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Alle Augen auf fliegende Menschen

  • 22 December 2009

Der Mensch fragt sich oft, wie es wäre zu fliegen. Nun, Sigulda in Lettland ist ein Ort, wo man dies herausfinden könnte. Mit Begeisterung für die Sache, Experimentier- und Risikofreude sowie technologischer Entwicklung in einem Unternehmen konnte das Projekt mit dem Titel „Development of a Mobile Wind Tunnel Prototype“ Mensch und Technologie buchstäblich in neue Höhen versetzen. Der Erfolg der technologischen Entwicklung des Projekts ist offensichtlich: Sie wurde in mehr als zehn Länder verkauft.

Der technologische Fortschritt, der sich aus dem Projekt ergab, brachte Arbeitsplatzsicherheit und internationale Anerkennung für unser Unternehmen.

Ivars Beitans, owner Aerodium Ltd

Die Hauptidee, die hinter dem Projekt stand, war die folgende: Es wurden technologische Lösungen gesucht, die den Bau eines offenen vertikalen Windtunnels für das Show-Business ermöglichen sollten, u.a. Stuntshows für das Publikum. Aerodium hieß das Unternehmen, das die Gelegenheit beim Schopf packte. 2004 schaffte das Unternehmen den Durchbruch, nachdem seine Windtunnel-Anlage bei der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Turin zum Einsatz gekommen war.

Nichts für Zartbesaitete

Das Projekt zielte darauf ab, einen mobilen, vertikalen Windtunnel-Prototyp zu entwickeln und eine Anlage herzustellen, die auch über die Grenzen Lettlands hinaus vertrieben werden sollte. Der Pioniergeist des Unternehmens Aerodium, das in der beliebten Fremdenverkehrsregion Sigulda seinen Sitz hat, war genau das Richtige. Das Unternehmen besitzt und betreibt den allerersten vertikalen Windtunnel in Osteuropa. Die aufsehenerregende Show bei den Olympischen Spielen verhalf dem Unternehmen zu seinem Ruhm: Fliegende Akrobaten in einem Windtunnel mit einer Windgeschwindigkeit von 200 km/h in einem Durchmesser von 3,7 Metern.

Die größte Herausforderung bestand darin, die elektrische Anlage wirklich trag- und leicht transportierbar zu machen, um sie von einer Show zur anderen zu befördern. Die Entwickler mussten auch die Luftqualität des Windtunnels verbessern und seine Stromleistung erhöhen, wobei gleichzeitig allerhöchsten Sicherheitsanforderungen Rechnung zu tragen war. Angesichts der Herausforderungen, die einem solchen Projekt eigen sind, schlossen sich dem Team während des Entwicklungsprozesses mehrere Wissenschaftler an. Das Endergebnis war von einem so großen technologischen Erfolg gekrönt, dass das lettische Unternehmen 2009 möglicherweise sogar seine Muttergesellschaft Aerodium Canada übernehmen konnte.

Bildung durch Unterhaltung

Das fertige Produkt zog bald die Aufmerksamkeit des Bildungsministeriums auf sich, das einen Lehrfilm für Schulen drehte und produzierte, in dem die physikalischen Gesetze der Aerodynamik erklärt wurden. Der Prototyp wurde auch beim Training von Luftakrobaten eingehend genutzt. Am Ende des Projekts hatte Lettland eine Führungsrolle in dieser Fachindustrie, und sein Know-how fand weltweit Anerkennung.

Ein vielseitiges Design

Die 50 Mitarbeiter von Aerodium ernten die Früchte des erfolgreichen Projekts. Konkret heißt dies: sicherer Arbeitsplatz und technologisches Know-how. Da die Windtunnel-Anlagen exportiert werden, profitieren auch Sub-Vertragsnehmer von der Entwicklung. Neben der Unterhaltungsindustrie, die dem Publikum mit dieser Technik nun noch atemberaubendere und aufregendere Momente präsentieren kann, setzt die Armee die Anlage für Fallschirmspringübungen ein.