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Operationelles Programm 'Kujawien-Pommern'

Programm im Rahmen des Ziels „Konvergenz“, mitfinanziert durch den EFRE

Programmbeschreibung

Die Europäische Kommission hat am 10. Oktober 2007 das Regionalentwicklungsprogramm der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern (Kujawsko-Pomorskie) mit dem Titel „Operationelles Regionalprogramm für die Woiwodschaft Kujawien-Pommern” für den Zeitraum 2007-2013 genehmigt. Mit diesem Programm werden für Kujawien-Pommern Fördermittel der Gemeinschaft im Rahmen des Ziels „Konvergenz“ verfügbar gemacht. Der Gesamtetat des Programms beläuft sich auf 1,11 Mrd. EUR, und die gemeinschaftliche Förderung durch den EFRE auf 951 Mio. EUR (etwa 1,4 % der gesamten EU-Investitionen in Polen im Rahmen der Kohäsionspolitik 2007-2013).

1. Zweck und Ziel der EU-Investition

Bei dem Programm handelt es sich um das erste breit angelegte, koordinierte, mehrjährige Entwicklungsprogramm der Region auf einer finanziell stabilen Grundlage. Das strategische Ziel des Programms besteht in der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowie des sozialen, wirtschaftlichen und räumlichen Zusammenhalts der Region unter Berücksichtigung der Regeln für eine nachhaltige Entwicklung.

2. Erwartete Wirkung der Investition

Das Operationelle Regionalprogramm für Kujawien-Pommern wird somit das wichtigste Instrument der Region zur Realisierung des Strukturwandels darstellen. Nach einer makroökonomischen Modellrechnung sind durch das Programm bis 2013 eine Steigerung des Pro-Kopf-BIP auf 55 % des EU-27-Schnitts sowie die Schaffung von mehr als 8 000 neuen Arbeitsplätzen zu erwarten. Zudem wird das Programm ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung der überarbeiteten Lissabon-Strategie sein. Auf die Ziele der Lissabon-Strategie entfallen fast 40 % des gesamten Programmbudgets.

3. Prioritäten:

Das Programm hat folgende Ziele:

1. Erhöhung der Attraktivität der Woiwodschaft Kujawien-Pommern,

2. Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Region,

3. Verbesserung von Lebensstandard und -qualität der Einwohner.

Das Programm gliedert sich in folgende Prioritäten:

Priorität 1: Entwicklung der technischen Infrastruktur

Im Rahmen dieser Priorität soll eine Verbesserung der technischen Infrastruktur in der Region herbeigeführt werden, und zwar insbesondere im Transportbereich (Straßen-, Eisenbahn- und Luftverkehr), um so die Region von außen besser zugänglich zu machen, den inneren Zusammenhalt und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Unterstützt werden Maßnahmen zum Neubau und zur Erneuerung der Straßeninfrastruktur, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Integration regionaler Verkehrssysteme in die nationale Straßeninfrastruktur und die europäischen Verkehrsnetze liegt. Die Erneuerung der Verkehrssysteme der Region sollte durch Projekte unterstützt werden, die auf eine Erhöhung des Anteils öffentlicher Transportmittel am Verkehr insgesamt in größeren Städten abzielen. Um die Rolle des Personenschienenverkehrs bei der Integration ländlicher Gebiete in die regionalen und subregionalen Zentren der Woiwodschaft zu verstärken sowie den Verkehr zwischen diesen zu fördern, insbesondere zwischen Bromberg (Bydgoszcz) und Thorn (Toruń), werden die Entwicklung eines neuen Schienennetzes und die Modernisierung des bestehenden Gleiskörpers unterstützt. Der geplante Ausbau der technischen Infrastruktur des regionalen Flughafens in Bromberg als Hauptbestandteil des Verkehrsnetzes im Ballungsraum Bromberg-Thorn lässt sich mit dem Ziel der beschleunigten Integration der Region in die europäische Familie sowie der erwarteten Zunahme des Fremdenverkehrs begründen.

Priorität 2: Erhalt und nachhaltige Nutzung der Umwelt

Die Woiwodschaft Kujawien-Pommern zeichnet sich durch die beachtliche Vielfalt ihrer Umwelt aus – 32,4 % der Fläche sind Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Diese Umweltbedingungen wirken sich entscheidend auf die Lebensqualität aus und sind ausschlaggebend für die Attraktivität, die die Region auf Touristen und Investoren ausübt. Mit dieser Priorität soll in der Region eine Verbesserung des Umweltzustands und -schutzes sowie eine effektivere Nutzung der natürlichen Ressourcen erreicht werden, um für die Einwohner bessere Lebensbedingungen zu schaffen und eine günstige Ausgangslage für eine Wirtschaftsentwicklung in Einklang mit dem Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung zu bieten. Bei den Förderungsmaßnahmen im Rahmen dieser Priorität werden Investitionen berücksichtigt, die mit Mitteln des Kohäsionsfonds für das Operationelle Programm „Infrastruktur und Umwelt“ kofinanziert worden sind, u. a. das Wasser- und Abwassermanagement in Thorn (Toruń), die ökologische Sicherheit des Staudamms in Włocławek, der verstärkte Schutz vor Überschwemmungen an den Weichselufern zwischen Thorn (Toruń) und Marienwerder (Kwidzyń). Eine finanzielle Unterstützung erhalten Projekte, deren Gegenstand die Entwicklung und Modernisierung von Transfernetzen und Kläranlagen ist, insbesondere wenn diese das Energiepotenzial von Abfällen (Gasen) nutzen und wirtschaftlich sind. Es ist zu erwarten, dass durch Energiesparprojekte die Quellen erneuerbarer Energien der Region stärker genutzt werden, was dann auch der Umwelt zugute kommt.

Priorität 3: Ausbau der sozialen Infrastruktur

Grundlegend für die Attraktivität der Region für Geschäfts- und Privatleute ist ein reichhaltiges Angebot an Sozialdiensten. Es bedarf also Investitionen in die soziale Infrastruktur. Ziel ist, die Qualität und Verfügbarkeit von Sozialdiensten, auch für Menschen mit Behinderungen, durch Investitionen in die soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Sozialfürsorge, Kultur) zu verbessern sowie das kulturelle Erbe zu schützen und zu bewahren.

Priorität 4: Entwicklung der Infrastruktur der Informationsgesellschaft

Ein beträchtlicher Teil des Regionalprogramms ist der Umsetzung der Ziele der überarbeiteten Lissabon-Strategie gewidmet. Projekte zur Entwicklung der Informationsgesellschaft werden bis 2015 entsprechend der regionalen Innovationsstrategie für die Woiwodschaft Kujawien-Pommern gefördert. Hauptziele sind verbesserte breitbandige Netzanschlüsse und somit ein besserer Zugang zu Informationsquellen weltweit (Internet- und Multimedia-Dienste) sowie ein verstärkter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft.

Priorität 5: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Im Rahmen dieser Priorität wird angestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern zu erhöhen, ihr wirtschaftliches und innovatives Potenzial zu entwickeln und für mehr Aufträge und Arbeitsplätze zu sorgen. Die im Zuge dieser Priorität unterstützten Projekte werden gemäß der Entwicklungsstrategie für Kujawien-Pommern für den Zeitraum 2007-2020 und der regionalen Innovationsstrategie bis 2015 – entsprechend der überarbeiteten Lissabon-Strategie – durchgeführt. Die Projekte orientieren sich zudem an horizontalen Instrumenten der Gemeinschaft, wie dem Siebten Forschungsrahmenprogramm, dem Programm „Wettbewerbsfähigkeit und Innovation“ und dem Ansatz des lebenslangen Lernens.

Priorität 6: Förderung des Tourismus

Mit ihren wertvollen Umweltressourcen und ihrem reichen kulturellen Erbe, vor allem in Thorn (Toruń), birgt die Woiwodschaft Kujawien-Pommern ein beträchtliches Potenzial für den Tourismus, das allerdings nicht richtig zur Geltung gebracht und kaum für die regionale Entwicklung genutzt wird. Mit dieser Priorität werden Projekte unterstützt, die auf eine effizientere Nutzung von natürlichen Ressourcen und kulturellem Erbe, auf ein umfangreicheres und vielseitigeres touristisches Angebot und auf eine qualitative Verbesserung der Dienstleistungen in der Tourismusbranche abzielen.

Priorität 7: Unterstützung des Wandels in sanierungsbedürftigen Städten und Gebieten

Ziel dieser Priorität ist die Herbeiführung eines wirtschaftlichen und sozialen Aufschwungs sowie die Erneuerung der Infrastruktur und Architektur von verfallenen Stadteilen sowie ehemaligen Industrie- und Militärgrundstücken und zugehörigen Objekten. Die Sanierung solcher Standorte (Flächen und Gebäude) wird unterstützt, um den Lebensstandard der Einwohner zu erhöhen. Gleichzeitig wird der kulturelle und historische Wert dieser Orte geschützt. Gefördert werden die Modernisierung der Infrastruktur und die Renovierung von Objekten, einschließlich der Renovierung gemeinsam genutzter Bereiche von Mehrfamilienhäusern und technischer Einrichtungen, sowie andere Maßnahmen, die der Energieeinsparung dienen.

Priorität 8: Technische Unterstützung

Hauptziel dieser Priorität ist die effiziente Durchführung des Operationellen Regionalprogramms; dies schließt die zweckmäßige Vorbereitung der Projekte im Hinblick auf die Zielstellung des Programms ein. Weiterhin werden im Zuge des Programms Betreuung, Überwachung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, um eine effektive Nutzung der Strukturfonds sicherzustellen.

4. Verwaltungsbehörde

Finanzielle Informationen

Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse

Prioritätsachse Investitionen der EU Nationaler öffentlicher Beitrag Öffentlicher Beitrag insgesamt
Entwicklung der technischen Infrastruktur 238.701.959,00 42.123.875,00 280.825.834,00
Erhalt und nachhaltige Nutzung der Umwelt 117.924.474,00 20.810.202,00 138.734.676,00
Ausbau der sozialen Infrastruktur 123.630.496,00 21.817.147,00 145.447.643,00
Entwicklung der Infrastruktur der Informationsgesellschaft 57.060.229,00 10.069.452,00 67.129.681,00
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen 252.016.012,00 44.473.414,00 296.489.426,00
Förderung des Tourismus 47.550.191,00 8.391.210,00 55.941.401,00
Unterstützung des Wandels in sanierungsbedürftigen Städten und Gebieten 85.590.344,00 15.104.178,00 100.694.522,00
Technische Unterstützung 28.530.115,00 5.034.726,00 33.564.841,00
Insgesamt 951.003.820,00 167.824.204,00 1.118.828.024,00