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Informationsgesellschaft

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In diesem Artikel werden die aktuellen statistischen Daten zu zahlreichen Aspekten der Informationsgesellschaft in der Europäischen Union (EU) vorgestellt. Fortschritte in der Entwicklung der Informationsgesellschaft sind eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und in allgemeinerem Sinne für die Erfüllung der Anforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft.

Abbildung 1: Internetzugang privater Haushalte, 2009-2010 (in % aller Haushalte) - Quelle: Eurostat (tsiir040)
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Tabelle 1: Nutzung von IKT und Online-Diensten, 2008-2010 (in % der Personen im Alter von 16-74 Jahren) - Quelle: Eurostat (isoc_ci_cfp_cu), (isoc_ci_ifp_iu) und (isoc_ci_ac_i)
Tabelle 2: Ort der Internetnutzung, 2010 ((in % der 16- bis 74-Jährigen, die das Internet während der letzten 3 Monate genutzt haben) - Quelle: Eurostat (isoc_pibi_pai)
Abbildung 3: Häufigkeit der Internetnutzung, 2010 ((in % der 16- bis 74-Jährigen) - Quelle: Eurostat (isoc_ci_ifp_iu) and (isoc_ci_ifp_fu)
Abbildung 4: Personen, die in den 12 Monaten vor der Erhebung Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch über das Internet bestellt haben, 2009-2010 (in % der 16- bis 74-Jährigen) - Quelle: Eurostat (isoc_ec_ibuy)
Abbildung 5: Sicherheitsvorfälle (Viren, Spam) bei Internetnutzern in den 12 Monaten vor der Erhebung, 2010 (in % der Personen, die das Internet in den 12 Monaten vor der Erhebung genutzt haben) - Quelle: Eurostat (isoc_cisci_pb)
Abbildung 6: Vorsichtsmaßnahmen von Internetnutzern zum Schutz privater Rechner und Daten, EU-27, 2010 (in % der Personen, die das Internet in den 12 Monaten vor der Erhebung genutzt haben) - Quelle: Eurostat (isoc_cisci_sw) und (isoc_cisci_f)
Abbildung 7: Aktivitäten, die Internetnutzer wegen Sicherheitsbedenken in den 12 Monaten vor der Erhebung mindestens einmal unterlassen haben, EU-27, 2010 (in % der Personen, die das Internet in den 12 Monaten vor der Erhebung genutzt haben) - Quelle: Eurostat (isoc_cisci_ax)
Abbildung 8: Nutzung von Informationstechnologie durch Unternehmen, nach Unternehmensgrößenklasse, EU-27, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_ci_in_en2), (isoc_ci_it_en2) und (isoc_ci_cd_en2)
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Abbildung 9: Umsatz der Unternehmen aus elektronischem Geschäftsverkehr (E-Commerce), 2009 (1) (in % des Gesamtumsatzes) - Quelle: Eurostat (isoc_ec_evaln2)
Abbildung 10: Unternehmen, die Online-Verkäufe tätigen (mindestens 1 % des Umsatzes aus elektronischem Vertrieb), EU-27, 2008-2009 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_ec_eseln2)
Abbildung 11: Unternehmen, die online verkaufen und kaufen (mindestens 1 %) oder über eine Website/Homepage verfügen, EU-27, 2009 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_ec_eseln2), (isoc_ec_ebuyn2) und (isoc_ci_cd_en2)
Abbildung 12: Unternehmen mit einer förmlich festgelegten IKT-Sicherheitspolitik einschließlich eines Plans für eine regelmäßige Überprüfung, EU-27, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ra)
Abbildung 13: Unternehmen mit einer förmlich festgelegten IKT-Sicherheitspolitik einschließlich eines Plans für eine regelmäßige Überprüfung und Unternehmen, die sämtliche Sicherheitsrisiken bekämpften, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ra)
Abbildung 14: Unternehmen, die ihr Personal über seine Verpflichtungen in IKT-Sicherheitsfragen sensibilisieren, EU-27, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ra)
Abbildung 15: Vorgehensweisen der Unternehmen, die ihr Personal über seine Verpflichtungen in IKT-Sicherheitsfragen sensibilisieren, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ra)
Abbildung 16: IKT-Sicherheitsvorfälle, die die IKT-Systeme von Unternehmen beeinträchtigen, 2009 (1) (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ic)
Abbildung 17: Unternehmen, bei denen mindestens ein IKT-Sicherheitsvorfall ihre IKT-Systeme beeinträchtigte, EU-27, 2009 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_ic)
Abbildung 18: Nutzung interner Sicherheitseinrichtungen oder -verfahren durch Unternehmen, EU-27, Januar 2010 (in % der Unternehmen) - Quelle: Eurostat (isoc_cisce_fp)

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beeinflussen viele Bereiche unseres Alltags, sowohl im Arbeitsleben als auch im privaten Umfeld. Die hierzu von der EU getroffenen politischen Maßnahmen reichen von der Regulierung ganzer Wirtschaftszweige bis zum Schutz der Privatsphäre.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Private Haushalte und Privatpersonen

Im letzten Jahrzehnt ist die Verfügbarkeit von IKT für die breite Öffentlichkeit sowohl hinsichtlich der Zugriffsmöglichkeiten als auch der Kosten wesentlich verbessert worden. Eine Grenze wurde 2007 überschritten, als erstmals der überwiegende Teil (54 %) der privaten Haushalte in der EU-27 über einen Internetzugang verfügte. Dieser Anteil ist weiter gestiegen und erreichte 2010 einen Stand von 70 %. Den höchsten Anteil der privaten Haushalte mit Internetzugang verzeichneten 2010 die Niederlande (91 %), den niedrigsten Bulgarien (33 %) (siehe Abbildung 1). Ein weit verbreiteter und erschwinglicher Zugang zu Breitbandnetzen ist eine der Möglichkeiten, um eine wissensbasierte Informationsgesellschaft zu fördern. In allen Mitgliedstaaten stellten Breitbandnetze die bei weitem am stärksten verbreitete Form des Internetzugangs dar; sie wurden 2010 von 61 % aller privaten Haushalte in der EU-27 genutzt; dies ist fast doppelt so viel wie der entsprechende Anteil im Jahr 2006 - siehe Abbildung 2.

Rund sieben von zehn Personen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren nutzten in der EU-27 im ersten Quartal 2010 einen PC, ein ähnlich hoher Anteil nutzte das Internet. Der Anteil der Personen, die 2010 einen PC und das Internet nutzten, stieg in Schweden, den Niederlanden und Luxemburg auf 90 %, und belief sich in Dänemark und Finnland etwa auf denselben Wert. Diese Personengruppe stellte jedoch in Bulgarien, Griechenland, Italien und vor allem in Rumänien nur eine Minderheit dar. Deutlich mehr als die Hälfte (56 %) der Privatpersonen in der EU-27 nutzten 2010 das Internet, um sich über Waren und Dienstleistungen zu informieren. Bei dieser Art der Internetnutzung wurden 2010 erhebliche Steigerungen - von 9 Prozentpunkten und mehr - in mehreren Mitgliedstaaten verzeichnet, in denen das Internet im Allgemeinen wenig genutzt wird; dies gilt besonders für Bulgarien und Rumänien und auch für die Slowakei und Polen (siehe Tabelle 1).

Mehr als neun von zehn (92 %) der Internetnutzer, also der Personen in der EU-27, die das Internet in den drei Monaten vor der IKT-Erhebung nutzten, gelangten von zu Hause aus ins Internet, wie Tabelle 2 zeigt. Etwas weniger als die Hälfte dieser Personengruppe griff demgegenüber am Arbeitsplatz auf das Internet zu (41 %); dies waren rund doppelt so viele Nutzer wie jene, die bei Freunden, Nachbarn oder Verwandten das Internet nutzten (23 %). Von den 69 % der Privatpersonen in der EU-27, die 2010 auf das Netz zugriffen, nutzten mehr als drei Viertel das Internet täglich oder fast täglich.

Zwei Fünftel (40 %) der Privatpersonen in der EU-27 hatte im Jahr vor der Erhebung 2010 Waren und Dienstleistungen für den privaten Gebrauch über das Internet bestellt; dies entspricht einem Anstieg um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 4). Dieser Anteil erreichte in Dänemark, den Niederlanden,dem Vereinigten Königreich und Schweden rund zwei Drittel, während in Bulgarien oder Rumänien höchstens jeder Zwanzigste Bestellungen über das Internet vornahm.

Die Abbildungen 5 bis 7 stellen eine Analyse der Sicherheitsbelange dar, mit denen Internetnutzer konfrontiert sind. Mehr als die Hälfte (56 %) aller Internetnutzer in der EU-27 empfingen 2010 (soweit ihnen bekannt) Spam-E-Mails; dieser Anteil lag in Irland bei lediglich 18 % in Irland, in Frankreich allerdings bei 70 %. In Island fiel er mit 73 %) sogar noch höher aus. Bei rund einem Drittel der Nutzer war der PC mit einem Computervirus (oder ähnlichem) infiziert; der entsprechende EU-27-Durchschnitt beträgt 31 %. In Bulgarien und Malta berichtete sogar mindestens die Hälfte aller Internetnutzer von einem solchen Befall; in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien lag dieser Anteil mit 68 % noch beträchtlich höher. Mehr als vier Fünftel (84 %) der Internetnutzer in der EU-27 hatte eine IT-Sicherheitssoftware oder ein entsprechendes Tool installiert, und mehr als drei Fünftel (63 %) gaben an, dass sie ihre Sicherheitsprodukte regelmäßig auf den neuesten Stand brachten. Ein Backup von Daten vorzunehmen oder Sicherheitskopien von Dateien zu erstellen war weniger üblich - siehe Abbildung 6. Rund die Hälfte (49 %) aller Internetnutzer berichtete, zumindest einmal wegen Sicherheitsbedenken eine Aktivität im Internet unterlassen zu haben (siehe Abbildung 7). Bei diesen Aktivitäten handelte es sich am häufigsten um die Angabe persönlicher Daten in sozialen Netzen, gefolgt von E-Commerce (Erwerb von Waren oder Dienstleistungen über das Internet) und E-Banking.

Unternehmen

Nur rund jedes zwanzigste aller Unternehmen in der EU-27 verfügte Anfang 2010 nicht über einen Internetzugang (siehe Abbildung 8). Etwa zwei Drittel (67 %) aller Unternehmen in der EU-27 verfügten über eine eigene Website; dieser Anteil erhöhte sich bei den Großunternehmen auf 92 %. 2010 überstieg der Anteil der Unternehmen mit Internetzugang in fast allen Mitgliedstaaten, außer in Rumänien, Bulgarien und Zypern, 90 %, und in allen Mitgliedstaaten - außer Rumänien, Bulgarien und Lettland - verfügten mehr als die Hälfte aller Unternehmen über eine Website (Tabelle 3).

Insgesamt belief sich der E-Commerce (elektronischer Geschäftsverkehr) bei Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten in der EU-27 auf rund 14 % des Umsatzes, wobei sich dieser Anteil 2009 von1 % in Zypern bis zu 24 % in Irland bewegte (siehe Abbildung 9). Rund 113 % aller Unternehmen in der EU-27 erhielten 2009 Bestellungen online; dies entspricht in etwa der Hälfte des Anteils jener Unternehmen (27 %), die online kauften (siehe Abbildung 11). Der prozentuale Anteil der Unternehmen, die online verkauften, war mit 44 % im Beherbergungssektor am höchsten, während auf den Sektor Information und Kommunikation der größte Anteil der online kaufenden Unternehmen entfiel (51 %).

Im Januar 2010 verfügten 26 % der Unternehmen in der EU-27 über eine förmlich festgelegte IKT-Sicherheitspolitik einschließlich eines Plans für eine regelmäßige Überprüfung; dieser Anteil erhöhte sich auf mehr als 50 % bei den Unternehmen, deren Haupttätigkeit in den Bereich Information und Kommunikation fiel. Bei großen Unternehmen war die Wahrscheinlichkeit, dass sie über eine solche Sicherheitspolitik verfügen, mehr als dreimal so hoch wie bei kleinen Unternehmen - siehe Abbildung 12. Von den Mitgliedstaaten verzeichneten Schweden und Dänemark die höchsten Anteile von Unternehmen mit einer förmlich festgelegten IKT-Sicherheitspolitik; dort - wie auch in Norwegen - verfügten mehr als zwei Fünftel über eine solche Strategie.

Unternehmen versuchen auf unterschiedliche Weise, ihre Mitarbeiter für die mit IKT verbundenen Risiken und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu sensibilisieren - siehe die Abbildungen 14 und 15. Freiwillige Schulungen oder die Nutzung allgemein verfügbarer Informationen waren der am häufigsten von den Unternehmen gemeldete Ansatz, der von rund drei Viertel der Unternehmen in Zypern und Finnland verfolgt wurde. Rund die Hälfte (48 %) aller Unternehmen in der EU-27 gab an, mindestens eines der drei in der Erhebung behandelten Konzepte genutzt zu haben, wobei sich dieser Anteil von 18 % in Polen bis 84 % in Zypern bewegte.

IKT-Sicherheitsvorfälle betreffen die zentralen Elemente der Informationssicherheit: Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten und IT-Systemen. Unter Vorfälle vom Typ 1 werden die Nichtverfügbarkeit von IKT-Diensten oder Datenzerstörung und -verstümmelung aufgrund von Hardware- und Softwarefehlern erfasst. 2009 gab es in 16 % der Unternehmen in der EU-27 einen IKT-Sicherheitsvorfall (gleich welcher Art) und in 12 % kam es zu einem Vorfall vom Typ 1. Die Wahrscheinlichkeit, dass Firmen einen IKT-Sicherheitsvorfall melden, war in Portugal am höchsten - dies war 2009 bei zwei Fünfteln der portugiesischen Unternehmen der Fall - siehe Abbildung 16.

Im Januar 2010 waren der Einsatz sicherer Passwörter und externe Datensicherung die am häufigsten genannten Verfahren der Unternehmen für die interne IKT-Sicherheit; diese beiden Konzepte wurden jeweils von 47 % der Unternehmen in der EU-27 genutzt.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die Statistiker sind sich der Herausforderungen deutlich bewusst, die durch die rasanten technischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Internet und anderen neuen IKT-Anwendungen entstehen. In diesem Bereich fand eine beachtliche Entwicklung statt, in deren Verlauf die statistischen Instrumente an den neuen Datenbedarf angepasst wurden. Aufgrund des raschen technologischen Wandels werden die Statistiken in diesem Bereich jährlich neu überprüft, um den Bedürfnissen der Nutzer besser gerecht zu werden.

Dieses Konzept findet seinen Niederschlag in der in Eurostat-Erhebung zur IKT-Nutzung in Privathaushalten und durch Privatpersonen sowie in der Eurostat-Erhebung über IKT-Nutzung und E-Commerce in Unternehmen. Diese jährlichen Erhebungen werden als Referenzgröße (Benchmark) für IKT-gestützte Entwicklungen herangezogen, und zwar sowohl zur Nachverfolgung von Entwicklungen bestimmter Kernvariablen im Laufe der Zeit als auch zur eingehenderen Untersuchung bestimmter Aspekte zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ursprünglich konzentrierten sich die Erhebungen im Wesentlichen auf Fragen wie Zugang und Verbindungsart, doch wurde ihr Erfassungsbereich nach und nach auf eine Vielzahl weiterer Themenbereiche (unter anderem E-Government (elektronische Verwaltung) und E-Commerce) sowie auf sozioökonomische Aufschlüsselungen wie regionale Vielfalt, geschlechtsspezifische Merkmale, Alter, Unterschiede im Bildungsniveau und die Beschäftigungssituation der Personen in der Haushaltserhebung oder eine Aufschlüsselung nach Größe (kleine, mittlere oder große Unternehmen) in der Unternehmenserhebung ausgeweitet. Der Erfassungsbereich der Erhebungen im Hinblick auf die verschiedenen Technologien wurde ebenfalls dahin gehend angepasst, dass neue Produktgruppen und Mittel der Bereitstellung der Kommunikationstechnologien für die Endnutzer (Unternehmen und Haushalte) berücksichtigt werden.

Private Haushalte und Privatpersonen

In der Haushaltserhebung werden private Haushalte mit mindestens einem Mitglied in der Altersgruppe zwischen 16 und 74 Jahren berücksichtigt. Der Internetzugang von privaten Haushalten bezieht sich auf den Prozentanteil der privaten Haushalte mit Internetanschluss, über den alle Haushaltsmitglieder das Internet bei Bedarf von zu Hause aus nutzen können, selbst wenn dies nur zum Versenden von E-Mails geschieht. Internetnutzer sind definiert als Privatpersonen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren, die das Internet in den drei Monaten vor der Erhebung genutzt haben. Regelmäßige Internetnutzer sind Privatpersonen, die das Internet in den drei Monaten vor der Erhebung im Durchschnitt mindestens einmal wöchentlich genutzt haben. Bezugszeitraum war das erste Quartal 2010; der Erhebungszeitraum war in den meisten Ländern das zweite Quartal.

Bei den gebräuchlichsten Technologien für den Internetzugang wird zwischen Breitband- und Einwahlanschluss (über eine normale oder eine ISDN-Telefonleitung) unterschieden. Breitbandanschlüsse schließen auch digitale Teilnehmeranschlüsse (Digital Subscriber Lines – DSL) ein; hierfür werden Technologien genutzt, mit denen Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen werden. Breitbandanschlüsse werden als Anschlüsse mit einer Kapazität von mindestens 144 kbits/s definiert.

Ein Computer ist definiert als Arbeitsplatzrechner (Personal Computer), der mit einem der gängigen Betriebssysteme (von Macintosh, Linux oder Microsoft) betrieben wird; Handcomputer und PDA-Geräte fallen ebenfalls unter diese Definition.

Die Bestellung von Waren und Dienstleistungen durch Privatpersonen umfasst die Reservierung von Unterkünften mit Bestätigung, den Erwerb von Finanzanlagen, die Teilnahme an Lotterien und Wetten, Internetauktionen sowie unmittelbar kostenpflichtige Informationsdienste über das Internet. Waren und Dienstleistungen, die kostenfrei über das Internet bezogen werden, sind von dieser Definition ausgenommen. Aufträge in Form manuell geschriebener E-Mails sind ebenfalls nicht berücksichtigt.

In die IKT-Erhebung von 2010 wurde ein spezielles Modul zur Internetsicherheit aufgenommen; dabei wurden Personen, die das Internet in den zwölf Monaten vor der Erhebung genutzt hatten, über ihre Erfahrung mit Sicherheitsbedrohungen und darüber, wie sie Sicherheitsvorfälle vermeiden, befragt. Letzteres bezog sich zum Beispiel auf Viren (und anderen Befall wie Würmer oder Trojaner) und unerbetene E-Mails (Spam). Unter anderem wurden als Vorkehrungen die Nutzung von Sicherheitssoftware (z. B. Virenschutz- oder Antispyware-Programme) und die Erstellung von Sicherheitskopien von Computerdateien auf externen Speichermedien, z. B. CD, DVD, externen Festplatten, USB-Speichergeräten oder Speicherplatz auf Servern berücksichtigt.

Unternehmen

Die Erhebung über IKT-Nutzung und E-Commerce in Unternehmen erfasst Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten. Hinsichtlich der Wirtschaftszweige ist die Erhebung auf die Unternehmen beschränkt, deren Hauptaktivität folgenden Bereichen zuzuordnen ist: Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren, Energieversorgung, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen, Baugewerbe/Bau, Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie, Information und Kommunikation, Grundstücks- und Wohnungswesen, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Reparatur von Datenverarbeitungs-und Telekommunikationsgeräten (NACE) Rev. 2 Abschnitte C bis N ohne Abteilung 75 zuzüglich Gruppe 95.1). Die Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (Abschnitt K) wird in der Erhebung erfasst, ist in dieser Analyse jedoch nicht berücksichtigt. Je nach Größe der Unternehmen entsprechend der Zahl ihrer Beschäftigten wird zwischen kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte), mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und großen Unternehmen (250 und mehr Beschäftigte) unterschieden.

Die Daten zur IKT-Nutzung sind nach dem Jahr angegeben, in dem die Erhebung durchgeführt wurde; der größte Teil der Daten bezieht sich auf den Stand vom Januar, einige Angaben (z. B. zum E-Commerce) betreffen das Kalenderjahr vor der Erhebung.

Kontext

IKT gelten als eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und in allgemeinerem Sinne für die Erfüllung der Anforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft. Die IKT beeinflussen zahlreiche Aspekte unseres Alltags, sowohl im Arbeitsleben als auch im privaten Umfeld, und die hierzu von der EU getroffenen politischen Maßnahmen reichen von der Regulierung ganzer Wirtschaftszweige bis hin zum Schutz der Privatsphäre.

Den Breitbandtechnologien kommt bei der Messung des Zugangs zum Internet und seiner Nutzung zentrale Bedeutung zu, da sie die Möglichkeit bieten, große Datenmengen schnell zu übermitteln, ohne dass dabei der Telefonanschluss besetzt ist. Im Bereich der IKT-Politik gilt die Inanspruchnahme der Breitbanddienste daher als wesentlicher Indikator. Ein allgemein verfügbarer Zugang zum Internet über Breitbandverbindungen ist für die Entwicklung zukunftsweisender Internetdienste wie E-Commerce, E-Government oder E-Learning von maßgeblicher Bedeutung. Dabei ist der digitale Teilnehmeranschluss (DSL) nach wie vor die wichtigste Form der Breitbandtechnologie, wenngleich sich auch Alternativen wie Kabel, Satelliten, optische Übertragung über Lichtleiter sowie drahtlose Teilnehmeranschlusssysteme zunehmend stärker etablieren.

Bis zum Jahr 2010 war der politische Handlungsrahmen im Bereich der IKT die Initiative „i2010 – Eine europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“ (KOM(2005) 229), die auf die Förderung der Effizienz der gesamten europäischen Wirtschaft durch breite Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien ausgerichtet ist. Nach einer Halbzeitprüfung wurde im April 2008 eine aktualisierte i2010-Strategie vorgelegt, mit der zentrale Herausforderungen für den Zeitraum 2008-2010 thematisiert werden sollen.

Im Mai 2010 nahm die Europäische Kommission die Mitteilung „Eine Digitale Agenda für Europa“ (KOM(2010) 245) an, eine Strategie zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen digitalen Wirtschaft bis zum Jahr 2020. Darin werden Maßnahmen und Aktionen erläutert, die darauf ausgerichtet sind, dass alle Teile der Gesellschaft und der Wirtschaft die Vorteile des digitalen Zeitalters bestmöglich nutzen können. Die sieben vorrangigen Aktionsbereiche der Agenda sind: Schaffung eines digitalen Binnenmarktes, Verbesserung der Interoperabilität, Erhöhung der Sicherheit und Stärkung des Vertrauens, Bereitstellung eines deutlich schnelleren Internetzugangs, Förderung von Investitionen in Forschung und Entwicklung, Verbesserung der digitalen Kompetenzen, Qualifikationen und Integration und Einsatz der IKT bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie sie der Klimawandel und die alternde Gesellschaft darstellen. Zu den Vorteilen zählen beispielsweise die Erleichterung des elektronischen Zahlungsverkehrs und der Rechnungsstellung, die rasch voranschreitende Entwicklung der Telemedizin und energieeffizientere Beleuchtungssysteme. Die Digitale Agenda für Europa war die erste der sieben Leitinitiativen der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Information society statistics
Policy indicators (t_isoc_pi)
Information society: Structural Indicators (t_isoc_si)
Telecommunication services (t_isoc_tc)
Computers and the Internet in households and enterprises (t_isoc_ci)
E-skills of individuals and ICT competence in enterprises (t_isoc_sk)

Datenbank

Information society statistics
Policy indicators (isoc_pi)
Information society: Structural Indicators (isoc_si)
Telecommunication services (isoc_tc)
Computers and the Internet in households and enterprises (isoc_ci)
E-commerce by individuals and enterprises (isoc_ec)
E-skills of individuals and ICT competence in enterprises (isoc_sk)
Regional Information society statistics (isoc_reg)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Weblinks

Siehe auch