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Archive:Statistiken zur digitalen Wirtschaft und Gesellschaft – Haushalte und Privatpersonen

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Daten vom Februar 2017. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Geplante Aktualisierung des Artikels: Mai 2018.
Abbildung 1: Internetzugang und Breitband-Anschluss der privaten Haushalte, EU-28, 2007–2016
(in % aller Haushalte)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_in_h) und (isoc_ci_it_h)
Abbildung 2: Internetzugang der privaten Haushalte, 2011 und 2016
(in % aller Haushalte)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_in_h)
Abbildung 3: Internetzugang der privaten Haushalte, nach Verstädterungsgrad, 2016
(in % aller Haushalte)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_in_h)
Abbildung 4: Häufigkeit der Internetnutzung, 2016
(in % der 16- bis 74-Jährigen)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_ifp_iu) und (isoc_ci_ifp_fu)
Abbildung 5: Personen, die für den Internetzugang an anderen Orten als zu Hause oder am Arbeitsplatz einen tragbaren PC oder ein mobiles Handheld-Gerät verwendet haben, 2012 und 2016
(in % der 16- bis 74-jährigen Personen)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_im_i)
Abbildung 6: Internetnutzung für die Teilnahme an sozialen Netzwerken, 2016
(in % der 16- bis 74-Jährigen)
Quelle: Eurostat (isoc_bde15cua)
Abbildung 7: Anteil der Personen, die keine personenbezogenen Daten über das Internet bereitstellen, 2016
(% der Personen, die im letzten Jahr Internet genutzt haben)
Quelle: Eurostat (isoc_cisci_prv)
Abbildung 8: Verwendung von Cookies- und Browser-Einstellungen, 2016
(in % der Personen, die im vergangenen Jahr das Internet genutzt haben)
Quelle: Eurostat (isoc_cisci_prv)
Abbildung 9: Anteil der Personen, die in den vergangenen zwölf Monaten über das Internet Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch bestellt haben, 2012 und 2016
(in % der 16- bis 74-Jährigen)
Quelle: Eurostat (isoc_ec_ibuy)

In diesem Artikel werden aktuelle statistische Daten zu verschiedenen Aspekten der information society Informationsgesellschaft in der Europäischen Union (EU) vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie ihrer Nutzung durch Privatpersonen und Haushalte. Die Entwicklung der Informationsgesellschaft gilt als wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung der Anforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft der EU.

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beeinflussen viele Bereiche unseres Alltags, sowohl im Arbeitsleben als auch im privaten Umfeld, beispielsweise im Hinblick auf Kommunikation oder Online-Einkäufe von Waren und Dienstleistungen. Die von der EU getroffenen politischen Maßnahmen reichen von der Regulierung ganzer Bereiche, z. B. des E-Commerce, bis hin zum Schutz der Privatsphäre des Einzelnen.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Internetzugang

Die Verfügbarkeit von IKT für die breite Öffentlichkeit hat sich sowohl hinsichtlich der Zugriffsmöglichkeiten als auch der Kosten wesentlich verbessert. Eine Grenze wurde 2007 überschritten, als erstmals der überwiegende Teil (55 %) der Haushalte in der EU-28 über einen Internetzugang verfügte. Dieser Anteil nahm weiter zu und stieg 2012 auf über drei Viertel und 2014 auf über vier Fünftel an. 2016 stieg der Anteil der privaten Haushalte in der EU-28 mit Internetzugang um zwei weitere Prozentpunkte im Vergleich zu 2015 an und erreichte 85 %, d. h. 30 Prozentpunkte mehr als 2007.

Ein weit verbreiteter und erschwinglicher Zugang zu Breitbandnetzen ist eine der Möglichkeiten zur Förderung einer wissensbasierten Informationsgesellschaft. In allen EU-Mitgliedstaaten stellten Breitbandnetze die bei weitem am stärksten verbreitete Form des Internetzugangs dar und wurden 2016 von 83 % aller privaten Haushalte in der EU-28 genutzt; das entspricht fast einer Verdoppelung gegenüber dem Anteil im Jahr 2007 (42 %) – siehe Abbildung 1.

Den höchsten Anteil (97 %) an Haushalten mit Internetzugang registrierten 2016 Luxemburg und die Niederlande (siehe Abbildung 2), während 2016 in Dänemark, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Finnland ebenfalls mindestens neun von zehn Haushalten über einen Internetzugang verfügten. Die niedrigste Quote beim Internetzugang in der EU wurde für Bulgarien gemeldet (64 %). Bulgarien verzeichnete jedoch zusammen mit Spanien und Griechenland eine rasche Zunahme des Anteils der Haushalte mit Internetzugang, wobei zwischen 2011 und 2016 ein Zuwachs von 19 Prozentpunkten verzeichnet wurde: Dabei handelte es sich um den höchsten Zuwachs unter den EU-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme von Rumänien, wo ein Zeitreihenbruch gemeldet wurde), obgleich die Türkei zwischen 2012 und 2016 einen Anstieg um 29 Prozentpunkte verzeichnete. Keineswegs überraschend wurden relativ geringe Anstiege in den Mitgliedstaaten verzeichnet, in denen der Internetzugang bereits nahe dem Sättigungsgrad lag, wie in Schweden, den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg; dies war auch in Norwegen und Island der Fall (wo sich die jüngsten Daten auf 2014 beziehen). Im Gegensatz dazu meldete Slowenien zwischen 2011 und 2016 den viertniedrigsten Anstieg (5 Prozentpunkte), obgleich der Anteil der Haushalte mit Internetzugang relativ gering ist (78 % im Jahr 2016).

Abbildung 3 zeigt, dass es in der EU-28 ein Stadt-Land-Gefälle in Bezug auf den Internet-Zugang gibt. Während die Haushalte in Großstädten oder Städten und Vorstädten vergleichsweise hohe Zugangsraten aufweisen — 88 % in Großstädten und 86 % in Städten und Vorstädten — ist der Internetzugang im ländlichen Raum etwas geringer (80 %). In 21 EU-Mitgliedstaaten ist der Anteil der Haushalte im ländlichen Raum, der Zugang zu Internet hat, geringer als im entsprechenden Anteil der Haushalte in Großstädten oder in Städten und Vorstädten. Das Gefälle zwischen dem ländlichen Raum und den anderen beiden Gebieten war in Griechenland, Portugal, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Litauen besonders ausgeprägt. In Estland und Lettland war der Internetzugang in Großstädten zwar höher, es gab jedoch keinen Unterschied zwischen Städten und Vorstädten und dem ländlichen Raum in Bezug auf den Anteil der Haushalte, die Zugang zum Internet haben. In Luxemburg, Belgien und im Vereinigten Königreich war die Situation genau umgekehrt: Der Anteil der Haushalte mit Internetzugang im ländlichen Raum war höher als in Großstädten oder in Städten und Vorstädten. In den Niederlanden und Dänemark wurden in allen drei Arten von Gebieten vergleichsweise hohe Anteile verzeichnet.

Internetnutzung

Anfang 2016 nutzten mehr als vier Fünftel (82 %) aller 16- bis 74-Jährigen in der EU-28 das Internet (mindestens ein Mal innerhalb der drei Monate vor dem Erhebungsdatum). In Dänemark, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich, Finnland, den Niederlanden, Schweden und Deutschland nutzten mindestens neun von zehn Privatpersonen das Internet. Dagegen nutzten nur knapp mehr als zwei Drittel aller 16- bis 74-jährigen Privatpersonen das Internet in Portugal (70 %), Griechenland und Italien (jeweils 69 %), wobei diese Werte in Rumänien auf 60 % bzw. in Bulgarien auf 59 % sanken.

Der Anteil der Bevölkerung der EU-28, der das Internet nie genutzt hat, belief sich 2016 auf 14 % (2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr), während er 2007 noch bei 37 % und 2011 bei 24 % lag.

2016 nutzten mehr als zwei Drittel (71 %) der Privatpersonen in der EU-28 das Internet täglich (siehe Abbildung 4), weitere 8 % nutzten es mindestens einmal wöchentlich (aber nicht täglich). 79 % der Privatpersonen waren regelmäßige Internetnutzer (mindestens einmal pro Woche). Der Anteil der täglichen Internetnutzer an allen Internetnutzern (alle, die das Internet in den letzten drei Monaten genutzt hatten) belief sich in der EU-28 auf durchschnittlich 87 % und reichte in den EU-Mitgliedstaaten von 71 % in Rumänen, 78 % in Polen und 79 % in der Tschechischen Republik bis hin zu 92 % in Dänemark, 93 % in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich, 95 % in Luxemburg und 96 % in Italien. Norwegen (95 %) und Island (95 %, Daten von 2014) meldeten ebenfalls hohe Anteile täglicher Nutzer an den Internetnutzern insgesamt.

Abbildung 5 zeigt die mobile Internetnutzung, d. h. die Nutzung des Internets an anderen Orten als zu Hause oder am Arbeitsplatz über tragbare Computer bzw. Handheld-Geräte über mobile oder drahtlose Verbindungen. In der Abbildung werden die Daten für 2012, als 36 % der 16- bis 74-Jährigen in der EU-28 mobile Geräte für den Internetzugang nutzten, mit den Daten für 2016 verglichen; zu diesem Zeitpunkt war der Anteil auf 59 % angestiegen. Am häufigsten wurden Mobiltelefone, Laptops, Notebooks oder Tablet-Computer für den Internetzugang verwendet.

Dänemark, das Vereinigte Königreich, Schweden, Luxemburg, die Niederlande und Finnland meldeten 2016 mit mehr als drei Vierteln der 16- bis 74-Jährigen die höchsten Quoten der mobilen Internetnutzung. An der Spitze lag dabei Dänemark mit 82 %; in Norwegen war der Anteil ähnlich hoch (80 %). Im Vergleich dazu nutzen in Lettland, Griechenland, Bulgarien, Litauen und Rumänien weniger als die Hälfte der Privatpersonen das Internet an anderen Orten als zu Hause oder am Arbeitsplatz, während der Anteil in Polen bei nur 32 % und in Italien bei 29 % lag.

Eine der häufigsten Online-Aktivitäten in der EU-28 war 2016 die Teilnahme an sozialen Netzwerken, siehe Abbildung 6. Mehr als die Hälfte (52 %) aller 16- bis 74-Jährigen nutzte das Internet dafür und rief beispielsweise die Websites von Facebook oder Twitter auf.

Rund zwei Drittel (66–70 %) der Personen in Ungarn, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich, Belgien und Schweden nutzten soziale Netzwerke. In Dänemark lag der Anteil bei 74 %, in Norwegen bei 76 % und in Island bei 83 % (Daten von 2014). In zwei EU-Mitgliedstaaten (Frankreich (40 %) und Slowenien (38 %)) hingegen nutzten höchstens 4 von 10 Personen solche Netzwerke.

Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Identität

Es ist zu beobachten, dass in den einzelnen Mitgliedstaaten die Internetnutzer den Zugang zu ihren personenbezogenen Daten im Internet im Jahr 2016 ganz unterschiedlich handhabten. Mehr als ein Viertel (28 %) der Internetnutzer in der EU-28 stellte keine personenbezogenen Daten über das Internet zur Verfügung. Dieser Anteil reichte von nur 8 % in Luxemburg bis zu mehr als der Hälfte in Bulgarien, Portugal und Rumänien (siehe Abbildung 7). Mehr als 70 % der Internetnutzer in der EU-28 stellen online keine personenbezogenen Daten zur Verfügung und viele von ihnen ergreifen verschiedene Schritte zur Kontrolle des Zugangs zu diesen personenbezogenen Daten im Internet. Fast die Hälfte (46 %) aller Internetnutzer verweigerte die Zustimmung zur Nutzung personenbezogener Daten zu Werbezwecken und zwei Fünftel (40 %) beschränkten den Zugang zu ihrem Profil oder ihren Inhalten in sozialen Netzwerken. Ferner las ein Drittel (37 %) der Internetnutzer die Datenschutzerklärung vor Bereitstellung personenbezogener Daten, während nur knapp weniger als ein Drittel (31 %) den Zugang auf ihren geografischen Standort beschränkte.

2016 war 71 % der 16- bis 74-Jährigen in der EU-28, die das Internet in den letzten 12 Monaten genutzt hatten, bekannt, dass Cookies zum Tracking von Personen im Internet verwendet werden können. Dieses Bewusstsein war bei jüngeren Nutzern (zwischen 16 und 24 Jahren) leicht höher (74 %) und bei älteren Nutzern (zwischen 55 und 74) geringer (64 %). Knapp mehr als ein Drittel (35 %) der 16- bis 74-jährigen Nutzer gab an, dass sie die Einstellungen ihres Internetbrowsers geändert hatten, um die Nutzung von Cookies zu beschränken oder zu unterbinden (siehe Abbildung 8).

Unter den EU-Mitgliedstaaten bestand bei den Internetnutzern in den Niederlanden (89 %), Deutschland und Finnland (jeweils 85 %) das größte Bewusstsein dafür, dass Cookies zur Überwachung ihrer Onlineaktivitäten eingesetzt werden könnten. Das Bewusstsein dafür war auch in Dänemark (81 %), Kroatien (78 %), Italien (77 %), Luxemburg und Österreich (jeweils 76 %) hoch. Im Gegensatz dazu war diese Tatsache weniger als der Hälfte der Internetnutzer in Rumänien (38 %), Lettland (47 %) und Zypern (48 %) bekannt; ein geringes Bewusstsein wurde auch aus der Türkei und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien gemeldet (jeweils 30 %). Der Anteil der Internetnutzer, die ihre Internetbrowser-Einstellung geändert hatten, um die Nutzung von Cookies zu verhindern oder zu beschränken, lag in nur einem Mitgliedstaat, nämlich Luxemburg, bei über der Hälfte (54 %). Im Gegensatz dazu hatten weniger als ein Fünftel der Internetnutzer in der Tschechischen Republik, Rumänien, Bulgarien, Zypern und Lettland sowie in der Türkei eine solche Maßnahme ergriffen.

Bestellung oder Kauf von Waren und Dienstleistungen

Der Anteil der 16- bis 74-Jährigen in der EU-28, die Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch über das Internet bestellten oder kauften, stieg weiter an: Im Jahr 2016 lag er bei 55 % und damit 11 Prozentpunkte über dem Niveau von 2012 (siehe Abbildung 9). Rund drei Viertel der Privatpersonen in den Niederlanden, Deutschland und Schweden bestellten oder kauften 2016 Waren oder Dienstleistungen über das Internet. Dieser Anteil war in Luxemburg (78 %), Dänemark (82 %) und dem Vereinigten Königreich (83 %) noch höher. Dagegen lag dieser Anteil in Italien und Zypern bei unter 30 %, in Bulgarien bei 17 % und in Rumänien bei 12 %.

Mit Ausnahme von vier EU-Mitgliedstaaten (in denen es zu einem Zeitreihenbruch kam) wurde der höchste Anstieg des Anteils von Privatpersonen, die zwischen 2012 und 2016 Waren oder Dienstleistungen im Internet bestellten oder kauften, in der Tschechischen Republik festgestellt (15 Prozentpunkte). Keineswegs überraschend ist es, dass die geringsten Anstiege (2 Prozentpunkte) in Finnland und Schweden festgestellt wurden, wo die Anteile der Privatpersonen, die Waren oder Dienstleistungen online bestellten oder kauften, im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten bereits relativ hoch waren; dies war auch in Norwegen der Fall.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die rasanten technischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Internet und anderen neuen IKT-Anwendungen stellen für Statistiker eine Herausforderung dar. In diesem Bereich fand eine beachtliche Entwicklung statt, in deren Verlauf die statistischen Instrumente an den neuen Datenbedarf angepasst wurden. Aufgrund des raschen Wandels werden die Statistiken in diesem Bereich jährlich neu überprüft, um dem Bedarf der Nutzer besser gerecht zu werden.

Dieses Konzept findet seinen Niederschlag in der Eurostat - Erhebung zur IKT-Nutzung in Privathaushalten und durch Privatpersonen. Diese jährliche Erhebung wird als Referenzgröße (Benchmark) für IKT-gestützte Entwicklungen herangezogen, und zwar sowohl zur Nachverfolgung von Entwicklungen bestimmter Kernvariablen im Zeitverlauf als auch zur eingehenderen Untersuchung bestimmter Aspekte zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ursprünglich konzentrierten sich die Erhebungen im Wesentlichen auf Fragen wie Zugang und Verbindungsart, doch wurde ihr Erfassungsbereich nach und nach auf eine Vielzahl weiterer Themenbereiche (unter anderem E-Government und E-Commerce) sowie auf sozioökonomische Analysen wie regionale Vielfalt, geschlechtsspezifische Merkmale, Unterschiede im Alter, Bildungsniveau und in der Beschäftigungssituation der Befragten ausgeweitet. Der Erfassungsbereich der Erhebungen im Hinblick auf die verschiedenen Technologien wurde ebenfalls dahingehend angepasst, dass neue Produktgruppen und Mittel der Bereitstellung der Kommunikationstechnologien für die Endnutzer berücksichtigt werden.

Der Bezugszeitraum für die Erhebung über die IKT-Nutzung in Haushalten und durch Privatpersonen ist das erste Quartal eines jeden Jahres; in den meisten Ländern wird die Erhebung im zweiten Quartal eines jeden Jahres durchgeführt. Die Erhebung von 2016 umfasst auch einen Abschnitt zum Schutz der Privatsphäre und der personenbezogenen Identität.

Erfassungsbereich und Definitionen

In der Haushaltserhebung werden private Haushalte mit mindestens einem Mitglied in der Altersgruppe zwischen 16 und 74 Jahren berücksichtigt. Die Angaben zum Internetzugang privater Haushalte beziehen sich auf den Prozentanteil der privaten Haushalte mit Internetanschluss, über den alle Haushaltsmitglieder das Internet bei Bedarf von zu Hause aus nutzen können, selbst wenn dies nur zum Versenden von E-Mails geschieht.

Internetnutzer sind definiert als 16- bis 74-jährige Privatpersonen, die das Internet in den drei Monaten vor der Erhebung genutzt haben. Regelmäßige Internetnutzer sind Privatpersonen, die das Internet in den drei Monaten vor der Erhebung im Durchschnitt mindestens einmal wöchentlich genutzt haben.

Bei den gebräuchlichsten drahtgebundenen Technologien für den Internetzugang wird zwischen Breitband- und Einwahlanschluss (über eine normale oder eine ISDN-Telefonleitung) unterschieden. Breitbandanschlüsse umfassen digitale Teilnehmeranschlüsse (Digital Subscriber Lines – DSL); hierfür werden Technologien genutzt, mit denen Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen werden. Breitbandanschlüsse haben eine höhere Kapazität als ISDN, sind also Anschlüsse mit einer Kapazität von mindestens 144 kbits/s. Für den Internetzugang zu Hause werden für gewöhnlich Arbeitsplatzrechner und tragbare Computer verwendet. In jüngster Zeit kam es jedoch zu einem Anstieg anderer internetfähiger Technologien.

Die mobile Internetnutzung ist definiert als die Nutzung des Internets an anderen Orten als zu Hause oder am Arbeitsplatz auf tragbaren Computern oder Handheld-Geräten über Mobilfunknetze oder drahtlose Netzwerke.

Die Bestellung von Waren und Dienstleistungen durch Privatpersonen bezieht sich auf die letzten zwölf Monate vor der Erhebung und umfasst die bestätigte Reservierung von Unterkünften oder Reisen, den Erwerb von Finanzanlagen, Telekommunikationsdienstleistungen, Videospiele oder Software sowie unmittelbar kostenpflichtige Informationsdienste über das Internet. Waren und Dienstleistungen, die kostenfrei über das Internet bezogen werden, sind von dieser Definition ausgenommen. Bestellungen in Form manuell geschriebener E-Mails, SMS oder MMS sind ebenfalls nicht berücksichtigt.

Kontext

Im Mai 2015 nahm die Europäische Kommission eine Strategie für einen digitalen Binnenmarkt für Europa (COM(2015) 192 final) an, die zu ihren wichtigsten zehn politischen Prioritäten zählt. Die Strategie umfasst 16 Initiativen in drei breiten Säulen: Förderung eines besseren Online-Zugangs zu Waren und Dienstleistungen in ganz Europa; Gestaltung optimaler Rahmenbedingungen für die Entwicklung digitaler Netze und Dienste und Schaffung der Voraussetzungen dafür, dass die europäische Wirtschaft und die Unternehmen das Potenzial der digitalen Wirtschaft als Wachstumsmotor ausschöpfen können. Im Arbeitsprogramm der Kommission für 2017Für ein Europa, das schützt, stärkt und verteidigt’ (COM(2016) 710), schlägt die Kommission vor, bei bereits vorgelegten Vorschlägen rasch Fortschritte zu machen und die Fortschritte bei der Vollendung des digitalen Binnenmarktes zu überprüfen.

Den Breitbandtechnologien kommt bei der Messung des Zugangs zum Internet und seiner Nutzung zentrale Bedeutung zu, da sie die Möglichkeit bieten, große Datenmengen schnell zu übermitteln, ohne dass dabei der Telefonanschluss besetzt ist. Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsbreitbandzugangs ist einer der Schlüsselindikatoren im Bereich der IKT-Politik. Dabei ist der digitale Teilnehmeranschluss (DSL) nach wie vor die wichtigste Form der Breitbandtechnologie, wenngleich sich auch Alternativen wie Kabel, Satelliten, optische Übertragung über Lichtleiter sowie drahtlose Teilnehmeranschlusssysteme zunehmend etablieren.

Die Europäische Kommission arbeitet an einer Reihe von Initiativen zur Förderung der IKT-Kompetenzen der Arbeitskräfte als Teil der weitergehenden Kompetenzen-Agenda, mit der versucht wird, die Kompetenzen zu verbessern, die Nachfrage zu antizipieren und das Qualifikationsangebot und die Qualifikationsnachfrage in Einklang zu bringen. Zur Verbesserung des Angebots an IKT-Fachleuten startete die Kommission eine Große Koalition für digitale Arbeitsplätze (auf Englisch). Es handelt sich hierbei um eine EU-weite Partnerschaft, die versucht, mithilfe der europäischen Struktur- und Investitionsfonds die Schwierigkeiten bei der Einstellung von IKT-Fachleuten zu überwinden.

Am 10. Juni 2016 nahm die Kommission eine neue Kompetenzagenda für Europa an, mit der eine Reihe von Maßnahmen gefördert werden sollen, um sicherzustellen, dass die Menschen in der EU die richtige Ausbildung, die richtigen Kompetenzen und die richtige Unterstützung erhalten, damit sie diejenigen Kompetenzen erwerben, die sie in einer modernen Arbeitsumgebung benötigen; darunter fällt auch die Förderung digitaler Kompetenzen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Datenbank

IKT-Nutzung in privaten Haushalten und durch Privatpersonen (isoc_i)
Nutzung der Internetverbindung und von Computern (isoc_ici)
Haushalte - Niveau des Internetzugangs (isoc_ci_in_h)
Haushalte - Art von Internetverbindung (isoc_ci_it_h)
Privatpersonen - mobiler Internetzugang (isoc_ci_im_i)
Internetnutzung (isoc_iiu)
Privatpersonen - Internetnutzung (isoc_ci_ifp_iu)
Privatpersonen - Häufigkeit der Internetnutzung
E-Commerce (isoc_iec)
Online-Einkäufe durch Privatpersonen (isoc_ec_ibuy)
IKT - Vertrauen, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre (isoc_ci_sci)
Privatsphäre und Schutz personenbezogener Daten (isoc_cisci_prv)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks