Im Rahmen eines innovativen EFRE-finanzierten Projekts konnte ein grenzüberschreitendes Kompetenznetzwerk mit dem Ziel, bewusste Ernährung und Bewegung in Deutschland und Dänemark zu fördern, geschaffen werden. Ein Kernpunkt des Netzwerks ist die aktive grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Schaffung von gemeinsamen Lehr- und Lernmaterialien und besseren Lernumgebungen.
Grenzüberschreitendes Netzwerk für Ernährungs- und Bewegungskompetenz
- 05 January 2016
Infolge dieser Zusammenarbeit wird nun die bestehende landesspezifische Kompetenz grenzübergreifend ausgetauscht, und neue, innovative praktische und pädagogische Konzepte werden entwickelt und umgesetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Selbstbestimmung und des Verantwortungsbewusstseins in heterogenen Zielgruppen wie Schüler, erwachsene funktionelle Analphabeten, Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge, auf Grundlage des Peer Education-Ansatzes (Lernen durch Lehren) und der Weiterentwicklung der Food & Move Literacy (Ernährungs- und Bewegungskompetenz).
Im Kampf gegen das zugrundeliegende Problem
Die Verbreitung von gesundheitlichen Problemen, die beide Länder betreffen, wie Übergewicht und Diabetes bei Kindern, hat den Bedarf an einer besseren grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich bewusste Ernährung und Bewegung aufgezeigt. In der Vergangenheit hat es nur wenige Interaktionen zwischen den Bildungseinrichtungen (von Kindertagesstätten und Schulen bis hin zu Bildungsverbänden und Hochschulen) in Deutschland und Dänemark gegeben. Anhand von innovativen Lehr- und Lernmaterialien und -methoden soll dieses ERDF-finanzierte Projekt die Lücke zwischen den Systemen und Ländern schließen. Zielgruppen, die schwer zu erreichen sind, wie erwachsene funktionelle Analphabeten (7,5 Mio. allein in Deutschland) sind von unzureichender Bildung betroffen. Dies beschränkt ihre Fähigkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ein gesundes Leben zu führen.
Ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts ist die Nachhaltigkeit der Ergebnisse. Dies wurde durch die Sicherstellung von Teilnahme- und Zugangsmöglichkeiten für alle sowie durch die Verteilung der entsprechenden Materialien auf beiden Seiten der Grenze erreicht.
Langfristige lokale Vorteile
Etwa 19 deutsche und dänische Schulen (mit insgesamt 6 000 Schülern) waren an den gesundheitsbezogenen Maßnahmen des Projekts beteiligt. Diese Schulen haben Ernährungs- und Bewegungsinitiativen entwickelt und sie grenzübergreifend im Kontext ihrer landesspezifischen Kenntnisse und Erfahrungen vorgestellt. Die nachhaltigen Auswirkungen des Projekts sind allein schon an der Steigerung der körperlichen Aktivität während der Pausenzeiten und der Veränderung der Speisen in Kantinen und Mensen erkennbar.
Darüber hinaus wurden acht Erwachsenenbildungsinstitute geschaffen, in denen die Materialien gemeinsam mit 80 erwachsenen Analphabeten getestet wurden. Weitere 150 erwachsene Analphabeten wurden durch Schulungskurse für Schulungsleiter erreicht. Seitdem sind die Materialien in 32 Büchereien erhältlich.
Diese neuen Lehr- und Lernmaterialien wurden in Workshops entwickelt, getestet und evaluiert. Lehrer, Leiter von Erwachsenenbildungskursen, Studenten und Hochschuldozenten aus beiden Ländern haben sie gemeinsam konzipiert und anschließend in ihren Schul- und Alphabetisierungskursen verwendet. Sowohl die Materialien für die Schulkinder als auch für die Erwachsenen wurden kreativ gestaltet und sollen einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit bewusster täglicher Ernährung und regelmäßiger sportlicher Aktivität ermöglichen.
Gesamtinvestitionen und EU-Mittel
Die Gesamtinvestition für das Projekt „Grenzüberschreitendes Kompetenznetzwerk: Neue Perspektive für eine nachhaltige Ernährungs- und Bewegungskompetenz“ belaufen sich auf 617 489 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 401 366 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Syddanmark-Schleswig K.E.R.N.” für den Programmzeitraum 2007 bis 2013 beteiligt.