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Forschungsnetzwerk unterstützt digitalen Wandel von KMUs in Bodenseeregion

  • 09 January 2020

Durch die Schaffung eines Netzwerks von Universitäten, Unternehmen und KMUs in der Bodenseeregion Deutschlands, Österreichs und der Schweiz fördert das EU-finanzierte Projekt IBH-Lab KMUdigital die digitale Industrialisierung und den technologischen Wandel.

Das IBH-Lab KMUdigital ist ein Forschungs- und Innovationsnetzwerk aus neun Universitäten und einem Forschungsinstitut aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie aus Praxispartnern von Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs). Die KMUs der Bodenseeregion können sich mit dem Labor vernetzen, um interdisziplinär an Teilprojekten zusammenzuarbeiten und um ihren digitalen Wandel individuell zu handhaben.

Alexandra Boger, Management IBH-Lab KMUdigital

Die Region arbeitet daran, sich als dynamisches Zentrum für den digitalen Wandel aufzustellen. Im Mittelpunkt dieser Strategie ist das EU-finanzierte Projekt IBH-Lab KMUdigital, ein Forschungsnetzwerk, das der Steigerung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der Region durch Wissensaustausch, Innovation und Technologietransfer gewidmet ist.

Über das Projekt entwickeln neun Universitäten und ein Forschungszentrum interdisziplinäre, anwendungsorientierte Lösungen für sechs individuelle Projekte. Jede Anwendung zielt darauf ab, Fragen wie die folgenden zu beantworten: Wie viel Digitalisierung ist in einem mittelständischen Unternehmen erforderlich, damit dieses wettbewerbsfähig bleiben kann? Wie viel Digitalisierung ist in mittelständischen Unternehmen unter Berücksichtigung der finanziellen und personellen Ressourcen angemessen? 

Unterstützung einer schnellen industriellen Digitalisierung

Das aus Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen bestehende Netzwerk entwickelt interdisziplinäre Strategien, um regionale KMUs bei der Implementierung der schnellen industriellen Digitalisierung zu unterstützen. Um dies zu erreichen, ist das Projekt in sechs Teilprojekte untergliedert, die jeweils Antworten auf spezifische KMU-Anforderungen suchen:   

DAB: verbesserte die politischen, rechtlichen und infrastrukturellen Bedingungen für KMUs in der Region gemeinsam mit KMUs, Interessenverbänden, politischen Entscheidungsträgern, Verwaltungsfachleuten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern; DigiNav: entwickelte einen Navigator, den KMUs zur Entwicklung einer individuellen Digitalisierungsstrategie nutzen können; i4Production: fokussierte sich darauf, die Herstellung in der Region zukunftssicherer, effizienter und produktiver zu machen. Eine international vernetzte 4.0-Prozesskarte, die auf drei Modellfabriken in drei Ländern basiert, befindet sich in der Entwicklung;Data4KMU: bestimmte, durch welche spezifischen Modelle KMUs am besten einen Mehrwert aus ihren Kundendaten schöpfen können;DigiTraG: entwickelte Instrumente, die KMUs zur Optimierung ihres Kerngeschäfts und zur Implementierung von Innovationen nutzen können;DigiLand: demonstrierte Digitalisierungsoptionen unter Verwendung spezifischer Implementierungsbeispiele entlang der Ernährungs-Wertschöpfungskette für Landwirtschafts- und verarbeitende Unternehmen sowie lokale Händler in der Bodenseeregion.

Wettbewerbsfähig

Aus diesen Projekten sammelten die Forschenden wertvolle Erkenntnisse und Lösungen in Bezug auf die Digitalisierung von KMUs – Wissen, das an die Unternehmen der Bodenseeregion weitergegeben wurde. KMUs können jetzt besser mit der schnell voranschreitenden industriellen Digitalisierung umgehen und sind infolgedessen gut für den Wettbewerb in der digitalen Zukunft aufgestellt. 

Dank der Fachkenntnisse, die über das IBH-Lab KMUdigital-Netzwerk gewonnen wurden, förderte das Projekt den Transfer von Wissen, Innovationen und Technologien unter den lokalen KMUs. Es trug zur Verbesserung der Attraktivität der Bodenseeregion als digitales Exzellenzzentrum bei und stellt somit sicher, dass die Region auch in Zeiten des digitalen Wandels wettbewerbsfähig und dynamisch bleibt.

Grenzüberschreitender Zusammenschluss 

Die IBH-Labs sind ein Gemeinschaftsprojekt der Internationalen Bodensee Hochschule (IBH), ein grenzüberschreitender Zusammenschluss von 30 Universitäten, und der Internationalen Bodensee Konferenz, eine Kooperation der Regionalverwaltungen im Bodenseeraum. Die IBH-Labs sind ein Forschungs- und Innovationsnetzwerk von Universitäten und Praxispartnern aus dem Wirtschafts- und Öffentlichkeitssektor. 

Drei verschiedene Projekt-Cluster befassen sich mit verschiedenen Themen, die für die grenzüberschreitende Region als bedeutsam erachtet wurden. Das IBH-Lab KMUdigital unterstützt KMUs in der Region bei der Anwendung und Umsetzung der schnell voranschreitenden industriellen Digitalisierung. Die beiden anderen IBH-Labs sind digitalen Innovationen im Gesundheitssektor (IBH Living Lab Active & Assisted Living) und der Bildung (IBH Lab Seamless Learning) gewidmet. 

Im Jahr 2017 wurde der internationalen Bodenseeregion für das gemeinsame Engagement der IBH-Labs der Preis „Sail of Papenburg“ verliehen, eine Auszeichnung für herausragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa.

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Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „BH-Lab KMUdigital“ beläuft sich auf 1 750 161 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 1 225 113 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg V-A – Deutschland-Österreich-Schweiz-Liechtenstein (Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein)“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Forschung und Innovation“.