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Radwegenetz und Brücken verbinden Österreich und die Slowakei

  • 08 July 2015

Durch ein Projekt an der österreichisch-slowakischen Grenze wurde ein Netz aus Radwegen und Brücken geschaffen, das einen umweltfreundlichen städtischen Verkehr fördert und die beiden Länder verbindet. Eine neue Brücke verbindet Radwege auf beiden Seiten der Grenze und fördert darüber hinaus die Zusammenarbeit der beiden Länder in den Bereichen Tourismus und Kultur.

Das Projekt ist eine Fortsetzung des 2006 durchgeführten Projekts „Radwege ohne Grenzen”. Hauptziel des Projekts waren die Planung und der Bau einer Brücke über die March, eine der Grenzen zwischen den beiden Ländern. Die Brücke war für die Verbindung der beiden Länder unerlässlich, da vorher eine Straßenbrücke und eine Fähre die einzigen Übergänge entlang der 70 km langen Grenze waren.

Die neue Brücke ist ausschließlich Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Sie erhöht die Mobilität zwischen Österreich und der Slowakei und fördert Tourismus und Kultur in den beiden Regionen. Dank dieses Projekts konnte eine historische Brücke in dem Gebiet, die 1880 zerstört und niemals wiederaufgebaut worden war, von neuem entstehen.

Bauhindernisse überwinden

Das Projekt musste einige Herausforderungen überwinden, ehe es erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Es liegt in einem Natura-2000-Schutzgebiet, das regelmäßig überschwemmt wird. Darüber hinaus wurde die Brücke am Ende des Flussabschnittes erbaut, der als Binnenwasserstraße eingestuft ist. Deshalb musste die Ausführung absolut fehlerfrei sein, um die Sicherheit zu gewährleisten und erfolgreich zu sein. In der Planungs- und Bauphase galt es unterschiedliche rechtliche Rahmenwerke in den beiden Ländern zu berücksichtigen. Trotz unterschiedlicher Verwaltungsstrukturen in Österreich und der Slowakei wurde bei der Zusammenarbeit während der Planung der Brücke das Prinzip der Mehrebenen-Governance erfolgreich umgesetzt und ein lückenloser Plan für den Bau einer stabilen Brücke erarbeitet, die dann im September 2012 offiziell eröffnet wurde.

Vorteile für den Tourismus und mehr

Seit der Eröffnung der Brücke konnte eine wahrnehmbare, positive wirtschaftliche Wirkung auf den saisonalen Tourismus verzeichnet werden, was wiederum erfreuliche Auswirkungen auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in beiden Ländern hat. Die Brücke ermutigt zu grenzüberschreitenden Ausflügen mit dem Rad oder zu Fuß, die nun deutlich einfacher sind. Die Brücke verleiht der weiteren Entwicklung Schwung und fördert außerdem einen umweltfreundlichen Tourismus.

Den größten Nutzen daraus zieht die Stadt Bratislava mit ihren ca. 500 000 Einwohnern. In dem Viertel Theben-Neudorf haben neue, auf Radfahrer ausgerichtete Unternehmen eröffnet. Darüber hinaus meldet das Schloss Hof in Österreich – ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen – dass zunehmend mehr Touristen über die Brücke aus der Slowakei kommen.

Des Weiteren hat die Brücke symbolischen Wert und steht für Offenheit und Frieden zwischen den Regionen. Zur Zeit des Eisernen Vorhangs waren der Grenzverkehr, Brücken- und Grenzüberschreitungen nicht möglich. Heute, fast drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, werden diese Engpässe beseitigt und die Grenzregionen arbeiten gemeinsam an der Expansion und dem Wiederaufbau. Die Brücke über die March verbindet die natürliche Grenze zwischen Österreich und der Slowakei und ist ein wichtiger symbolischer und wirtschaftlicher Schritt für die Region.

Gesamtinvestitionen und EU-Mittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „Cyclomost II“ beliefen sich auf 4 930 920 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der Prioritätsachse „Erreichbarkeit und nachhaltige Entwicklung“ des operationellen Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit „Österreich – Slowakei“ für den Programmzeitraum 2007-2013 mit 4 191 282 EUR beteiligt hat.