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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit führt zu einer Wiederbelebung des Thaya-Flusstals

  • 04 October 2019

Um die Einzigartigkeit des Thaya-Flusseinzugsgebiets für die kommenden Generationen zu schützen, organisieren Interessengruppen auf beiden Seiten der tschechischen und österreichischen Grenze im Rahmen dieses EU-finanzierten Projekts bessere Wasserbewirtschaftungs- und Schutzmaßnahmen.

Jeder Meter, den wir den Fluss wiederherstellen, stellt sicher, dass mehr Wasser in die Landschaft zurückfließt und dort für lange Zeit bleibt. Hierdurch bekämpfen wir die Dürre, die Südmähren in den letzten paar Jahren plagt.

David Veselý, Projektmanager der mährischen Behörde für das Flusseinzugsgebiet

Die Thaya, die entlang der tschechisch-österreichischen Grenzregion verläuft, ist von den größten und ökologisch wertvollsten Flussauen ganz Mitteleuropas umgeben. Das Flusseinzugsgebiet ist für seine Reservoirs, Nationalparks und Umweltinitiativen bekannt. In den 1970er und 1980er Jahren begannen beide Länder jedoch damit, den natürlichen Verlauf des Flusses zu begradigen. Infolgedessen wurde die Länge des Flusses um fast 3,2 km verkürzt.

Das oberste Ziel dieses Projekts ist, den natürlichen Verlauf der Thaya wiederherzustellen und einen nachhaltigen Bewirtschaftungsplan einzuführen. Um dies zu erreichen, wurden über das Projekt grenzübergreifende Mechanismen zur Überwachung des Thaya-Wasserlaufs geschaffen, die nachhaltige Fischvorkommen fördern und die Morphologie des Flussstroms verbessern. Darüber hinaus stellte das Projekt die umweltfreundliche Infrastruktur her, die erforderlich ist, um beispielsweise die Fischreproduktion und Tierwanderung zu unterstützen.  

Zurück zum natürlichen Flussstrom

Der aktuelle Flussverlauf markiert die Grenze zwischen der Tschechischen Republik und Österreich. Die Wiederherstellung des ursprünglichen sich schlängelnden Verlaufs würde zwangsläufig eine Veränderung der Landesgrenzen beinhalten. Daher besteht der Bedarf für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Die Lösung war, die Altarme – die Flussarme, die abgeschnitten wurden, als der Fluss begradigt wurde – wieder mit dem Wasserverlauf zu verbinden. Diese Flussarme waren auf beiden Seiten der Grenze verstreut und manche tangierten die Grenze. Hierdurch wurde die Flusslänge um mehr als 1 km verlängert. Durch diese Anbindung wird die Thaya auf natürlichem Wege ihre ursprüngliche Länge und den typischen Charakter ihrer Überschwemmungsräume wiedererlangen.

Zu den weiteren Initiativen dieses Projekts zählte unter anderem die Schaffung eines neuen Lebensraums für die natürliche Fischreproduktion innerhalb des Thaya-Nationalparks, die Umsetzung von grenzübergreifenden Vorschriften für die Fischbewirtschaftung und Strategien für die Beseitigung von Holz und sonstigen Treibgut aus dem Fluss.

Vorteile für alle 

Dank der Arbeit an diesem Projekt werden Verwalter von Nationalparks, Wasserbewirtschaftungsbehörden, Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher auf beiden Seiten des Flusses von einem nachhaltigen Flusstal mit natürlicher Schönheit profitieren.

 

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „DYJE 2020 – THAYA 2020“ beläuft sich auf 1 756 833 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 1 493 308 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg VA Österreich-Tschechische Republik“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Umwelt und Ressourcen“.