Das im Saarland, Deutschland, durchgeführte Projekt BioBar hat einen Prototyp entwickelt, mit dem die Qualität von Hauttransplantatproben vor jeder experimentellen Untersuchung bestimmt werden kann, was der pharmazeutischen Forschung und letztlich den Patientinnen und Patienten zugute kommt.
BioBar: Deutscher Prototyp ermöglicht Qualitätskontrolle von Hautproben für die Arzneimittelforschung
- 29 January 2020
Die Forschung im Bereich der topischen Medizin umfasst die Bestimmung der Barriereeigenschaften verschiedener Körperbereiche, d. h. wie durchlässig sie sind. Dazu ist eine detaillierte Charakterisierung der menschlichen Haut erforderlich. Jedoch erreichen die derzeitigen Methoden nicht immer den für Forschende geeigneten Detaillierungsgrad.
Im Rahmen des Projekts BioBar sollte ein einfach zu bedienendes Gerät entwickelt werden, mit dem die Qualität von Hauttransplantatproben vor der Durchführung experimenteller Untersuchungen kontrolliert werden kann. Ein solches Gerät hat die Förderung der Entwicklung topischer Formulierungen zum Ziel, indem die Vorhersagbarkeit und Validität von Hautproben verbessert werden und zusätzlich Zeit gespart wird, da Probenfehler früher erkannt werden können.
Ein funktionsfähiger Prototyp
Gemeinsam mit Scienceneering, einem Unternehmen mit Erfahrung auf dem Gebiet der Elektro- und Messtechnik, hat PharmBioTec einen funktionsfähigen Prototyp des vorgeschlagenen Geräts erarbeitet, der schnell und nicht-invasiv erstaunlich gute Vorhersagen zur Hautqualität liefert. Dieser kommt nun täglich im Labor von PharmBioTec zum Einsatz. Zur Vorbereitung des Prototyps auf die Massenproduktion müssen jedoch noch weitere Zulassungstests durchgeführt werden. Das Team will das Gerät nun auch in anderen Laboren etablieren und es weiter verbessern, indem der Einfluss der Lagerbedingungen auf die Barriereintegrität untersucht und gegebenenfalls berücksichtigt wird.
Vorteile für Industrie und Patienten
Die Ergebnisse dieses Projekts sind vielversprechend für leitende Forschungsteams in der topischen Pharmazie. Darüber hinaus ermöglicht es das Gerät, die Qualität von Hautproben besser zu regulieren, wodurch die endgültige Datenausgabe validiert und letztlich den Patientinnen und Patienten geholfen wird.
Das Projekt hat zwei Arbeitsplätze geschaffen.
Gesamtinvestition und EU-Mittel
Die Gesamtinvestition für das Projekt „BioBar – Weiterentwicklung von In-vitro-Modellen biologischer Barrieren für die pharmazeutische Forschung“ beläuft sich auf 743 749 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung der EU mit 371 874 EUR im Rahmen des nationalen operationellen Programms „Saarland“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Forschung und Innovation“.