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Unterstützung der digitalen Transformation in Niederösterreich

  • 31 August 2020

Als Vorzeigeprojekt der Digitalisierungsstrategie des Landes Niederösterreich hat das Haus der Digitalisierung ein regionales Ökosystem zur Überwindung von Barrieren bei der digitalen Transformation in Unternehmen und zur Steigerung der Produktivität geschaffen. Es stellt Fachwissen und Infrastruktur zur Verfügung, um Unternehmen in Niederösterreich – besonders Kleinstunternehmen und KMU – die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren zu ermöglichen. Darüber hinaus entwickelt es neue Schulungs- und Qualifizierungsformate und Lösungen für Probleme, die durch die Stilllegung des öffentlichen Lebens aufgrund von COVID-19 verursacht werden.

Die positiven Auswirkungen des durch das Projekt geschaffenen regionalen Ökosystems für die digitale Transformation wurden während der COVID-19-Pandemie besonders deutlich sichtbar. Dank des eng zusammenarbeitenden Netzwerks und des hohen Bekanntheitsgrades des Projekts in der regionalen Bevölkerung ist es uns gelungen, sehr schnell und effizient Lösungen für die durch die Stilllegung des öffentlichen Lebens verursachten Probleme zu finden.

Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen und Technologie, Niederösterreichs Wirtschaftsagentur

Das Haus der Digitalisierung begann mit einer Analyse der in Niederösterreich vorhandenen digitalen Kompetenzen und ermittelte die für den Aufbau eines Netzwerks notwendigen Partner. Dieses Netzwerk umfasst die sechs wichtigsten Forschungszentren des Landes, die digitales Fachwissen und Prüfinfrastruktur bereitstellen.

Diese Zentren arbeiten eng mit 12 Organisationen zur Unternehmensförderung zusammen, darunter Cluster, Handelskammern und Start-up-Agenturen, die mit den Unternehmerinnen und Unternehmern in Verbindung stehen und die Projektentwicklung erleichtern. Dank des Netzwerks konnten mehr als 50 digitale Innovationsprojekte gestartet werden.

Eine interaktive Plattform bietet Informationen zu rund 130 Fachbegriffen, etwa 140 Schulungsmöglichkeiten und über 100 Projektideen sowie Einzelheiten zu Finanzierung und Veranstaltungen. Darüber hinaus stellt sie rund 140 lokale Erfolgsgeschichten vor, bietet Dienstleistungen zur Vermittlung von Geschäftskontakten an und veranstaltet Crowdsourcing-Kampagnen, um die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu unterstützen. Die Inhalte der Plattform werden von den registrierten Nutzenden mitgestaltet, die mehr als 820 Einzelpersonen und 430 Unternehmen umfassen.

Instrumente für Firmen aller Art

Ein Hauptziel des Hauses der Digitalisierung ist es, das Verständnis der Unternehmerschaft für die Vorteile der Digitalisierung zu verbessern, indem den Unternehmen ein Erfahrungsaustausch ermöglicht wird. Es stärkt außerdem die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie die Koordination zwischen Forschungszentren und zwischengeschalteten Einrichtungen zur Unternehmensförderung.

Die Ergebnisse reichen von der Erstellung von Algorithmen zur Erfassung von 3D-Scans von Orten, Personen und Objekten zur Verwendung in der Planung von Innenarchitektur oder Ausstellungen mittels virtueller Realität bis hin zu Lösungen für traditionellere Unternehmen. Zu letzteren gehören ein Logistik-Instrument für die Verteilung von Backwaren und ein System zur Einschätzung des Spätfrostrisikos für den Weinbau.

Zu den Instrumenten, die in Reaktion auf COVID-19 erarbeitet wurden, gehören eine Liste regionaler Online-Shops und -Dienste, für die über 1 400 Registrierungen eingegangen ist, eine WhatsApp-Einkaufsplattform, die etwa 300 Geschäfte einschließt, sowie Webinare zum Thema Cybersicherheit.

Eine Reihe von Veranstaltungen

Es wurden mehr als 50 Veranstaltungen mit jeweils 20-150 Teilnehmenden zu Themen wie intelligente Landwirtschaft, virtuelle Realität und künstliche Intelligenz organisiert. An einem Gipfeltreffen über die durch Blockchain gebotenen Geschäftsmöglichkeiten – ein über ein Computernetzwerk gemeinsam genutztes Hauptbuch, das Transaktionen zwischen den Parteien aufzeichnet – nahmen 60 Unternehmen teil.

Weitere Veranstaltungen waren ein Sommercamp zur Programmierung für Auszubildende im Bereich Mechatronik (Maschinenbau und Elektrotechnik) und eine Schulung für Fachlehrkräfte der Oberstufe in der digitalen 3D-Modellierung von Gebäuden.

Die Analyse zeigt, dass die Aktivitäten Unternehmen erreicht haben, die zuvor nicht an regionalen Innovationsökosystemen beteiligt waren. Rund 60 kurze Videobeiträge über das Projekt wurden zur Hauptsendezeit im Fernsehen vor 1 Million Zuschauern ausgestrahlt. Derzeit wird ein Webinar vorbereitet, das dabei helfen soll, das Konzept auf andere Regionen zu übertragen.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Haus der Digitalisierung“ beläuft sich auf 1 201 806 EUR, von denen 1 201 806 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Österreich“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 finanziert werden. Die Investition fällt unter die Priorität „Verbesserung der Anzahl innovativer KMU“.