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Zu neuem Leben erweckte Stadtviertel

  • 01 May 2007

Im Rahmen von REVIT haben sechs europäische Städte ihre Erfahrungen mit der Sanierung von Industriebrachen unter Wahrung der Geschichte dieser Orte ausgetauscht.

Dank dieser Art thematischer Netzarbeit bietet die Europäische Union einen Mehrwert für die lokalen Gemeinschaften

Danuta Hübner, die für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissarin

Kontext

Sich gemeinsam für eine bessere Sanierung von Industriebrachen im Einklang mit der nachhaltigen Entwicklung einzusetzen, war das Ziel von REVIT, einem von der Europäischen Union kofinanzierten Netz von sechs Städten. Zu den sechs Partnern gehören Stuttgart (Deutschland), der führende Partner im Netz, Nantes (Frankreich), Tilburg und Hengelo (Niederlande), Medway und Torfaen (Vereinigtes Königreich). Sie wollen das Image der Sanierung von Industriebrachen gemeinsam verbessern, indem sie verschiedene Instrumente koordinieren und Vorzeigeprojekte in anderen europäischen Städten und Regionen bekannt machen. 

Das Projekt

Die Sanierung alter Brachen betrifft in Stuttgart das Gebiet eines alten Güterbahnhofs, in Nantes und Medway Industrie- und Hafenstandorte, Steinkohlenbergwerke in Torfaen, eine alte Textilfabrik in Tilburg und das Stadtviertel Hart van Zuid in Hengelo. In Nantes hat REVIT zum Beispiel zur Revitalisierung von drei alten Standorten (Alstom, Fonderies de l’Atlantique, ehemalige Bootswerften) auf der Ile de Nantes, im Herzen des historischen Zentrums der Stadt, beigetragen. Die Geschichte der Standorte und ihr industrielles Erbe flossen in die Sanierung ein. Das langfristig erwartete Ergebnis: 6 500 Wohnungen, 250 000m² Wirtschaftsfläche, öffentliche Plätze, soziale, touristische und kulturelle Einrichtungen usw. „Die Umgestaltung der Ile de Nantes versteht sich als offenes, flexibles, kreatives und gemeinsames Projekt, das ganz unterschiedliche Initiativen einbeziehen kann“, so die Projektträger Nantes Métropole und Société d'Aménagement de la Métropole Ouest Atlantique (Samoa).

Drei Fliegen mit einer Klappe

In den sechs Städten ist dieser städtische Wandel das Ergebnis eines Austauschs zwischen öffentlichen Partnern, Privatunternehmen und Einwohnern. Mit Sanierung der Brachen werden also drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Stadtentwicklung wird kohärenter, die lokale Wirtschaft wird angekurbelt und die Beschäftigung wird wiederbelebt. Der Mehrwert der Zusammenarbeit der sechs Partner zeigt sich sowohl im Bereich der Effizienz als auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Effizienz: Die Instrumente werden verstärkt integriert und koordiniert, z. B. die neuen Finanzierungsarten. Nachhaltigkeit: Ziel ist eine multifunktionale Entwicklung einschließlich Schutz des industriellen Erbes. Gleichzeitig sollen Umweltschäden beseitigt und andere natürliche Ressourcen auf den sanierten Brachen oder in deren Umgebung geschützt werden.

Partner

In die Initiative eingebunden sind auch das vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm REFINA (Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement) sowie CABERNET (Concerted Action for Brownfield and Economic Regeneration Network), ein ursprünglich von der EU finanziertes Netzwerk.

Ergebnisse

Die Europäische Kommission beabsichtigt, im neuen Programmplanungszeitraum 2007-2013 das gegenseitige Lernen zwischen Regionen und Städten weiter zu stärken. Die Europäische Kommission hat deshalb kürzlich eine neue Initiative „Regionen für den wirtschaftlichen Wandel“ gestartet, um die Verbreitung von Vorzeigeprojekten ökonomischer Modernisierung und europäischer Innovation zu fördern. Die im Rahmen von REVIT gewonnenen Erkenntnisse sollen in diese neue Initiative integriert werden.