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Archive:Statistiken zur Gesundheitsversorgung

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Datenauszug vom Oktober 2016. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: März 2018. Die englische Version ist aktueller.
Abbildung 1: Anzahl der praktizierenden Ärzte, EU-28, 2003-2013
(in Tausend)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1)
Tabelle 1: Ärzte, nach medizinischer Fachrichtung, 2014
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1) und (hlth_rs_spec)
Abbildung 2: Anzahl der Ärzte, nach Geschlecht, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_phys) und (demo_pjan)
Abbildung 3: Verteilung von Krankenschwestern/-pflegern, Hebammen/Entbindungspflegern und Pflegehilfspersonal, 2014
(%)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prsns)
Abbildung 4: Anzahl der Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und des Pflegehilfspersonals, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prsns)
Abbildung 5: Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten, 2014
(Anzahl)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1)
Abbildung 6: Anzahl der Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1)
Abbildung 7: Anzahl der Krankenhausbetten, EU-28, 2004-2011
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (tps00046)
Abbildung 8: Verteilung der Krankenhausbetten, 2014
(%)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_bds)
Abbildung 9: Anzahl der Krankenhausbetten, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_bds)
Abbildung 10: Anzahl der Krankenhausentlassungen stationärer Patienten, 2014
(pro 100 00 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch2)
Abbildung 11: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 1, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch2)
Abbildung 12: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 2, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch2)
Abbildung 13: Krankenhausentlassungen von Tagespflegepatienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 1, 2014
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch4)
Abbildung 14: Krankenhausentlassungen von Tagespflegepatienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 2, 2014
(pro 100 00 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch4)
Abbildung 15: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten, durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts, 2014
(in Tagen)
Quelle: Eurostat (hlth_co_inpst)
Abbildung 16: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 1, durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes, 2014
(in Tagen)
Quelle: Eurostat (hlth_co_inpst)
Abbildung 17: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose
(ISHMT – Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), ausgewählte Diagnosegruppe 2, durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes, 2014
(in Tagen)
Quelle: Eurostat (hlth_co_inpst)

Im vorliegenden Artikel werden wichtige statistische Daten über nicht-monetäre Aspekte des Gesundheitswesens in der Europäischen Union (EU) vorgestellt; diese Daten ergänzen die Daten zu den Gesundheitsausgaben. Die Gesundheitssituation des Einzelnen und der Bevölkerung insgesamt wird durch genetische Faktoren und Umweltfaktoren, kulturelle und sozioökonomische Gegebenheiten sowie das zur Verhütung und Behandlung von Krankheiten zur Verfügung stehende Angebot an Gesundheitsleistungen beeinflusst.

Mit nichtmonetären Statistiken kann beurteilt werden, inwieweit das Gesundheitssystem eines Landes in der Lage ist, einen allgemeinen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung zu bieten, indem die personellen und technischen Ressourcen, der Einsatz dieser Ressourcen und der Bedarf der Patienten gemessen werden. In diesem Artikel werden die statistischen Daten zum medizinischen Personal, zu Krankenhausbetten und zu Krankenhausentlassungen von stationären Patienten und Tagesklinikfällen vorgestellt.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Medizinisches Personal: Ärzte

In der EU arbeiteten etwa 1,8 Millionen Ärzte

2013 gab es in der EU-28 etwa 1,8 illionen Ärzte (siehe Abbildung 1) und damit 253 00 mehr als zehn Jahre zuvor. Für den Vergleich der Gesundheitsleistungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten verwendet Eurostat den Begriff des praktizierenden Arztes, obgleich für einige Mitgliedstaaten (nähere Informationen dazu finden Sie in Tabelle 1) nur Daten für fachlich aktive oder approbierte Ärzte vorliegen.

Anzahl an Ärzten pro 100 000 Einwohner in Griechenland am höchsten

Einer der wichtigsten Indikatoren, mit denen das Gesundheitspersonal gemessen wird, ist die Zahl der Ärzte pro 100 000 Einwohner. Griechenland verzeichnete 2014 mit 632 Ärzten pro 100 000 Einwohner den höchsten Anteil (Daten für approbierte Ärzte). Österreich (505), Portugal (443, approbierte Ärzte), Litauen (431, Schweden (412, Daten für 2013) und Deutschland (411) wiesen die nächsthöchsten Quoten auf und waren die einzigen anderen Mitgliedstaaten, die mehr als 400 Ärzte pro 100 000 Einwohner meldeten. 231 Ärzte pro 100 000 Einwohner wurden hingegen in Polen verzeichnet.

Spanien gibt als einziger EU-Mitgliedstaat an, über mehr Chirurgen als über Allgemeinmediziner bzw. andere Fachärzte zu verfügen

Tabelle 1 sind statistische Angaben zu Ärzten nach sieben Fachrichtungen bzw. Fachgruppen zu entnehmen: Die drei häufigsten Fachrichtungen bzw. Fachgruppen in den EU-Mitgliedstaaten (siehe Tabelle 1 zur Datenverfügbarkeit; für Ungarn und die Slowakei liegen keine Daten vor) waren 2014 die Allgemeinmediziner, die medizinische Fachgruppe und die chirurgische Fachgruppe. In zwölf Mitgliedstaaten, darunter in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich, gab es mehr Allgemeinmediziner als sonstige in der Tabelle aufgeführte Fachärzte oder Fachgruppen. Demgegenüber gab es in 13 itgliedstaaten (darunter Italien) mehr Fachärzte. Dabei war Spanien der einzige Mitgliedstaat, in dem die Chirurgen die häufigste Fachrichtung stellten.

2014 war die Zahl von Allgemeinmedizinern im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Portugal am höchsten (228 pro 100 000 Einwohner). Die höchste Quoten an Ärzten, die der medizinischen Fachgruppe zuzuordnen sind, wurden in Griechenland (243 pro 100 000 Einwohner), Litauen (153) und der Tschechischen Republik (152; Daten von 2013) verzeichnet, die höchsten Quoten der chirurgischen Fachgruppe dagegen in Griechenland (136 pro 100 00 Einwohner) und Litauen (103).

Abbildung 2 enthält Angaben zur Geschlechterverteilung der Ärzte. 2014 wies Luxemburg den höchsten Männeranteil bei den Ärzten auf – dort waren etwa zwei Drittel (66,3 %) aller Ärzte männlich. Relativ hoch war der Männeranteil – mit etwa 6 von 10 Ärzten – in Zypern, Malta, Belgien, Italien, Griechenland, Irland und Frankreich. Alle drei baltischen Mitgliedstaaten sowie Rumänien, Kroatien und Slowenien hingegen zeichneten sich durch einen hohen Anteil von Ärztinnen aus, der in Estland und Lettland sogar 73,3 % bzw. 74,3 % betrug.

Medizinisches Personal: Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal

Akademische und vergleichbare Krankenpflegefachkräfte (ISCO 08-Code 2221) sind für die Planung und Durchführung der Pflege von Patienten, einschließlich der Beaufsichtigung anderer Arbeitskräfte im Gesundheitswesen, zuständig und arbeiten eigenständig oder mit Ärzten und anderen Personen bei der Durchführung von Vorbeuge- und Heilbehandlungsmaßnahmen zusammen. Auch die Tätigkeit akademischer und vergleichbarer Geburtshilfefachkräfte (ISCO 08-Code 2222) besteht in der Planung, Verwaltung, Erbringung und Bewertung von Pflegeleistungen. Geburtshilfefachkräfte tun dies in der Zeit während und nach der Schwangerschaft und Geburt und bieten Betreuungsdienste zur Verringerung der Gesundheitsrisiken von Müttern und Neugeborenen an; sie arbeiten eigenständig oder mit anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe zusammen. Nicht-akademische Krankenpflegefachkräfte (ISCO 08-Code 221) erbringen grundlegende Pflegeleistungen und persönliche Betreuungsdienste für Menschen, die an den Folgen des Alterns und von Erkrankungen, Verletzungen oder sonstigen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen leiden. Sie bieten auch gesundheitliche Beratung für Patienten und deren Familienangehörige und überwachen den Zustand der Patienten. In der Regel arbeiten sie unter der Aufsicht von akademischen Gesundheitsfachkräften, Krankenpflegefachkräften und anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe und helfen bei der Umsetzung der von diesen erstellten Gesundheitspflege-, Behandlungs- und Überweisungspläne. Zu den Betreuungsberufen im Gesundheitswesen gehören alle Gesundheitspflegeberufe unabhängig vom Arbeitsort, also Pflegehelfer (ISCO 08-Code 5321), Haus- und Familienpfleger (ISCO 08-Code 5322) und Betreuungsberufe im Gesundheitswesen, die nicht anderweitig klassifiziert sind (ISCO 08, Code 5329).

Relativ vollständige Daten sind für 23 EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal verfügbar (siehe Abbildung 3). In 16 dieser Staaten wurden mehr akademische und vergleichbare Krankenpflegekräfte als sonstige Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal verzeichnet. In Polen, Bulgarien und Zypern erreichten sie insgesamt mindestens 90 %. In vier Mitgliedstaaten – in Spanien, Italien, Finnland (Daten von 2012) und im Vereinigten Königreich – bestand der größte Teil der Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und des Pflegehilfspersonals aus Pflegehelferinnen und -helfern, in Kroatien, Rumänien und Slowenien dagegen aus nicht-akademischen Krankenpflegefachkräften. Dies war auch in Serbien der Fall.

2014 waren 3,4 illionen akademische und vergleichbare Krankenpflegekräfte in der EU tätig (für Belgien, die Tschechische Republik und die Niederlande lagen keine Daten vor; Daten für Dänemark und Schweden von 2012, Daten für Finnland von 2013; Kategorie der fachlich aktiven Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und des Pflegehilfspersonals für Frankreich, Italien, Portugal und die Slowakei).

Luxemburg und Irland wiesen im Verhältnis zur Einwohnerzahl die höchste Anzahl von akademischen und vergleichbaren Krankenpflegefachkräften auf

In Luxemburg und Irland gab es 2014 etwa 1200 fachlich aktive Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner. Damit weisen diese Länder die höchste Quote aller EU-Mitgliedstaaten auf; Schweden (Daten von 2013) und Deutschland verzeichneten ebenfalls mehr als 1100 tätige Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner. In den meisten anderen Mitgliedstaaten lag die Zahl im Allgemeinen zwischen 440 und 1000 pro 100 000 Einwohner. Davon bildeten Slowenien (244), Griechenland (182), Kroatien (120) und Rumänien (56) mit niedrigeren Quoten eine Ausnahme.

2014 waren 149 Millionen Geburtshilfefachkräfte in der EU tätig (für Belgien, Irland, Spanien und die Niederlande lagen keine Daten vor; Daten für Dänemark und Schweden von 2013, Daten für Finnland von 2012; Kategorie „fachlich aktiv“ für Frankreich, Italien, Portugal und die Slowakei). Die meisten Hebammen/Entbindungspfleger im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gab es in Schweden mit einem Quotienten von 75 pro 100 000 Einwohner (Daten von 2013) und Polen mit 59 pro 100 000 Einwohner. Am anderen Ende der Skala lag mit dem bei Weitem niedrigsten Quotienten Slowenien, wo im Durchschnitt lediglich sieben Hebammen/Entbindungspfleger pro 100 000 Einwohner tätig waren.

Die Systeme der Gesundheitswesen der EU-Mitgliedstaaten sind unterschiedlich organisiert, und dies spiegelt sich in den Daten für nicht-akademische Krankenpflegefachkräfte insofern wider, als diese Tätigkeit in einigen Ländern nicht als Beruf anerkannt ist. Soweit Daten hierzu vorliegen, gab es in 13 itgliedstaaten keine nicht-akademischen Krankenpflegefachkräfte. In den Mitgliedstaaten gab es 2014 insgesamt 509 00 praktizierende nicht-akademische Krankenpflegefachkräfte (für Belgien, die Tschechische Republik, die Niederlande und Schweden lagen keine Daten vor; Daten für Dänemark von 2013; Daten für Finnland von 2012). In Dänemark gab es 667 nicht-akademische Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner (Daten von 2013). Slowenien und Rumänien verzeichneten ebenfalls mehr als 500 nicht-akademische Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner, während Kroatien und Finnland (Daten von 2012) Quoten von über 400 nicht-akademischen Krankenpflegefachkräften pro 100 000 Einwohner verzeichneten.

Die Zahl der Pflegehelferinnen und -helfer pro 100 000 Einwohner war in Finnland und den Niederlanden beträchtlich höher als in den anderen EU-Mitgliedstaaten

2014 waren in der EU 2,8 Millionen Pflegehelferinnen und -helfer tätig (für Belgien, Deutschland, Zypern, Polen und Schweden lagen keine Daten vor; Daten für Dänemark von 2013, Daten für Finnland von 2012; Kategorie „fachlich aktiv“ für Frankreich, Italien und die Slowakei). In Finnland gab es 2012 mit über 2000 praktizierenden Pflegehelfer pro 100 000 Einwohner sehr viel mehr praktizierende Pflegehelfer als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat, während die Quote in den Niederlanden knapp über 1400 pro 100 000 Einwohner lag. Das Vereinigte Königreich und Italien verzeichneten als einzige Mitgliedstaaten ebenfalls mindestens 1000 praktizierende Pflegehelferinnen und -helfer pro 100 000 Einwohner.

Medizinisches Personal: Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten

Zahnärzte (ISCO 08-Code 2261) diagnostizieren und behandeln Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen von Zähnen, Mund, Kiefer und dazugehörigem Gewebe und führen Prophylaxemaßnahmen durch. Apotheker (ISCO 08-Code 2262) lagern, verwahren, mischen, dosieren und verkaufen die von Ärzten und anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe verschriebenen Arzneimittel (standortunabhängig) und beraten diesbezüglich die Nutzer über die korrekte Anwendung und die Nebenwirkungen derselben. Physiotherapeuten (ISCO 08-Code 2264) bestimmen, planen und führen Rehabilitationsmaßnahmen durch, um Bewegungsfunktionen des menschlichen Körpers zu verbessern oder wiederherzustellen, die Bewegungsfähigkeit zu erhöhen, Schmerzsyndrome zu lindern und körperliche Beschwerden im Zusammenhang mit Verletzungen, Erkrankungen und anderen Beeinträchtigungen zu behandeln oder diesen vorzubeugen.

Die Abbildung 5 gibt einen Überblick über die Anzahl der 2014 praktizierenden Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten. So gab es in der EU-28 über 340 000 Zahnärzte, über 440 000 Apotheker und fast 540 000 Physiotherapeuten (weitere Informationen zur unterschiedlichen Datenabdeckung der einzelnen Mitgliedstaaten sind Abbildung 5 zu entnehmen).

In Griechenland gab es die meisten Zahnärzte pro 100 000 Einwohner

Gemessen an der Bevölkerungszahl verzeichnete Griechenland mit 126 Zahnärzten pro 100 000 Einwohner (Daten für approbierte Zahnärzte) die höchste Zahl. Das waren deutlich mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat, denn die nächsthöchsten Quoten wiesen Zypern und Bulgarien (jeweils 98) auf. Weniger als 50 Zahnärzte pro 100 000 Einwohner fanden sich hingegen in der Slowakei (49; fachlich aktive Zahnärzte), Malta (37) und Polen (34).

In Finnland gab es die meisten Apotheker pro 100 000 Einwohner

Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Finnland im Jahr 2012 mit 127 pro 100 000 Einwohner die höchste Anzahl an Apothekern. Relativ hoch war die Dichte an Apothekern 2014 auch in Belgien (120 pro 100 000 Einwohner) sowie in Irland (approbierte Apotheker), Spanien, Malta, Italien (fachlich aktive Apotheker), Griechenland (fachlich aktive Apotheker), Litauen (approbierte Apotheker) und Frankreich. Die meisten EU-Mitgliedstaaten meldeten 51 bis 86 Apotheker pro 100 000 Einwohner, wenngleich die Niederlande (27 fachlich aktive) und Zypern (22) unterhalb dieses Bereichs lagen.

In Finnland gab es auch die meisten Physiotherapeuten pro 100 000 Einwohner

Die relative Verteilung von Physiotherapeuten in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten war breiter gefächert als bei Zahnärzten und Apothekern und reichte von 247 pro 100 000 Einwohner im dünn besiedelten Finnland (Daten von 2012) bis lediglich 5 pro 100 000 Einwohner in Rumänien.

Krankenhausbetten

Die Anzahl der Krankenhausbetten gibt Aufschluss über die Versorgungskapazität von Krankenhäusern, d. h. über die Höchstanzahl der Patienten, die versorgt werden können.

Die Anzahl der Krankenhausbetten pro 100 000 Einwohner lag innerhalb der 28 EU-Mitgliedstaaten 2014 bei durchschnittlich 521. Die Anzahl der Krankenhausbetten nahm von 2004 bis 2014 in der EU- 28 um 71 Betten weniger pro 100 000 Einwohner ab. Dieser Abbau von Krankenhausbetten kann unter anderem wirtschaftliche Zwänge, Effizienzsteigerungen durch den Einsatz technischer Mittel (beispielsweise bildgebende Geräte), eine allgemeine Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungsformen und eine kürzere Dauer des Krankenhausaufenthalts nach einem medizinischen Eingriff oder einer Behandlung widerspiegeln.

Zwei Drittel aller Krankenhausbetten in der EU der 28 dienten der medizinischen Behandlung

Eine Aufschlüsselung der Arten der verfügbaren Krankenhausbetten nach Krankenhausbetten für medizinische Behandlung, Betten für Rehabilitation, Betten für Langzeitpflege und sonstigen Betten wird in Abbildung 8 dargestellt. In der EU der 28 wurden etwa drei Viertel der Betten für medizinische Behandlungen und der Rest (24 %) für sonstige Zwecke genutzt. In Hinblick auf die einzelnen EU-Mitgliedstaaten lag der Anteil an Krankenhausbetten für medizinische Behandlungen in Zypern, Portugal, Dänemark, Irland, Slowenien, Schweden und Belgien bei über 90 %. Betten für Rehabilitation machten 2014 in Frankreich, Polen und Deutschland mindestens ein Viertel aller Krankenhausbetten aus, während der Anteil an Betten für Langzeitpflege in der Tschechischen Republik und in Ungarn bei etwa einem Viertel lag und in Finnland sogar 30 % erreichte.

Litauen wies im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Krankenhausbetten für medizinische Behandlung auf

Bei den einzelnen EU-Mitgliedstaaten reichte der Anteil von Krankenhausbetten für medizinische Behandlung von 227 Betten pro 100 000 Einwohner im Vereinigten Königreich bis 631 Betten pro 100 000 Einwohner in Litauen; bei den Nichtmitgliedstaaten, für die Daten verfügbar sind, lag Liechtenstein (mit 164 Betten) außerhalb dieses Bereichs. Dabei sei darauf hingewiesen, dass für das Vereinigte Königreich nur Betten in öffentlichen Krankenhäusern berücksichtigt wurden, was auch für Irland, Montenegro und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien sowie Serbien gilt.

Abbildung 9 zeigt zudem die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten für jede Art von psychiatrischer Behandlung an: Es sei darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Krankenhausbetten für psychiatrische Behandlung auch in die Werte für die vier Krankenhausbetttypen (für medizinische Behandlung, Rehabilitation, Langzeitpflege und sonstige Pflege) einfließen. Die Verfügbarkeit der Betten für psychiatrische Behandlung im Verhältnis zur Einwohnerzahl war in Belgien (mit 173 Betten pro 100 000 Einwohner) am höchsten und überschritt auch in Malta, Deutschland, Lettland und Litauen die Zahl von 100 pro 100 000 Einwohner.

Krankenhausentlassungen von stationären und Tagespflegepatienten

Im Mittelpunkt der output-bezogenen Indikatoren stehen die Krankenhauspatienten. Zwei dieser Indikatoren sind die Anzahl der Entlassungen aus dem Krankenhaus (die in diesem Artikel für stationäre und Tagespflegepatienten angegeben werden) sowie die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes stationärer Patienten.

Im Jahr 2014 wurden (den zuletzt verfügbaren Daten zufolge) über 83,8 Mio. Entlassungen stationärer Patienten in den 28 EU-Mitgliedstaaten vorgenommen, etwa 16 00 pro 100 000 Einwohner. Die Entlassungsquoten waren 2014 in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich (siehe Abbildung 10). Den Spitzenwert mit 31 00 Entlassungen pro 100 000 Einwohner verzeichnete Bulgarien, aber auch in Österreich (26 00) und Deutschland (25 00) war die Anzahl der Entlassungen pro 100 000 Einwohner relativ hoch. Im Gegensatz dazu wurden die wenigsten Entlassungen pro 100 000 Einwohner – unter 10 000 – in zwei südlichen EU-Mitgliedstaaten verzeichnet, nämlich in Portugal und Zypern, dicht gefolgt von Spanien und Italien, die ebenfalls sehr niedrige Entlassungsquoten verzeichneten.

In fast allen Mitgliedstaaten waren Kreislauferkrankungen die häufigste Diagnose bei Krankenhausentlassungen stationärer Patienten

Bei Krankenhausentlassungen stationärer Patienten waren Krankheiten des Kreislaufsystems die häufigste Diagnose (siehe Abbildungen 11 und 12). Ein Viertel der Mitgliedstaaten meldete für Krankheiten des Kreislaufsystems über 3000 Krankenhausentlassungen stationärer Patienten pro 100 000 Einwohner. Mitgliedstaaten, in denen andere Diagnosen häufiger auftraten, waren Irland (wo Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett die häufigste Diagnose war) und das Vereinigte Königreich (wo am häufigsten Krankheiten des Atmungssystems diagnostiziert wurden). Für Zypern ist anzumerken, dass die Anzahl der Entlassungen für die meisten ausgewählten Diagnosen auffällig niedrig ist, da relativ viele Entlassungen nach Krankenhausaufenthalten mit unbekannter Diagnose erfolgten und der Kategorie Sonstiges zugeordnet wurden.

In den einzelnen EU-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme der Daten für Zypern) fiel die Anzahl der Entlassungen stationärer Patienten bei einer der in Abbildung 12 aufgeführten Diagnosen –Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes – sehr unterschiedlich aus. Die niedrigste Entlassungsquote für diese Krankheit wurde mit 377 pro 100 000 Einwohner in Portugal verzeichnet, während die höchste mit 3197 pro 100 000 Einwohner in Österreich mehr als achtmal so hoch war.

Bei Tagespflegepatienten waren Krankheiten des Urogenitalsystems und Neoplasmen die beiden häufigsten Diagnosen

Ähnliche Daten zu Tagespflegepatienten finden sich für dieselben acht Diagnosen in den Abbildungen 13 und 14. Im Jahr 2014 gab es (den letzten verfügbaren Daten zufolge) über 35 Mio. Entlassungen von Tagespflegepatienten in den 28 EU-Mitgliedstaaten, etwa 7300 pro 100 000 Einwohner. Gemessen an der Bevölkerungsgröße (siehe Abbildungen 13 und 14) waren die am häufigsten gestellten Diagnosen Krankheiten des Urogenitalsystems und den Neoplasmen – was auf die ambulante Versorgung bei einigen Krebsbehandlungen wie Chemotherapie sowie einige Behandlungsformen bei Nierenerkrankungen wie Dialyse zurückzuführen ist – allerdings gab es zahlreiche Ausnahmen.

Durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts stationärer Patienten

Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts stationärer Patienten lag bei Männern höher als bei Frauen

Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts stationärer Patienten reichte 2014 von 5,2 Tagen in den Niederlanden (Daten von 2012) bis zu 9,6 Tagen in Kroatien, wobei Finnland über dieser Spanne lag (siehe Abbildung 15). Es ist zu beachten, dass die in den Abbildungen 15 und 16 dargestellten Daten in den Niederlanden sowie in verschiedenen anderen EU-Mitgliedstaaten keine Entlassungen aus psychiatrischen Krankenhäusern oder psychologischen Betreuungseinrichtungen berücksichtigen, die im Allgemeinen einen längeren durchschnittlichen Krankenhausaufenthalt melden. Männliche stationäre Patienten verweilten im Durchschnitt länger im Krankenhaus als weibliche. Nur in Finnland, Ungarn, Malta, Belgien (Daten von 2013) und Österreich stellte sich die Situation umgekehrt dar. In Deutschland wurden für beide Geschlechter die gleichen Durchschnittswerte verzeichnet, und der größte Geschlechterunterschied war in Kroatien zu beobachten, wo Männer im Durchschnitt pro Aufenthalt 1,5 Tage länger im Krankenhaus blieben.

Von den acht in den Abbildungen 16 und 17 dargestellten Diagnosen kam der längste durchschnittliche Krankenhausaufenthalt stationärer Patienten normalerweise aufgrund von Krankheiten des Kreislaufsystems oder Neoplasmen zustande.

Unter den anderen Diagnosen sind Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes hervorzuheben, da bei ihnen die Dauer des Krankenhausaufenthalts in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten stark schwankte: In Dänemark lag sie bei 3,8 Tagen, während sie in Deutschland, Kroatien und Ungarn bei über 10 Tagen lag. Bei einigen der in diesen beiden Abbildungen dargestellten Diagnosen zeigte sich hingegen eine relativ hohe Übereinstimmung bei der von den EU-Mitgliedstaaten gemeldeten durchschnittlichen Dauer des Aufenthalts. So verbrachten stationäre Patienten, bei denen Krankheiten des Verdauungssystems diagnostiziert worden waren, im Durchschnitt 4,5 Tage (in Bulgarien und Schweden) bis 7,1 Tage (in Kroatien) im Krankenhaus; bei Patienten, bei denen Krankheiten des Urogenitalsystems, des Atmungssystems oder ein Neoplasma diagnostiziert worden waren, lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den meisten Mitgliedstaaten ähnlich hoch.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Eurostat, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben zusammen einen Rahmen für eine gemeinsame Datensammlung über die Gesundheitsversorgung festgelegt. Diesem Rahmen entsprechend übermitteln die EU-Mitgliedstaaten ihre Daten auf der Grundlage eines „Gentlemen’s Agreement“ an Eurostat. Die Datensammlung umfasst Statistiken über Beschäftigte und Einrichtungen des Gesundheitswesens – ergänzt durch zusätzliche Daten von Eurostat über Krankenhauspatienten (Entlassungen, Aufenthaltsdauer, Diagnose usw.) – sowie Gesundheitsausgaben nach der Methodik des Systems der Gesundheitskonten (SHA).

Die nicht-ausgabenbezogenen Daten über das Gesundheitswesen stammen hauptsächlich aus nationalen Verwaltungsquellen. Einige wenige Länder erstellen die Angaben jedoch anhand von Erhebungen. Folglich sind die Daten nicht durchgehend vergleichbar. Die Angaben über die nicht-ausgabenbezogene Komponente des Gesundheitswesens lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen:

  • ressourcenbezogene Daten über personelle, materielle und technische Ressourcen wie Beschäftigte (z. B. Ärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte, Apotheker und Physiotherapeuten) und Krankenhausbetten;
  • output-bezogene Daten über Krankenhauspatienten und deren Behandlung, insbesondere zu stationären Patienten.

Die Krankenhäuser werden entsprechend der Klassifikation der Leistungserbringer im SHA definiert; dadurch dürften alle öffentlichen und privaten Krankenhäuser erfasst werden.

Anmerkung zu den Tabellen: Für Kästchen mit dem Symbol ':' liegen keine Daten vor.

Medizinisches Personal – Methodik

Dieser Hintergrundartikel enthält Statistiken zu Gesundheitsressourcen – einschließlich Personal – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Eurostat, die OECD und die WHO haben sich auf gemeinsame Definitionen für die Beschäftigung des medizinischen Personals verständigt. Zur Präsentation dieser Daten werden im Wesentlichen drei übergeordnete Begriffe verwendet, wobei Eurostat den Begriff „praktizierend“ bevorzugt:

  • „praktizierend“, d. h. medizinisches Personal, das Leistungen unmittelbar für den Patienten erbringt;
  • „fachlich aktives“, d. h. „praktizierendes“ medizinisches Personal sowie Fachkräfte mit Tätigkeiten, für deren Ausübung eine medizinische Ausbildung Voraussetzung ist;
  • „approbiert“, d. h. registriertes medizinisches Personal, das über eine Zulassung zum Praktizieren verfügt.

Die Daten zum Personal sind gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO) (auf Englisch) klassifiziert: siehe Codes 221 (Ärzte), 222, 322 und 532 (Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal) sowie 226 (Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten).

Länderspezifische Hintergrundinformationen sind den nachstehenden Dokumenten zu entnehmen:

Krankenhausbetten – Methodik

Dieser Hintergrundartikel enthält Statistiken zu Gesundheitsressourcen – einschließlich Krankenhausbetten – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Krankenhausbetten sind Betten, für die das erforderliche Personal zur Verfügung steht und die ständig für die sofortige Unterbringung eingewiesener Patienten zur Verfügung stehen. Dazu gehören sowohl belegte als auch unbelegte Betten. Nicht berücksichtigt sind postoperative Betreuungsbetten, Tagespflegebetten (Tagespflege und ambulante Patientenbetreuung), provisorische Betten und Kurzzeitpflegebetten. Die Krankenhausbetten sind in vier Gruppen unterteilt:

  • Krankenhausbetten für medizinische Behandlung sind Betten für Patienten, bei denen eine oder mehrere der nachstehenden klinischen Behandlungen erfolgen sollen: Geburtshilfe, Heilung von Erkrankungen oder definitive Behandlung von Verletzungen, Durchführung von chirurgischen Eingriffen, Linderung von Symptomen von Erkrankungen oder Verletzungen (unter Ausnahme der Palliativpflege), Verminderung der Schwere von Erkrankungen bzw. Verletzungen, Schutz vor Verschlechterung und/oder Komplikationen von Erkrankungen und/oder Verletzungen, die das Leben oder die normalen Lebensfunktionen gefährden könnten, Durchführung von Diagnose- und Therapieverfahren. Betten für die Palliativ- und Langzeitkrankenpflege werden unter Betten für die Langzeitpflege geführt.
  • Betten für Rehabilitation in Krankenhäusern sind Betten zur Aufnahme von Patienten für Leistungen, die hauptsächlich zur Stabilisierung, Verbesserung oder Wiederherstellung beeinträchtigter Körperfunktionen und -strukturen, zur Kompensation von fehlenden oder verloren gegangenen Körperfunktionen und -strukturen, zur Verbesserung der Aktivität und Beteiligung sowie zur Vorbeugung von Behinderungen, medizinischen Komplikationen und Risiken dienen.
  • Krankenhausbetten für Langzeitpflege sind für Patienten vorgesehen, die wegen chronischer Beeinträchtigungen oder gesundheitlicher Einschränkungen ihrer Alltagsaktivitäten einer Langzeitpflege bedürfen, wozu auch die Palliativpflege gehört.
  • Krankenhausbetten für psychiatrische Pflege sind Betten für Patienten mit geistigen Gesundheitsproblemen vorgesehen. Dazu gehören alle Betten in psychiatrischen Kliniken sowie Betten in psychiatrischen Abteilungen von Allgemein- und Spezialkrankenhäusern.

Die Statistiken sollten Krankenhausbetten sowohl in öffentlichen als auch in privaten Krankenhäusern umfassen, wenngleich einige EU-Mitgliedstaaten nur Daten für den öffentlichen Sektor bereitstellen – beispielsweise Irland, das Vereinigte Königreich, Montenegro, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Albanien und Serbien.

Länderspezifische Hintergrundinformationen zu dieser Datensammlung sind folgendem Dokument zu entnehmen: Krankenhausbetten, nach Art der Versorgung (auf Englisch).

Krankenhausentlassungen und durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts – Methodik

Dieser Hintergrundartikel enthält Statistiken zu Gesundheitsleistungen – einschließlich Krankenhausentlassungen und durchschnittlicher Aufenthaltsdauer – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Der Schwerpunkt der output-bezogenen Indikatoren liegt auf den Krankenhauspatienten und in der Regel auf den von ihnen in Anspruch genommenen Leistungen der Gesundheitssysteme. In diesem Bereich liegen Daten zu einer ganzen Reihe von Indikatoren vor, darunter Krankenhausentlassungen von stationären Patienten und Tagespflegepatienten nach Alter, Geschlecht und ausgewählten (Kategorien von) Krankheiten, die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer stationärer Patienten oder in Krankenhäusern durchgeführte medizinische Eingriffe. Die Zahl der Krankenhausentlassungen ist die gebräuchlichste Kennzahl zur Messung der Inanspruchnahme von Krankenhausdienstleistungen. Die Zahl der Entlassungen wird gegenüber der Aufnahme von Patienten bevorzugt, da die Kurzberichte von Krankenhäusern über die Betreuung stationärer Patienten auf den zum Zeitpunkt der Entlassung erhobenen Informationen beruhen.

Länderspezifische Hintergrundinformationen zu dieser Datensammlung sind folgendem Dokument zu entnehmen: Krankenhausentlassungen, nach Diagnose (ISHMT) (auf Englisch).

Kontext

Bei der Gesundheitsversorgung in der EU bestehen je nach geografischer Region, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und sozioökonomischem Status beträchtliche Unterschiede. Die Struktur der Gesundheitsleistungen unterscheidet sich aber auch hinsichtlich der Modalitäten ihrer Finanzierung, Erbringung und Organisation sowie im Hinblick auf die Mischung zwischen öffentlichen und privaten Gesundheitseinrichtungen. Die EU unterstützt die Koordinierung der Gesundheitspolitiken der Mitgliedstaaten durch eine offene Koordinierungsmethode, deren Schwerpunkt auf dem Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie deren Qualität und Nachhaltigkeit liegt. Zu den wichtigsten Zielen gehören kürzere Wartezeiten, universeller Versicherungsschutz für alle Bürger, bezahlbare Pflege, Vorrang für eine auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtete ambulante Versorgung, verstärkte Anwendung einer evidenzbasierten Medizin, wirksame Präventionsprogramme, generische Arzneimittel und einfachere Verwaltungsverfahren sowie Verbesserung der Gesundheitsförderung und der Vorbeugung von Krankheiten.

Die Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen bietet den EU-Mitgliedstaaten einen EU-weiten rechtlichen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen. Für einige Berufsgruppen im Gesundheitssektor – darunter Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten – gilt die automatische Anerkennung, d. h. wenn sie approbiert sind und in ihrem Heimatland praktizieren, dürfen sie ohne Weiteres in der gesamten EU tätig werden.

Infolge der aktuellen und künftigen demografischen Entwicklungen wird die Zahl der älteren Menschen (ab 65 Jahre) in der EU-28 im Zeitraum 2014-2054 voraussichtlich um fast 60 % ansteigen (Erhebung EUROPOP 2013, Hauptszenario). Die zunehmende Alterung der Bevölkerung in der EU wird zu einem beträchtlichen Mehrbedarf an einer Reihe von altersbezogenen Leistungen führen, da immer mehr Menschen gebrechlich und unter schwindender körperlicher und geistiger Gesundheit leiden werden. Die europäischen Gesundheitssysteme müssen sich daher rechtzeitig auf künftige Qualifikationserfordernisse einstellen, um das Angebot an medizinischem Personal, beispielsweise an Krankenpflegepersonal, an den Bedarf einer alternden Gesellschaft anzupassen, und den absehbaren Übergang von der Pflege in Krankenhäusern zur Pflege im häuslichen Umfeld zu vollziehen. Mit dem Aktionsplan für Fachkräfte im europäischen Gesundheitswesen (auf Englisch) sollen die EU-Mitgliedstaaten dabei unterstützt werden, der wachsenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen gerecht zu werden, indem die Planung und Prognose des Bedarfs an Fachkräften verbessert wird, künftige Qualifikationsanforderungen frühzeitig erkannt, die Strategien zur Einstellung und Bindung des Personals im Gesundheitswesen verbessert und die negativen Folgen der Migration von Gesundheitspersonal auf die Gesundheitssysteme abgemildert werden. Der Plan ist Teil der breiter angelegten Strategie „Einen arbeitsplatzintensiven Aufschwung gestalten“ (COM(2012) 173).

Siehe auch

Online-Veröffentlichungen

Gesundheitswesen – Beschäftigte und Einrichtungen

Gesundheitswesen – Patienten und Maßnahmen

Methodik

Artikel zu allgemeinen Gesundheitsstatistiken

Weitere Informationen von Eurostat

Haupttabellen

Datenbank

Gesundheitswesen – Beschäftigte und Einrichtungen (hlth_res)
Gesundheitswesen – Patienten und Maßnahmen (hlth_act)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks