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Be-Here bietet nachhaltigen KMU einen Platz in Brüssel

  • 14 October 2021

Eine ehemalige Aperitif-Fabrik ist jetzt ein Zentrum für KMU und kulturelle Aktivitäten, die zur Schaffung von Arbeitsplätzen, sozialer Kohäsion und der Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft in der Region Brüssel beitragen.

Es ist der ideale Ort für nachhaltiges und regionales Shopping, den Geschmack handwerklicher Produkte, eine Fahrradreparatur oder ein paar Gedanken über das eigene Wohlbefinden.

Website von Be-Here

Be-Here bietet Sozialunternehmen und KMU Platz, die in Bereichen wie nachhaltigen Lebensmittel agieren, und lockt gleichzeitig neue wirtschaftliche Aktivität nach Brüssel. Es werden halb-industrielle Orte für die Fertigung, Lagerung und den Verkauf sowie Büros und kommunale Infrastruktur geboten. Zum letzteren gehören Zugang zum Internet, Reinigungsdienste, Konferenzräume und Logistikanlagen wie Laderampen und Lastenaufzüge.

Ein nachhaltiges Dorf

Be-Here beschreibt sich selbst als ein nachhaltiges Dorf in der Stadt und befindet sich an der Rue Dieudonné Lefèvre 148-150 in der Nähe des Ausstellungs- und Handelszentrums Tour & Taxis in Laeken. Derzeit bietet es auch fünf kulturellen Organisationen Platz, zu denen ein Barockmusikensemble, eine gemeinnützige Organisation, die Theateraufführungen, Ausstellungen und Workshops organisiert, sowie ein Orchester, das die Entwicklung junger belgischer Musikerinnen und Musiker unterstützt, gehören.

Die gastronomischen Angebote umfassen einen Markt für Biogemüse und -obst, eine verpackungsfreie Schokoladenmanufaktur, ein Müsligeschäft, zwei Brauereien, ein Cateringunternehmen, einen Handwerksbetrieb für Biogebäck und zwei Plätze für die Produktion und den Verkauf fermentierter Lebensmittel. Außerdem gibt es eine Sneaker-Bar, einen Fahrradverkauf inklusive Reparaturservice und eine Physiotherapiepraxis.

Es werden Werkstätten mit 200 m² bis 620 m² Fläche, modulare halb-industrielle Räume für die Fertigung und den Verkauf, Büros mit einer Fläche von 13 m² bis 65 m², zwei Konferenzräume mit 30 m² und 70 m² und eine 1200 m² große Halle geboten. Darüber hinaus können drei Veranstaltungsorte gemietet werden.

Von Byrrh bis zu sozialer Aktion

Die Gebäude wurden im Mai 1997 unter Denkmalschutz gestellt. Der öffentliche Wohlfahrtsdienst von Brüssel hat die Gebäude 2007 mit Unterstützung durch den EFRE erworben. Eine Gesamtfläche von 10 231 m² wurde renoviert und saniert und im März 2019 eröffnet.

An der Fassade sieht man opus incertum Mauerwerk (unregelmäßige Arbeit), Rissverkleidungen und Sgraffito – eine Technik der Wanddekoration, bei der Gipsschichten in unterschiedlichen Farben auf eine feuchte Oberfläche aufgebracht werden.

Laut der Website visit.brussels wurden die Byrrh-Gebäude von dem Pariser Architekten Anatole Laquerrière entworfen. Der Auftrag kam von den französischen Brüdern Simon und Pallade Violet, fahrenden Textil-, Wein- und Kurzwarenhändlern in der Region Rousillon, die ein Geschäft in Thuir in Frankreich betrieben.

Die Gebäude in Brüssel dienten der Produktion und dem Verkauf von Byrrh, einem aromatisierten Wein, der 1866 erstmals erzeugt wurde. Sie vermarkteten ihn als „Elixier und hygienischen Chinarindenwein“ und verkauften ihn als medizinisches Produkt in Apotheken, um die Konkurrenz zu lokalen Aperitifhändlern zu umgehen.

Die Marke wurde 1873 in Perpignan in Frankreich registriert. Das Getränk wurde weltweit beliebt: 1910 beschäftigte das Unternehmen der Violets 750 Angestellte und verkaufte jährlich über 30 Millionen Liter Byrrh.

Be-Here wird von Brussels Business Hubs verwaltet, das wirtschaftliche Aktivitäten in der belgischen Hauptstadt unterstützt. Der Beitrag zur Unterstützung von Be-Here stützt sich auf die im Rahmen des Projekts Ateliers des Tanneurs gesammelte Erfahrung.

Gesamtinvestition und EU-Mittel 

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Byrrh: Be-Here business support“ beläuft sich auf 19 950 000 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung der EU mit 5 300 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Hauptstadtregion Brüssel“ für den Programmplanungszeitraum 2007-2013 beteiligt.