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Königliche Behandlung für Flusssysteme in Bulgarien

  • 12 January 2010

Die Donau musste immer wieder die Einleitung unbehandelter Haushalts- und Industrieabwässer über sich ergehen lassen. Um dem ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Donau und ihre Nebenflüsse in Zukunft davon verschont bleiben, wurde im Rahmen des Projekts „Regionale Abwassersammlung und -behandlung in Gorna Orjachowiza“ eine Reinigungsanlage errichtet, um die Abwässer aus den drei umliegenden Siedlungen zu behandeln.

Die Bevölkerung in der Region profitiert direkt vom Bau der Kläranlage u. a. durch eine Verringerung der Gefahr der Verunreinigung von Böden, Grundwasser und Flüssen und damit auch der Gesundheitsgefahr, eine verbesserte Versorgungsinfrastruktur zur Stärkung der Wirtschaftstätigkeit, Verbesserungen bezüglich Qualität und Angebot der Dienstleistungen für die Bevölkerung, bessere Rahmenbedingungen für die touristische und landwirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten.

Jordan Mihtiev, Bürgermeister der Gemeinde Gorna Orjachowiza

Dem Projekt wurde angesichts des ausgeprägten Bewusstseins für den Schutz der Umwelt und der Lebensqualität der Bewohner von den lokalen Gemeinden ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Die Anlage kommt der Umwelt in der Form von sauberem Wasser zugute, das in die umliegenden Flüsse fließt, und in der Folge auch den natürlichen Lebensräumen für Flora und Fauna sowie den Bewohnern und Besuchern der Region. Die öffentliche Gesundheit wird verbessert und eine attraktive, saubere und natürliche Umwelt entsteht. Dank einer vollständigen dritten Reinigungsstufe wird die Verringerung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen die Anforderungen für sensible Gebiete erfüllen.

Umweltbelastung durch umliegende Städte verringert

Das Abwassersammlungsprojekt war eines der 36 vorrangigen Vorhaben des „Nationalen Programms zur Errichtung städtischer Kläranlagen in der Republik Bulgarien“. Neben ihrer Aufgabe der Abwasserbehandlung der Städte Gorna Orjachowiza (45 000 Ew.), Liaskovetz (12 000 Ew.) und Dolna Oriahovitza (4 000 Ew.) und dem Schutz des Donaueinzugsgebiets erfüllt die Anlage auch die Anforderung der Richtlinie zur Behandlung von kommunalem Abwasser für Ballungsgebiete mit einem Einwohnergleichwert von über 10 000.

Gezielte Anstrengungen für saubere Flüsse

Diesem Projekt kommt besondere Bedeutung zu, da es als ein Pilotprojekt im bulgarischen Wassersektor galt. Es war das erste Projekt, das eine Kläranlage mit dritter Reinigungsstufe in dem sensiblen Bereich des Donaubeckens finanziert. Neben dem Bau der Anlage wurden auch Teile des Sammelsystems finanziert. Die Verschmutzung durch die Einleitung ungeklärter Abwässer betrifft auch die Jantra, einen Nebenfluss der Donau, dank der neuen Anlagen sind jedoch Anzeichen für eine Trendumkehr zu beobachten. Bis 2030 werden die häuslichen, gewerblichen und industriellen Abwässer von rund 102 000 Menschen behandelt.