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Förderung des kulturellen Zusammenhalts durch das Lernen von Sprachen in Österreich und Tschechien

  • 08 January 2020

Zur Förderung der Mehrsprachigkeit und des kulturellen Bewusstseins in den grenzüberschreitenden Regionen der Tschechischen Republik und Österreichs und in Zusammenarbeit mit ähnlichen Initiativen in Ungarn und der Slowakei, förderte dieses EU-finanzierte Projekt die Entwicklung eines Spracherwerbsprogramms für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter.

Unser Hauptziel war es, das Bewusstsein für das ,andere‘ Land zu schärfen, das in vielen Fällen noch fehlte oder eine negative Konnotation hatte. Schließlich gibt es keine bessere Möglichkeit, die Beschäftigungsfähigkeit in der grenzüberschreitenden Region zu steigern, als die Sprache und Kultur der Nachbarn zu kennen.

Mag. Teschl-Hofmeister, Landesrätin für Bildung und Familie von Niederösterreich

In den grenzüberschreitenden Regionen Ungarns, Österreichs, der Tschechischen Republik und der Slowakei überschneiden sich viele Kulturen und Sprachen. Zur Förderung des Zusammenhalts, der sozialen Interaktion und der wirtschaftlichen Entwicklung hat die EU drei Projekte finanziert, die auf den Spracherwerb und die Entwicklung interkultureller Kompetenzen abzielten – dies betraf auch ein Projekt zwischen Österreich und der Tschechischen Republik. 

Über das Projekt wurden neue theoretische Methoden für den mehrsprachigen Unterricht und das kulturelle Bewusstsein an tschechischen und österreichischen Schulen entwickelt. Die Sprachsachverständigen des Projekteams, das mit Bildungsbehörden, Eltern und politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeitete, gestalteten Unterrichtseinheiten für jedes Land. Im Verlauf des Projekts wurden diese Unterrichtseinheiten über lokale Sprachlehrkräfte und Muttersprachler eingeführt, die den Projektkoordinatoren anschließend ihr Feedback gaben. Das Projekt vereinfachte den grenzübergreifenden Austausch von bewährten Verfahren zwischen Lehrkräften und Studenten, die in den beiden Ländern auf Lehramt studieren.

Insgesamt nahmen 100 Lehrkräfte an dem Programm teil, das über 570 Studenten zugute kam.

Schwerpunkt Ausbildung 

Hinter dem Erfolg der Initiative stand die schwerpunktmäßige Ausbildung von Lehrkräften in der Umsetzung der neuen Methoden. Diese Maßnahmen wurden regional abgehalten und in Form von Workshops, Seminaren und auch als persönliche Coachings veranstaltet. Während der Workshops erlernten die Teilnehmenden nicht nur neue Lehrmethoden, sie hatten auch die Möglichkeit, diese unter ihren Kolleginnen und Kollegen auszuprobieren. Im Zuge des Projekts wurden mehrere Exkursionen organisiert, bei denen Lehrkräfte und Referendare eine Schule in einer benachbarten Stadt besuchten. Hierdurch konnten die Lehrmethoden aus erster Hand erlebt werden. 

Zusätzlich zu der Ausbildung wurden über das Projekt regelmäßige kulturelle Austausche und Veranstaltungen organisiert. Im September 2018 wurde beispielsweise in Verbindung mit dem Europäischen Tag der Sprachen das erste Festival der Sprachen in Baden, Niederösterreich, organisiert. Fast 250 Lehrkräfte, Verwaltungsfachleute und Referendare nahmen daran teil. Während der Veranstaltung konnten Lehrkräfte an interaktiven Workshops teilnehmen, die jeweils auf neue Methoden für den Spracherwerb ausgerichtet waren.

Das Feedback der Teilnehmenden zu den Ausbildungssitzungen und den damit verbundenen Veranstaltungen fiel positiv aus. 

Schärfung des kulturellen Bewusstseins 

Laut der Organisatoren des Projekts war die kumulative Wirkung dieser Maßnahmen eine spürbare Verbesserung des kulturellen Bewusstseins unter Schulkindern. Auch nach dem offiziellen Ende des Projekts hat dieses nach wie vor Einfluss. Alle Leitlinien sowie Lehr- und Lernmaterialien sind über die Projektwebsite abrufbar.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „BIG – Bildungskooperationen in der Grenzregion“ beläuft sich auf 4 547 031 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 3 864 976 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg VA Österreich – Tschechische Republik“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Personalentwicklung“.