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Frischer Wind für das baltische Kunsthandwerk

  • 16 January 2010

Das traditionelle Kunsthandwerk entlang der kurischen Küste hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt, nicht zuletzt dank europäischer Fördergelder. Das Projekt Handwerk an der Baltikküste sollte Unternehmergeist und Tourismus in der Region fördern und dazu auf die Fülle von Fertigkeiten der lokalen Künstler und Handwerker zurückgreifen. Während des Projekts besuchten etwa 20 000 Personen Kunsthandwerksmessen und -ausstellungen, und im gleichen Zeitraum nahmen mehr als 100 Künstler und Handwerker an Schulungen teil, die auch Themen wie Unternehmen und Marketing betrafen.

Die Schaffung neuer Reiseziele und Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem traditionellen kurischen Kunsthandwerk, vor allem im Handwerkszentrum von Nord-Kurzeme in Ventspils und dem Kunsthandwerksquartier in Klaipeda, hat das Interesse der Öffentlichkeit für die traditionelle kurische Kunst und Kultur erhöht, was sicherstellt, dass Know-how und Fertigkeiten an die nächste Generation weitergegeben werden.

Aldis Abele, Direktor, Stadtrat Ventspils, Lettland

Die ständige Weiterentwicklung der Technologie und zunehmende Massenproduktion haben dem Kunsthandwerk in Lettland und Litauen stark zugesetzt. Es gab jedoch immer noch lokale Handwerker und Künstler, die das Talent, die Arbeitsmethoden, die Traditionen und das Wissen, das sie von ihren Vorfahren erworben haben und weitergeben möchten, unbedingt nutzen wollten. Im Rahmen des Projekts wurden das Handwerkszentrum von Nord-Kurzeme (Ventspils) und das Stadtviertel der Kunsthandwerker Klaipeda zu diesem Zweck neu gestaltet. Dabei ging es auch um die Förderung von Beschäftigung und Tourismus in der Region.

Die Verantwortung übergeben

Vier Hauptpartner waren an diesem Projekt beteiligt: der Stadtrat von Ventspils (LV), die Handwerkerunion von Ventspils (LV), die Stadtgemeinde Klaipėda (LT) und das Zentrum für Kulturkommunikation von Klaipėda (LT). Im Wesentlichen ging es darum, sicherzustellen, dass die über Generationen von den lokalen Kunsthandwerkern erworbenen Fertigkeiten nicht verloren gehen. In Ventspils und Klaipeda wurden Schulungen zu Themen wie Unternehmertum, Kulturerhaltung, Geschichte des Kunsthandwerks und Kunst und Design organisiert. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich Studienbesuchen anzuschließen und in Workshops mitzuarbeiten – all dies, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Vermarktung lokaler Produkte zu fördern.

Es hat sich herumgesprochen

582 Handwerker und Künstler haben an dem Projekt teilgenommen, und insgesamt wurden schätzungsweise 100 000 Personen darüber informiert. Zu diesem Zweck produzierten die Projektpartner zwei Videofilme (einen für Lettland und einen für Litauen), von denen 150 Kopien verteilt wurden, und erwarben 15 Informationsstände, die auf Ausstellungen zum Einsatz kommen sollten. Außerdem wurden Pressekonferenzen organisiert, ergänzt durch Artikel in lokalen, regionalen und nationalen Zeitungen, Berichten und Werbeplakaten. In Ventspils und Klaipeda fanden zehn Wanderausstellungen statt, mit Handwerksvorführungen, Ausstellungen, Wettbewerben, Messen und Thementagen.

Neuer Auftrieb

Die positiven Auswirkungen des Projekts schaffen die Voraussetzungen für eine gesunde Zukunft. In den Regionen Kurzeme und Klaipeda konnte die Branche einen Beschäftigungsanstieg verzeichnen, die Einkommen sind gestiegen, die Einkommensdifferenz zwischen Handwerkern und Gebrauchskünstlern hingegen geschrumpft, es gibt mehr Tourismusaktivitäten, die traditionelle kurische Kunst bleibt erhalten, und nicht zuletzt erlebt das Gewerbe in beiden Regionen eine beachtliche wirtschaftliche Entwicklung.