Programm im Rahmen des Ziels 'Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung', das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wird
Operationelles Programm 'Provence-Alpes-Côte d'Azur'
Programmbeschreibung
Am 19. November 2007 genehmigte die Europäische Kommission ein operationelles Programm für die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA, Frankreich) im Zeitraum 2007-2013.
Dieses operationelle Programm mit einer finanziellen Ausstattung von insgesamt ca. 1,1 Mrd. EUR fällt unter das Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“. Von der Europäischen Union werden dafür rund 302 Mio. EUR an Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt; dies entspricht etwa 2,1 % der Fördermittel der Gemeinschaft, die im Rahmen der Kohäsionspolitik 2007-2013 für Frankreich vorgesehen sind.
1. Zielsetzung und Zweck des Programms
Bei der Gestaltung des Programms wurde Wert darauf gelegt, dass durch eine deutliche Steigerung der Förderkapazitäten für Forschung und Technologietransfer, durch gezielte Förderung von Innovation und Informationsgesellschaft und unter besonderer Ausrichtung auf Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung ein bewusster Beitrag zu den Zielen der Lissabon-Strategie für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung geleistet wird.
Daher sind Innovation, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Energie die Hauptthemengebiete dieses Programms, das vorrangig auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als Zielgruppe zugeschnitten ist.
2. Erwartete Wirkung der Investitionen
Für das operationelle Programm lassen sich die wichtigsten Vorgaben wie folgt beziffern:
- Steigerung des Anteils für Forschung und Entwicklung (FuE) auf 3 %;
- Verringerung der bestehenden digitalen Kluft („digital gap“) zwischen den Wirtschaftskräften;
- Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Region um 3 %;
- Senkung des Endenergieverbrauchs um 2 % bis 2015;
- Steigerung der Beschäftigungsquote der Frauen auf 60 %.
3. Prioritäten
Der Entwurf einer Entscheidung der Europäischen Kommission zur Annahme des operationellen EFRE-Förderprogramms der Gemeinschaft im Sinne des Ziels „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ für die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur ist das Ergebnis von Gesprächen und Verhandlungen zwischen der Kommission und Frankreich.
Im Mittelpunkt der Strategie des operationellen Programms stehen:
- die Chancen für die Region, wie sie bei der Diagnose und der Analyse des Potenzials des Gebiets deutlich geworden sind, und;
- die strategischen Ausrichtungen der Gemeinschaft und der nationale strategische Rahmen, in denen die Grundsätze der Zweckbindung der Fonds der Gemeinschaft festgelegt sind.
Aus der ausführlichen Beschreibung der strategischen Schwerpunkte geht hervor, dass schätzungsweise knapp 70,8 % der Gemeinschaftsmittel aus dem EFRE und knapp 84,83 % aus den beiden Fonds EFRE und Europäischer Sozialfonds (ESF) in die Prioritäten der Lissabon-Strategie fließen.
Das operationelle Programm baut auf fünf Prioritätsachsen und einer weiteren Prioritätsachse für technische Hilfe auf:
Prioritätsachse 1: Innovation und wissensbasierte Wirtschaft [ca. 28,7 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Für die wirtschaftliche Entwicklung der Region PACA ist der Ausbau der Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationstätigkeit auf technologischem Gebiet erforderlich. Die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie müssen gefördert und begleitet werden.
Im Zuge des Aufrufs zu Projekten für „Pôles de compétitivité“ (Kompetenzzentren) sind neue Cluster entstanden, in denen sich Ausbildungseinrichtungen, öffentliche Forschungslabors und Unternehmen zu gemeinsamen Fachbereichen oder Projekten zusammengeschlossen haben. Mit dem operationellen Programm wird eine weitere Verfestigung dieser Dynamik angestrebt. Auch innovativ orientierte Einzelprojekte von KMU sowie von Kleinstunternehmen werden gefördert.
In der Region PACA ist eine flächendeckende Infrastruktur für Wissensverwertung, Technologietransfer und Innovationsförderung vorhanden. Dieses regionale Netzwerk zur Betreuung der Innovationskette muss in der ganzen Region besser aufeinander abgestimmt werden. Diese Komponente ist für die Vermittlung von Innovation an KMU und die Gründung von Technologie-Start-up-Unternehmen entscheidend. Der Staat und die Region verpflichten sich im Rahmen der Projektvereinbarung, die Fertigstellung eines Plans für ein strukturiertes regionales Innovationsnetzwerk mit der Bezeichnung „Paca Innovation“ im Sinne einer operationellen Strategie und der regionalen Innovationslenkung zu fördern und finanzielle Mittel für die „Governance“ und die Partnereinrichtungen des Netzwerks bereitzustellen.
Im Rahmen der ersten Prioritätsachse des operationellen Programms wird daher Folgendes konkret angestrebt:
- Stärkung des wirtschaftsnahen Forschungsangebots;
- Stärkung gemeinschaftlich und partnerschaftlich betriebener Plattformen;
- weiterer Ausbau der strategischen FuE-Großprojekte;
- Förderung von Innovationsprojekten für wachstumsträchtige KMU und Kleinstunternehmen;
- Unterstützung innovativer Einzelprojekte von KMU;
- verstärkter Personaleinsatz für Forschung und Innovation;
- bessere Betreuung innovativer Unternehmen;
- Organisation und Betreuung des regionalen Innovationsnetzwerks.
Prioritätsachse 2: Unternehmen und Informationsgesellschaft zur Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit [ca. 21,9 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Für die regionale Wettbewerbsfähigkeit ist die Stärkung der Innovationsfähigkeit unerlässlich. Die Region PACA bietet erhebliches Potenzial in diesem Bereich. Im Rahmen der ersten beiden Schwerpunkte wird somit die Innovationsförderung durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten im Zuge einer regionalen Innovationsstrategie angestrebt.
Prioritätsachse 3: Nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen und Risikovorsorge [ca. 27,6 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Für die Region PACA sind auch ein vielfältiges Kulturerbe, abwechslungsreiche Landschaften, eine eigene Lebensqualität und die einzigartige Verbindung zwischen Meer und Bergen kennzeichnend. Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel ist der Erhalt der Umwelt für die weitere Steigerung der Attraktivität und der Wettbewerbsfähigkeit der Region ausschlaggebend.
In Anbetracht dieser Stärken hat sich die Region PACA bewusst dafür entschieden, Innovation und nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt ihrer regionalen Entwicklungsstrategie zu stellen.
Prioritätsachse 4: Neue Stadt-/Landkonzepte für Innovation, Beschäftigung, räumliche Solidarität und Verkehrsanbindung [ca. 10 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Für zwei Gebietstypen, nämlich die Problemviertel der Städte und den ländlichen Raum, bestehen Risiken in wirtschaftlicher, sozialer und umweltpolitischer Hinsicht. Diese sind daher besonders zu beachten. Die untergeordnete Prioritätsachse für die Städte knüpft unmittelbar an den Geist der URBAN-Initiative an.
Prioritätsachse 5: Ausbau der Verkehrsalternativen zur Straße für Privatpersonen und Wirtschaft [ca. 10 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Die Vorgabe lautet, multimodale Verkehrsmittel weiter auszubauen (Verlagerung des Gütertransportaufkommens von der Straße auf die Schiene und die Binnenschifffahrt) und ein Straßenverkehrsentlastungsprojekt zu fördern, bei dem der Verkehr auf den Schienennahverkehr für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz umgelenkt wird.
Prioritätsachse 6: Technische Hilfe [ca. 1,9 % des Gesamtinvestitionsumfangs]
Die technische Hilfe dient der Unterstützung der für die Umsetzung und Begleitung der operationellen Programme zuständigen Einrichtungen, um die Qualität und die gegenseitige Abstimmung der Maßnahmen zu verbessern und die optimale Verwendung der europäischen Fördermittel zu gewährleisten.
Damit kann im Rahmen der Prioritätsachse „Technische Hilfe“ des operationellen Programms der Region PACA die Umsetzung und Begleitung des Programms und der Projekte im Hinblick auf eine effiziente Verwendung der europäischen Gelder unterstützt werden.
4. Verwaltungsbehörde
.
Finanzielle Informationen
Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse
Prioritätsachse | Investitionen der EU | Nationaler öffentlicher Beitrag | Öffentlicher Beitrag insgesamt |
---|---|---|---|
Förderung von Innovation und wissensbasierter Wirtschaft | 103.000.000,00 | 107.000.000,00 | 210.000.000,00 |
Weiterer Ausbau der Unternehmen und der Informationsgesellschaft zur Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit | 62.000.000,00 | 83.500.000,00 | 145.500.000,00 |
Nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen und Risikovorsorge | 63.000.000,00 | 189.100.000,00 | 252.100.000,00 |
Neue Stadt-/Landkonzepte für Innovation, Beschäftigung, räumliche Solidarität und Verkehrsanbindung | 41.000.000,00 | 69.000.000,00 | 110.000.000,00 |
Ausbau der Verkehrsalternativen zur Straße für Privatpersonen und Wirtschaft | 23.000.000,00 | 75.000.000,00 | 98.000.000,00 |
Technische Hilfe | 10.234.812,00 | 10.234.812,00 | 20.469.624,00 |
Insgesamt | 302.234.812,00 | 533.834.812,00 | 836.069.624,00 |