Diese Seite wurde am 01/11/2014 archiviert
01/11/2014

Navigationsleiste

Industrie und Unternehmertum

Baugewerbe

Wachstumspotenzial freisetzen – Niedrigenergiehäusern gehört die Zukunft

Europas „grüne Revolution“ sollte mit Backsteinen und Mörtel beginnen. Es scheint paradox, aber ohne ernsthafte Anstrengungen zur Renovierung bestehender und zum Bau neuer, energieeffizienterer Gebäude könnten sich die europäischen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels früher oder später als erfolglos erweisen.

Rund 40 % des Energieverbrauchs der EU entfällt auf Wohn- und Geschäfts- sowie öffentliche Gebäude. Durch energieeffizientere Gebäude ließen sich bis 2020 Energieeinsparungen von bis zu 12 % erzielen, und auf lange Sicht sogar noch weitaus mehr.

Europa braucht „intelligente“ Städte – auch hier kommt dem Baugewerbe eine Schlüsselrolle zu. Leider haben sich Niedrigenergiehäuser mit erheblichem CO₂- und Kosteneinsparpotenzial auf dem Markt noch nicht durchgesetzt – trotz ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile.

Die Europäische Kommission unterstützt das Baugewerbe aktiv in seinen Bemühungen, die ehrgeizigen Energieeffizienzziele zu erreichen. Ein umfassender Aktionsplan der Kommission bis 2020 ist derzeit in Vorbereitung.

Die Neuausrichtung der Baubranche birgt eindeutige Vorteile für die Umwelt und die europäische Wirtschaft. Die 20 Millionen Beschäftigten der Branche, die hauptsächlich für kleine und Kleinstunternehmen arbeiten, erwirtschaften rund 10 % des europäischen BIP.

Das Baugewerbe wurde allerdings mit am stärksten von der Finanz- und Wirtschaftskrise getroffen: Zwischen 2008 und Ende 2012 gingen die Aufträge im Bereich des Gebäude- und Infrastrukturbaus in der EU um 16 % zurück.

Um diesem gefährlichen Trend, der die gesamte europäische Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht, entgegenzuwirken, hat die Kommission vorgeschlagen, die jährliche Zielvorgabe für die Renovierung von Behördengebäuden auf 3 % zu verdoppeln. Darüber hinaus empfiehlt sie eine Sanierung von 2 % des gesamten Gebäudebestands.

Dies erfordert den vollen Einsatz der nationalen Behörden und umfangreiche öffentliche und private Investitionspläne. Ländern, die weiterhin unter der EU-Defizitobergrenze liegen, wurde vorübergehend mehr Flexibilität bei der Erreichung der Haushaltsziele zugestanden. Frei werdende Mittel sollten nun in wachstumsfördernde Maßnahmen investiert werden, insbesondere im Bauwesen.

Die Kommission will europäischen Bauunternehmen außerdem eine Tätigkeit außerhalb der EU erleichtern und ihnen auf der Grundlage von Gegenseitigkeit den Zugang zu Ausschreibungen ihrer wichtigsten Handels- und Investitionspartner öffnen.

Bausektor: Binnenmarkt macht es Unternehmen leicht

Weitere Informationen

Letzte Aktualisierung: 11/02/2015 |  Seitenanfang