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Archive:Statistik der Treibhausgasemissionen - Luftemissionsrechnung

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Daten von März 2014. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: Mai 2015.

Im vorliegenden Artikel werden die Emissionen von drei Treibhausgasen in der Europäischen Union (EU) auf der Grundlage einer Untersuchung der Wirtschaftszweige und privaten Haushalte analysiert, die diese Emissionen verursachen. Zudem werden in knapper Form die Unterschiede zwischen den im Rahmen der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen gemeldeten Daten über Treibhausgasemissionen und den nach Maßgabe des Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) der Vereinten Nationen (UN) und des Protokolls von Kyoto (auf Englisch) gemeldeten Daten erläutert.

Abbildung 1: Treibhausgasemissionen
(CO2, CH4 und N2O) nach Wirtschaftszweig, EU-27, 2000 und 2011 (1)
(in % der Gesamtemissionen auf der Grundlage von CO2-Äquivalenten) – Quelle: Eurostat (pat_ep_rtot) und (pat_ep_rtec)

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Abbildung 2: Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftszweig und Schadstoff, EU-27, 2011 (1)
(in 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten) – Quelle: Eurostat (pat_ep_rtot) und (pat_ep_rtec)

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Tabelle 1: Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftszweig, 2011
(in 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten) – Quelle: Eurostat (pat_ep_rtot) und (pat_ep_rtec)

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Abbildung 3: Treibhausgasintensität nach Wirtschaftszweig, EU-27, 2000 und 2011
(kg CO2-Äquivalente je EUR) – Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)
Tabelle 2: Unterschiede zwischen Inventaren und Rechnungen – Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)
Tabelle 3: Potenzielle Gewichtungsfaktoren der Erderwärmung – Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Treibhausgasemissionen

In diesem Artikel umfasst der Begriff Treibhausgasemissionen Kohlendioxid (CO2), Distickstoffoxid (N2O) und Methan (CH4). Fluorierte Treibhausgase (Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid), auf die etwa 2 % der Treibhausgasemissionen der EU entfallen, bleiben bei dieser Analyse unberücksichtigt.

Die durch wirtschaftliche Tätigkeiten der verschiedenen Industrien und der privaten Haushalte freigesetzten Emissionen dieser drei Gase beliefen sich 2011 in der EU-27 auf 4, 66 Mrd. Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO2).

Analyse nach Wirtschaftszweig

Im Jahr 2011 entfiel mit 27 % der Gesamtemissionen der größte Anteil an Treibhausgasen der EU-27 auf den Wirtschaftszweig Energieversorgung. Die Emissionen des Wirtschaftszweigs Energieversorgung entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme, darin sind jedoch nicht die Emissionen aus der Verbrennung in privaten Haushalten enthalten. Der Anteil der Herstellung von Waren an den Gesamtemissionen belief sich auf ca. 20 %, so dass im Jahr 2011 auf die Herstellung von Waren und die Energieversorgung zusammen knapp die Hälfte (47 %) aller Treibhausgasemissionen in der EU-27 entfiel. Auf private Haushalte entfielen 18 % der Treibhausgasemissionen, während Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei weitere 12 % verursachten – genauso viel wie Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau zusammengerechnet (siehe Abbildung 1).

Während der Anteil des Wirtschaftszweigs Verkehrsdienstleistungen (einschließlich Landverkehr, Schiff- und Luftfahrt) an den Gesamtemissionen im Jahr 2011 relativ gering war (10 %), ist anzumerken, dass hierunter lediglich der gewerbliche Verkehr erfasst wird und der Betrieb von Kraftfahrzeugen im Werkverkehr in anderen Wirtschaftszweigen sowie von Kraftfahrzeugen durch private Haushalte nicht inbegriffen ist. Die verbleibenden 2 % in Abbildung 1 entfielen auf den Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Entwicklungen von 2000 bis 2011

Im Jahr 2011 lagen die Gesamttreibhausgasemissionen in der EU-27 um 9,6 % unter dem Wert des Jahres 2000, was einem Rückgang der Emissionen um 492 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente entspricht. Dieser recht bedeutsame Rückgang der Gesamttreibhausgasemissionen ging mit geringen strukturellen Verschiebungen der Emissionen nach Wirtschaftszweig einher. Ein Vergleich der Anteile in den Jahren 2000 und 2011 lässt die wichtigsten Änderungen erkennen: Einem relativ großen Rückgang der Anteile des Wirtschaftszweigs Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden und, in geringerem Maße, der Herstellung von Waren stand eine Zunahme des Anteils der Verkehrsdienstleistungen gegenüber.

In absoluten Zahlen verzeichnete die Herstellung von Waren den größten Rückgang von 1,19 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2000 auf 930 Mio. Tonnen im Jahr 2011, was einer Abnahme um 21,8 % entspricht. Die privaten Haushalte in der EU-27 senkten während desselben Zeitraums ihre Emissionen um 91 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (ein Rückgang um 9,7 %).

Zwar nahm der Anteil der Energieversorgung an den Gesamtemissionen von 2000 bis 2011 leicht zu, die Höhe der Emissionen dieses Wirtschaftszweigs ging jedoch um 90 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente bzw. 6,7 % zurück. Die Emissionen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei gingen um 48 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (eine relative Abnahme um 8,0 %) zurück, während die Emissionen des Wirtschaftszweigs Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden um 42 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente sanken. Dieser Rückgang um 36,4 % stellte die größte relative Abnahme aller in Abbildung 1 dargestellten Wirtschaftszweige dar. Den kleinsten relativen (-3,8 %) und absoluten (-22 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente) Rückgang wiesen die Bereiche Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau aus. Somit war der Verkehr der einzige Wirtschaftszweig, in dem die Treibhausemissionen von 2000 bis 2011 in der EU-27 – und zwar um 14,8 % – zunahmen. Das entspricht einem absoluten Anstieg um 58 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Analyse nach EU-Mitgliedstaaten

Die einzelnen Wirtschaftszweige und die privaten Haushalte tragen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten in unterschiedlicher Weise zu den Treibhausgasemissionen bei, so dass sich diesbezüglich insgesamt ein heterogenes Bild ergibt. Diese Unterschiede sind teilweise auf die verschiedenen Wirtschaftsstrukturen und die unterschiedliche Zusammensetzung erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen. In den meisten Mitgliedstaaten war der Wirtschaftszweig Energieversorgung im Jahr 2011 der Hauptverursacher von Treibhausgasen, gefolgt von der Herstellung von Waren (siehe Tabelle 1). Nennenswerte Ausnahmen bilden in diesem Zusammenhang Irland und Lettland, wo der größte Anteil der Emissionen auf den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei entfiel, Dänemark, Luxemburg und Malta, wo der Verkehr der größte Verursacher von Emissionen war, und Frankreich, wo die privaten Haushalte für den größten Anteil verantwortlich waren.

Treibhausgasemissionsintensität

Das Verhältnis der Treibhausgasemissionen (in Tonnen CO2-Äquivalenten) zur Bruttowertschöpfung (in Mio. EUR) gibt die Treibhausgasemissionsintensität der Wirtschaftszweige an. Die Bruttowertschöpfung wird zu Basispreisen berechnet, und die Zeitreihen werden anhand verketteter Volumina erstellt, um die Inflationswirkung auszugleichen. Mit 7,4 kg CO2-Äquivalenten je EUR verzeichnete die Energieversorgung im Jahr 2011 mit Abstand die höchste Treibhausgasemissionsintensität in der EU-27. Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei wiesen mit 3,0 kg CO2-Äquivalenten je EUR die zweithöchste Treibhausgasemissionsintensität aus, wobei dieser Wirtschaftszweig auch der einzige war, bei dem die Emissionen von Methan und Distickstoffoxid die Kohlendioxid-Emissionen überstiegen. Von 2000 bis 2011 wurde die größte relative Abnahme der Treibhausemissionsintensität bei der Herstellung von Waren (-30,7 %) beobachtet, während der größte absolute Rückgang bei der Energieversorgung festgestellt wurde ( 1,2 kg CO2Äquivalente je EUR). Auch bei den anderen in Abbildung 3 dargestellten Wirtschaftszweigen wurde ein Rückgang der Emissionsintensität festgestellt. Eine Ausnahme bildet der Verkehr, der einen leichten Anstieg aufwies (4,4 %).

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Emissionsrechnungen und Emissionsinventare

Bei der Berichterstattung über die Treibhausgasemissionen (sowie über die Luftschadstoffe) haben sich auf internationaler Ebene zwei verschiedene Ansätze herausgebildet: Luftemissionsrechnungen und nationale Emissionsinventare, wobei letztere z. B. für die Erfüllung der Berichtspflichten im Rahmen des Kyoto-Protokolls herangezogen werden. Signifikante Differenzen zwischen den Gesamtwerten der Emissionsinventare und der Luftemissionsrechnungen können sich in bestimmten Ländern ergeben, in denen besonders große Unternehmen ihren Sitz haben, die grenzübergreifend in der Schiff- und Luftfahrt tätig sind. So übersteigen z. B. in Dänemark die in den Luftemissionsrechnungen gemeldeten Kohlendioxidemissionen die in den Emissionsinventaren erfassten Emissionen um 95 %. Diese Differenz erklärt sich durch den überaus großen dänischen Schifffahrtssektor mit weltweit betriebenen Schiffen, die den Großteil ihres Treibstoffs außerhalb Dänemarks bunkern und den Großteil ihrer Emissionen ebenfalls auf internationalen Gewässern verursachen: Diese Auslandsemissionen werden im dänischen Emissionsinventar nicht erfasst. Für die EU insgesamt fallen die Differenzen zwischen den Gesamtwerten der Luftemissionsrechnungen und der Emissionsinventare wesentlich geringer aus. Tabelle 2 zeigt die wichtigsten konzeptionellen Unterschiede zwischen den Emissionsinventaren und den Emissionsrechnungen.

Analyse nach Wirtschaftszweig

In den Luftemissionsrechnungen werden die Emissionsdaten nach Wirtschaftszweigen gegliedert, wobei mit der NACE dieselbe statistische Systematik der Wirtschaftszweige wie bei den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugrunde gelegt wird, so dass als Ergänzung der herkömmlichen Wirtschaftsdaten eine integrierte umweltökonomische Analyse durchgeführt werden kann. In den Wirtschaftszweigen sind alle in einem Land ansässigen Unternehmen erfasst (auch Unternehmen, die Schiffe, Flugzeuge oder andere Fahrzeuge in anderen Ländern betreiben).

Die Luftemissionsrechnungen umfassen zudem Haushalte als Konsumenten. Deren Emissionen werden berücksichtigt, sofern der Verbrauch der privaten Haushalte unmittelbar für die Umweltbelastungen verantwortlich ist. So werden die Emissionen eines privat genutzten Kraftfahrzeugs unter privaten Haushalten erfasst, während Kraftfahrzeuge im Eigentum von Verkehrsunternehmen (z. B. Taxis) unter Verkehr verbucht werden.

Die Luftemissionsdaten für das Jahr 2000 wurden anhand der NACE Rev. 1.1 klassifiziert, während die Daten für das Jahr 2011 gemäß NACE Rev. 2 gegliedert sind. Um die Vergleichbarkeit im Zeitverlauf zu gewährleisten, werden die Wirtschaftszweige analog gegliedert. In diesem Artikel werden die folgenden Gliederungen der Wirtschaftszweige verwendet:

  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei – NACE Rev. 2 Abschnitt A (NACE Rev. 1.1 Abschnitte A und B);
  • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden – NACE Rev. 2 Abschnitt B (NACE Rev. 1.1 Abschnitt C);
  • Herstellung von Waren – NACE Rev. 2 Abschnitt C (NACE Rev. 1.1 Abschnitt D);
  • Energieversorgung – NACE Rev. 2 Abschnitt D (NACE Rev. 1.1 Abteilung 40);
  • Verkehr – NACE Rev. 2 Abteilungen 49, 50 und 51 (NACE Rev. 1.1 Abteilungen 60, 61 und 62);
  • Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau – alle übrigen Wirtschaftszweige gemäß der Definition in NACE Rev. 2 oder NACE Rev. 1.1;
  • Private Haushalte – Haushalte als Konsumenten.

CO2-Äquivalente

In den Luftemissionsrechnungen werden Emissionen von Treibhausgasen nach den Luftemissionen verursachenden wirtschaftlichen Tätigkeiten und privaten Haushalten erfasst.

Die Mengen der Emissionen der einzelnen Treibhausgase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet und anschließend addiert. Ein einziges Kilogramm Methan hat ein um das 21-Fache höheres Erderwärmungspotenzial als ein Kilogramm Kohlendioxid, und ein Kilogramm Distickstoffoxid hat ein um das 310-Fache höheres Erderwärmungspotenzial als ein Kilogramm Kohlendioxid (siehe Tabelle 3). Die Anwendung einer gemeinsamen Einheit – Kilogramm CO2-Äquivalent – ermöglicht den Vergleich und die Verknüpfung der relativen Auswirkungen unterschiedlicher Gase.

Erstellungskonzept

Die Quelle für die Luftemissionsrechnungen von Eurostat sind die von den 28 EU-Mitgliedstaaten, den Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und den Kandidatenländern übermittelten Daten. In der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen werden die für die Luftemissionsrechnungen erforderlichen Daten festgelegt.

Für die Erstellung der Luftemissionsrechnungen verwenden die Länder zwei unterschiedliche Konzepte.

  1. Das Inventarkonzept baut auf den vorhandenen nationalen Emissionsinventaren auf und gliedert die Daten neu, so dass deren Format mit dem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kompatibel ist. Für jeden Inventarquellcode gibt es eine Entsprechung zur NACE und zu den privaten Haushalten: die Ausgewählte Nomenklatur für Luftverschmutzungsquellen (SNAP – Selected Nomenclature for sources of Air Pollution), den Allgemeinen Berichtsrahmen (CRF – Common Reporting Framework) und die Berichtsnomenklatur (NFR – Nomenclature For Reporting). Bei der Entsprechung handelt es sich jedoch nicht immer um eine 1:1-Übereinstimmung, so dass bestimmte Modelle und Anpassungen erforderlich sind.
  2. Das Energiekonzept baut auf den Energiestatistiken/-bilanzen auf, die neu gegliedert werden, um Energierechnungen zu erstellen, anhand derer mithilfe von Emissionsfaktoren Luftemissionen berechnet werden. Jedes Land bedient sich in Abhängigkeit von den verfügbaren primären statistischen Quellen seiner eigenen methodischen Schritte.

CO2-Fußabdruck

Die Luftemissionsrechnungen werden für die Modellbildung herangezogen, insbesondere für den sogenannten CO-2Fußabdruck. Eurostat schätzt die Auswirkungen der CO2-Emissionen aus dem Endverbrauch der Produkte auf die Umwelt. Zu diesem Zweck werden die CO2-Emissionen aus den Luftemissionsrechnungen zu den Werten in den konsolidierten Aufkommens- und Verwendungstabellen sowie in den Input-Output-Tabellen für die EU addiert. Das Ergebnis sind um Umweltaspekte erweiterte Input-Output-Tabellen, die eine Analyse der Auswirkungen der CO2-Emissionen auf die Umwelt aus dem Blickwinkel der Produktion und des Verbrauchs ermöglichen.

Aus der Verbrauchsperspektive setzen sich die CO2-Emissionen aus den durch den Endverbrauch verursachten Emissionen zusammen (einschließlich des CO2, das in den Einfuhren enthalten ist; diese Emissionen stammen aus den weltweiten Produktionsketten der eingeführten Waren), ferner aus den direkten Emissionen der privaten Haushalte und den Emissionen infolge der produktionsbezogenen Investitionen. Die in den ausgeführten Produkten enthaltenen CO2-Emissionen werden dem Importeur zugerechnet, nicht dem Exporteur.

Aus der Produktionsperspektive setzt sich der CO2-Fußabdruck aus den direkten Emissionen der privaten Haushalte und den Emissionen der inländischen Industrien zusammen, einschließlich des CO2, das in den Einfuhren für die intermediäre und letzte Verwendung enthalten ist.

Kontext

Luftemissionsrechnungen gehören zu den statistischen Instrumenten, die für die Messung der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt in Bezug auf die Luftemissionen herangezogen werden, um festzustellen, ob die derzeitigen Produktions- und Verbrauchsaktivitäten dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung gerecht werden. Die Messung der nachhaltigen Entwicklung ist kompliziert, da wirtschaftliche, soziale und ökologische Indikatoren eingebunden werden müssen. Die aus Luftemissionsrechnungen gewonnenen Daten können anschließend politischen Entscheidungsträgern zur Untermauerung politischer Strategien für anhaltendes Wirtschaftswachstum und für nachhaltige Entwicklung an die Hand gegeben werden, beispielsweise für Initiativen wie die Strategie Europa 2020, die darauf ausgerichtet ist, bis 2020 eine ressourcenschonende Wirtschaft mit reduzierten CO2-Emissionen in der EU zu verwirklichen.

Die Notwendigkeit, Informationen über die Wirtschaft um Umweltindikatoren zu ergänzen, wurde in einer Mitteilung der Europäischen Kommission mit dem Titel „Das BIP und mehr“ (KOM(2009) 433) anerkannt. Darüber hinaus wurden im sogenannten Stiglitz-Bericht (auf Englisch), der von der Europäischen Kommission zum Thema Messung der Wirtschaftsleistung und des sozialen Fortschritts veröffentlicht wurde, vergleichbare Empfehlungen ausgesprochen. Unter anderem wird vorgeschlagen, Statistiken über das menschliche Wohlbefinden zu analysieren, um Wirtschaftsindikatoren, wie das BIP, durch physische, umweltbezogene Indikatoren zu ergänzen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Datenbank

Umweltgesamtrechnung
Physische Flussrechnungen
Luftemissionsrechnungen nach Branchen und für Haushalte (NACE Rev. 2)
Übergang von Luftemissionsrechnungen nach NACE Rev. 2 zu Emissions-Inventaren

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks