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Neue energieeffiziente Trolleybusse in den Niederlanden entwickelt

  • 17 June 2020

Ein Projekt in der niederländischen Provinz Gelderland entwickelt und erprobt mit zwei 18 Meter langen Trolleybussen den Einsatz modernster energieeffizienter Technologien. Die Batterien der Busse werden im täglichen Betrieb aufgeladen. Lange Standzeiten zum Aufladen in Busdepots sind nicht mehr notwendig. Nach erfolgreichen Tests könnte das Projekt E-Bus 2020 den Weg für eine ganze Trolleybusflotte bereiten, die bestehende Linien bedienen und die traditionellen diesel- und gasbetriebenen Busse ersetzen kann.

Die Stärken der In Motion Charging-Technologie von Kiepe Electric – genauer IMC 500 – kommt im EU-BUS 2020-Projekt voll zur Geltung.

Dr. Marcel Manheller, Leiter Produkt- und Innovationsmanagement, Kiepe Electric GmbH

Das Trolleybus-Projekt ist ein Versuchslabor für umweltfreundliche Technologien. Die erhobenen Daten werden am Standort Arnheim der Fachhochschule von Arnhem und Nijmegen ausgewertet und für weitere Entwicklungen genutzt. Als Erstkundschaft für die neuen Technologien fungieren die Städte Arnheim und Renkum.

Saubere, grüne Mobilität

Die emissionsfreien Trolleybusse sind nicht nur energieeffizient, sie sind auch mit modernsten Heizungen und Klimaanlagen ausgestattet und bieten somit hohen Fahrgastkomfort. Tests zeigen, dass die Trolleybusse im Batteriebetrieb ohne Nutzung der Oberleitung eine Reichweite von zehn Kilometern haben.

Das Projektteam konnte die Effektivität der In Motion Charging-Technologie (IMC), mit der die Batterien im Betrieb aufgeladen werden, nachweisen. Die Ergebnisse der Tests zeigen, dass echtes Potenzial besteht, den gesamten Trolleybus-Fuhrpark durch 18 Meter lange, vollelektrische Fahrzeuge zu ersetzen. Die IMC-Technologie ist auch für Trolleybusse mit 24 Metern Länge geeignet.

Neue Ladestationen

Speziell für das Projekt wurden die bestehenden Oberleitungen zum intelligenten Netz erweitert. Dieses Netz dient nun nicht nur dem Betrieb der Trolleybusse, sondern liefert auch Strom an Ladestationen mit Batterien für Elektroautos. Die Batterien für Elektroautos speichern Brems- oder Solarenergie, wodurch die verfügbare Energie effizienter genutzt werden kann. Auch ein Bezahlungssystem für Ladestationen für Elektroautos hat das Projekt hervorgebracht.

Das Projekt E-Bus 2020 dient nicht nur der Erfüllung der EU-Ziele zur Senkung der Emissionen, sondern hat langfristig gesehen auch hohes wirtschaftliches Potenzial. Nach Angaben des Projektteams gibt es weltweit über 300 Trolleybus-Netze. Die Betreiber aller dieser Netze sind potenzielle Kunden für die im Rahmen des Projekts entwickelten Technologien.

Studien legen nahe, dass ein Trolleybus-Batteriepack für die Elektromobilität im öffentlichen Busverkehr in mittelgroßen und Großstädten für Fahrzeuge mit bis zu 18 Metern Länge ohne Alternative ist.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „EU-Bus 2020: In Motion Charging“ beläuft sich auf 8 656 818 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 4 328 409 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg V-A Deutschland-Nederland“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „CO2-arme Wirtschaft“.