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Grüne „intelligente Batterien“ im Hamburger Hafen unterstützen deutsche Energiewende

  • 16 October 2019

Die fahrerlosen Containertransporter, die im Hamburger Hafen in Deutschland am HHLA Containerterminal Altenwerder zum Einsatz kommen, werden mit Lithium-Ionen-Batterien anstatt mit Diesel betrieben. Die neuen Batterien werden mit Hilfe grüner Energiequellen aufgeladen und können als Energiespeichergeräte verwendet werden, die die Energie bei Bedarf in das örtliche Stromnetz einspeisen können. Dieses von der EU geförderte Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Hamburg und in Deutschland sowie zur Verbesserung der Luftqualität der Region.

Das Containerterminal Altenwerder ist dank umfassender Automatisierung schon jetzt wegweisend für den Containerumschlag der Zukunft. Im Rahmen dieses Projekts leistet die HHLA durch die Nutzung von Containertransportern, die mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden, einen weiteren Beitrag zum Luftreinhalteplan des Ministeriums.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA

Das Containerterminal Altenwerder, eines der modernsten und umweltfreundlichsten Containerterminals der Welt, wird von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) betrieben. Das Unternehmen unterhält eine Flotte vollautomatisierter Transporter (Automated Guided Vehicles, AGV), die die Container zwischen den Schiffen und dem Lager bewegen. Die AGVs werden derzeit auf Lithium-Ionen-Batterien umgestellt, was zu einer Energieeinsparung von rund 80 % pro Betriebsstunde führen wird.

Die AGVs werden an elektrischen Ladestationen automatisch aufgeladen. Die knapp 100 AGVs umfassende Flotte wird bis Ende 2022 komplett auf Lithium-Ionen-Batteriebetrieb umgestellt. Zudem werden 18 Stromtankstellen installiert. 

Ein erfolgreicher Übergang

Die Batterien der softwaregesteuerten AGVs werden immer dann aufgeladen, wenn in Norddeutschland viel Ökoenergie – wie Wind- oder Sonnenenergie – erzeugt wird. In betriebsarmen Zeiten können die flexiblen Energiespeichersysteme der AGVs ungenutzte Energie zurück in das Stromnetz einspeisen. All dies kann ohne Unterbrechung des Terminalbetriebs geschehen. Lithium-Ionen-Batterien können den Strom zudem innerhalb von Sekunden aufnehmen oder abgeben und so dazu beitragen, das Stromnetz zu stabilisieren und Leistungsschwankungen auszugleichen.

Was die Wirtschaftlichkeit betrifft, so ist das Verhältnis der eingesetzten Energie zur realen Antriebsleistung bei den mit Lithium-Ionen-Batterien betriebenen AGVs dreimal höher als bei Dieseltransportern. Weitere Vorteile der Batterien sind die Ladezeit von 1,5 Stunden und ihre lange Lebensdauer. Zudem sind sie mit einem Gewicht von 4 Tonnen wesentlich leichter als die 12 Tonnen schweren Blei-Akkus und erfordern im Gegensatz zu Blei-Säure-Akkus keinerlei Wartung. Das reduziert Kosten und wartungsbedingte Ausfallzeiten.

Emissionsreduzierung

Nach erfolgter Umstellung auf batteriebetriebene AGVs kann das Containerterminal pro Jahr voraussichtlich rund 15 500 Tonnen CO2 und rund 118 Tonnen Stickstoffdioxid einsparen. Die Umstellung auf AGVs wird nicht nur die Luft in und um Hamburg verbessern, sondern auch schätzungsweise 5 Millionen Liter Diesel pro Jahr am Terminal einsparen.

 

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Energiewende und saubere Luft in Hamburg: HHLAs Containertransporter werden mit intelligenten Batterien anstatt mit Diesel betrieben“ beläuft sich auf 61 500 000 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 7 782 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Hamburg“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Kohlenstoffarme Wirtschaft“.