Kommission die Rolle der EU-Mitgliedstaaten und regionalen Behörden, dazu beizutragen, dass die Mittel aus den Strukturfonds eine möglichst starke Wirkung entfalten, indem eine Vielzahl von Finanzinstrumenten wie Darlehen, Beteiligungskapital und Garantien eingesetzt wird. Im Januar 2015 verabschiedete die Europäische Kommission eine Mitteilung zur optimalen Nutzung der im Stabilitäts- und Wachstumspakt (COM(2015) 12 final)vorgesehenen Flexibilität unter Beibehaltung der darin festgelegten Regeln; hiermit soll die Verknüpfung von Investitionen, Strukturreformen und verantwortungsvoller Fiskalpolitik gestärkt werden. Im Jahr 2016 folgten zwei weitere Mitteilungen nach einer Bestandsaufnahme zur Analyse der in den ersten beiden Jahren des Investitionsplans erzielten Fortschritte: Europa investiert wieder – Eine Bestandsaufnahme der Investitionsoffensive für Europa (COM(2016) 359 final) und Ausbau der europäischen Investitionen für Beschäftigung und Wachstum: Einleitung der zweiten Phase des Europäischen Fonds für strategische Investitionen und einer europäischen Investitionsoffensive für Drittländer (COM(2016) 581 final).

Weitere Informationen:

EU-Investitionsoffensive

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Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen – ESVG 2010 (t_nama_reg)


Regionale volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen — ESVG 2010 (reg_eco10)


Mittels des Statistischen Atlasses von Eurostat können Sie alle Karten interaktiv verwenden (siehe Benutzerhandbuch) (auf Englisch).

Dieser Artikel ist Bestandteil der wichtigsten jährlichen Veröffentlichung von Eurostat, des Eurostat Jahrbuch der Regionen.