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Karte 1: Bevölkerungsdichte, nach NUTS-3-Regionen, 2008 (Einwohner je km²) - Quelle: Eurostat (demo_r_d3dens)

Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in den EU Regionen unterschiedlich, und einige demografische Phänomene haben in manchen Regionen stärkere Auswirkungen als in anderen. In diesem Kapitel wird die regionale Struktur der Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2008 für die EU 27 auf der Ebene NUTS 3 und für die EFTA Länder und die Kandidatenländer auf der Ebene der statistischen Region (Ebene 3) beschrieben. Aufgrund von Datenengpässen wurden mehrere demografische Indikatoren jedoch auf der regionalen Ebene NUTS 2 analysiert.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Karte 2: Bevölkerungswachstum, nach NUTS-3-Regionen, 2008 (je 1 000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (demo_r_gind3)
Karte 3: Natürliches Bevölkerungswachstum, nach NUTS-3-Regionen, 2008 (je 1 000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (reg_gind3) and (demo_gind)
Karte 4: Wanderungssaldo (beinhaltet statistische Anpassungen), nach NUTS-3-Regionen, 2008 (je 1 000 Einwohner) - Quelle: Eurostat (reg_gind3) and (demo_gind)
Karte 5: Gesamtfruchtbarkeitsrate, nach NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2006-2008 (Kinder je Frau) - Quelle: Eurostat (demo_r_frate2)
Karte 6: Lebenserwartung bei der Geburt, Männer, NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2006-2008 (Jahren) - Quelle: Eurostat (demo_r_mlifexp)
Karte 7: Lebenserwartung bei der Geburt, Frauen, NUTS-2-Regionen, Durchschnitt 2006-2008 (Jahren) - Quelle: Eurostat (demo_r_mlifexp)
Karte 8: Altenquotient, nach NUTS-2-Regionen, 1.1.2009 (%) - Quelle: Eurostat (demo_r_d2jan)

Bevölkerungszahl und Bevölkerungsdichte

Am 1. Januar 2009 lebten in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union 499,7 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte auf der Ebene EU 27 betrug 2008 schätzungsweise 116 Einwohner je km2.

Aus Karte 1.1 ist die Bevölkerungsdichte im Jahr 2008 ersichtlich. Zu den am dichtesten bevölkerten Regionen gehören im Allgemeinen die NUTS 3 Regionen, in denen die Landeshauptstadt liegt, und in den meisten Fällen auch die unmittelbar angrenzenden Regionen.

Die mit Abstand am dichtesten bevölkerte NUTS 3 Region war Paris (21 022 Einwohner je km2), gefolgt von Inner London West (10 094) und Inner London East (9049). Bevölkerungsdichten von mehr als 5000 Einwohnern je km2 verzeichneten die folgenden NUTS 3 Regionen (in absteigender Reihenfolge): Hauts-de-Seine (Frankreich), Bucureşti (Rumänien), Bruxelles-Capitale/Brussel-Hoofdstad (Belgien), Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne (Frankreich), Melilla (Spanien) und Basel-Stadt (Schweiz).

Die statistische Region der Ebene 3 mit der geringsten Bevölkerungsdichte in dem 2008 erfassten Gebiet war Landsbyggd (Island) mit 1,2 Einwohnern je km2. Innerhalb der EU 27 war die am dünnsten besiedelte NUTS 3 Region Guyane (Frankreich) mit 2,7 Einwohnern je km2.

Bevölkerungsveränderung 2008

Die Bevölkerungsveränderung in einem bestimmten Bezugsjahr ist gleich der Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am 1. Januar des Bezugsjahres und am 1. Januar des folgenden Jahres. Veränderungen der Bevölkerungszahl ergeben sich aus der Zahl der Geburten und der Sterbefälle und der Zahl der Zu- und der Abwanderer. Die Bevölkerungsveränderung umfasst somit zwei Komponenten: „natürliche Bevölkerungsveränderung“ (Differenz zwischen Lebendgeburten und Sterbefällen) und „Wanderungssaldo und statistische Anpassungen“ (siehe „Datenquellen und Datenverfügbarkeit“).

Auf den Karten 1.2, 1.3 und 1.4 sind die Bevölkerungsveränderung und diese beiden Komponenten im Jahr 2008 nach NUTS 3 Regionen dargestellt. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Bevölkerungsveränderung und ihre beiden Komponenten in rohen Raten je 1000 Einwohner, also im Verhältnis zur durchschnittlichen Bevölkerungszahl der Region angegeben (siehe „Datenquellen und Datenverfügbarkeit“).

Aus der Karte geht hervor, wie unterschiedlich sich die Bevölkerungsveränderung in den einzelnen Regionen darstellt, nämlich als Wachstum oder als Rückgang (Karte 1.2) infolge positiver oder negativer natürlicher Veränderung (Karte 1.3) und eines positiven oder negativen Wanderungssaldos (einschließlich statistischer Anpassungen) (Karte 1.4).

Die derzeitige demografische Situation in der EU 27 bestätigt einen seit 1960 stetig anhaltenden Wachstumstrend. Die Bevölkerung der EU 27 wuchs 2008 um 4,1 je 1000 Einwohner, bedingt durch ein natürliches Wachstum (siehe „Datenquellen und Datenverfügbarkeit“) von 1,2 je 1000 Einwohner und einen Wanderungssaldo von 2,9 je 1000 Einwohner. Wenn die Gesamtbevölkerung der EU 27 im Jahr 2008 auch zunahm, so verlief die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten doch unterschiedlich: 20 EU Mitgliedstaaten verzeichneten 2008 einen Bevölkerungszuwachs, die übrigen sieben einen Rückgang.

Ein Bevölkerungsrückgang war in den meisten der nordöstlichen und der östlichen sowie in einem Teil der südöstlichen NUTS 3 Regionen zu beobachten. Am stärksten betroffen von diesem Trend waren im Jahr 2008 Regionen in Bulgarien, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Polen, Estland, Lettland, Litauen und Kroatien. In den meisten NUTS 3 Regionen dieser Länder fiel die rückläufige Bevölkerungsentwicklung stärker aus als der Bevölkerungszuwachs in ihren übrigen Regionen. Zu einem Bevölkerungsrückgang kam es auch in den nördlichen Teilen Schwedens, in der finnischen Region Itä Suomi, in vielen Regionen Griechenlands und Portugals sowie in mehreren Regionen der Türkei. Dagegen verzeichneten Zypern, Luxemburg und Malta sowie Montenegro, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und – in größerem Umfang – die Türkei ein Bevölkerungswachstum.

In fast allen westlichen und südwestlichen Regionen der EU nahm die Bevölkerung im Jahr 2008 zu. Besonders deutlich fiel die Zunahme in Irland und in fast allen Regionen des Vereinigten Königreichs aus, in Italien, Spanien und Frankreich, einschließlich der französischen Überseedepartements, sowie auf den spanischen und portugiesischen Inseln im Atlantischen Ozean. Eine positive Bevölkerungsveränderung war ferner in Österreich, der Schweiz, in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden zu beobachten.

Das durch Karte 1.2 gezeichnete Bild wird noch deutlicher, wenn man die beiden Komponenten der Bevölkerungsveränderung, d. h. die natürliche Veränderung und den Wanderungssaldo , betrachtet.

Karte 1.3 zeigt, dass 2008 in vielen Regionen der EU die Zahl der Sterbefälle höher war als die Zahl der Geburten. Die sich daraus ergebende negative natürliche Bevölkerungsveränderung ist ein weit verbreitetes Phänomen, von dem fast die Hälfte der Regionen der EU betroffen ist. Eine positive natürliche Bevölkerungsveränderung ist zu erkennen in ganz Irland, im Zentrum des Vereinigten Königreichs, den meisten Regionen in Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz, Island, Liechtenstein und Dänemark sowie in den meisten Regionen Norwegens. In allen diesen Regionen überstieg die Zahl der Lebendgeburten 2008 die Zahl der Sterbefälle.

Die Zahl der Sterbefälle war in den meisten Regionen Deutschlands, in Ungarn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien, außerdem auch in den baltischen Staaten im Norden sowie in Griechenland und Italien im Süden höher als die Zahl der Geburten. In anderen Ländern war die Situation insgesamt ausgewogener.

Einer der Hauptgründe für die Verlangsamung des natürlichen Wachstums der Bevölkerung besteht darin, dass die Frauen in der EU weniger Kinder bekommen als früher. Auf aggregierter Ebene ist die Gesamtfruchtbarkeitsrate in den 27 heutigen EU Ländern von rund 2,5 Lebendgeburten je Frau in den frühen 1960er Jahren auf 1,6 im Zeitraum 2006 08 gesunken. (Zur Definition der Gesamtfruchtbarkeitsrate siehe „Datenquellen und Datenverfügbarkeit“).

Auf Länderebene lag die Gesamtfruchtbarkeitsrate in 17 der 27 Mitgliedstaaten im Zeitraum 2006 08 bei weniger als 1,5 Kindern je Frau. In den entwickelten Gebieten der Welt gilt eine Gesamtfruchtbarkeitsrate von etwa 2,1 Lebendgeburten je Frau derzeit als Reproduktionsrate, d. h. als das Niveau, bei dem die Bevölkerung ohne Zu- und Abwanderung langfristig stabil bleiben würde. Von 2006 bis 2008 lagen praktisch alle EU-Mitgliedstaaten, EFTA-Länder und Kandidatenländer mit Ausnahme der Türkei und Islands noch deutlich unter dieser Reproduktionsrate.

Karte 1.5 zeigt die Veränderung der Gesamtfruchtbarkeitsrate nach NUTS 2 Regionen. In den 317 NUTS 2 Regionen, auf die sich diese Analyse erstreckt, reichte die durchschnittliche Gesamtfruchtbarkeitsrate im Zeitraum 2006 08 von einem Kind je Frau in Asturias in Spanien bis hin zu 3,7 Kindern je Frau in dem französischen Überseedepartement Guyane.

Die Lebenserwartung bei der Geburt ist aufgrund besserer sozioökonomischer und ökologischer Bedingungen sowie einer besseren medizinischen Versorgung während der letzten 50 Jahre um etwa 10 Jahre gestiegen.

Die Karten 1.6 und 1.7 vermitteln ein Bild von der durchschnittlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen bei der Geburt im Zeitraum 2006 08 in den NUTS 2 Regionen. Da für die Klassifizierung der Lebenserwartung von Männern und Frauen einheitliche Farbmuster verwendet wurden, sind die beiden Karten direkt vergleichbar.

In jeder Region leben Frauen länger als Männer. Auf der Ebene der EU 27 betrug die Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen im Durchschnitt 82,2 Jahre und für Männer 76,1 Jahre, was einen geschlechtsspezifischen Unterschied von 6,1 Jahren ergibt.

Die regionalen Daten lassen deutliche Unterschiede zwischen den niedrigsten und den höchsten Werten für Frauen und Männer erkennen. Die niedrigsten Werte lagen bei 76,0 Jahren für Frauen (in den Regionen Vest und Nord-Vest in Rumänien und den Regionen Yugoiztochen und Severozapaden in Bulgarien) und bei 65,5 Jahren für Männer (Litauen). Die höchsten Werte für die Lebenserwartung bei der Geburt lagen bei 86,0 Jahren für Frauen und bei 80,2 Jahren für Männer, beide in der Region Ticino in der Schweiz.

Wie aus Karte 1.6 zu ersehen ist, liegt die Lebenserwartung bei der Geburt für Männer in den meisten östlichen Regionen der EU 27 bei 74 Jahren oder darunter - dies betrifft alle Regionen in den baltischen Staaten, Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und Montenegro sowie einige Regionen in der Tschechischen Republik, Portugal und Kroatien. Werte von mehr als 80 Jahren wurden dagegen in Åland (Finnland) und Ticino (Schweiz) festgestellt. Auf Karte 1.7 ist die regionale Verteilung der Lebenserwartung bei der Geburt für Frauen abgebildet. Werte von 78 Jahren oder weniger werden vor allem in den östlichen Teilen Europas gemessen, zu denen alle Regionen in Lettland, Litauen, Rumänien, Bulgarien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und Montenegro sowie die meisten Regionen in Ungarn zählen. Werte von mehr als 84 Jahren wurden in zahlreichen Regionen in Spanien, Frankreich und Italien, in der Region Salzburg in Österreich sowie in der Schweiz und in Liechtenstein erreicht.

Der geringste geschlechtsspezifische Unterschied lag bei 3,4 Jahren in der Region Åland in Finnland, der größte bei 11,8 Jahren in Litauen.

Der dritte maßgebliche Faktor für die Bevölkerungsveränderung ist (neben Fruchtbarkeit und Sterblichkeit) der Wanderungssaldo. Da sich viele Länder in der EU derzeit an einem Punkt der demografischen Entwicklung befinden, an dem die natürliche Bevölkerungsveränderung nahezu ausgeglichen oder negativ ist, gewinnt der Wanderungssaldo für die Aufrechterhaltung der Bevölkerungszahl an Bedeutung. Außerdem trägt die Wanderung indirekt auch zum natürlichen Wachstum bei, da Migranten Kinder haben. Zudem sind Migranten in der Regel jünger und noch nicht in dem Alter, in dem die Sterbewahrscheinlichkeit größer ist.

Karte 1.4 zeigt den Wanderungssaldo (einschließlich statistischer Anpassungen) im Jahr 2008 nach NUTS 3 Regionen in der EU 27, den EFTA Ländern und den Kandidatenländern.

In einigen Regionen der EU 27 wurde eine negative natürliche Veränderung durch einen positiven Wanderungssaldo ausgeglichen. Am augenfälligsten ist dies in den griechischen Regionen Kerkyra und Ioannina, in den nördlichen und zentralen Regionen Italiens sowie in Pest (Ungarn), Pieriga (Lettland), La Palma (Spanien), Wiener Umland/Nordteil (Österreich) und Landes (Frankreich). Die gegenteilige Situation, also eine positive natürliche Veränderung, die durch einen negativen Wanderungssaldo ausgeglichen wird, tritt sehr viel seltener ein, ist jedoch erkennbar in den polnischen Regionen Miasto Poznań und Miasto Kraków, den österreichischen Regionen Osttirol und Lungau, in der französischen Region Ardennes und in den deutschen Regionen Würzburg Landkreis und Mainz, Kreisfreie Stadt.

Auf Karte 1.4 sind vier grenzübergreifende Regionen abgebildet, in denen die Zahl der Abwanderer die der Zuwanderer übersteigt (negativer Wanderungssaldo):

  • die nordischen Länder: Island, die nördlichen Regionen Norwegens und Schwedens und die westlichen und östlichen Regionen Finnlands,
  • Nordwesteuropa und Mitteleuropa: einige Regionen in Irland, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden, die meisten Regionen Deutschlands, die nordöstlichen Regionen Frankreichs und die südlichen Regionen Österreichs,
  • Osteuropa: die meisten Regionen in Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien,
  • Südeuropa: die meisten Regionen in Portugal, einige Regionen in Spanien, Süditalien und Griechenland sowie mehrere Regionen in Kroatien.

Auch in den französischen Überseedepartements Guadeloupe und Martinique war ein negativer Wanderungssaldo zu verzeichnen.

Es gibt Regionen, in denen sich beide Komponenten der Bevölkerungsveränderung (natürliche Veränderung und Wanderungssaldo) in dieselbe Richtung bewegt haben.

In Luxemburg, Malta, Zypern, Liechtenstein und Montenegro sowie in den meisten Regionen in Irland, Belgien, den Niederlanden, Spanien, Slowenien und Norwegen ging eine positive natürliche Veränderung mit einem positiven Wanderungssaldo einher, was zu einem kumulierten Bevölkerungswachstum in diesen Regionen geführt hat.

Hingegen haben sich in zahlreichen NUTS 3 Regionen in Deutschland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Kroatien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien beide Komponenten der Bevölkerungsveränderung negativ entwickelt. Dieser kumulierte Rückgang hatte 2008 einen starken Bevölkerungsschwund zur Folge.

Die Analyse des Wanderungssaldos derjenigen NUTS 3 Regionen, in denen die Landeshauptstadt liegt , ergab Folgendes:

24 Regionen verzeichneten aufgrund einer positiven natürlichen Veränderung in Verbindung mit einem deutlich positiven Wanderungssaldo eine Zunahme ihrer Bevölkerung. Am ausgeprägtesten ist dieser Trend in den Hauptstadtregionen der nordischen Länder (Oslo in Norwegen, Höfudborgarsvædi in Island, Stockholms län in Schweden, Byen København in Dänemark und Uusimaa in Finnland), in Mitteleuropa (Luxembourg, Arr. de Bruxelles-Capitale/Arr. van Brussel-Hoofdstad in Belgien, Osrednjeslovenska in Slowenien und Hlavní mesto Praha in der Tschechischen Republik) und in der Region Madrid in Spanien.

In vier Regionen wurde die negative natürliche Veränderung durch einen positiven Wanderungssaldo ausgeglichen, nämlich in Budapest (Ungarn), Sofia (stolitsa) (Bulgarien), Bucureşti (Rumänien) und Vilniaus apskritis (Litauen).

Fünf Regionen wiesen trotz eines negativen Wanderungssaldos eine positive Bevölkerungsveränderung auf, nämlich Inner London und Outer London (Vereinigtes Königreich), Dublin (Irland), Paris (Frankreich) und Grande Lisboa (Portugal).

Die Region Riga in Lettland verzeichnete einen kumulierten Rückgang, bedingt durch eine negative natürliche Veränderung bei gleichzeitigem negativem Wanderungssaldo.

Demografische Alterung: die aktuelle Situation

Eine beträchtliche und kontinuierliche Erhöhung der Lebenserwartung bei der Geburt in Verbindung mit niedrigen Fruchtbarkeitsraten und der Tatsache, dass die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge das Rentenalter erreichen, haben zu einer Alterung der Bevölkerung geführt. Der Altenquotient bezeichnet das Verhältnis der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur älteren Bevölkerung.

Karte 1.8 zeigt den auf der Ebene NUTS 2 berechneten Altenquotienten für die EU, die EFTA Länder und die Kandidatenländer. Auf der Ebene der EU 27 lag das Verhältnis der Gesamtbevölkerung im Alter ab 65 Jahren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bei 25,6 %. Mit anderen Worten, jeweils 100 Personen im erwerbsfähigen Alter unterstützten 26 Personen im Alter ab 65 Jahren. Anfang 2009 lag der Altenquotient zwischen 5,4 % in der türkischen Region Van und 43,3 % in Liguria in Italien.

Altenquotienten von mehr als 30 % waren in 68 Regionen festzustellen, vor allem:

  • in den nordischen Ländern: Regionen in Schweden und Finnland,
  • in Nordwesteuropa sowie in Mittel- und Osteuropa: Regionen im Vereinigten Königreich, in Belgien, Deutschland und Bulgarien,
  • in den Mittelmeerländern: Regionen in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.

Fazit

In diesem Kapitel werden ausgewählte Merkmale der regionalen Bevölkerungsentwicklung in den Mitgliedstaaten der EU-27, den EFTA-Ländern und den Kandidatenländern im Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 1. Januar 2009 beleuchtet. So weit wie möglich wurden Gruppen von Regionen mit denselben demografischen Phänomenen, die über die nationalen Grenzen hinausgehen, zusammengestellt.

Obgleich in mehreren Regionen ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen ist, stieg die Gesamtbevölkerung der EU-27 im untersuchten Zeitraum um rund zwei Millionen pro Jahr an. Zu verdanken ist das Bevölkerungswachstum vor allem dem Wanderungssaldo, der in vielen Regionen die negative natürliche Bevölkerungsveränderung ausglich.

Die demografischen Veränderungen in der EU dürften in den kommenden Jahrzehnten stärkere Auswirkungen haben. Anhaltend niedrige Geburtenraten und eine höhere Lebenserwartung bei der Geburt markieren den Übergang zu einer deutlich älteren Bevölkerung, eine Entwicklung, die in mehreren Regionen bereits erkennbar ist.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Quellen: Eurostat — Bevölkerungsstatistik. Weitere Informationen auf der Eurostat Website unter: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/population/introduction.

Die Bevölkerungsveränderung ist gleich der Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am Ende und am Beginn des Zeitraums.

Die Bevölkerungsveränderung umfasst zwei Komponenten:

  • die natürliche Veränderung, berechnet als Differenz zwischen Lebendgeburten und Sterbefällen, und
  • den Wanderungssaldo einschließlich statistischer Anpassungen, berechnet als Differenz zwischen der Bevölkerungsveränderung insgesamt und der natürlichen Veränderung. Die Statistiken über den Wanderungssaldo sind daher mit allen statistischen Ungenauigkeiten behaftet, die in den beiden Komponenten dieser Gleichung, insbesondere der Bevölkerungsveränderung, auftreten. In verschiedenen Ländern kann der „Wanderungssaldo einschließlich statistischer Anpassungen“ außer der Differenz zwischen Zu und Abwanderung auch noch andere Veränderungen der Bevölkerungszahlen zwischen dem 1. Januar eines Jahres und dem 1. Januar des folgenden Jahres beinhalten, die nicht auf Geburten, Sterbefälle, Zu- und Abwanderung zurückzuführen sind.

Unter einer „positiven Bevölkerungsveränderung“ ist ein Bevölkerungswachstum zu verstehen. Unter einer „negativen Bevölkerungsveränderung“ ist ein Bevölkerungsrückgang zu verstehen.

Eine „positive natürliche Veränderung“, die auch als natürliches Wachstum bezeichnet wird, tritt ein, wenn die Zahl der Lebendgeburten höher ist als die Zahl der Sterbefälle. Zu einer „negativen natürlichen Veränderung“, auch als natürlicher Rückgang bezeichnet, kommt es, wenn die Zahl der Lebendgeburten niedriger ist als die Zahl der Sterbefälle.

Die rohe Rate der Bevölkerungsveränderung ist das Verhältnis zwischen der während eines Jahres erfolgten Bevölkerungsveränderung insgesamt und der durchschnittlichen Bevölkerung des betreffenden Gebiets im selben Jahr. Dieser Wert wird in 1000 Einwohnern angegeben. Die rohe Rate der natürlichen Bevölkerungsveränderung ist das Verhältnis zwischen der während eines Zeitraums erfolgten natürlichen Bevölkerungsveränderung und der durchschnittlichen Bevölkerung des betreffenden Gebiets im selben Zeitraum. Auch dieser Wert wird in 1000 Einwohnern angegeben.

Die rohe Rate des Wanderungssaldos (einschließlich statistischer Anpassungen) ist das Verhältnis zwischen dem Wanderungssaldo in einem bestimmten Jahr und der durchschnittlichen Bevölkerung im selben Jahr. Dieser Wert wird in 1000 Einwohnern angegeben. Wie bereits erwähnt, ist die rohe Rate des Wanderungssaldos gleich der Differenz zwischen der rohen Rate der Bevölkerungsveränderung und der rohen Rate der natürlichen Bevölkerungsveränderung (d. h. der Wanderungssaldo gilt als der Teil der Bevölkerungsveränderung, der nicht auf Geburten und Sterbefälle zurückgeführt werden kann).

Die Gesamtfruchtbarkeitsrate ist die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau in ihrem Leben gebären würde, wenn die in einem gegebenen Jahr gemessenen altersspezifischen Fruchtbarkeitsraten während ihres gesamten gebärfähigen Alters konstant blieben.

Die Lebenserwartung bei der Geburt ist die durchschnittliche Zahl der Jahre, die ein Neugeborenes erwartungsgemäß leben kann, wenn die bei seiner Geburt herrschenden Sterblichkeitsbedingungen während seines ganzen Lebens konstant bleiben.

Die Bevölkerungsdichte ist das Verhältnis zwischen der (jährlichen durchschnittlichen) Bevölkerungszahl eines Gebiets und der (Land)Fläche dieses Gebiets. Die Landfläche ist die Gesamtfläche eines Landes ohne Binnengewässerflächen.

Der Altenquotient bezeichnet das Verhältnis der Zahl älterer Personen in einem Alter, in dem man in der Regel nicht mehr erwerbsaktiv ist (in dieser Veröffentlichung 65 Jahre und älter), zur Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (üblicherweise im Alter zwischen 15 und 64 Jahren).

Kontext

Die Gesellschaften in der Europäischen Union werden stark durch demografische Entwicklungen geprägt. Anhaltend niedrige Geburtenraten führen zusammen mit einer höheren Lebenserwartung und der Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter eintreten, zur demografischen Alterung der EU-Bevölkerung. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nimmt ab, während die Zahl der älteren Menschen zunimmt.

Aller Voraussicht nach wird der soziale und wirtschaftliche Wandel, der mit der Alterung der Bevölkerung einhergeht, für die EU sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene tiefgreifende Folgen haben. Sie betreffen ein breites Spektrum von Politikbereichen und wirken sich u. a. auf die Bevölkerung im Schulalter, das Gesundheitswesen, die Erwerbsbeteiligung, Fragen des Sozialschutzes und der sozialen Sicherheit und die Staatsfinanzen aus.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

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Datenbank

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Methodik / Metadaten

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Weitere Informationen

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Weblinks

Siehe auch

Fußnoten