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Energieverbrauch

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Daten von März 2014. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: April 2015.
Tabelle 1: Bruttoinlandsenergieverbrauch, 1990-2012
(Millionen Tonnen Rohöleinheiten) – Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Abbildung 1: Bruttoinlandsenergieverbrauch, EU-28, 1990-2012
(in % des Gesamtverbrauchs) – Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Tabelle 2: Endenergieverbrauch, 1990-2012
(Millionen Tonnen Rohöleinheiten) – Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Abbildung 2: Energieintensität der Wirtschaft, 2002 und 2012
(kg Rohöleinheiten je 1000 EUR BIP) – Quelle: Eurostat (tsdec360)
Abbildung 3: Endenergieverbrauch, EU-28, 2012
(in % des Gesamtverbrauchs, basierend auf Tonnen Rohöleinheiten) – Quelle: Eurostat (tsdpc320)
Abbildung 4: Energieverbrauch nach Verkehrsträgern, EU-28, 1990-2012
(1990 = 100, basierend auf Tonnen Rohöleinheiten) – Quelle: Eurostat (nrg_100a)

Die Europäische Union (EU) hat sich verpflichtet, ihren Energieverbrauch bis 2020 um 20 % (gegenüber den voraussichtlichen Werten) zu senken. In diesem Artikel wird erläutert, wie sich der Energieverbrauch in der EU-28 entwickelt hat, wobei ein Schlaglicht auf den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Solarenergie, Windkraft und Biokraftstoffen geworfen wird. Außerdem wird die Entwicklung des Energieverbrauchs bei verschiedenen Verkehrsträgern näher untersucht.

Parallel zu Strategien, die auf der Angebotsseite ansetzen, hat die EU eine Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht, die darauf abzielen, die Effizienz bei der Energienutzung zu steigern, die Nachfrage nach Energie zu drosseln und eine Entkopplung der Energienachfrage vom Wirtschaftswachstum zu erreichen. Hierfür setzt sie eine Reihe von Instrumenten und Maßnahmen ein, unter anderem zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, zur Verbesserung der Energieeffizienz von (privaten und öffentlichen) Gebäuden und zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Haushaltsgeräten.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Verbrauch

Der Bruttoinlandsenergieverbrauch belief sich im Jahr 2012 in der EU-28 auf 1683 Mio. Tonnen Rohöleinheiten (t RÖE) – siehe Tabelle 1. Nachdem der Bruttoinlandsenergieverbrauch im Zeitraum von 2003 bis 2008 nahezu unverändert geblieben war, ging er 2009 um 5,8 % zurück, was zu einem großen Teil weniger einem Wandel bei der Struktur des Energieverbrauchs zuzuschreiben ist als vielmehr einer konjunkturellen Abschwächung infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise. Tatsächlich stieg der Bruttoinlandsenergieverbrauch in der EU-28 im Jahr 2010 wieder um 3,8 % an, nahm allerdings im Jahr 2011 in ähnlichem Maße (3,4 %) ab. Nach den relativ großen Schwankungen dieser drei Jahre wurde 2012 mit einem Rückgang des Energieverbrauchs um 1,0 % eine geringfügigere Veränderung verzeichnet.

Der Bruttoinlandsverbrauch der einzelnen EU-Mitgliedstaaten hängt zu einem Großteil von der Struktur ihrer Energieversorgung, der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen für die Primärenergieerzeugung und der Struktur und Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft ab. Das gilt nicht nur für konventionelle Brennstoffe und Kernenergie, sondern auch für erneuerbare Energieträger.

Entsprechend den Daten für die gesamte EU-28 ging der Bruttoinlandsenergieverbrauch 2009 in allen EU-Mitgliedstaaten zurück. In den meisten Mitgliedstaaten stieg er 2010 wieder stark an – lediglich in Litauen, Griechenland, Zypern, Portugal, Kroatien und Spanien nahm er 2009 und 2010 ab –, was möglicherweise auf die geringe Wirtschaftsleistung und das schwache Vertrauen der Verbraucher in mehreren dieser Länder zurückzuführen ist. Im Jahr 2011 war in 22 der 28 Mitgliedstaaten ein rückläufiger Verbrauch zu verzeichnen, wobei Bulgarien (Anstieg um 7,4 %) und Litauen (3,2 %) die wichtigsten Ausnahmen bildeten. So setzte sich in Griechenland, Zypern, Portugal, Kroatien und Spanien der Abwärtstrend 2011 und 2012 das dritte und vierte Jahr in Folge fort. Im Jahr 2012 war in nur acht Mitgliedstaaten eine Zunahme des Verbrauchs festzustellen, darunter in den drei größten Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich und Vereinigtes Königreich).

Deutschland hatte 2012 den höchsten Anteil des Bruttoinlandsenergieverbrauchs (19,0 % der Gesamtmenge der EU-28). Ansonsten verzeichneten nur Frankreich (15,4 %) und das Vereinigte Königreich (12,0 %) einen Anteil in zweistelliger Höhe, wobei der Anteil Italiens mit 9,7 % nur knapp unter dieser Marke lag. Auf diese vier Länder zusammen entfielen 56,0 % des Bruttoinlandsverbrauchs der EU-28.

Die Datenanalyse zeigt, dass der Bruttoinlandsenergieverbrauch der EU-28 im Jahr 2012 nur um 0,9 % über dem Wert des Jahres 1990 lag. In diesem Zeitraum erreichte der Verbrauch im Jahr 1994 einem Tiefststand von 1631 Mio. t RÖE und stieg sodann um 12,3 % auf einen Höchststand von 1832 Mio. t RÖE im Jahr 2006. Anschließend sank der Verbrauch nahezu jedes Jahr und lag 2012 um 8,1 % unter dem Höchstwert des Jahres 2006. Insgesamt zwölf EU-Mitgliedstaaten verzeichneten 2012 einen geringeren Bruttoinlandsenergieverbrauch als im Jahr 1990. In dieser Gruppe waren Deutschland und das Vereinigte Königreich die einzigen EU-15-Mitgliedstaaten, während die übrigen Länder der EU in den Jahren 2004, 2007 oder 2012 beigetreten waren. Zwei andere Mitgliedstaaten, die der EU 2004 beigetreten sind, namentlich Zypern und Malta, befinden sich jedoch am anderen Ende dieser Skala und verzeichneten mit insgesamt mehr als 50,0 % und einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von mindestens 2,0 % zwischen 1990 und 2012 den stärksten Anstieg des Bruttoinlandsenergieverbrauchs.

Abbildung 1 enthält Informationen über die Zusammensetzung der Energiequellen in der EU-28 im Zeitraum von 1990 bis 2012. Insgesamt ging der Anteil von Rohöl und Erdölerzeugnissen schrittweise zurück. Der Anteil von festen Brennstoffen sank in den ersten Jahren dieses Zeitraums relativ rasch, stabilisierte sich zwischen 1999 und 2007, ging 2008 und 2009 wiederum drastisch zurück und nahm anschließend bis 2012 erneut zu. Der auf Rohöl, Erdölerzeugnisse und feste Brennstoffe zusammen entfallende Anteil sank von 65,1 % des Gesamtverbrauchs im Jahr 1990 auf 51,3 % im Jahr 2012. Diese Entwicklung spiegelt eine Abkehr von den fossilen Brennstoffen mit dem größten Verschmutzungspotenzial wider. Der Anteil der Kernenergie erreichte 2002 mit 14,5 % seinen Höchststand, ging jedoch bis 2012 auf 13,5 % zurück. Dagegen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsverbrauch in der EU-28 zwischen 1990 und 2012 um mehr als das Doppelte von 4,3 % auf 11,0 %. Auch die relative Bedeutung von Erdgas nahm in den 1990er Jahren relativ rasch und in der Folge langsamer zu, bevor sie im Jahr 2010 mit 25,4 % ihren Höchststand erreichte. In den darauffolgenden zwei Jahren ging der Anteil des Erdgases auf 23,3 % im Jahr 2012 zurück und lag damit in etwa so hoch wie zehn Jahre zuvor.

Auf erneuerbare Energiequellen entfiel 2012 in Schweden (37,2 %) und Lettland (36,4 %) über ein Drittel des Bruttoinlandsenergieverbrauchs, in Finnland (29,2 %) und Österreich (30,1 %) über ein Viertel. Die größte Zunahme des Anteils erneuerbarer Energiequellen am Energieverbrauch wurde im Zeitraum von 1990 bis 2012 mit 23,2 Prozentpunkten aus Lettland gemeldet. In Dänemark, Litauen, Schweden, Estland, Rumänien und Finnland waren ebenfalls Zuwächse um über 10,0 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Der Endenergieverbrauch in der EU-28 (d. h. der Verbrauch ohne Eigenverbrauch der Energieerzeuger und Verluste durch Energieumwandlungsprozesse) entsprach 2012 mit 1103 Mio. t RÖE knapp zwei Dritteln (65,6 %) des Bruttoinlandsverbrauchs. Die relativen Anteile der vier größten Mitgliedstaaten waren etwa so hoch wie beim Bruttoinlandsenergieverbrauch. Insgesamt vereinigten sie 55,9 % des Endenergieverbrauchs der EU-28 auf sich, wobei der höchste Anteil (19,3 %) auf Deutschland entfiel – siehe Tabelle 2.

Die niedrigsten Werte für die Energieintensität, ein Maß für die Energieeffizienz einer Volkswirtschaft, wurden 2012 für Irland, Dänemark, das Vereinigte Königreich und Italien gemeldet, während Bulgarien und Estland die Mitgliedstaaten mit der höchsten Energieintensität waren (siehe Abbildung 2). Hierzu ist anzumerken, dass die Struktur einer Volkswirtschaft eine große Rolle bei der Bestimmung der Energieintensität spielt: Bei dienstleistungsbasierten Volkswirtschaften ist von relativ niedrigen Intensitätswerten auszugehen, während in Volkswirtschaften mit energieintensiven Industrien (wie Eisen- und Stahlerzeugung) die industriellen Sektoren dominieren können, was wiederum eine höhere Energieintensität nach sich zieht.

Zwischen 2002 und 2012 erzielten die Volkswirtschaften Litauens und der Slowakei wie auch Rumäniens, Bulgariens, Polens, der Tschechischen Republik, Irlands, Schwedens und des Vereinigten Königreichs deutliche Energieeinsparungen. Die Energie, die für die Erzeugung einer Einheit Wirtschaftsleistung (gemessen als Bruttoinlandsprodukt (BIP)) benötigt wird, konnte um mindestens ein Fünftel (20,0 %) reduziert werden. Keiner der EU-Mitgliedstaaten meldete für den Zeitraum von 2002 bis 2012 eine Zunahme der Energieintensität, wobei der geringste Rückgang in Österreich, Italien und den Niederlanden festzustellen war.

Endverbraucher

Bei einer Betrachtung des Energieendverbrauchs in der EU-28 im Jahr 2012 ergeben sich im Wesentlichen drei Verbrauchergruppen: Verkehr (31,8 %), private Haushalte (26,2 %) und Industrie (25,6 %) – siehe Abbildung 3.

Addiert man die Zahlen aller Verkehrsträger, so ergibt sich für das Jahr 2012 für die EU-28 ein Energieverbrauch von insgesamt 351,1 Mio. t RÖE. Nach 2007 war bei der Entwicklung des Energieverbrauchs der Verkehrsträger eine deutliche Veränderung festzustellen. Bis zu diesem Jahr war der Verbrauch in der Regel gestiegen, als jedoch im Jahr 2008 die Wirtschafts- und Finanzkrise ausbrach, ging der Energieverbrauch im Verkehr um 1,2 % zurück. Dieser Abwärtstrend verstärkte sich 2009 (-3,5 %), setzte sich 2010 (-0,4 %) und 2011 ( 0,5 %) in abgeschwächter Form fort und gewann 2012 wieder an Fahrt (-3,0 %). Insgesamt ging der Energieverbrauch im Verkehr in der EU-28 zwischen dem Höchstwert im Jahr 2007 und dem Jahr 2012, aus dem die aktuellsten Daten stammen, um 8,4 % zurück.

Hinsichtlich der Entwicklung des Energieverbrauchs waren deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Verkehrsträgern festzustellen; im grenzüberschreitenden Luftverkehr nahm er besonders stark zu (um 96,4 % zwischen 1990 und 2008). Im Jahr 2009 folgte hier allerdings ein beträchtlicher Rückgang des Energieverbrauchs (-7,4 %), der sich 2010 fortsetzte, wenn auch wesentlich abgeschwächter (-1,4 %). Im Jahr 2011 nahm der Energieverbrauch im grenzüberschreitenden Luftverkehr vorübergehend um 3,3 % zu, sank jedoch anschließend im Jahr 2012 erneut um 2,7 %. Dessen ungeachtet verzeichnete der grenzüberschreitende Luftverkehr – wie der Abbildung 4 zu entnehmen ist – in der EU-28 unter den wichtigsten Verkehrsträgern zwischen 1990 und 2012 die stärkste Zunahme (um insgesamt 80,3 %). Der Straßenverkehr war der einzige andere Verkehrsträger, der in diesem Zeitraum ebenfalls einen Anstieg des Energieverbrauchs aufwies (um 20,5 %). Dagegen war der Energieverbrauch 2012 im innerstaatlichen Luftverkehr um 0,6 %, im Eisenbahnverkehr um 15,5 % und in der Binnenschifffahrt um 30,2 % niedriger als im Jahr 1990.

In absoluten Werten wies von allen Verkehrsträgern die Binnenschifffahrt den stärksten Rückgang des Energieverbrauchs auf. In diesem Bereich lag der Verbrauch in der EU-28 im Jahr 2012 um 1,9 Mio. t RÖE niedriger als 1990. Im Eisenbahnverkehr belief sich der Rückgang auf 1,3 Mio. t RÖE und im innerstaatlichen Luftverkehr auf 0,03 Mio. t RÖE. Im Zeitraum von 1990 bis 2012 stieg der Energieverbrauch im grenzüberschreitenden Luftverkehr um 19,4 Mio. t RÖE, während der im Straßenverkehr verzeichnete Zuwachs mit 48,9 Mio. t RÖE mehr als doppelt so groß war. Diese Veränderungen des Energieverbrauchs sind ein Spiegelbild der Nutzung der einzelnen Verkehrsträger, können jedoch auch durch technologische Veränderungen beeinflusst sein, vor allem was Verbesserungen oder Einbußen bei der Kraftstoffeffizienz anbelangt.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Der Bruttoinlandsenergieverbrauch entspricht der Energiemenge, die zur Deckung des Inlandsverbrauchs der betrachteten geografischen Einheit erforderlich ist. Er kann definiert werden als Primärerzeugung zuzüglich Einfuhren, rückgewonnenen Produkten und Bestandsveränderungen und abzüglich Ausfuhren und Brennstoffversorgung von Bunkern (für Hochseeschiffe aller Flaggen). Er beschreibt den gesamten Energiebedarf eines Landes (oder einer Einheit) und setzt sich zusammen aus dem Verbrauch der Energiewirtschaft, Netz- und Umwandlungsverlusten, dem Endenergieverbrauch der Endnutzer, dem nichtenergetischen Verbrauch von Energieprodukten und statistischen Abweichungen.

Der Endenergieverbrauch schließt den Verbrauch aller Energieverbraucher außer der Energiewirtschaft selbst ein (für Lieferungen, zum Zwecke der Umwandlung und/oder für den Eigenverbrauch). Enthalten sind z. B. der Energieverbrauch von Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungssektor, Haushalten und Verkehrssektor. Zu beachten ist ferner, dass Brennstoff, der in Kraftwerken von industriellen Eigenerzeugern umgewandelt wird, und Koks, der in Hochofengas umgewandelt wird, nicht unter den Gesamtverbrauch der Industrie fällt, sondern als Umwandlungseinsatz zählt.

Die Energieintensität wird als Verhältnis zwischen Bruttoinlandsenergieverbrauch und BIP gemessen und ist einer der wesentlichen Indikatoren, mit denen der Fortschritt im Sinne der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum gemessen wird. Das Verhältnis wird in Kilogramm Rohöleinheiten (kg RÖE) je 1000 EUR angegeben. Um eine Analyse im Zeitverlauf zu ermöglichen, wird das BIP als Berechnungsgrundlage zu konstanten Preisen angegeben (zurzeit in verketteten Preisen, Basisjahr 2000). Wenn eine Volkswirtschaft Energie effizienter nutzt und das BIP gleich bleibt, dann müsste der Wert für diesen Indikator sinken.

Kontext

Neben Strategien, die auf der Angebotsseite ansetzen, werden zunehmend Initiativen auf den Weg gebracht, deren Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energieeffizienz liegt, wobei die Drosselung der Energienachfrage und die Entkopplung der Energienachfrage vom Wirtschaftswachstum angestrebt wird. Diese Bemühungen erhielten neuen Antrieb durch die Verabschiedung der integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie (auf Englisch), in der sich die EU verpflichtete, ihren Energieverbrauch bis 2020 um 20 % (gegenüber den voraussichtlichen Werten) zu senken und parallel dazu nach Lösungen für die Probleme der Abhängigkeit von Energieeinfuhren, der energiebezogenen Emissionen und der Energiekosten zu suchen. Im März 2011 nahm die Europäische Kommission den Energieeffizienzplan 2011 (KOM(2011) 109 endg.) an, auf den im Oktober 2012 eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz folgte. In dieser Richtlinie sollen ein gemeinsamer Rahmen für die Energieeffizienzförderung sowie konkrete Maßnahmen festgelegt werden, um einige der Vorschläge des Energieeffizienzplans zu verwirklichen; ferner ist die Festlegung indikativer nationaler Energieeffizienzziele bis 2020 vorgesehen. Die Kommission hofft, dass diese Pläne zusammen mit anderen Maßnahmen im Rahmen der Europa 2020-Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ durchgeführt werden, wie beispielsweise dem Fahrplan für den Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft bis 2050 (KOM(2011) 112 endg.). Der Energieeffizienzplan enthält Vorschläge für eine Reihe von Maßnahmen:

  • Stärkung der Rolle des öffentlichen Sektors und Festlegung eines verbindlichen Ziels zur Beschleunigung der Sanierung öffentlicher Gebäude; Einführung von Energieeffizienzkriterien für die öffentliche Auftragsvergabe;
  • Initiierung der Sanierung privater Gebäude und Verbesserung der Energieeffizienz der darin verwendeten Geräte;
  • Verbesserung des Wirkungsgrads der Strom- und Wärmeerzeugung;
  • Einführung von Energieeffizienz-Anforderungen an Industrieausrüstungen, bessere Weitergabe von Informationen an KMU sowie Energie-Audits und Energiemanagement-Systeme für große Unternehmen;
  • Einführung intelligenter Netze und intelligenter Zähler, die die Verbraucher mit den Informationen und Dienstleistungen versorgen, die sie benötigen, um ihren Energieverbrauch zu optimieren und ihre Energieeinsparungen zu berechnen.

Die EU harmonisiert die einzelstaatlichen Vorschriften für die Bereitstellung von Informationen über den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten, damit die Verbraucher ihre Wahl aufgrund der Energieeffizienz treffen können. Eine Reihe von Produkten (z. B. Glühlampen, Kühlschränke, Waschmaschinen) trägt bereits das EU-Energieetikett mit detaillierten Angaben zum Energiebedarf, wobei die Produkte anhand einer Skala von „A“ (Produkte der höchsten Energieeffizienzklasse, wobei einige Geräte sogar als A+, A++ oder A+++ eingestuft werden) bis „G“ (Produkte der niedrigsten Energieeffizienzklasse) klassifiziert werden. Außerdem werden bis zu sieben Farben verwendet; dabei steht Dunkelgrün stets für die effizientesten und Rot für die am wenigsten effizienten Geräte.

Viele Faktoren beeinflussen den Energieverbrauch im Verkehr, unter anderem das allgemeine Wirtschaftswachstum, die Effizienz einzelner Verkehrsträger, die Nutzung alternativer Kraftstoffe, Fortschritte in der Verkehrstechnologie und bei den Kraftstoffen sowie der Lebensstil. Die Globalisierung der Wirtschaft hat zu einer Zunahme des internationalen Güterverkehrs (hauptsächlich per Schiff) geführt, während innerhalb des Binnenmarkts deutlich mehr Güter über die Straße befördert werden. Das Wachstum der Billigfluglinien, ein Anstieg der Motorisierungsquoten (durchschnittliche Anzahl der Kraftfahrzeuge je Einwohner), der Trend zum Wohnen in Stadtrandlagen und die Zunahme des Tourismus (durch häufigere Kurzurlaube und mehr Fernreisen) gehören zu den Faktoren, die zum langfristigen Anstieg des Energiebedarfs für den Personenverkehr beigetragen haben.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Energiestatistik – Mengen (t_nrg_quant)
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch (tsdcc110)
Bruttoinlandsverbrauch an Primärenergie (ten00086)
Inländischer Bruttoenergieverbrauch nach Brennstofftyp (tsdcc320)
Stromverbrauch der Industrie, des Verkehrswesens und der privaten Haushalte/Dienstleistungen (ten00094)
Energieendverbrauch nach Produkt (ten00095)
Energetischer Endverbrauch nach Sektor (tsdpc320)
Energieendverbrauch von Mineralölerzeugnissen (ten00096)
Energieendverbrauch von Elektrizität (ten00097)
Energieendverbrauch von Naturgas (ten00098)
Energieendverbrauch der Industrie (ten00099)
Energieendverbrauch im Verkehrssektor (ten00100)
Energieverbrauch vom Verkehr im Verhältnis zum BIP (tsdtr100)
Energieendverbrauch der privaten Haushalte, des Handels usw. (ten00101)
Stromverbrauch der Privathaushalte (tsdpc310)
Energieabhängigkeit (tsdcc310)
Anteil erneuerbarer Energie am Kraftstoffverbrauch des Verkehrs (tsdcc340)

Datenbank

Energiestatistik – Mengen, jährliche Daten (nrg_quant)
Energiestatistik – Versorgung, Umwandlung, Verbrauch (nrg_10)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – alle Produkte – jährliche Daten (nrg_100a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – feste Brennstoffe – jährliche Daten (nrg_101a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Öl – jährliche Daten (nrg_102a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Gas – jährliche Daten (nrg_103a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Elektrizität – jährliche Daten (nrg_105a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Wärme – jährliche Daten (nrg_106a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – erneuerbare Energien – jährliche Daten (nrg_107a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Abfälle (nicht erneuerbare) – jährliche Daten (nrg_108a)

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks