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Deutsche Biotechn-Firma nahm ihre Anfänge mithilfe von EFRE-Mitteln

  • 22 March 2021

BioNTech – ein deutsches Unternehmen für innovative Immuntherapien, das den BioNTech-Pfizer-COVID-19-Impfstoff entwickelte und derzeit an bahnbrechenden Therapien gegen Krebs forscht – würde im Jahr 2009 durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt – ein Jahr nach Unternehmensgründung.

„Wir arbeiten weiterhin mit Nachdruck daran, den globalen Impfstoffbedarf zu decken und setzen uns für einen gleichberechtigten Zugang ein. Unsere solide Strategie für die klinische Entwicklung und regulatorische Zulassungen hat dazu geführt, dass der Impfstoff nun auch zusätzlichen Altersgruppen zur Verfügung steht.“

Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech (Pressemitteilung vom 9. November 2021)

Das Unternehmen entstand 2008 als Ausgründung aus der renommierten Johannes Gutenberg-Universität und wird seitdem von den gemeinsam forschenden Eheleuten Uğur Şahin und Özlem Türeci mit Hauptsitz in Mainz (Rheinland-Pfalz) geführt. In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Pharmariesen Pfizer entwickelte BioNTech einen Impfstoff gegen COVID-19 – und erlangte so weltweit Anerkennung.

Einer der Gründe dafür, dass das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit einen tragfähigen mRNA-Impfstoff herstellen konnte, ist sein Hauptschwerpunkt und seine Mission: die Entwicklung zielgerichteter Behandlungen für die individualisierte Krebsimmuntherapie.

Unterstützung seitens der EU

Von jeher wurden BioNTechs Forschung und dessen Potenzial auf dem Gebiet der Biotechnologie erkannt. So erhielt das Unternehmen im Jahr 2009 eine Förderung aus dem EFRE in Höhe von 2,2 Mio. EUR zur Unterstützung der Forschung und Entwicklung. Damit konnte BioNTech seine Infrastruktur ausbauen und erheblich wachsen – und so den Grundstein für seine jetzige weltweite Führungsposition in der mRNA-Biotechnologieforschung legen.

Ein zweiter 2009 gewährter Zuschuss aus dem EFRE ermöglichte die Übernahme von EUFETS, einem auf die Entwicklung von zellbasierten Therapien sowie Gen- und Immuntherapien spezialisierten Unternehmen. Auch dank dieser Mittel konnte die gesamte 35-köpfige Belegschaft übernommen werden.

Am Standort in Idar-Oberstein, das zwischen Trier und Mainz liegt, sind heute mehr als 250 Menschen beschäftigt. Hier werden Zell- und Gentherapieprodukte wie virale Vektoren, Zellprodukte und in vitro transkribierte mRNA im Industriemaßstab produziert.

Grundstein für den heutigen Erfolg

Die mRNA-Technologie war für den ersten COVID-19 Impfstoff weltweit von entscheidender Bedeutung – das Potenzial für BioNTechs Bestreben, neue diagnostische und therapeutische Ansätze für die Krebsbehandlung zu erarbeiten, ist jedoch immens.

Heute beschäftigt das Unternehmen an seinen Standorten in Deutschland, Österreich und den USA über 2 800 Mitarbeiter. Ihre Forschung zur individualisierten Krebsimmuntherapie hat bereits über 20 tragfähige Produktkandidaten hervorgebracht, von denen acht derzeit in klinischen Studien erprobt werden.

Manche Biotechnologieunternehmen konzentrieren sich parallel nur auf einige wenige Produktkandidaten. BioNTechs Ziel ist es, durch die Kombination verschiedener Wirkstoffklassen und Behandlungsansätzen die volle Kraft des Immunsystems gegen den Krebs zu entfalten. Durch diese Diversifizierung könnten möglicherweise Krebstherapien für Menschen entwickelt werden, denen keine anderen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Für ihre Anstrengungen bei der Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier CEO Uğur Şahin und Vorstand Medizin Özlem Türeci von BioNTech am 19. März 2021 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, eine der höchsten Auszeichnungen des Landes.

 

Gesamtinvestition und EU-Mittel 

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Development of BioNTech“ beläuft sich auf 2 257 558 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung der EU mit 350 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Rheinland-Pfalz“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt hat. Die Investition fällt unter die Priorität „Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation“.