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Syddanmark, Dänemark; Schleswig-Holstein, Deutschland

  • 18 December 2015

Das Projekt Grenzwasser/Grænsevand hatte das Ziel, die Art und Weise anzupassen, wie in der dänisch-deutschen Grenzregion die Wasserwirtschaft gehandhabt wird, damit die Folgen des Klimawandels, insbesondere der steigende Meeresspiegel, berücksichtigt werden können. Dies hat zum Umweltschutz und zur Unterstützung der Risikoprävention im Hinblick auf das Hochwasserrisiko beigetragen.

Wir haben strategische Ziele formuliert und gute Ergebnisse erzielt. Hier zahlt sich auch die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus. Ich sehe die Grenze nicht als Einschränkung, sondern als Chance.

Bo Jessen, Vorsitzender des Technik- und Umweltausschusses, Gemeinde Tønder

Die Arbeit erfolgte im Einzugsgebiet des Flusses Wiedau, der auf beiden Seiten der Grenze fließt und gemeinsam von dänischen und deutschen Behörden bewirtschaftet wird. Aufgrund der in den vergangenen Jahren höheren Gezeitenstände haben die Hochwasserschutzsysteme die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht.

Es wurde eine gemeinsame Studie zu Anpassungsstrategien an den Klimawandel für die Wasserwirtschaft durchgeführt, veröffentlicht und verbreitet. Sie soll lokalen und regionalen Akteuren als Leitfaden dienen und das Wissen um die Strukturen und Vorgehensweisen auf beiden Seiten der Grenze verbessern. Sie führt detailliert die Folgen steigender Meeresspiegel, die Anpassungsstrategien und die nationale und EU-weite Gesetzeslage aus.

Zum Ideenaustausch wurde zu Beginn der Studie ein Workshop für Fachkräfte durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einem Workshop für Politiker besprochen und auf einer Abschlusskonferenz für Fachkräfte und Mitglieder der Öffentlichkeit kommuniziert.

Hochwasserschutzmaßnahmen

Es wurden zwei Maßnahmen umgesetzt, die das Potenzial haben, den Folgen steigender Meeresspiegel entgegenzuwirken. Zur ersten gehörte ein hydrodynamisches Modell der Wasserflüsse im Einzugsgebiet der Wiedau, das als Basis für eine flexible und nachhaltige grenzüberschreitende Wasserwirtschaftsstrategie dient. Es baute auf vorliegenden dänischen Modellen auf, indem es die Daten aktualisierte und Daten der deutschen Seite und von Prognosen zum Klimawandel aufnahm.

Die zweite Maßnahme nutzte die Strategien der Studie und die Ergebnisse des hydrodynamischen Modells für Deichrückverlagerungen und die Schaffung von Retentionsräumen. Die darauffolgende vorübergehende Überflutung wirkt sich positiv auf die biologische Vielfalt aus. Dazu wurden zwei Methoden genutzt: Zum einen wurde ein Deich verlagert, der auf landwirtschaftlich genutzem Land am Wasserspeicher des Haasberger Sees lag; dieser wurde vergrößert, um eine größere Retentionsfläche zu schaffen. Zum anderen wurden ein Deich und Überschwemmungsflächen zurückverlagert. Auch diese waren an einen Fluss angeschlossen, der so mehr Retentionsfläche erhielt; die Fließgeschwindigkeit wurde reduziert.

Die Ergebnisse wurden durch die Projektwebsite, Newsletter und Pressemitteilungen kommuniziert. Auf Veranstaltungen wurden Fachkräfte und Bürger über die Arbeiten informiert und das grenzüberschreitende Wissen zu Maßnahmen gestärkt, die hohen Pegelständen entgegenwirken.

Gesamtinvestitionen und EU-Mittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „Grenzwasser“ belaufen sich auf 812 026 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 527 817 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Syddanmark-Schleswig K.E.R.N.“ für den Programmplanungszeitraum 2007 bis 2013 beteiligt.