Statistics Explained

Archive:Jahrbuch der Regionen Einleitung

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Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union (EU), ist für die Erfassung und Verbreitung von nationalen und regionalen Daten zuständig, in erster Linie für die 27 Mitgliedstaaten der EU, aber auch für die EFTA- und die Bewerberländer. Das Eurostat-Jahrbuch der Regionen 2012 soll einen Eindruck von den regional- und städtestatistischen Daten vermitteln, die Eurostat erfasst, und für den jeweiligen statistischen Themenbereich die neuesten Zahlen präsentieren.

Regional- und Städtestatistik der EU

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden häufig miteinander verglichen; allerdings ist es in Wirklichkeit äußerst schwierig, kleine Mitgliedstaaten wie Malta, das rund 400 000 Einwohner zählt, oder Luxemburg mit seinen rund 500 000 Einwohnern und Deutschland, das mit über 80 Millionen Menschen der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat der EU ist, zu vergleichen. Ein Vergleich möglichst tief gegliederter regionaler Daten ist oft aussagekräftiger und macht auch die Unterschiede – oder Ähnlichkeiten – innerhalb der einzelnen Mitgliedstaaten deutlich.

Die Klassifikation NUTS

Im Mittelpunkt der Regionalstatistiken steht die NUTS-Klassifikation (die Klassifikation der Gebietseinheiten für die Statistik). Dies ist eine regionale Systematik der 27 Mitgliedstaaten der EU und stellt die Regionen in einer harmonisierten hierarchischen Struktur auf drei geografischen Ebenen dar. Anhand der NUTS-Klassifikation wird jeder Mitgliedstaat auf drei verschiedenen Ebenen in Regionen unterteilt, d. h. den NUTS-Ebenen 1, 2 und 3, wobei die Rangfolge von den größeren zu den kleineren Gebieten verläuft. Soweit verfügbar, werden die Verwaltungsstrukturen für die verschiedenen NUTS-Ebenen herangezogen. Besteht in einem Mitgliedstaat für eine bestimmte Ebene keine Verwaltungseinheit, so werden durch die Aggregation kleinerer Verwaltungsregionen künstliche Regionen geschaffen.

Die NUTS-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1059/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates) wurde am 26. Mai 2003 angenommen und trat im Juli 2003 in Kraft. Seitdem wurde sie zweimal geändert und zweimal um Informationen zu neuen Mitgliedstaaten ergänzt (2004 zehn neue Mitgliedstaaten, 2008 zwei neue Mitgliedstaaten). Die zweite Änderung (Verordnung (EU) Nr. 31/2011) wurde im Januar 2011 angenommen und tritt am 1. Januar 2012 in Kraft (Hinweis: die Daten in dieser Veröffentlichung beruhen nicht auf dieser Änderung, da die meisten der veröffentlichten Informationen die Bezugsjahre 2009 und 2010 betreffen). Die NUTS-Regionen in den Mitgliedstaaten werden nach folgenden Grundsätzen festgelegt:

Grundsatz 1: Für die Größe der NUTS-Regionen gelten gemäß der NUTS-Verordnung jeweils folgende Unter- und Obergrenzen hinsichtlich der Bevölkerungszahl.

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Grundsatz 2: Bevorzugt wird nach Verwaltungseinheiten eingeteilt (normatives Kriterium). Aus praktischen Gründen stützt sich die NUTS-Klassifikation auf die in den Mitgliedstaaten bestehenden Verwaltungseinheiten. Diese umfassen in der Regel zwei regionale Hauptebenen; die zusätzliche dritte Ebene wird durch die Aggregierung von Verwaltungseinheiten geschaffen.

Grundsatz 3: Bevorzugt werden allgemeine geografische Einheiten. Allgemeine geografische Einheiten eignen sich normalerweise besser für einen Indikator als auf bestimmte Tätigkeitsbereiche ausgerichtete spezifische geografische Einheiten.

Auch mit den EFTA- und den Bewerberländern wurden verschiedene Regionen definiert und vereinbart; für diese als statistische Regionen bezeichneten Gebiete gelten dieselben Regeln wie für die NUTS-Regionen in der EU, allerdings existiert dafür keine Rechtsgrundlage.

Einige Mitgliedstaaten weisen eine relativ geringe Einwohnerzahl auf und umfassen daher nur eine Region der NUTS-Ebene 2. Deshalb sind für diese Mitgliedstaaten die Daten der NUTS-Ebene 2 identisch mit den nationalen Daten. Nach der Überarbeitung der NUTS im Jahr 2006 trifft dies auf sechs Mitgliedstaaten zu: Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta und Zypern. Ferner gilt dies für die statistischen Regionen der Ebene 2 in den EFTA-Ländern Island und Liechtenstein sowie in den Bewerberländern Montenegro und ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien [1] Jedes dieser Länder besteht aus einer einzigen Region der NUTS-Ebene 2 oder einer einzigen statistischen Region.

Weitere Informationen zur Datenerhebung in den Regionen und zur NUTS-Klassifikation finden Sie in den NUTS-Informationen auf der Eurostat-Website.

Die Verwendung von NUTS in dieser Veröffentlichung

Die meisten Statistiken im Eurostat-Jahrbuch der Regionen beruhen auf Regionen der NUTS-Ebene 2, doch liegen einigen Karten auch Regionen der Ebene 3 zugrunde (der detailliertesten NUTS-Ebene), die in der Regel genutzt werden, wenn Daten dieser Gliederungstiefe verfügbar sind. Für einige wenige Karten wurden auch Regionen der NUTS-Ebene 1 verwendet. Darüber hinaus kann es besondere Fälle geben (je nach Karte), bei denen einzelne Regionen unter Nutzung einer anderen NUTS-Ebene dargestellt werden – dies ist in den Fußnoten unter jeder Karte vermerkt und soll dazu beitragen, die Aussagekraft der Karten zu verbessern.

Problematisch sind regionalstatistische Daten insofern, als dabei zwangsläufig eine riesige Datenmenge anfällt (in der EU-27 gibt es 1303 NUTS-3-Regionen). Die Angaben müssen also nach einem bestimmten Prinzip ausgewählt oder sortiert werden, um sie verständlich zu machen. Statistische Karten eignen sich ausgezeichnet zur nutzerfreundlichen Darstellung umfangreicher Datenmengen. Daher enthält das diesjährige Eurostat-Jahrbuch der Regionen wie bereits die vorangegangenen Ausgaben zahlreiche thematische Karten, in denen die Daten nach verschiedenen statistischen Klassen kategorisiert werden, die auf den Karten durch unterschiedliche Farbtöne kenntlich gemacht sind (Choroplethenkarten). In einigen Artikeln werden die Daten auch in Abbildungen und Tabellen dargestellt; zur Verdeutlichung der Ergebnisse wurden diese Daten anhand bestimmter Grundsätze ausgewählt und geordnet.

Die gedruckte Ausgabe des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen enthält im rückseitigen Umschlag eine ausklappbare Karte, in der alle zur NUTS-Ebene 2 gehörenden Regionen der 27 Mitgliedstaaten der EU und die zur Ebene 2 gehörenden statistischen Regionen der EFTA-Länder und der Bewerberländer dargestellt sind und die komplette Liste der Codes und der Bezeichnungen dieser Regionen zu finden ist. Anhand der Karte kann der Leser die Bezeichnung und den NUTS-Code einer bestimmten Region auf den übrigen statistischen Karten in der Veröffentlichung ausfindig machen. Weitere Informationen zur NUTS-Klassifikation unter: NUTS.

Erfassungsbereich und Aktualität

Das Eurostat-Jahrbuch der Regionen 2012 enthält Statistiken zu den 27 Mitgliedstaaten der EU und bei Verfügbarkeit auch Daten zu den EFTA-Ländern (Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz) sowie den Bewerberländern (Montenegro, Kroatien, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Türkei); seit dem 1. März 2012 ist auch Serbien Bewerberland (allerdings noch nicht zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Ausgabe der vorliegenden Veröffentlichung). Island ist seit dem 27. Juli 2010 sowohl EFTA- als auch Bewerberland, wird hier aber unter den anderen EFTA-Ländern eingeordnet. Die Bezeichnungen (nicht die abgegrenzten Gebiete selbst) der statistischen Regionen der Ebene 2 in der Türkei wurden Anfang 2012 geändert; diese Bezeichnungen sind im Anhang am Ende dieser Veröffentlichung und in der dargestellten Analyse aufgeführt.

Das letzte Bezugsjahr, für das Daten zur Verfügung standen, ist nicht überall dasselbe, da angestrebt wurde, in jedem Artikel die aktuellsten Daten zu verwenden. Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise, die sich bei bestimmten Themenbereichen des Jahrbuchs gravierend auswirkte, ist im Hinblick auf wirtschaftliche und soziale Ereignisse generell das Bezugsjahr zu beachten. Aus der nachstehenden Tabelle ist für die einzelnen Artikel jeweils das letzte Bezugsjahr ersichtlich, für das Daten vorliegen.

RYB 2012 intro chapters-de.png


Bei Eurostat sind möglicherweise jüngere Daten vorhanden als hier veröffentlicht. Die Daten können von der Eurostat-Website direkt abgerufen werden. Mit Hilfe der unter den Karten, Tabellen und Abbildungen aufgeführten Onlinedatencodes lassen sich die entsprechenden Datenquellen auf der Eurostat-Website leicht finden (weitere Informationen zu den Eurostat-Onlinedatencodes siehe unten).

Weitere Informationen über die Regionalstatistiken

Statistiken zu den Regionen sind auf der Eurostat-Website unter dem Thema „Allgemeine und Regionalstatistiken“, Unterthema „Regionen und Städte“ zu finden. Hier kann auf Datenbanken zugegriffen werden, die mehr Dimensionen und längere Zeitreihen als die hier vorgestellten Statistiken enthalten.

Außerdem können verschiedene Excel-Tabellen mit den Daten heruntergeladen werden, die speziell für die Karten und anderen Abbildungen der einzelnen Kapitel dieser Veröffentlichung verwendet wurden. Sie sind ebenfalls auf der Eurostat-Website zu finden, und zwar auf der Produktseite des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen.

Weitere Informationen über Städtestatistiken

Die Städtestatistiken von Eurostat, die auf der Datensammlung Urban Audit beruhen, bieten in Ergänzung der Regionalstatistiken eine andere Sichtweise. Mit der Datensammlung Urban Audit sollen vor allem Informationen für die Bewertung der Lebensqualität in europäischen Städten zur Verfügung gestellt werden. Eurostat erhebt und veröffentlicht Daten zu mehreren Hundert Variablen, die die Qualität des Lebens sowie den Lebensstandard in der Stadt betreffen, z. B. Bevölkerung, Wohnungssituation, Gesundheit, Kriminalität, Arbeitsmarkt, Wirtschaftstätigkeit, Einkommensunterschiede, Kommunalverwaltung, Engagement der Bürger, Bildungsniveau, kulturelle Infrastruktur und Tourismus.

Weitere Informationen zu den Städtestatistiken von Eurostat bietet ein Artikel zu den europäischen Städten. Nähere Informationen über Urban Audit im Allgemeinen sind unter der Überschrift Regionen und Städte zu finden.

Eurostat-Onlinedatencodes

Unter jeder Tabelle, Abbildung und Karte in sämtlichen Eurostat-Veröffentlichungen finden sich Hyperlinks mit Onlinedatencodes, die einen problemlosen Zugriff auf die neuesten Daten auf der Eurostat-Website ermöglichen. Diese Onlinedatencodes führen entweder zu einer zwei- oder dreidimensionalen Tabelle in der TGM-Schnittstelle (TGM – table, graph, map: Tabellen, Abbildungen und Karten) oder zu einem offenen Datensatz, der an der Data-Explorer-Schnittstelle generell mehr Dimensionen und längere Zeitreihen enthält [2]. Im Eurostat-Jahrbuch der Regionen sind diese Onlinedatencodes Teil der Quellenangabe unter jeder Tabelle, Abbildung und Karte.

In der PDF-Fassung des Jahrbuchs bilden die Eurostat-Onlinedatencodes einen Hyperlink, über den der Leser jeweils direkt zu den neuesten Daten gelangt. Leser der Druckversion können auf die jüngsten Daten zugreifen, indem sie einen standardisierten Hyperlink in einen Web-Browser eingeben, z. B.:

http:‍//ec.europa.eu/eurostat/product?code=<data_code>&mode=view, wobei <data_code> durch den fraglichen Onlinedatencode zu ersetzen ist.

Statistics Explained

Sämtliche Kapitel des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen werden seit einigen Jahren in Form von Artikeln auch in Statistics Explained aufgenommen, dem nutzerfreundlichen Eurostat-Leitfaden für die europäischen Statistiken auf der Website von Eurostat. Statistics Explained ist ein auf Wikis beruhendes System mit einem Wikipedia nicht unähnlichen Ansatz, in dem statistische Themen leicht verständlich dargestellt werden. Zusammen bilden die einzelnen Artikel eine Enzyklopädie der europäischen Statistik, die durch ein statistisches Glossar zur Erläuterung der benutzten Begriffe ergänzt wird. Darüber hinaus werden zahlreiche Links zu den neuesten Daten und Metadaten sowie weiterführende Informationen angeboten. Statistics Explained ist daher ein für regelmäßige wie auch für gelegentliche Nutzer gleichermaßen geeignetes Portal.

Im März 2012 enthielt Statistics Explained über 400 statistische Artikel und über 1300 Glossareinträge; der Inhalt wird regelmäßig erweitert, und es wird ständig daran gearbeitet, die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen (zum Beispiel durch die Erweiterung des Portals um zusätzliche Sprachen). Statistics Explained wird nach der Fertigstellung der einzelnen Kapitel für die Veröffentlichung neuer Inhalte des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen genutzt. Anders gesagt, der jeweils neueste Text zu einem Thema erscheint in Statistics Explained bereits vor der Herausgabe der gedruckten Fassung; dadurch stehen den Nutzern die jüngsten Ergebnisse ohne die bei der Erstellung qualitativ hochwertiger Druckerzeugnisse unvermeidlichen Verzögerungen zur Verfügung. Seit der Ausgabe 2011 werden die deutsche und die französische Fassung des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen nur noch in „Statistics Explained und nicht mehr als Druckerzeugnisse bereitgestellt. Statistics Explained ist über einen Link auf der rechten Seite der Eurostat-Website abzurufen, oder direkt unter http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_explained.

EU-Politik

Strategie Europa 2020

Die Strategie Europa 2020, die Nachfolgestrategie der Lissabon-Strategie, wurde am 17. Juni 2010 vom Europäischen Rat verabschiedet. Sie stellt die gemeinsame Agenda der EU für das nächste Jahrzehnt dar – und ist schwerpunktmäßig auf die Notwendigkeit eines neuen Wachstumspakts ausgerichtet, der zu einer intelligenten, nachhaltigen und integrativen Volkswirtschaft führen kann, da dies der Weg ist, um die strukturellen Schwächen der europäischen Wirtschaft zu überwinden, die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität zu erhöhen und die Grundlagen einer nachhaltigen sozialen Marktwirtschaft bereitzustellen.

Die Schlüsselbereiche der Strategie konzentrieren sich auf fünf für die gesamte EU geltende Kernziele, die unter Berücksichtigung der besonderen Situation der jeweiligen Volkswirtschaft in nationale Ziele für die einzelnen EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Es wird angestrebt, die Ziele für Beschäftigung, Innovation, Bildung, soziale Integration und Klima/Energie bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Eurostat liefert die statistische Untermauerung für die Messung der erzielten Fortschritte bei der Erfüllung dieser strategischen Ziele. Die Europäische Kommission hat zusätzlich zu den Kernzielen sieben Leitinitiativen verabschiedet, mit denen die Entwicklung in Richtung der Europa-2020-Ziele vorangetrieben werden soll. Die Europa-2020-Ziele und -Initiativen werden in vielen der Artikel des Eurostat-Jahrbuchs der Regionen explizit genannt. Weitere Informationen über die Strategie sind unter folgendem Link verfügbar: http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm.

Daten zu den „Leitindikatoren“ von Europa 2020 werden auf der Eurostat-Website bereitgestellt: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/europe_2020_indicators/headline_indicators.

Um die Europa-2020-Ziele zu erreichen, ist die aktive Beteiligung in allen Regionen der EU unabdinglich: Der Ausschuss der Regionen hat eine Monitoringplattform eingerichtet, um die Mobilisierung und Beteiligung der regionalen und lokalen Behörden voranzubringen. Damit sollen der Austausch von Informationen und bewährten Praktiken zwischen lokalen und regionalen Politikern gefördert und die EU und ihre Mitgliedstaaten dabei unterstützt werden, Herausforderungen und Hürden zu meistern, wozu vor allem das Monitoring auf Gebietsebene dient.

Regionalpolitik

Die Regionalpolitik der EU ist darauf ausgerichtet, den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt zu stärken, indem die Entwicklungsdisparitäten zwischen Regionen und Mitgliedstaaten der EU verringert werden. Die Regionalpolitik fördert die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum, verbessert die Lebensqualität und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung. Somit steht sie mit den Prioritäten der Strategie Europa 2020 im Einklang (siehe oben). Im Laufe des derzeitigen Programmplanungszeitraums 2007-2013 fließen insgesamt 347 410 Millionen EUR in politische Maßnahmen für den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in sämtlichen Regionen. Dabei werden folgende drei Ziele verfolgt:

  • Konvergenz: Förderfähig sind die ärmsten Mitgliedstaaten und Regionen (Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner unter 75 % des EU-Durchschnitts); auf dieses Ziel entfallen rund 82 % der Mittel für den Zeitraum 2007-2013.
  • Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung: etwa 16 % der Mittel; förderfähig sind alle Regionen, die keine Mittel aus dem Konvergenzziel oder der Übergangsunterstützung erhalten.
  • Europäische territoriale Zusammenarbeit: etwa 2,5 % der verfügbaren Mittel.

Die Regionalstatistik dient einer Reihe von politischen Zwecken, unter anderem der Zuweisung von Strukturfondsmitteln. NUTS ist dabei die objektive Grundlage für die Abgrenzung der Regionen und die Bestimmung des geografischen Anspruchs auf Förderung aus den folgenden Fonds:

  • dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der in allen Mitgliedstaaten genutzt wird und mit dem Sachinvestitionen und in begrenztem Umfang Schulungen kofinanziert werden; der Fonds kann für die drei Ziele der Regionalpolitik eingesetzt werden;
  • dem Europäischen Sozialfonds (ESF), mit dem durch Förderung der Fähigkeiten und Beschäftigungsaussichten die Arbeitskräfte und Unternehmen in Europa besser auf die globalen Herausforderungen vorbereitet werden sollen;
  • dem Kohäsionsfonds, mit dem vor allem Verkehrs- und Umweltprojekte gefördert werden.

Mit dem EFRE werden Regionen gefördert, in denen alle drei Ziele umgesetzt werden. Mit Blick auf das Konvergenzziel richten sich die Maßnahmen auf die Modernisierung und Diversifizierung der Wirtschaftsstrukturen und die Schaffung und Erhaltung dauerhafter Arbeitsplätze. Im Bereich der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung beziehen sich die Prioritäten auf die Innovation und die wissensbasierte Wirtschaft, auf die Gebiete Umwelt und Risikoprävention sowie auf den Zugang zu Verkehrs- und Telekommunikationsdiensten von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse. Der Beitrag des EFRE zur europäischen territorialen Zusammenarbeit bezieht sich auf die Förderung grenzüberschreitender wirtschaftlicher und sozialer Tätigkeiten, die Einrichtung und Weiterentwicklung transnationaler Zusammenarbeit und die Steigerung der Wirksamkeit regionalpolitischer Maßnahmen durch interregionale Förderung und Zusammenarbeit sowie Vernetzung und Erfahrungsaustausch zwischen regionalen und lokalen Behörden.

Ziel des ESF ist es, durch Maßnahmen im Rahmen der Ziele „Konvergenz“ und „regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ die Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern. Der ESF fördert Maßnahmen in sechs Bereichen: Verbesserung des Humankapitals; Verbesserung des Zugangs zur Beschäftigung und Nachhaltigkeit; Stärkung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer und Unternehmen (lebensbegleitendes Lernen, Entwicklung und Verbreitung innovativer Methoden für die Arbeitsorganisation); Stärkung der sozialen Eingliederung durch die Bekämpfung von Diskriminierung und den erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt für benachteiligte Personen; Ausbau der institutionellen Kapazitäten auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene; Förderung der Reformpartnerschaft in den Bereichen Beschäftigung und soziale Eingliederung.

Der Kohäsionsfonds fördert Maßnahmen im Rahmen des Ziels „Konvergenz“; finanziert werden Vorhaben wie das transeuropäische Verkehrsnetz und Umweltprojekte sowie Energie- und Verkehrsprojekte, sofern diese Vorteile für die Umwelt mit sich bringen (beispielweise Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien, Ausbau von Schienenverkehrssystemen oder Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs); von diesem Fonds profitieren Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Griechenland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien und die Slowakei; Spanien erhält eine Übergangsförderung.

Stadtpolitik

Die Stadtentwicklung ist ein besonderer Schwerpunkt der Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts. Europas Städte sind Zentren der Wirtschaftstätigkeit, die Innovation und Beschäftigung anziehen. Mehr als 70 % der EU-Bevölkerung leben in städtischen Gebieten. Viele Städte sind aber auch von Kriminalität, Armut und Arbeitslosigkeit sowie Wohn-, Verkehrs- und Umweltproblemen betroffen.

Die Gemeinschaftsinitiativen URBAN I und URBAN II liefen von 1994 bis 2006. Seit 2007 hat die EU die urbane Dimension der Regionalpolitik ausgebaut und vollständig in ihre Kohäsionspolitik integriert, wobei insbesondere der soziale Zusammenhalt und die ökologische Nachhaltigkeit gefördert werden sollen. Die EU trägt mit Maßnahmen und Initiativen in verschiedenen Bereichen zur nachhaltigen Entwicklung städtischer Gebiete bei. In den strategischen Kohäsionsleitlinien der Gemeinschaft ist festgelegt, dass die Programme für städtische Gebiete verschiedene Formen annehmen können:

  • Einige Maßnahmen dienen der Förderung von Städten als Motor der regionalen Entwicklung: Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, das Unternehmertum, Innovation und die Dienstleistungstätigkeiten stärken und die Attraktivität der Städte erhöhen.
  • Bei anderen Maßnahmen geht es darum, den internen Zusammenhalt in städtischen Gebieten zu stärken, indem die Situation vernachlässigter Stadtviertel verbessert wird, insbesondere durch die Sanierung des physischen Umfelds, die Neubebauung brachliegender Flächen sowie die Erhaltung und Weiterentwicklung des historischen und kulturellen Erbes.
  • Wieder andere Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, zu einer ausgewogeneren polyzentrischen Entwicklung der EU beizutragen, indem sowohl auf einzelstaatlicher als auch auf gemeinschaftlicher Ebene städtische Netze geschaffen werden: Zum Erreichen dieses Ziels erfolgt eine Vernetzung, die Städte sowohl physisch (durch Infrastruktur, Informationstechnologien usw.) als auch menschlich (Förderung von Zusammenarbeit usw.) miteinander verbinden soll, wobei Schnittstellen zwischen Stadt und Land besonderes Augenmerk gilt.

Hinweise

  1. Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien wird in Tabellen dieser Veröffentlichung im Englischen als „FYR of Macedonia“ bezeichnet. Dies greift der endgültigen Benennung des Landes nicht vor, die nach Abschluss der laufenden Verhandlungen innerhalb der Vereinten Nationen festgelegt wird.
  2. Es bestehen zwei Typen von Onlinedatencodes: 1) Die Datencodes für Tabellen (Zugang über die TGM-Schnittstelle) sind achtstellig und bestehen aus drei oder fünf Buchstaben, deren erster stets „t“ ist, gefolgt von fünf oder drei Ziffern, z. B. „tps00001“ oder „tsdph220“. 2) Die Syntax der Datenbankcodes (Zugang über die Data-Explorer-Schnittstelle) enthält einen Unterstrich („_“), z. B. nama_gdp_c.