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01/11/2014

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Industrie und Unternehmertum

Chemische Industrie

Die europäische Chemieindustrie: sicher und wettbewerbsfähig

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Die chemische Industrie hat unsere Welt verändert, indem sie Produkte billiger, leichter und widerstandsfähiger gemacht hat. Das ist eine europäische Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben werden muss. 

Chemikalien, Gummi und Kunststoff sind neben anderen Produkten grundlegend für die Industrie in der EU. Die Erzeugnisse der chemischen Industrie haben bei der ganzen Palette der industriellen Fertigung vom Automobilbau bis zur Luftfahrt die Innovation vorangetrieben und Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Export gefördert. 

Europa gehört in der Chemiebranche weltweit zur Führungsspitze, sein Anteil am Weltmarkt beträgt rund ein Fünftel. Dank technologischer Fortschritte sind die europäischen Unternehmen über Jahrzehnte wettbewerbsfähig geblieben und können ihre Produkte und Ideen in der ganzen Welt verkaufen. Chemische Erzeugnisse spielen auch eine zentrale Rolle bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen, z. B. beim Übergang zu einer kohlenstoffemissionsarmen Wirtschaft.

Es muss jedoch noch mehr getan werden, um die Verbesserung der Energieeffizienz in der chemischen Industrie zu fördern. Chemieindustrieanlagen brauchen mehr Energie, vor allem Erdöl und Erdgas, als andere Fabriken, und die Ausgaben dafür können sehr stark ins Gewicht fallen. Die Energiekosten nehmen in Europa zu, während sie weltweit allgemein rückläufig sind: Energie kostet in der EU dreimal soviel wie in den USA und generell mehr als in anderen Regionen, mit denen Europa im Wettbewerb steht.

In den letzten 20 Jahren hat die chemische Industrie mit einer Senkung der Energieintensität und der Treibhausgasemissionen um 50 % (bei einem Produktionsanstieg um 70 %) auf diesen Druck reagiert. Trotz dieser Verbesserungen führen die Kostensteigerungen aber dazu, dass die energieintensivsten Chemieunternehmen eine Verlagerung ihrer Investitionen in die USA oder andere kostengünstigere Länder in Betracht ziehen. Im ungünstigsten Fall schließen sie sogar Werke in der EU.

Die Kommission setzt sich nachdrücklich dafür ein, diese besorgniserregende Entwicklung umzukehren. Sie wird in Kürze einen Bericht über die Energiekosten vorlegen, worin die negativen Auswirkungen übermäßiger Energiekosten auf bestimmte Sektoren, darunter die Chemieindustrie, analysiert werden. Das soll verdeutlichen, was wirtschaftlich auf dem Spiel steht, und idealerweise den Anstoß zu notwendigen Maßnahmen geben.  Wir arbeiten außerdem auf mehr Rechtssicherheit bei langfristigen Stromversorgungsverträgen für energieintensive Industriezweige hin, um niedrigere Preise für die Abnehmer und größere finanzielle Stabilität für die Energieversorger sicherzustellen.

Parallel dazu müssen Innovationen gefördert werden. Die amerikanischen und japanischen Wettbewerber investieren viel mehr in Forschung und Entwicklung (FuE) als europäische Chemieunternehmen. Ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Branche ist auch das Recycling, das eher eine Chance als eine Last darstellt. 

Die Kommission scheut keine Mühe, um ein rechtliches Umfeld zu schaffen, das den Chemieunternehmen das Leben leichter macht, Bürokratie auf ein Minimum beschränkt und Investitionen fördert. 

Europa verfügt über die fortschrittlichsten und sichersten gesetzlichen Regelungen im Chemiebereich. REACH setzt weltweit Maßstäbe. Dank dieser Verordnung funktioniert unser Markt besser, und die Bürgerinnen und Bürger sind sicherer. Es ist uns jedoch auch bewusst, dass die umfangreiche Regulierung schwer auf der Branche lastet und ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen kann. Deshalb möchten wir die REACH-Verfahren straffen und kleineren Unternehmen die Bereitstellung der geforderten Informationen erleichtern.

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Letzte Aktualisierung: 11/02/2015 |  Seitenanfang