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BAYinTRAP – Einbeziehung der Jugend und Änderung des öffentlichen Verkehrs

  • 14 April 2016

Das Projekt dient als Lektion für partizipative Demokratie und bringt die Jugend und Behördenvertreter aus Polen, Deutschland und Litauen zusammen, um neue Ansätze für sauberen Stadtverkehr zu entwickeln.

BAYinTRAP ist eine sehr neue Herangehensweise an die Problematik des öffentlichen Verkehrs im südlichen Baltikum. Mit seinem Fokus auf die Einbeziehung der Jugend ist das Projekt ohne Zweifel eine wertvolle Übung für partizipative Politikgestaltung – eine, die wir nachvollziehen und wertschätzen sollten.

Jerzy Hardie-Douglas, Bürgermeister von Szczecinek

In ganz Europa forschen Länder nach besseren Möglichkeiten, saubere und effiziente städtische Verkehrssysteme zu erschaffen. Während allzu häufig der Schwerpunkt auf Technologie und Infrastruktur liegt, gibt es auch einen anderen Faktor in der Gleichung: die Veränderung der Verhaltensweisen der Menschen.

Obwohl täglich neue Transportinfrastrukturen entwickelt werden, spielen Anstrengungen zur Veränderung des öffentlichen Verkehrsverhaltens und der Mobilitätsmuster die mit einer Steigerung der allgemeinen Anerkennung dieser veränderten Nutzung einhergehen, oft eine untergeordnete Rolle oder fehlen ganz. BAYinTRAP überbrückt diese politische Lücke und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Jugend und wirft ein Auge auf die Erwartungen an die Mobilität der Zukunft.

Das Projekt schafft Möglichkeiten, junge Bürger aktiv in die Entwicklung einer nachhaltigen städtischen Verkehrspolitik einzubeziehen. In dem Wissen, einbezogen zu werden, kann die Jugend ein wichtiger Multiplikator für die Botschaft des nachhaltigen Verkehrs sein. Das Projekt baute auf ihre Kreativität, Begeisterung und ihr Denken außerhalb des vorgegebenen Rahmens und nutzte diese, um Herausforderungen wie Verkehrssicherheit, Erreichbarkeit und Stadtverkehrsmanagement anzugehen.

Ein aktiver Sommer

Zur Erreichung dieses Ziels veranstaltete das Projekt eine Reihe von Sommercamps. Zu den Aktivitäten gehörten städtische Radtouren, bei denen lokale öffentliche Verkehrssysteme geprüft und Mobilitätsprobleme wie Infrastrukturmängel, unzureichende Kommunikation und andere Verkehrsstauungen erkundet wurden. Zu den gängigen Problemen, die während der Camps ermittelt wurden, gehören zu wenige Buslinien, das Fehlen separater Fahrradwege, teure Fahrkarten im öffentlichen Verkehr und ein Mangel an visuellen Informationen über Buslinien sowie angemessenen Unterständen an Bushaltestellen.

Mit den vorliegenden Untersuchungsergebnissen trafen sich die Teilnehmer daraufhin mit Lokalpolitikern, der öffentlichen Verwaltung und anderen Interessenvertretern, um ihre Erkenntnisse, entwickelten Ideen und Lösungsentwürfe vorzustellen. Zusätzlich boten die Sommercamps zahlreiche Bildungsmaßnahmen zu den Themen nachhaltige Mobilität, Verkehrssicherheit und Bürger.

Eine Lektion in partizipativer Demokratie 

Als Folge dieser Camps wurden zumindest in zwei Städten, Szczecinek und Klaipeda, die vorgestellten Ideen direkt in die Verkehrspolitik der Städte aufgenommen. In Szczecinek hat Komunikacja Miejska, der öffentliche Verkehrsbetrieb, zum Beispiel eine mobile App bestellt, die Ankunftsinformationen für einen Bus an einer bestimmten Haltestelle in Echtzeit zur Verfügung stellt. Darüber hinaus wurden viele wichtige Lektionen gelernt, die allesamt in zukünftige regionale Verkehrsplanungen einbezogen werden. Die zuständigen Beamten haben also gelernt, dass es schwierig ist, Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern, ohne die Öffentlichkeit direkt in die Politikgestaltung einzubeziehen. Das wichtigste Ergebnis des Projekts war jedoch möglicherweise eine erneute Bestätigung der Bedeutung von direkter Demokratie und dem Einfluss der Jugend, aktiv in lokale Regierungen einbezogen zu werden.

Gesamtinvestition und EU-Finanzierung

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Baltic Youth influencing Transport Policies“ beläuft sich auf 224 920 EUR, von denen 191 182 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „South Baltic“ für den Programmplanungszeitraum 2007-2013 finanziert werden.