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Energiegewinnung im urbanen Wasserkreislauf

  • 13 October 2015

Im urbanen Wasserkreislauf steckt eine enorme Energiemenge, die größtenteils außer Acht gelassen wird. INNovative Energy Recovery Strategies (INNERS) möchte die verlorene Energie aus verschiedenen Teilen des urbanen Wasserkreislaufs rückgewinnen und auf lokaler Ebene wiederverwenden.

Die Menge an Wärmeenergie, die im Wasserkreislauf verloren geht, ist überwältigend. Warum gewinnen wir sie nicht zurück? Diese Frage war der Beginn von INNERS.

Katrien Bijl, Projektmanagerin INNERS

Durchschnittlich werden nur 20 % der Energiezufuhr bei der Abwasserbehandlung rückgewonnen, und dies birgt ein enormes, bisher ungenutztes Potenzial. Im Rahmen des Projekts INNERS wurde die Energieleistung von 344 Abwasserbehandlungsanlagen analysiert und ein Energie Online System (EOS) entwickelt, das den Betreibern hilft, die Energiebilanz ihres Betriebs zu optimieren.

Vor dem Hintergrund der EU-Klimapolitikziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch den verstärkten Einsatz ungenutzter erneuerbarer Energiequellen ist das EOS ein wichtiges Instrument zur Gewinnung von sauberer und zuverlässiger Energie.

Urbanes Wasser bestmöglich nutzen

Das Projekt INNERS konzentrierte sich auf die Nachhaltigkeit des urbanen Wasserkreislaufs und ermittelte Möglichkeiten, das Wasser als Energiequelle zu nutzen und seinen Energieverbrauch zu reduzieren. Um zu zeigen, was durch die Nutzung des urbanen Wasserkreislaufs erreicht werden kann, wurden im Rahmen des Programms auch sieben Demonstrationsprojekte unterstützt.

Das städtische Schwimmbad im niederländischen Raalte wird nun beispielsweise mit Wärme aus gereinigtem Abwasser geheizt. Die Projektverantwortlichen erwarten dadurch eine Einsparung von 137 000 kg CO2 pro Jahr. Auch im belgischen Leuven werden 93 Wohnungen mit Wärme aus dem Abwassersystem geheizt.

Austausch bewährter Vorgehensweisen

Das EOS demonstriert die potenziellen Energieeinsparungen und auch die potenzielle Energieerzeugung eines urbanen Wasserkreislaufs. Forscher in ganz Europa können dieses Tool und die Erfahrungen aus den sieben Demonstrationsprojekten verwenden, um lokale und regionale Behörden darüber zu informieren, wie sie Energie aus dem urbanen Wasserkreislauf ihrer Region nutzen können.

Dank des Projekts INNERS können die Partner sich nun an Entscheidungsträger, zukünftige Fachkräfte und Technikspezialisten richten, welche die Projektergebnisse anwenden können.

Gesamtinvestitionen und EU-Mittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „INNERS - Innovative Energy Recovery Strategies in the urban water cycle“ belaufen sich auf 6 579 208 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 3 289 604 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Nordwesteuropa“ für den Programmplanungszeitraum 2007 bis 2013 beteiligt.