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Westliches Tor nach Griechenland wird größer und leistungsfähiger

  • 17 December 2009

Der einst winzige Adriahafen Igoumenitsa in Nordwestgriechenland entwickelt sich derzeit zu einer großen Drehscheibe für den Fährverkehr nach Italien (Venedig, Ancona, Bari, Brindisi) und zu den Ionischen Inseln. Im Rahmen eines dreiphasigen und über ein Jahrzehnt dauernden Projekts wird Igoumenitsa zu einem Hafen ausgebaut, der dem weiter südlich gelegenen Hafen von Patras zwar Konkurrenz macht, ihn gleichzeitig aber auch entlastet.

Der neue Hafen von Igoumenitsa hat die Anlagen für den Passagier- und Frachttransport nach und von Italien erheblich verbessert. Das kommt der Region, Griechenland und internationalen Reisenden zugute.

Nikolaos Kotsios, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Hafens von Igoumenitsa

Als einer der 12 großen griechischen Häfen gewinnt Igoumenitsa als Tor nach Südosteuropa zunehmend an Bedeutung. Zudem ist Igoumenitsa der Ausgangspunkt der Egnatia Odos-Autobahn, die Griechenland mit der Türkei verbindet.

Erweiterung von Hafen und Infrastruktur

Griechenland hat seine Häfen im letzten Jahrzehnt modernisiert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und erstklassige Hafendienstleistungen zu gewährleisten. Nunmehr geht es jedoch darum, der gegenwärtigen und künftigen Nachfrage seitens des Verkehrs im eigenen Lande und im Mittelmeerraum gerecht zu werden.

Der Ausbau des Hafens von Igoumenitsa ist ein ehrgeiziges Unterfangen, das in drei Phasen unterteilt ist. Die erste Phase, d. h. Phase A, wurde 2006 abgeschlossen und unter Aufsicht des griechischen Ministeriums für Umwelt und öffentliche Bauvorhaben umgesetzt. Für die Verwaltung zeichnet die Betreibergesellschaft des Hafens von Igoumenitsa, OLIG S.A., verantwortlich. Knapp über die Hälfte der Phase A-Gelder stammte aus dem EU-Kohäsionsfonds.

Die Arbeiten umfassten im Wesentlichen den Bau eines neuen Hafens, der sich etwa 300 m vom alten Hafen befindet und 160 m lange Kaimauern aufweist. Zudem wurden mehrere neue Gebäude für ein Passagierterminal, die Hafenbehörde und die Verwaltung errichtet. Weitere Umbauten betrafen neue Infrastrukturen sowie ein Projekt zur Landgewinnung.

Inzwischen ist Phase B angelaufen, in deren Rahmen der Hafen für große Fähren und Kreuzfahrtschiffe erweitert wird. Diese Phase beinhaltet u. a. den Bau einer Kaimauer, die den südlichen Damm des alten Hafens mit den Phase A-Kaimauern verbinden soll. Dabei wird die Landzone hinter den Kaimauern wieder nutzbar gemacht. Zudem entstehen gegenwärtig zwei neue Terminals und sonstige wichtige Anlagen für Passagiere und Fracht. Weitere Maßnahmen umfassen die Erweiterung und Vertiefung des Hafens von Igoumenitsa für Segelschiffe sowie die Befestigung der Hafeneinfahrt.

Gute Anbindung ans Hinterland

Nach Abschluss von Phase C im Jahre 2013 wird der Hafen über ein neues Frachtzentrum und Terminal verfügen. Igoumenitsa wird hierdurch die für den Touristenverkehr erforderliche Infrastruktur erhalten, in dessen Rahmen erstklassige Hafenanlagen und -dienstleistungen wichtiger sind denn je. Die bisherigen Leistungen zahlen sich aus: So stieg das Passagieraufkommen zwischen 1996 und 2008 um ein Drittel auf 2,69 Millionen.

Im Übrigen profitieren Nordgriechenland und der Nahe Osten auch von der neuen Egnatia-Autobahn. Dieses inzwischen fertiggestellte Wunderwerk erstreckt sich über 670 km von Igoumenitsa bis zur türkischen Grenze. Dank der Zufahrtsstraßen in die angrenzenden Balkanstaaten wird diese Verbindung zum wichtigsten Korridor für den Ost-West-Handel werden.