Europäische Kommission
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Ziel-2-Programm für die Stadt Wien

Programmbeschreibung

Die Europäische Union wird sich durch die Mitfinanzierung des Ziel-2-Programms für die Stadt Wien in den Jahren 2000-2006 aktiv an der Wiederbelebung städtischer Problemgebiete in den Bezirken Brigittenau und Leopoldstadt beteiligen. Zu den Ausgaben von insgesamt 47,535 Mio. Euro wird der EU-Strukturfonds 18,075 Mio. Euro beisteuern.

Fördergebiete /  AnsprechpartnerFinanzdaten

1. Aktionsschwerpunkte

Das Programm beinhaltet 3 Aktionsschwerpunkte und Maßnahmen zur technischen Hilfe.

Schwerpunkt 1 : Entwicklung der lokalen StadtstrukturDurch die Förderung von Investitionen, unter anderem in die soziale und technische Infrastruktur, soll der öffentliche Raum aufgewertet werden. Ergänzend dazu sind immaterielle Aktionen - Studien, Planung, Information, Verbesserung des Images des Gebiets usw. - vorgesehen. Diese Aktionen sollen dazu beitragen, die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern und das Gebiet für Investoren attraktiver zu machen.

Schwerpunkt 2 : Wettbewerbsfähige Unternehmen als Voraussetzung für die Schaffung von ArbeitsplätzenMit Investitionsbeihilfen, insbesondere auch Start- und Risikokapital, einem ausgebauten Angebot an Beratungen und der Unterstützung von Vernetzungen soll die Gründung, Modernisierung und Expansion von KMU gefördert werden, wobei Investitionen zur Einführung umweltfreundlicher Technologien und moderner Informationstechnologien Vorrang erhalten. Ziel ist es, Innovationsbereitschaft anzuregen und die Kapazitäten im Bereich FuE zu erweitern. Unter dem Strich dürfte dies die Schaffung von 100 neuen Arbeitsplätzen und mittelfristig die Erhaltung von 300 Arbeitsplätzen ermöglichen.Schwerpunkt 3 : Gesellschaft und Humanressourcen Aus- und Weiterbildung sollen die Berufsqualifikationen von Arbeitslosen und Beschäftigten verbessern und die im Rahmen der Sozialwirtschaft entstandenen Unternehmen fördern. Studien sollen zur besseren Kenntnis des örtlichen Bedarfs verhelfen, und mit gezielten Aktionen will man die Integration von sozial benachteiligten Gruppen und Einwanderern in den Arbeitsmarkt fördern.

Technische Hilfe : Geplant ist die Finanzierung von Werbe- und Informationskampagnen sowie von Dienstleistungen der Verwaltungsbehörde.

2. Beschreibung des Fördergebiets

Die Bezirke Brigittenau und Leopoldstadt zählen 60.100 Einwohner auf einer Fläche von rund 440 Hektar. Sie wurden als städtische Problemgebiete eingestuft. Sie weisen eine hohe Bevölkerungsdichte (zum Teil über 750 Einwohner pro Hektar), eine hohe Arbeitslosenquote und eine in Wien überdurchschnittlich hohe Kriminalitätsrate auf.

In beiden Bezirken finden sich jeweils zwei große Wohngebiete, die von weiten, unbebauten, praktisch als Brachland anzusehenden Flächen - den Eisenbahnanlagen des Nord- und Nordwestbahnhofs - zerschnitten werden.

Die Zahl der österreichischen Einwohner ist zwischen 1984 und 1998 um 11.000 Personen gesunken, die der Ausländer um 14.000 gestiegen. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung beträgt 38% (in einigen Quartieren sogar über 45%). Es sind überwiegend alleinstehende junge Männer, die zur Hälfte aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, zu einem Viertel aus der Türkei und je 10% aus Osteuropa und den arabischen Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas.

Der Anteil schlecht bezahlter Arbeitsplätze ist hoch, 60% der Beschäftigten sind angelernte oder Hilfsarbeiter. Hoch ist auch die Arbeitslosenquote mit 9,3% (im Vergleich zu 7,8% für Wien 1999); am härtesten davon betroffen sind Jugendliche und ältere Menschen. Das Gebiet weist eine insgesamt geringe Wirtschaftsdynamik auf, mit geringer Expansions- und Investitionsbereitschaft.

Die Wohnungen sind großenteils baufällig, klein und schlecht ausgerüstet. Es gibt nur wenige Grünanlagen, während der Autoverkehr eine starke Belastung darstellt.

3. Verwaltung und Ansprechpartner

Verwaltungsbehörde wird die Magistratsdirektion EU-Förderungen beim Amt der Wiener Landesregierung sein. Sie trägt die Verantwortung für die Koordinierung der an der Programmdurchführung beteiligten Stellen.

Vertreten im Begleitausschuss sind die Sozialpartner sowie die für Chancengleichheit, Beschäftigung und Umweltschutz zuständigen regionalen Behörden.Die Projektauswahl erfolgt unter der Verantwortung der Verwaltungsbehörde.

Finanzielle Informationen

Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse

Prioritätsachse Investitionen der EU Nationaler öffentlicher Beitrag Öffentlicher Beitrag insgesamt
Entwicklung der lokalen Stadtstruktur 9.476.500,00 18.779.660,00 19.479.660,00
Wettbewerbsfähige Unternehmen als Voraussetzung für die Schaffung von Arbeitsplätzen 4.850.000,00 10.789.884,00 17.190.439,00
Gesellschaft und Humanressourcen 4.000.000,00 7.920.000,00 8.000.000,00
Technische Hilfe 561.500,00 1.123.000,00 1.123.000,00
Insgesamt 18.888.000,00 38.612.544,00 45.793.099,00