Europäische Kommission
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Hoffnungsschimmer: Gemeinschaften legen Differenzen bei

  • 17 January 2010

Ein innovativer Konfliktlösungsansatz sieht die Zusammenarbeit von Aktivisten beider Lager vor, um im Rahmen einer stadtweiten Partnerschaft für dauerhaften Frieden ein endgültiges Ende der Gewalt in Belfast herbeizuführen.

Das BCRC ist überzeugt, dass das Knüpfen von Beziehungen und vertrauensbildende Maßnahmen den erforderlichen Grundstein für langfristige und zukunftsfähige Partnerschaften zwischen den Gemeinschaften auf Graswurzelebene legen.

Joe Marley, BCRC-Projektleiter

Das im April 2007 eingerichtete Belfaster Konfliktlösungskonsortium (Belfast Conflict Resolution Consortium, BCRC) soll dazu beitragen, Handlungskonzepte zu gestalten, die in dieser europäischen Metropole, in der es weiter zu Gewaltausbrüchen kommt, eine Trendwende einleiten.

Aktivisten machen gemeinsame Sache

Loyalistische, republikanische und Gemeinschaftsaktivisten haben Seite an Seite gearbeitet, um Gewaltausbrüche und potenzielle Gewaltsituationen in bestimmten Teilen von Belfast mit gemischter Bevölkerung, den sogenannten „interface areas“, einzudämmen und zu verhindern.

Das BCRC trägt durch die Förderung vorsichtiger Kontakte zwischen den Aktivisten dazu bei, eine effektive Zusammenarbeit aufzubauen und eine gemeinschaftsübergreifende Lenkungsgruppe sowie ein stadtweites Reaktionsnetz einzurichten. Das Konsortium stützt sich auf Partner in ganz Belfast wie auch auf seine Partnerorganisationen Charter NI, EPIC, den Falls Community Council und Intercomm.

Die Arbeit des BCRC wird von einem Projektleiter und einem Team aus 7 Mitarbeitern durchgeführt, das 5 Stadtteilarbeiter, einen Sekretär und einen Finanzverwalter umfasst. Die operative Richtung des Projekts wird von der federführenden Organisation, dem Falls Community Council, und den drei anderen Partnerorganisationen Charter NI, EPIC und Intercomm vorgegeben. Die strategische Ausrichtung wird von der Lenkungsgruppe festgelegt, in der die verschiedenen politischen und religiösen Gemeinschaften vertreten sind.

Für dauerhaften Frieden

Durch die Einrichtung und den Ausbau gemeinschaftsübergreifender strategischer Bündnisse bietet das BCRC integrierte Lösungsansätze für die Spannungen in den „interface areas“. Dies trägt dazu bei, Gewaltausbrüchen vorzubeugen sowie die Konfliktlösungskompetenzen zu verbessern.“

Die kontinuierlichen Bemühungen des BCRC, die in den „interface areas“ erkannten Probleme zu lösen, tragen dazu bei, dass die die lokale Führung an Einfluss gewinnt, die demokratische Teilhabe zunimmt und die Versöhnungsbemühungen vermehrt Erfolge vorweisen können.

Ziel ist es, diese Problembereiche vorrangig anzugehen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Das BCRC will von einer vom Krisenmanagement bestimmten Situation zu einer Situation gelangen, in der strategische Entscheidungen diskutiert und dann getroffen werden.