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Lebensbedingungen und soziale Sicherheit - Einführung

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Letzte Textaktualisierung: November 2011


Die Daten von Eurostat über Lebensbedingungen und soziale Sicherheit vermitteln anhand von Indikatoren zu Einkommen, Wohnverhältnissen, materieller Entbehrung, Armut, sozialer Ausgrenzung und Sozialschutz ein umfassendes Bild der sozialen Situation in der Europäischen Union (EU). Seit sich das sozialpolitische Kapitel des Vertrags von Amsterdam (1997) zur treibenden Kraft für die Erstellung von EU Sozialstatistiken entwickelt hat, besteht ein erhöhter Bedarf an Daten über Lebensbedingungen und soziale Sicherheit. Diese Entwicklung wurde durch die darauf folgenden Tagungen des Europäischen Rates verstärkt, bei denen der sozialen Dimension ein wichtiger Platz auf der politischen Agenda gesichert wurde. Zudem wurde das Jahr 2010 zum Europäischen Jahr der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgerufen.

Eurostat erhebt und veröffentlicht ein breites Spektrum von Indikatoren für die soziale Eingliederung sowie zur Beschäftigung und zur Sozialpolitik. Die Daten über Lebensbedingungen und soziale Sicherheit stammen hauptsächlich aus drei Quellen:

Die Informationen werden im Wege einer offenen Methode der Koordinierung (OMK) erhoben, durch die die nationalen Regierungen dazu angehalten werden sollen, regelmäßig Daten über Sozialschutz und soziale Eingliederung bzw. soziale Ausgrenzung zu übermitteln und die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, die Reform der Sozialschutzsysteme und die Bewältigung der mit dem demografischen Wandel (insbesondere der Bevölkerungsalterung) verbundenen Herausforderung zu Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit zu machen. Anhand der Untersuchung der Daten über Sozialschutzausgaben und einnahmen lässt sich eine Bewertung der sozialen Risiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder soziale Ausgrenzung sowie der Maßnahmen vornehmen, die darauf abzielen, soziale Bedürfnisse abzudecken.

Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum gibt eine Wachstumsstrategie für das nächste Jahrzehnt vor. Zu den sieben Leitinitiativen der Strategie zählt die Europäische Plattform zur Bekämpfung der Armut. Sie soll:

  • für wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt sorgen;
  • die Anerkennung der Grundrechte der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Menschen auf ein Leben in Würde und auf aktive Teilhabe an der Gesellschaft gewährleisten;
  • die Eingliederung von Menschen in ihr lokales Umfeld, die berufliche Ausbildung, die Arbeitsuche und den Zugang zu Sozialleistungen erleichtern.

Um die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele der Strategie Europa 2020 zu messen, wurden fünf Kernziele festgelegt, die bis 2020 erreicht werden sollen. Diese Kernziele sollen von den einzelnen EU-Mitgliedstaaten im Rahmen nationaler Ziele umgesetzt werden, die den unterschiedlichen inneren und äußeren Gegebenheiten der Länder Rechnung tragen. Eines dieser Ziele lautet, dass bis 2020 die Zahl der armutsgefährdeten Menschen um mindestens 20 Millionen sinken sollte. Im Rahmen der Strategie Europa 2020 wurden auch die im Jahr 2008 erstmals zusammengestellten integrierten Leitlinien für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik überarbeitet. Die Leitlinie 10 betrifft die Förderung der sozialen Eingliederung und die Armutsbekämpfung.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

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Siehe auch

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