Die Europäischen Konsortien für digitale Infrastruktur (EDICs) sind ein neuer Umsetzungsmechanismus für länderübergreifende Projekte, der erstmals mit dem Beschluss (EU) 2022/2481 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 über das Digital Decade Policy-Programm 2030 eingeführt wurde. Die EDICs orientieren sich an den Bestimmungen für Europäische Forschungsinfrastruktur-Konsortien (ERICs), unterscheiden sich aber in ihrem Schwerpunkt: Ihre Hauptaktionsbereiche sind nämlich die Anwendung und die Industrie, nicht die Forschung, wie es bei den ERICs der Fall ist.

Das Hauptziel der EDICs besteht darin, einen Rechtsrahmen für Investitionen in länderübergreifende Projekte zu schaffen, die aufgrund ihres Umfangs von einem einzelnen Mitgliedstaat nicht wirksam durchgeführt werden können. Daher werden die EDICs die Koordinierung der Finanzierung erleichtern und eine rasche Einrichtung und flexible Durchführung von länderübergreifenden Projekten ermöglichen. So sollen Anreize für die Mitgliedstaaten geschaffen und gleichzeitig gemeinsame Standards und Interoperabilität gewährleistet werden.

Darüber hinaus werden die EDICs Folgendes leisten:

• Stärkung der technologischen Exzellenz, der Führungsrolle, der Innovation und der Wettbewerbsfähigkeit Europas bei kritischen Technologien;
• Auflösung strategischer Abhängigkeiten der Union entlang der digitalen Lieferketten;
• Erhöhung der Verfügbarkeit und Förderung der Nutzung sicherer digitaler Lösungen;
• Förderung einer integrativen und nachhaltigen digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft;
• Förderung digitaler Kompetenzen aller Bürgerinnen und Bürger durch die Verstärkung einer ausgewogenen Beteiligung von Frauen und Männern an Bildungs- und Karrierechancen.