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Schlaglicht auf berühmtes Schlachtfeld

  • 17 January 2010

Ein neues Besucher- und Informationszentrum über eine Schlacht im 14. Jahrhundert, die den Lauf der Geschichte veränderte, hat im Centro, dem „Herzen Portugals“, unter allgemeinem Beifall seine Pforten geöffnet. Das Zentrum steht direkt neben einem kürzlich restaurierten Kloster, das nach der Schlacht zum Gedenken an Portugals glorreichen Sieg über Kastilien errichtet wurde.

Dieses erstklassige Kulturprojekt ist für die regionale Wirtschaft, die lange Zeit unter den geringen Investitionen vonseiten der Zentralregierung litt, ein wichtiger Anstoß. Es bietet auch Beschäftigungsmöglichkeiten für junge hochqualifizierte Akademiker, vorzugsweise aus der Region.

Saul António Gomes, außerordentlicher Professor der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Coimbra

Das 120 km nördlich von Lissabon gelegene Besucher- und Informationszentrum von Aljubarrota ist zusammen mit dem Kloster ein beliebtes Ausflugsziel. Es wird für das Jahr 2010 mit über 100 000 Besuchern gerechnet, was zu einer Belebung des Tourismus und der lokalen Wirtschaft beiträgt.

Neues Besucher- und Informationszentrum

Der Centro ist eine der am wenigsten bekannten Regionen Portugals und tut sich oft schwer, Touristen anzulocken. Er ist jedoch von Weltkulturstätten umgeben und plant einen Touristenwanderweg zum berühmten Wallfahrtsort Fatima.

Das Besucher- und Informationszentrum zur Schlacht von Aljubarrota (CIBA) liegt östlich von Fatima. Es wurde nach dem Umbau des Gebäudes, das über zwei Jahrzehnte als Militärmuseum diente, im Jahr 2008 eröffnet. Die Hälfte der Projektgesamtkosten wurde im Rahmen einer Kofinanzierung von der EU getragen. Die Stiftung „Schlacht von Aljubarrota“ investierte mit Unterstützung von Regierung und Förderern 10 Mio. €

Hauptthema des Zentrums ist die Schlacht vom 14. August 1385, als eine kleine portugiesische Streitkraft die zahlenmäßig überlegene kastilische Armee mithilfe englischer Bogenschützen niederrang. Mit dem Sieg wurde die Unabhängigkeit Portugals als Nation gesichert und das anglo-portugiesische Bündnis – das weltweit älteste dieser Art – gefestigt.

Verschiedene Aspekte der Schlacht werden multimedial aufbereitet, u. a. in einem spannenden dreißigminütigen Film, der das Ereignis in den historischen Kontext einordnet. Zu den Highlights der in dem Zentrum ausgestellten Exponate zur Schlacht zählen archäologische Befunde und Artefakte. In den anderen Räumlichkeiten gibt es Wechselausstellungen, einen Museumsladen und ein Restaurant.

Einige Kilometer südlich liegt das drei Jahre nach der Schlacht zum Dank für den portugiesischen Sieg in gotischem Stil errichtete Kloster von Batalha. Es war das größte Bauprojekt der portugiesischen Monarchie der nachfolgenden zwei Jahrhunderte, allerdings dient es nicht mehr als religiöses Zentrum.

Bildung als Schlüssel

Seit der Öffnung im August 2008 konnte das CIBA über 40 000 Besucher begrüßen. Ein Drittel davon sind lokale Studenten, die die Bildungsprogramme und -angebote in Anspruch nehmen, für die 1 500 m2 der Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.

Ein zweites Besucher- und Informationszentrum zu dieser Schlacht ist bereits in Planung.