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regiomove: Aufbau des intermodalen Mobilitätsnetzes von morgen in Karlsruhe, Deutschland

  • 08 January 2020

In Karlsruhe, Deutschland, schafft das regiomove-Projekt ein integriertes Mobilitätsnetz, durch das Benutzer nahtlos zwischen verschiedenen Transportmitteln wechseln können.

Unsere neue Plattform wird uns die Vernetzung mit anderen Mobilitätsdienstleistern wie dem öffentlichen Transportwesen und Carsharing-Diensten ermöglichen. Durch die Ausweitung dieses Netzes machen wir einen großen Schritt in Richtung unseres Ziels, der Schaffung einer umweltfreundlichen Alternative zum Fahrzeugbesitz.

Dr. Frank Pagel, Projektkoordinator, KVV

Intermodale Fortbewegung bedeutet, über eine Kombination verschiedener Transportmittel von einem Ort zum anderen zu gelangen. Sei es per Fahrrad, Bus, Zug, Auto oder Taxi – die Nutzung mehrerer Transportmittel gibt Menschen die Flexibilität, die bequemste Route auszuwählen. Doch intermodale Systeme hängen voll und ganz davon ab, dass ein breites Spektrum vernetzter Mobilitätsoptionen zur Auswahl steht.

In der deutschen Region Karlsruhe verwandelt das regiomove-Projekt das öffentliche Transportwesen in das „regiomove“-Mobilitätsnetz, das städtische Gebiete mit angrenzenden ländlichen Gemeinden verbindet. 

Eine integrierte Plattform

Derzeit besteht das regionale Verkehrsnetz Karlsruhes aus Bussen und Zügen von etwa 20 angeschlossenen Partnern im städtischen Großraum. Mit regiomove wird dieses Netz auf neue Dienstleister und zusätzliche Mobilitätsformen wie Bike- oder Carsharing ausgeweitet. 

Anstatt für jede Verkehrsoption ein anderes Konto oder Abonnement nutzen zu müssen, lässt sich alles über eine einzige Anwendung für Smartphones und PCs erledigen. Die Benutzer müssen sich lediglich anmelden und ihre Reisekoordinaten eingeben. Ab diesem Punkt übernimmt das System die Routenplanung sowie Buchung und Abrechnung. 

Die Lösung ist dahingehend einzigartig, als dass es sich nicht um ein großstädtisches Verkehrssystem handelt, das auf Stadtbewohner ausgerichtet ist, sondern um ein regionales Netz, das auch Dörfer einbindet.

Da die Plattform durch die öffentliche Verkehrsbehörde betrieben wird, behalten die Gemeinden ein hohes Maß an Kontrolle über den Dienst und die öffentlichen Transportmittel bleiben das Rückgrat regionaler Mobilität. Das Netz wird durch private Verkehrsunternehmen unterstützt, die jedoch kein Eigentum daran halten. Die teilnehmenden Mobilitätsdienstleister behalten ihre Unabhängigkeit und Markenidentität und erschließen neue Kundengruppen.

Zentralisierte Knotenpunkte, kontinuierliche Expansion 

Mobilitäts-Knotenpunkte – sogenannte „regiomove Ports“ – werden Reisenden mehrere Verkehrsmittel an einem Ort anbieten. Bis 2021 sollen über das Projekt sieben dieser Knotenpunkte in der Region Karlsruhe gebaut werden.

Das Netz ist auf Wachstum und parallel dazu auf die Einbindung neuer Mobilitätsdienstleister ausgelegt. Durch das Anbieten eines möglichst breit gefächerten Spektrums an Verkehrsoptionen wird die App zu einer praktischen Alternative zum Besitz eines Privatfahrzeugs. 

In urbanen Gebieten wird das Projekt zur Minderung von Verkehrsstörungen und Luftverschmutzung beitragen. In ländlichen Gebieten erlangen kleinere Gemeinden eine bessere Anbindung an Städte.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Regionale Mobilität für morgen: regiomove“ beläuft sich auf 7 221 576 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 3 529 423 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Baden-Württemberg“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Kohlenstoffarme Wirtschaft“.