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HIPS: In Deutschland fördern neue Verfahren die Erforschung resistenter Bakterien

  • 20 February 2020

Die Anschaffung dreier neuer Geräte eines deutschen Instituts für Pharmazeutische Forschung treibt die Erforschung von effektiven Wirkstoffen gegen Mikroorganismen, die vermehrt resistent gegen Antibiotika sind, weiter voran.

Die moderne Kernspinresonanzspektroskopie ermöglicht eine schnelle und detaillierte Charakterisierung kleiner bis großer Moleküle und deren zwischenmolekularen Wechselwirkungen mit Makromolekülen (Proteine). Sie ist somit ein wertvolles Verfahren bei zahlreichen Projekten zur Entdeckung neuer Wirkstoffe bei HIPS.

Dr. Stephanie Thomas, Verwaltungsleitung, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)

Antimikrobielle Resistenzen stellen eine beständige Herausforderung für die Forschung dar und sind, allgemein gesehen, eine weltweite Bedrohung. In diesem Zusammenhang hat das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS) in Saarbrücken mit EU-Finanzmitteln Geräte zur Erforschung neuer Wirkstoffe erworben.

System zur Durchflusszytometrie

Mithilfe des Systems zur Durchflusszytometrie kann eine größere Menge Zellproben analysiert werden. Diese Methode hat bereits die Forschung bakterieller Vesikel und intrazellulärer Infektionen vorangebracht, da die Aufnahme und Lebensfähigkeit solcher Proben untersucht werden konnte. Mit anderen Worten: Die Wirksamkeit neuer Wirkstoffe gegen Bakterien kann besser untersucht werden, indem der Anteil des Wirkstoffs gemessen wird, der in der erkrankten Zelle ankommt. 

System zur überkritischen Fluidchromatographie

Das System zur überkritischen Fluidchromatographie verbessert die Isolation neuer Naturprodukte für Bioaktivitätstests. Genauer gesagt erleichtert das System die Entnahme und Reinigung natürlicher Produkte bei der Suche nach neuen Wirkstoffkandidaten. Es hat den Bedarf an organischen Lösungsmitteln merklich reduziert und ist somit durch weniger Chemieabfall gut für die Umwelt. Es wird bereits in einigen Forschungsprojekten eingesetzt.

Kernspinresonanzspektroskop

Die Kernspinresonanzspektroskopie hilft bei der Identifikation potenzieller neuer Wirkstoffkandidaten durch die Charakterisierung neu synthetisierter Verbindungen. Verglichen mit älteren Verfahren liefert sie schnellere und ergiebigere Einblicke in die Struktur von Wirkstoffkandidaten und deren Wechselwirkung mit bestimmten Proteinen. Es war bereits in mehreren Projekten eine Bereicherung.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Anschaffung von drei Großforschungsgeräten zur Verbesserung der instrumentellen Ausstattung des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)“ beläuft sich auf 1 278 439 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung der EU mit 634 469 EUR im Rahmen des nationalen operationellen Programms „Saarbrücken“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Forschung und Innovation“.