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Neue IT-Technologie ermöglicht Satelliteneinsatz in der Risikoprävention und Forschung

  • 29 August 2014

Ein Echtzeitdatenzentrum am Neustrelitzer Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bietet Rettungsdiensten und anderen Nutzern satellitenbasierter Produkte unerlässliche Informationen in Echtzeit.

Das Zentrum für die Echtzeitweltraumanwendung verschafft uns wissenschaftliche Möglichkeiten für die Datensammlung und -verarbeitung in neuen Missionen, um erforderliche satellitenbasierte Informationsprodukte in Echtzeit und Fastechtzeit für verschiedene öffentliche, wissenschaftliche und gewerbliche Nutzer bereitzustellen.

Holger Maass, Leiter des Nationalen Bodensegments des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums

Das neue Gebäude am DLR-Standort in Neustrelitz enthält neue Anlagen für die Verarbeitung von Daten, die über die Empfangsantenne zur Verfügung gestellt werden. Dank des im September 2013 in Betrieb genommenen Echtzeitdatenzentrums können Rettungsdienste Naturkatastrophen überwachen, um zu entscheiden, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Es wird auch für die Beobachtung der maritimen Bedingungen und der Eisdicke eingesetzt, womit zum Beispiel die Rettung des Forschungsschiffs „Academic Shokalskiy“ im Januar 2014 unterstützt wurde.

Vorbereitung für die Zukunft

Mit den neuen Räumlichkeiten und der modernisierten IT-Infrastruktur bietet das Datenzentrum den Wissenschaftlern deutlich bessere Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig wurden die technischen Möglichkeiten ausgeweitet. Die Forscher können sich nun auf immer ehrgeizigere und herausforderndere nationale und internationale Satellitenprojekte vorbereiten.

Ungefähr ein Drittel der Investitionen für das neue 2 000 m2 große Gebäude – rund 3,4 Mio. EUR – stammen vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die deutsche Bundesregierung hat die verbleibenden 6,3 Mio. EUR beigesteuert. 2,5 Mio. EUR davon wurden für das sogenannte Green IT-Konzept verwendet: Die überschüssige Wärme der DLR-Server und zusätzliche Solareinheiten werden genutz, um die IT-Ausstattung energiesparend zu kühlen.

Forschung und Entwicklung in der Weltraumforschung

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Der Neustrelitzer Standort gehört seit 1992 zum DLR und beherbergt Abteilungen des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums und des Instituts für Kommunikation und Navigation. Andere Schwerpunktbereiche der wissenschaftlichen Arbeit sind die europäischen Programme COPERNICUS und GALILEO. Der DLR-Standort in Neustrelitz beschäftigt ungefähr 70 Personen.

Das Projekt sorgt für den Erhalt hoch qualifizierter Arbeitsplätze am Standort und schafft Gelegenheiten für neue Projekte. Beispiele sind ein Projekt zur satellitengestützten Sicherheit im Seeverkehr, das zum Schutz des Meeres beiträgt und die Seeschiffahrt sicherer macht, sowie Projekte zum Thema Überwachung der Ionosphäre. Bis heute wurden drei neue Arbeitsplätze für Wissenschaftler geschaffen und weitere sind geplant.

Gesamtinvestitionen und EU-Mittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „Expansion in Neustrelitz und Bau eines Echtzeitdatenzentrums“ betragen 9 650 254 EUR. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beteiligt sich daran im Zeitraum 2007-2013 mit 3 440 000 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Mecklenburg-Vorpommern“ .