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Patienten und Chirurgen profitieren von neuem System für die autologe Fetttransplantation

  • 29 August 2014

Die human med AG in Schwerin und die Universität Rostock arbeiten in einem gemeinsamen Forschungsprojekt an der Entwicklung eines innovativen Systems für die Gewinnung von Fettgewebe für die regenerative Medizin, Dermatologie und rekonstruktive Chirurgie.

Fettgewebe enthält ungefähr 500 Mal mehr Stammzellen als Knochenmark. Es ist eine leicht zugängliche und sich ständig erneuernde Quelle für die regenerative Medizin. Wir müssen jetzt kleine und mobile Systeme entwickeln, welche die neuen therapeutischen Anforderungen der autologen Fetttransplantation erfüllen. Unser Ziel ist es, die Fettzellen unverzüglich und unkompliziert als mögliche Standardtherapie für neue klinische Anwendungen zu nutzen.

Dr. Inge Matthiesen, Leiterin Medical Affairs der human med AG

Zellbiologen und Forscher im Bereich Mikrofluidik der Universität Rostock und Experten der wasserstrahlassistierten Fettabsaugung der human med AG entwickeln gemeinsam ein mobiles medizinisches Gerät für die autologe Fetttransplantation. Diese erst kürzlich entdeckte Methode bietet eine Reihe neuer, schonender Behandlungsmöglichkeiten, von denen sowohl Chirurgen als auch Patienten profitieren werden.

Neue Geräte für neue Behandlungen

Die autologe Fetttransplantation hat sich nach Unfällen mit schweren Verletzungen in der rekonstruktiven Chirurgie als sehr erfolgreich erwiesen. Des Weiteren wird die Methode zur Behandlung von nicht heilenden Wunden bei älteren und Diabetikpatienten sowie in der kosmetischen Chirurgie eingesetzt. Die in der traditionellen Fettabsaugung eingesetzten Instrumente sind jedoch dazu gedacht, hohe Fettmengen abzusaugen. Für die Anforderungen der autologen Fetttransplantation sind sie ungeeignet, da dort geringere Mengen Fettgewebe, jedoch ein höherer Anteil lebender Stammzellen, benötigt werden.

Um passende Instrumente herzustellen, gehört zu dem Projekt die Konzipierung und experimentelle Untersuchung neuer Pumpen und Kanülen. Eine Computersimulation der wasserstrahlbasierten Absaugung berechnet, wie das Gerät gebaut sein muss, um die Auswirkung auf die Stammzellen zu minimieren. Schließlich stellen Forscher im Bereich Zellbiologie sicher, dass das mit dem neuen System gewonnene Fettgewebe für die Transplantation geeignet ist. Diese Kombination von Expertise führt zu einer zuverlässigen und kosteneffizienten Methode der Gewinnung von Fettgewebe und treibt gleichzeitig den technischen Fortschritt in der medizinischen Wissenschaft voran.

Gesamtinvestitionen und EU-Mittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „Gemeinsames Förderprojekt zur Entwicklung eines innovativen Systems zur Gewinnung von Fettgewebe für die regenerative Medizin, Dermatologie und rekonstruktive Chirurgie“ betragen 1 680 000 EUR. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Sozialfonds (ESF) der EU beteiligen sich daran im Programmzeitraum 2007-2013 mit 1 288 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Mecklenburg-Vorpommern“ (EFRE) über die Prioritätsachse 1 „Förderung von Innovation, Forschung und Entwicklung, Bildung“ und im Rahmen des operationellen Programms des Bundes für den Europäischen Sozialfonds (ESF) über die Prioritätsachse B „Verbesserung des Humankapitals“.