Statistics Explained

Die Bevölkerung Europas im Vergleich zur Weltbevölkerung

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Daten von Oktober 2011. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank.

Dieser Artikel vermittelt anhand verschiedener wichtiger Indikatoren zur Bevölkerungsentwicklung einen Überblick über die Bevölkerung der Europäischen Union (EU) im Vergleich zur übrigen Weltpopulation. Dies schließt Angaben zu Bevölkerungszahl und -dichte, Fruchtbarkeit, Lebenserwartung und zum Altenquotient ein. Die Zahlen stellen unterschiedliche Entwicklungen dar, wobei dem langsamen Anstieg oder sogar Rückgang der Einwohnerzahl in einigen entwickelten Volkswirtschaften ein schnelles Bevölkerungswachstum in bestimmten Schwellenländern gegenübersteht.

Abbildung 1. Weltbevölkerung, 2010
(Anteile in Prozent) - Quelle: Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010
Tabelle 1: Weltbevölkerung, 1960-2010 - Quelle: Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010
Tabelle 2: Bevölkerung und Bevölkerungsdichte, 1960 und 2010 - Quelle: Eurostat (demo_pjan) und (demo_r_d3area); Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010
Abbildung 2: Bevölkerung, 1960-2050 (1)
(1960=100) - Quelle: Eurostat (demo_pjanind) und (proj_10c2150p); Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010
Tabelle 3: Fruchtbarkeit und Sterblichkeit, 1990 und 2008 (1) - Quelle: Eurostat (demo_frate) und (demo_mlexpec); Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010
Tabelle 4: Altenquotient, 1960-2050 (1)
(Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und darüber als prozentualer Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren) - Quelle: Eurostat (demo_pjanind) und (proj_10c2150p); Vereinte Nationen, Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, Bevölkerung: Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010

Wichtigste statistische Ergebnisse

Zu Jahresende 2011 lebten 7 Milliarden Menschen auf der Erde, Tendenz weiter steigend. Asien hatte mit 4,164 Milliarden Einwohnern(etwas mehr als 60 % im Jahr 2010) den bei weitem größten Anteil an der Weltbevölkerung. Auf Afrika entfiel mit 14,8 % bzw. 1,022 Milliarden Menschen der zweitgrößte Anteil.

Zwischen 1960 und 2010 gab es einen Anstieg der Weltbevölkerung um mehr als das Doppelte. Dies ist vor allem auf das Bevölkerungswachstum in Asien, Afrika und Lateinamerika zurückzuführen.

Die bevölkerungsreichsten Länder der Erde waren im Jahr 2010 China mit einem Anteil von 19,5 % an der Weltbevölkerung und Indien (17,8 %); mit einigem Abstand folgten die Vereinigten Staaten (4,5 %), Indonesien (3,5 %) und Brasilien (2,8 %). Der Anteil der EU-27 an der Weltbevölkerung betrug 7,3 %.

Im Jahr 2010 war die Bevölkerungsdichte der EU-27 mit 116,7 Einwohnern pro km² mehr als dreieinhalbmal so hoch wie die der Vereinigten Staaten, lag jedoch unter den Werten für Indonesien, China, Japan, Indien und die Republik Korea.

Den jüngsten Bevölkerungsvorausschätzungen (World Population Prospects, the 2010 Revision) der Vereinten Nationen (UN) zufolge wird sich das Bevölkerungswachstum bis 2060 zwar verlangsamen, doch wird die Bevölkerungszahl zum Ende dieses Zeitraums voraussichtlich über 9,6 Milliarden erreichen. Nach denselben UN-Vorausschätzungen (mittlere Variante) wird die Weltbevölkerung 2060 relativ betrachtet auch älter sein als heute (höheres Medianalter).

Alternde Gesellschaften

Die Alterung der Gesellschaft stellt eine große Herausforderung dar; ihre Ursachen liegen unter anderem in anhaltend geringen Fruchtbarkeitsziffern und dem deutlichen Anstieg der Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten (siehe Tabelle 3). Der letztere Aspekt lässt sich wohl zumindest teilweise durch die Verbesserung von Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung erklären. Hinzu kommen weitere Faktoren wie das gewachsene Gesundheitsbewusstsein, ein höherer Lebensstandard und die Verlagerung der Arbeit weg von manuellen Tätigkeiten hin zu Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen beträgt weltweit betrachtet etwa 67,9 Jahre (für die im Zeitraum 2005 bis 2010 Geborenen). Der Wert für diesen Indikator ist damit gegenüber dem Zeitraum von 1990 bis 1995 um 3,5 Jahre gestiegen. In der EU-27 ist die Lebenserwartung bei der Geburt allgemein höher als in den meisten anderen Regionen der Welt.

Der Altenquotient gibt das Verhältnis der Zahl älterer Menschen (65 Jahre und älter) zur Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter (zwischen 15 und 64 Jahren) an. Sowohl die UN als auch Eurostat gelangen in ihren Vorausschätzungen zu dem Schluss, dass die Zahl der älteren Menschen in der EU-27 bis zum Jahr 2050 so weit ansteigen wird, dass auf jeden Einwohner über 65 Jahre weniger als zwei Einwohner im erwerbsfähigem Alter kommen.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die Daten in diesem Artikel basieren auf Informationen aus zwei Quellen: Eurostat und die Abteilung Bevölkerung der Vereinten Nationen (Weltbevölkerungsprognose, Ausgabe 2010).

Die Vereinten Nationen sind an mehreren multinationalen Erhebungsprogrammen beteiligt, deren Ergebnisse wichtige Informationen über Fruchtbarkeit, Sterblichkeit, und die Gesundheit von Müttern und Kindern liefern. Die Bevölkerungsdaten der Vereinten Nationen beruhen zumeist auf Registern und Schätzungen, die den Stand zum 1. Juli des jeweiligen Bezugsjahres angeben Bevölkerung zur Jahresmitte; während die Daten von Eurostat normalerweise der Situation am 1. Januar des jeweiligen Bezugsjahres entsprechen.

Für die Vergleiche zwischen der EU und Drittländern in diesem Unterkapitel wurden die VN-Bevölkerungsvorausschätzungen auf der Grundlage der mittleren Variante zugrunde gelegt. Eurostat erstellt für die EU-Mitgliedstaaten regelmäßig Bevölkerungsvorausschätzungen auf nationaler Ebene population projections. Die letzten Eurostat-Bevölkerungsvorausschätzungen wurden im Jahr 2010 erstellt (EUROPOP2010).

Kontext

Der alternden Gesellschaft Europas mit ihrer relativ gleichbleibenden Einwohnerzahl steht ein schnelles Wachstum der Weltbevölkerung insgesamt gegenüber, das vor allem durch das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern vorangetrieben wird. Allerdings steht nicht allein die EU-27 vor einer demografischen Herausforderung. Vielmehr wird sich in den nächsten fünf Jahrzehnten in den meisten Industrieländern und auch in einigen Schwellenländern ein Wandel der Bevölkerungsstruktur vollziehen. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird abnehmen, der Anteil der älteren Menschen wird wachsen, und steigende Altenquotienten werden eine deutliche Zunahme der Belastung durch die Sozialausgaben für ältere Menschen (Renten, Gesundheitsversorgung, Betreuung in Pflegeeinrichtungen) mit sich bringen. In Ländern wie Japan und Südkorea (Republik Korea) werden die mit der Alterung der Gesellschaft verbundenen Herausforderungen voraussichtlich noch deutlicher zutage treten, denn dort wird der Altenquotient rasch auf ein sehr hohes Niveau ansteigen. Auch in China wird der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung voraussichtlich rasch zunehmen.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Datenbank

Demographie (pop)
Demographie - Nationale Daten (demo)
Bevölkerung (demo_pop)
Fruchtbarkeit (demo_fer)
Sterblichkeit (demo_mor)
Eheschließungen und Ehescheidungen (demo_nup)
Bevölkerungsvorausschätzungen (proj)
EUROPOP2010 - Konvergenzszenario, nationale Ebene (proj_10c)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Siehe auch